Im Zuge der gerichtlichen Auseinandersetzungen geht es auch um den Gesundheitszustand von Frau Bauer. Sie lebt seit über 40 Jahren in ihrem angestammten Viertel. Wegen einer Herzerkrankung und nach mehreren langwierigen Operationen ist Christa Bauer seit einigen Jahren schwerbehindert und auf Unterstützung durch ihren Sohn Markus angewiesen, der bei ihr lebt und über eine umfassende Vorsorgevollmacht für seine Mutter verfügt.
Wie würde sich ein Umzug auf ihren Gesundheitszustand auswirken? Verkraftet sie das überhaupt? Insbesondere zu dieser Fragestellung beantragten die Bauers über ihren Rechtsanwalt Johannes Luft ein Gutachten und zahlten dazu 1.500 Euro Kostenvorschuss bei der Gerichtskasse ein.
Bislang hat das Gericht nur einen recht eigenwilligen und wenig sinnhaften Gutachterauftrag erteilt: Der Sachverständige sollte lediglich der – bereits beantworteten Frage – nachgehen, ob Christa Bauer in der Lage ist alleine zu wohnen. Über einen Antrag von Rechtsanwalt Luft, das Gutachten im Sinne der oben gestellten Fragen zu erweitern, weigert sich der zuständige Richter seit über einem Jahr zu entscheiden.
Der Gutachter: schludern und drohen
Der Sachverständige indes überging bei den Terminvereinbarungen für das Gutachten sowohl Markus Bauer wie auch Rechtsanwalt Luft. Er schickte Christa Bauer binnen kürzester Zeit (zehn Tage) zwei Schreiben und ließ es sich nicht nehmen, „auf die Möglichkeit einer gerichtlichen Vorführung zur Untersuchung hin(zu)weisen“. Eine juristisch haltlose Drohung: Niemand kann für ein Gutachten, dass er selbst beantragt hat, zwangsweise vorgeführt werden. Zusätzlich leitete er Christa Bauers Akten ans gar nicht zuständige Betreuungsgericht weiter.
Der Entscheidung über einen drauffolgenden Befangenheitsantrag von Bauer gegen ihn, kam der Gutachter nun zuvor und bat selbst um Entbindung von dem Auftrag. Dem wird das Gericht wohl nachkommen.
„Schreibfehler meiner Sekretärin“
Ein Einsehen in irgendwelche Fehler hat der Gutachter indes nicht. In seinem Schreiben beharrt er darauf, nichts falsch gemacht zu haben. Bei dem Versand der Akten ans Betreuungsgericht habe es sich um einen „Schreibfehler meiner Sekretärin“ gehandelt.
Mit der Wahrheit geht der Gutachter zudem recht kreativ um. So behauptet er etwa, sich an Markus und nicht an Christa Bauer gewandt zu haben. Eine glatte Lüge.
Fraglich bleibt, ob der Gutachter für seinen bisherigen Aufwand womöglich noch entschädigt wird – was weitere Kosten für Christa Bauer bedeuten würde. In Fällen von Vorsatz und grober Fahrlässigkeit wäre das nicht der Fall. Markus Bauer hat bereits einen entsprechenden Antrag ans Amtsgericht gestellt. Man wird sehen, wie lange der Richter dieses Mal für eine Entscheidung braucht.
„Eine wirkliche Veränderung – ohne CSU.“ Das sei der häufigsten Wunsch, der an ihn herangetragen werde, sagt Joachim Wolbergs mit Blick auf die Koalitionsgespräche. Außer CSB, ÖDP und Linken sind noch alle im Boot.
Die Stadt Regensburg will den Sperrbezirk für Prostituierte erweitern. Ob die geplante Verordnung einer Klage standhält, ist indes unsicher. Die Regensburger Sprecherin vom „Berufsverband erotischer und sexueller Dienstleistungen“ sieht Prostituierte durch die Ausweitung des Sperrbezirks kriminalisiert.
