Die Steinerne Brücke in Regensburg: Ein Ort voller Überraschungen. Foto: as
„Die Steinerne Brücke hält viele Überraschungen bereit“, schlagzeilt die Mittelbayerische Zeitung in ihrer Ausgabe vom Donnerstag. Ganz mir nix, dir nix hat man mit dem Chef des Tiefbaumamts Alfons Swaczyna („Die Steinerne Brücke ist meine Geliebte.“) die brach liegende Brückenbaustelle besucht und dort über Natursteine, Hohlräume und Überraschungen, die altes Gemäuer bereit hält, geplaudert. Auch darüber, dass dort „bald“ mit den Arbeiten begonnen werde.
Warum an der eingehausten Baustelle auf der Steinernen („Bauabschnitt I“) seit über einem Jahr nichts passiert, erfahrt man übrigens nicht. Und die einzig wirkliche „Überraschung“ kommt leider etwas versteckt daher: Die Sanierung der Steinernen verlängert sich um ein weiteres Jahr. Statt zunächst 2013 und dann 2014 ist nun frühestens 2015 mit einem Abschluss der Sanierungsarbeiten zu rechnen.
Swaczyna beschuldigt Geliebte
Heute in der Mittelbayerischen: Viele Überraschungen…
In der Mittelbayerischen Zeitung liest sich das so: „Planmäßig sind diese Arbeiten (in Bauabschnitt I) bis Herbst 2012 beendet. Swaczyna will sich da aber nicht festlegen, (da) altes Gemäuer gerne Überraschungen bereit hält.“
Aber, aber, Herr Swaczyna! Geht man so mit einer Geliebten um?
Zum einen sollten die Arbeiten „planmäßig“ bereits im Herbst 2011 und nicht 2012 beendet sein. Dieser Plan scheint sich – in aller Stille – geändert zu haben. Und: Dass sich dieser Plan nun um ein Jahr verschiebt und damit die Sanierung insgesamt frühestens 2015 beendet sein wird, kann man nicht Swaczynas Geliebter vorwerfen.
Es sind zu einem Gutteil hausgemachte „Überraschungen“ in Amtsstuben und Rathaus-Sälen, die dafür verantwortlich sind.
Mindestens bis 2015
Wie berichtet, ruht der eingehauste „Bauabschnitt I“ auf der Steinernen seit einem Jahr. Gegenüber unserer Redaktion hatte die Stadt bereits am Dienstag eingeräumt, dass es Probleme mit der beauftragten Fachfirma gibt. Diese Firma wolle „aus Kapazitätsgründen“ erst „später“ mit den Arbeiten beginnen. Man verhandle mit den Verantwortlichen über einen „zeitnahen Baubeginn“.
Nur am Rande: Dass eine Firma, die sich um einen Auftrag mit einem Volumen von mindestens 700.000 Euro bewirbt, plötzlich keine Kapazitäten frei hat, sobald sie den Zuschlag für diesen Auftrag erhält, ist eher ungewöhnlich. Ebenso, dass der Baubeginn im Ermessen der Firma und nicht des Bauherrn liegt.
„Abstimmungsprobleme“
Immerhin: Swaczyna hat seine Geliebte zwischenzeitlich entlastet. Auf Nachfrage unserer Redaktion hat er bestätigt, dass sich der Zeitplan „bedauerlicherweise verschoben“ habe.
Schuld daran sind nun aber keine Überraschungen des alten Gemäuers mehr. „Weitere Abstimmungen“ zur Brückenoberfläche, zum Leistungsverzeichnis über die Sanierungsarbeiten und ein Nachprüfungsantrag der kleineren Fraktionen im Stadtrat hätten zu Verzögerungen geführt.
Swaczyna sollte sich aber nicht grämen. Immerhin pflegt er die Liebesbeziehung zur Steinernen nun schon fast 20 Jahre, was ist das schon ein Jahr mehr oder weniger. Und außerdem: Die Steinerne Brücke zu bauen hat auch elf Jahre gedauert.
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Was der deutsche Autor und Publizist Erich Mühsam 1911 als Vorwort in der ersten Ausgabe der von ihm herausgegebenen Zeitschrift „Kain“ geschrieben hat, gilt auch für regensburg-digital.de. Seit drei Jahren gibt es unser unabhängiges und chronisch unterfinanziertes Online-Magazin. Und nach wie vor gilt: Wir brauchen Geld. Unterstützen Sie uns jetzt.
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