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Mit harten Bandagen gegen Streikende: Brauereidirektor Hermann Goß (im Bild mit seinem Dienstherrn Gerhard Müller). Foto: Archiv
Bei der Kirchen-Brauerei Bischofshof wird der Ton zunehmend rauer. Die Geschäftsführung hat am Donnerstag mit Kündigungen und der externen Vergabe von Dienstleistungen gedroht, sollte erneut gestreikt werden. Mehrere Angestellte sprechen gegenüber unserer Redaktion von „Erpressung“. Wie berichtet wurde die Logistik-Abteilung der Brauerei zum 1. April in eine eigene GmbH ausgelagert. Damit fällt die Tarifbindung für rund ein Drittel der Beschäftigten weg. Den bisherigen Beschäftigten sicherte Brauereidirektor Hermann Goß nach längeren Verhandlungen mit dem Betriebsrat zu, ihnen „bis zur Rente nichts weg nehmen“ zu wollen. Neueingestellten aber droht im schlechtesten Fall ein Gehalt, das bis zu 30 Prozent unter den bisherigen Löhnen liegt. Verhandlungen über einen Haustarifvertrag lehnt die Geschäftsführung bislang ab. Auch Gespräche zwischen dem Landesvorsitzenden der Gewerkschaft NGG, Hans Hartl, und Brauereidirektor Goß am Rande der landesweiten Tarifverhandlungen im Brauerei-Gewerbe brachten keine Annäherung. Die Gewerkschaft kündigte daraufhin erneute Arbeitsniederlegungen an.

Bei Streik Kündigung

Die Reaktion der Geschäftsführung folgte prompt. Am Donnerstag, just als der Betriebsrat bei einer Branchentagung war, lud man alle Angestellten der neuen Logistik GmbH zur Versammlung. „Die Ansage dort war deutlich“, erzählt uns ein Teilnehmer. „Wenn wir noch einmal streiken, werden Aufträge an externe Firmen vergeben und Mitarbeiter gekündigt.“ Die Stimmung im Betrieb sei entsprechend angespannt, heißt es aus dem Betriebsrat. „Einige sind eingeschüchtert, aber viele sind sauer und sagen: Jetzt erst recht.“ Die Geschäftsführung will sich zu den Vorwürfen von Angestellten und Gewerkschaft gegenüber unserer Redaktion nicht äußern. In einer knappen Erklärung spricht Brauereidirektor Goß lediglich von einem „radikalen Strukturwandel im Brauereigewerbe“, der nur mit „klaren Konzepten“ in den Griff zu bekommen sei. Goß bekräftigt erneut, dass sich für „die heutigen Mitarbeiter der Logistik“ nichts ändern werde.

„Kostenmäßige Effizienzen“

Dass es im Kern um Einsparungen auf Kosten der Angestellten geht, wird allerdings ebenfalls klar benannt. Es gelte, „neue kostenmäßige Effizienzen für die Zukunft“ zu schaffen, so Goß. Der „mittelfristige Nutzen“ für die Brauerei liege in „anderen Tarifkonditionen“ für neue Mitarbeiter. Doch über diese „anderen Tarifkonditionen“ verweigert die Geschäftsführung jegliche Gespräche und so kann man nur spekulieren. Würde statt dem bis Ende März gültigen Brauer- etwa den Speditionstarif angewendet, könnten statt 16,63 Euro brutto die Stunde knapp elf Euro auf dem Lohnzettel stehen. Zum Teil wird in der Verpackungsbranche auch zu Dumpinglöhnen um die sechs Euro und darunter gearbeitet. Das ist alles möglich ohne einen Haustarif bei Bischofshof, und über den will die Geschäftsführung nicht reden.

„Grundrecht gilt auch für Kirchenbetrieb“

Die Gewerkschaft NGG hat für kommende Woche weitere Arbeitsniederlegungen angekündigt, um die Bischofshof-Bosse an den Verhandlungstisch zu zwingen. Die Drohungen der Geschäftsleitung stünden im Widerspruch zum Grundgesetz, so Gewerkschaftssekretär Rainer Reißfelder. „Es hat schon einen besonderen Geschmack, wenn man eine solche Versammlung mit derartigen Aussagen an einem Tag durchführt, an dem der Betriebsratsvorsitzende und dessen Stellvertreter nicht vor Ort sind“, so Reißfelder. „Offenbar weiß man bei Bischofshof nicht, dass Streikrecht ein Grundrecht ist.“ Das gelte auch für einen Betrieb, „dessen oberster Dienstherr der Bischof von Regensburg ist“.

Die gekaufte (Nicht-)Berichterstattung

Nachtrag: Im Zuge der Auslagerung hat die Brauerei Bischofshof offenbar eine kleine Werbe-Offensive gestartet. Auf Plakatwänden, in der Mittelbayerischen Zeitung und einigen Kostenlos-Blättern werden verstärkt Anzeigen unter dem Motto “Wir sind Bischofshof” geschaltet. Mit Erfolg: In deren Berichterstattung finden die seit Februar laufenden lokalen Auseinandersetzungen rund um die Auslagerung quasi nicht statt. Auch einige Medien sind eben, bei entsprechender Bezahlung, “Bischofshof”.

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