Bei der CSU hat’s nicht geklappt. Jetzt kandiert Christian Janele für deren Abspaltung.
CSB statt CSU: Am Freitag wurde Christian Janele zum OB-Kandidaten gewählt. Foto: Archiv
„Mein Mitbewerber Christian Schlegl wirbt ja mit dem Motto: ‘Ich kann’s’, darauf kann ich nur antworten: ‘Ich kann’s besser!’“ Die CSB hat ihre Ankündigung wahrgemacht und am vergangenen Freitag einstimmig einen OB-Kandidaten gekürt. Der Immobilienunternehmer Christian Janele wird für die CSU-Abspaltung in den Wahlkampf ziehen. In seiner Antrittsrede formulierte der 48jährige allerlei wohlklingende Ziele (nachzulesen in der Presseerklärung der CSB) und betonte, dass er ein Oberbürgermeister „für alle Regensburger“ sein wolle.
Janele: Kein Parteigänger, aber schon bei vielen Parteien
All zu schwer fallen dürfte Janele dies nicht, denn als dogmatischen Parteigänger kann man ihn wahrhaftig nicht bezeichnen. Im Gegenteil: Der gebürtige Regensburger war schon bei vielen Parteien zugange.
2008 trat er als Stadtratskandidat für die Grünen an. Zuletzt scheiterte Janele mit seiner Kampfkandidatur gegen Christian Schlegl und bekam anschließend – trotz mehrfacher Bitten – auch keinen Platz auf der Stadtratsliste der CSU.
Doch wo viel Schatten ist, da wächst auch Rettendes heran: Nun hat Janele nämlich endlich in der CSB seine (vorläufig letzte) politische Heimat gefunden.
Platz im Stadtrat wahrscheinlich
Auch wenn es – bei allem Optimismus – nichts mit dem OB-Posten werden dürfte: Den mutmaßlich schon lange erhofften Platz im Stadtrat könnte Janele so durchaus erreichen. Mit Namen wie Martina Dräxlmaier und André Schreiber werden sich Namen auf deren Stadtratsliste wiederfinden, die unzufriedene CSUler und dezidierte Schlegl-Gegner ansprechen. Eberhard Dünninger dürfte sich allein wegen seines Bekanntheitsgrads zum Zugpferd für die CSB entwickeln.
Die zwei Prozent, die notwendig sind, um wenigstens einen Stadtrat zu stellen, wird die CSB so wohl auf jeden Fall erreichen. Und weil ein OB-Kandidat in aller Regel Listenplatz 1 erhält, könnte er dem beruflichen Erfolg 2014 auch einen politischen hinzufügen.
Unangenehme Geschichten aus der Vergangenheit holen OB-Kandidat Christian Schlegl derzeit auf Facebook ein. Es geht um braune Saufpartys Anfang der 90er. Für aufmerksame Beobachter sind das alte Geschichten, die im letzten Kommunalwahlkampf ein bestimmendes Thema waren. Die Initiatorin sagt: „ Ich glaube, dass viele Bürger damals und heute das Ganze gar nicht auf dem Schirm haben. In meinem Umfeld sind sehr viele Menschen über Herrn Schlegl empört.“
Fast täglich entscheidet das Regensburger Verwaltungsgericht über Menschen, die sich am ohnehin mageren Asylrecht der Bundesrepublik festhalten und in Deutschland bleiben möchten. Am Freitag geschah dies vor einem ungewöhnlich großen Publikum.
Die Skandal-Ermittlungen gegen den Journalisten Hubert Denk fördern bemerkenswerte Details zutage. Aus den Akten ergibt sich: Parteispenden des Laborunternehmers Bernd Schottdorf im Jahr 2005 wurden von der CSU nicht ordnungsgemäß deklariert. Eine Strafanzeige gegen Dr. Edmund Stoiber hat die Staatsanwaltschaft München I heute eingestellt. Die Entscheidung fiel offenbar binnen einer Stunde. Der Journalist Denk belegt: Die Staatsanwaltschaft lügt.
