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Im exklusiven Interview räumt der Kreisvorsitzende Dr. Franz Rieger ein: „Ja. Unsere Erklärung zu Koalitionsgesprächen war nur ein Scherz.“ ACHTUNG: Das ist ein April-Scherz.

"Eine Frage des Anstands und des Charakters." Rieger und Vanino feixen über den geglückten April-Scherz. Foto: Staudinger

Heimlich aufgenommen: Rieger und Vanino feixen über den geglückten April-Scherz. Foto: Staudinger

Die Regensburger CSU ist zu Gesprächen über eine mögliche Zusammenarbeit mit der SPD bereit. Das vermelden am heutigen Dienstag mehrere Medien. Der Beschluss sei einstimmig bei einer gemeinsamen Sitzung von Fraktion und Kreisvorstand gefallen, heißt es weiter. Verhandlungsführer sollen demnach Hermann Vanino, Dr. Franz Rieger und Christian Schlegl sein. Was keinem aufgefallen ist: Dabei handelt es sich um einen geschickt platzierten April-Scherz des Kreisvorsitzenden Dr. Franz Rieger.

Rieger lacht am Telefon: „Tatsächlich erkläre ich meinen Rücktritt.“

Von uns ertappt, räumt Rieger unumwunden ein, dass es sich dabei um ein Späßchen gehandelt hat. Er sei verwundert, dass fast alle Medien auf den Scherz hereingefallen seien, den er gemeinsam mit Hermann Vanino und Peter Kittel konzipiert hatte. „So etwas wäre doch völlig hanebüchen“, so Rieger. „Tatsächlich habe ich bereits im Vorfeld der gestrigen Sitzung angekündigt, dass ich die Konsequenzen aus dem desaströsen Wahlergebnis ziehen und meinen Rücktritt erklären werde“, lacht er am Telefon.

“Eine Frage des Anstands und des Charakters.”

Der designierte Fraktionschef Hermann Vanino zollte Rieger „Respekt für diesen Schritt“. Gleichzeitig erklärte Vanino, dass auch er „für keine Führungsposition zur Verfügung“ stehe. „Nach reiflicher Überlegung habe ich mich entschlossen, mich verstärkt auf meinen Beruf als Richter zu konzentrieren. Ich möchte weder der CSU noch der bayerischen Justiz erneut eine solche Schande bereiten wie damals vor 13 Jahren.“

„Alles andere als die Oppositionsrolle wäre nach unseren Erklärungen im Vorfeld der Wahl auch nicht glaubwürdig.“

Für eine Koalition wird die CSU, das ist ebenfalls Ergebnis des gestrigen Treffens, nicht zur Verfügung stehen. „Nach den jahrelangen Streitereien erscheint es angebracht, sich in der Opposition neu zusammenzufinden und abseits von Postengeschacher endlich wieder über politische Ziele zum Wohl der Bürgerinnen und Bürger Regensburgs nachzudenken“, heißt es in dem gestern verabschiedetem Papier. Und weiter: „Alles andere als die Oppositionsrolle wäre nach unseren Erklärungen im Vorfeld der Wahl auch nicht glaubwürdig.“ Der Beschluss dafür fiel übrigens einstimmig. Sowohl Rieger wie auch Vanino interpretieren dies als Signal für die neue Geschlossenheit der Regensburger CSU. „Alle, die geglaubt haben, der Friedensschluss sei nur eine Finte gewesen, um wieder an die Macht zu gelangen, belehren wir damit eine Besseren“, so Rieger. Neuer Fraktionsgeschäftsführer soll übrigens der Veranstalter Peter Kittel werden. Er wartet bislang nur noch auf die Zustimmung von MZ-Herausgeber Peter Esser. Am Wochenende trifft man sich mit der Chefredaktion der Mittelbayerischen Zeitung, um einen gemeinsamen Artikel abzustimmen, der den Regensburgerinnen und Regensburgern die Wahrheit, „so weit als unseren gemeinsamen Zwecken dienlich“, nahebringen soll.

Flüchtlings-Projekt mit Vorbildcharakter

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„tun. starthilfe für flüchtlinge im landkreis eichstätt“ ist ein Projekt, das Wellen schlägt. Im kleinen Eichstätt (Oberbayern) helfen Bürger und Studenten jenen, die es noch werden wollen. Martina Zukowski war für uns vor Ort, um sich ein Bild zu machen.

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