Das Oberlandesgericht Nürnberg hat die Revision des Holocaustleugners Richard Williamson verworfen. Damit ist das Urteil des Amtsgerichts Regensburg vom 16. Januar 2013 rechtskräftig. Williamson war damals zu einer Geldstrafe von 90 Tagessätzen verurteilt worden.
In einem Wohnhaus in der Greflingerstraße hat es seit Jahresbeginn achtmal gebrannt. Die Bewohner leben in ständiger Angst – daran konnten auch der Hauseigentümer und die Polizei bislang nichts ändern.
Der Amokfahrer muss in die geschlossene Psychiatrie. Dieses Urteil ist wenig überraschend. In seiner Urteilsbegründung räumte der Vorsitzende Richter aber auch mit diversen Schuldzuweisungen auf.
Eine Antwort des Innenministers an den Abgeordneten Jürgen Mistol ergibt: Fast alle Ermittlungsverfahren gegen vermeintlich gewalttätige Gegendemonstranten beim NPD-Aufmarsch 2013 wurden eingestellt. Weiter ermittelt wird gegen die Sitzblockierer. Man habe „alle teilnehmenden Personen“ im Visier. Von 200 konnten bislang 14 identifiziert werden.
Ein Richter weigert sich über einen Antrag zu entscheiden, ein anderer ordnet versehentlich Zwangsunterbringung an und ein Gutachter macht sich die Welt wie sie ihm gefällt. Schlampereien am Rande eines Mietprozesses.
Zuletzt durfte das Bündnis Pro Stadtpass keine Unterschriften vor dem Jobcenter Regensburg sammeln. Die Begründung: Das Gebäude befinde sich auf Privatbesitz. Am Donnerstag sammelten Aktivistinnen der FAU trotzdem. „Es kann nicht sein, dass durch Privatisierung von öffentlichem Raum die Meinungsbildung behindert wird“, so FAU-Sekretärin Bettina Moser.
Der Prozess gegen den Amokfahrer von Regensburg neigt sich dem Ende zu. Gestern wurde das psychiatrische Gutachten des Mannes vor Gericht verlesen. Auch wenn die Sache juristisch eindeutig ist: Einige Unklarheiten bleiben.
Bei der Pressekonferenz zum Wahlergebnis rechnet der künftige Oberbürgermeister mit der CSU ab. Die Wahl von Hermann Vanino zum CSU-Fraktionschef bezeichnet er als „Schacherei“.
Für den einen ist es ein Triumph, für den anderen ein Debakel: Mit über 70 Prozent der Stimmen ist Joachim Wolbergs zum neuen Oberbürgermeister von Regensburg gewählt worden. Christian Schlegl bezeichnet sein Wahldebakel als „absehbar“.
„tun. starthilfe für flüchtlinge im landkreis eichstätt“ ist ein Projekt, das Wellen schlägt. Im kleinen Eichstätt (Oberbayern) helfen Bürger und Studenten jenen, die es noch werden wollen. Martina Zukowski war für uns vor Ort, um sich ein Bild zu machen.
Ohne Not hat Christian Schlegl seinen Anspruch auf den Vorsitz der CSU-Fraktion aufgegeben. Warum er das getan hat, können sich selbst enge Parteifreunde nicht erklären. Und diejenigen, die das Wahldesaster mitzuverantworten haben, sind nicht nur fein raus, sondern erklären Schlegl schon vor der Stichwahl für politisch tot.
Sie lässt sich nicht jede klerikale Willkür als göttliches Gesetz andrehen und nimmt auch nicht jedes Parteigeflüster für bare Münze. Nein, Mathilde Vietze ist beileibe keine einfache Kost. Dass sie den ein oder anderen deswegen schon durch ihre bloße Anwesenheit nervt, nimmt sie mit Humor. Ein Porträt über eine „protestantische Katholikin“, die lange nicht so fromm ist, wie Kirche und SPD sie gerne hätten.