Der Regensburger Sozialbericht ist mittlerweile fast zweieinhalb Jahre alt – auf praktische Maßnahmen wartet man bis heute. Am Mittwoch Abend lud das Sozialforum zu einem Vortrag von Prof. Dr. Ernst Kistler, der den Bericht aus Expertensicht genauer unter die Lupe genommen hat.
Der Abgeordnete Jürgen Mistol warnt vor dem Frei.Wild-Auftritt im Dezember in Obertraubling. Der Veranstalter hat seine Bitte, das Konzert abzusagen, bereits zurückgewiesen.
Alle Entscheidungen sind bereits getroffen. Am Montag durfte nun auch der Bürger etwas dazu sagen und erfahren. Bei der Diskussion ums Evangelische Krankenhaus ging es hoch her. Und man erfuhr manch erstaunliche Neuigkeit.
Am Samstag wurde in Regensburg wieder der Stadtfreiheitstag mit einem Festakt begangen, um an die Verleihung des Städterechts im Jahr 1245 zu erinnern und ausgewählte „Bürger” zu ehren. Unter ihnen: Der von Gewerkschaftern und Stadträten zuletzt scharf kritisierte Reinigungsunternehmer Karlheinz Götz.
1994: Die Union unter Kohl setzt sich bei der Bundestagswahl gegen Scharpings SPD durch, §175 StGb wird gestrichen, Kurt Cobain erschießt sich und die Playstation kommt in Japan raus – alles gefühlt schon ewig her. Auch 1994: Die Stadt Regensburg schließt einen Konzessionsvertrag mit der REWAG zum Betrieb des Stromnetzes der Stadt. Der läuft demnächst aus. Bei der Neuvergabe regiert die Stadt am Bürger vorbei, wie anno dazumal.
Nach unserer Berichterstattung über die Ermittlungen der bayerischen Justiz gegen den Journalisten Hubert Denk hat der Laborunternehmer Dr. Bernd Schottdorf juristische Schritte gegen unsere Redaktion eingeleitet. Eine Antwort.
Inside Wikileaks ist langweilig, irrelevant und uninformativ. Wie so viele Kinofilme, die vom ,echten Leben’ inspiriert sind. Dabei hätte man das Drama um Julian Assange bestimmt retten können.
Bei der Gewerkschaft schüttelt man den Kopf. Die Stadträte der Linken nennen es „blanken Hohn“. Am Samstag erhält der Reinigungsunternehmer Karlheinz Götz die Runtinger-Medaille der Stadt Regensburg. Sein Sohn, der mittlerweile das Unternehmen führt, weist die Kritik zurück.
Im Kultusministerium zeigt man sich verwundert über Meldungen, die von einer Genehmigung für die umstrittenen Erweiterungsbauten am Hotel Jakob sprechen. Die denkmalrechtlichen Belange würden nach wie vor geprüft, sagt ein Ministeriumssprecher.
Die Ermittlungen gegen den Passauer Journalisten Hubert Denk – er hatte eine CSU-Parteispende des milliardenschweren Laborunternehmers Schottdorf öffentlich gemacht – sorgen zunehmend für Empörung. Nach Regensburg Digital berichtete am Montag auch die Süddeutsche Zeitung über den Fall. Die Grünen im Landtag verlangen nun Aufklärung durch die Staatsregierung.
„Nach derzeitigem Kenntnisstand verhältnismäßig.“ So lautet das Urteil des bayerischen Innenministeriums über den Polizeieinsatz zur Räumung einer Blockade gegen den NPD-Truck am 5. September in Regensburg. Das geht aus einer Antwort von Joachim Herrmann auf eine Anfrage der Landtagsgrünen vom 25. Oktober hervor, die unserer Redaktion vorliegt. Bei der brutalen Festnahme eines 22jährigen redet der Innenminister um den heißen Brei herum. Wir veröffentlichen unten ein weiteres Video.
„A ruffian’s game played by gentlemen.“ So lautet ein geflügeltes Wort über den englischen Volkssport Rugby. Und ein wenig mag man sich daran erinnert fühlen, wenn man am Montag in der Trainingshalle des ESV 1927 Regensburg vorbei schaut, auch wenn es keine Gentlemen, sondern Ladies sind, die sich hier einer etwas raueren Sportart widmen.