Man muss nur ein paar Jahre hartnäckig bleiben – und schon tut sich was. In der Debatte um ein angemessenes Gedenken für die Opfer des KZ-Außenlagers Colosseum in Stadtamhof hat sich die Stadt nun dazu durchgerungen, auf den Rat von Experten zu setzen. Das gab Kulturreferent Klemens Unger am Mittwoch in der Sitzung des Kulturausschusses bekannt.
400 Menschen waren in den letzten sechs Wochen des NS-Regimes unter erbärmlichsten Bedingungen im Colosseum eingesperrt. Etwa 70 von ihnen starben – erschlagen von der SS, verhungert, zerfetzt beim Bombenräumen für die Deutsche Reichsbahn. Jahrzehnte hatte man sich in Regensburg davor gedrückt an dieses KZ mitten in der Stadt zu erinnern. Und seit die Grünen das Thema 2008 im Stadtrat erneut auf die Agenda setzten, wurde zunächst verzögert, verschleppt oder schlichtweg gelogen.
Vor gut einem Jahr wurde dann in aller Stille eine Bodenplatte verlegt, deren verharmlosender Text (Foto) zahlreiche Proteste hervorrief und den Verantwortlichen selbst mittlerweile so peinlich ist, dass über den Urheber strengstes Stillschweigen herrscht. Doch nun soll alles anders werden.
Unter Regie von Dr. Jörg Skribeleit, Leiter der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg, wird derzeit ein Konzept erarbeitet, auf dessen Basis anschließend eine Arbeitsgruppe eine angemessene Form des Gedenkens an das Colosseum finden soll. Stadtrat Jürgen Huber (Grüne), der Skribeleit in der Vergangenheit wiederholt ins Gespräch gebracht hatte, sprach von einer „außerordentlich erfreulichen Nachricht“.
Der Konzeptentwurf, an dem neben Skribeleit noch Uli Fritz (Stiftung bayerische Gedenkstätten) und Professor Mark Spoerer (Uni Regensburg) mitarbeiten, soll noch vor der Sommerpause fertig sein.
Regensburg soll einen Kulturentwicklungsplan bekommen. Recht schnell war klar: Die Sparte Musik – zumindest ein Teil davon – genießt dabei Protektion von oberster Stelle. Ein aktueller „Zwischenbericht“ zeigt: Zu viel Öffentlichkeit ist unerwünscht.
Das Gutachten zur Welterbeverträglichkeit einer Ersatztrasse stößt weiter auf Kritik – nun bei Bürgerinitiativen und den Linken. Unterdessen verlautet aus dem Umfeld einer UNESCO-Delegation, die kürzlich zu Besuch in Regensburg war: Zumindest eine Westtrasse hat „keine Chance“.
Normalerweise gewinnen die Afrikaner beim Marathonlaufen Gold. Am 25. Mai ist das anders. Denn da laufen Regensburger Schüler und Lehrer, damit die afrikanische St. John’s Schule „Gold“ bekommt.
Satire oder Urkundenfälschung? Am Dienstag verhandelte die Strafkammer des Landgerichts Regensburg gegen einen ehemaligen Austräger der Mittelbayerischen Zeitung. Der hatte eine Postkartenaktion gestartet, die dem Monopolisten gar nicht schmeckte.
Es hat nicht sollen sein für den FC Bayern, aber immerhin war’s ein turbulenter und spannender Abend. Das dachten sich auch die gut 200 Gäste, die sich am Samstag in Wolkering versammelt hatten, um neben der Kirche des kleinen Dorfes im Süden von Regensburg, vor und in der Scheune der Familie Binner das „Spiel des Jahres“ mit einer zünftigen Bierprobe zu verbinden.
Hat ein Polizeibeamter auf einem am Boden liegenden Mann mit der Faust eingeschlagen? Das haben vergangene Woche zwei Zeugen gegenüber unserer Redaktion eidesstattlich versichert. Zwischenzeitlich haben sich die beiden auch bei der Polizei gemeldet. Die Prügelvorwürfe gegen einen Regensburger Polizeibeamten sollen nun von der Dienststelle „Interne Ermittlungen“ in Nürnberg aufgeklärt werden. Wie berichtet soll der […]
Knapp 100 Leserinnen und Leser haben an unserer Verlosung des „Sammelsurium Regensburg“ teilgenommen. Am Montag hat unsere Glücksfee (38, männlich) die fünf Gewinner gezogen.
„Die brisanteste Umfrage des Jahres“, ein Politbarometer, mit dem die Mittelbayerische Zeitung eine Woche ihr Blatt gefüllt hatte, fand am Montag im Regensburger Presseclub ihren Abschluss. Die „Elefantenrunde“ potentieller OB-Kandidaten hielt das, was die Umfrage versprach…
Das Kulturfest im Stadtpark soll nun wirklich ein Fest für alle Regensburger werden. Die Stadt hat die deftigen Ticketpreise gekippt. Ab sofort heißt es: Eintritt frei.
Mit einem Riesenfussball reisten die Regensburger Jakob Schmid und Franz Berzel 1932/ 33 kreuz und quer durch Deutschland – wir veröffentlichen das Tagebuch der beiden Ballonauten.
Als beispielhaft für wirtschaftlichen „Fortschritt, politisch demokratische Stabilität und kulturelle Identität“ gelten die Messerschmitt-Werke laut der Regensburger Bewerbung für das Museum Bayerische Geschichte (2011). Eine kleine Bestandsaufnahme zu dem Rüstungsindustriellen Willy Messerschmitt und Regensburg.
By design or by desaster? Wie soll er aussehen, der unvermeidliche gesellschaftliche Wandel, der uns angesichts schwindender Rohstoffe und steigenden Energiebedarfs bevorsteht? Am Donnerstag stellte attac Regensburg das Modell „Transition Town“ im L.E.D.E.R.E.R. e.V. vor.
Seit Jahren arbeitet der BR-Autor Thomas Muggenthaler zum „Verbrechen Liebe“ während der NS-Zeit. Erst vor kurzem hat er den Ort der Hinrichtung eines polnischen Zwangsarbeiters ausfindig gemacht (am kommenden Montag Thema in der Sendung “Aus Schwaben und Altbayern”) . In seinem 2010 erschienenem Buch dokumentiert Muggenthaler das Schicksal von über 20 polnischen Männern, die wegen Beziehungen zu deutschen Frauen hingerichtet wurden.
Die zweite Warnstreikwelle der Metall- und Elektroindustrie hat diese Woche Regensburg erreicht. 3.500 Beschäftigte demonstrierten am Donnerstag für 6,5 Prozent mehr Gehalt, unbefristete Übernahme der Azubis und die stetig steigende Leiharbeit.
Flüchtlinge sind in Deutschland Menschen zweiter Klasse. Das ist gesetzlich so festgelegt und wird insbesondere in Bayern mit besonderem Enthusiasmus umgesetzt. Mit einer Aktionswoche fordern nun zahlreiche Organisationen ein Ende der Ungleichbehandlung.
7,19 Euro. So viel sind die Süßigkeiten wert, die vor einem Jahr aus einer Regensburger Tankstelle geklaut wurden. Geschätzte 2.000 Euro kostete jetzt das Verfahren gegen einen Mann, der den Aufnahmen, die eine Überwachungskamera von dem Täter gemacht hat, nicht einmal entfernt ähnlich sieht.