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Schweigend dabei sein

Jetzt dabei sein! Beim Schweigemarsch! Den veranstaltet die Konradsiedler-CSU am 6. Juni in der Sandgasse. „Für den Bau der Sallerner Regenbrücke und der Osttangente“. Aufgerufen sind dazu „alle, die gegen den Lärm und den Verkehr und für mehr Wohnqualität im Stadtnorden kämpfen wollen.“ Witzig, dass die CSU dazu gerade die Sandgasse beschweigen will. Die bekommt mit der Sallerner Regenbrücke nämlich mehr Verkehr als ohne. Steht jedenfalls im Verkehrsgutachten, dass die Stadt gerne vollmundig anpreist. Gesagt haben wird das den Sandgasslern schon jemand. Aber die denken eben ans Gesamte und nicht nur an sich selbst. Lobenswert! Dem Rest der Regensburger traut man in der großen Koalition ja offensichtlich nicht zu, dass sie ans Gesamte denken. Sonst hätte man ja ein Ratsbegehren machen und alle darüber abstimmen lassen können, ob sie nun die Brücke wollen oder nicht. Das hätte man locker in diesem Jahr hingekriegt. Darüber, dass die SPD so ein Ratsbegehren vor der Wahl versprochen hat, sollte man wohlwollend hinwegsehen. Sozialbürgermeister Wolbergs hat sich schließlich schon darüber beklagt, dass „zu viel über Brücken geredet wird“ und nicht über die „vielen anderen guten Dinge“, die die SPD in der Koalitionsvereinbarung erreicht hat. Schon tragisch, dass die SPD mit Brücken (am Gries wollte man ja nicht einmal ein Provisorium – vor der Wahl) und nicht mit den „vielen anderen guten Dingen“ Wahlkampf gemacht hat. Da hätten die Sozis die Wahl ja womöglich noch gewonnen und nicht das mieseste Ergebnis seit dem II. Weltkrieg eingefahren. Aber da sind die Genossen ganz olympisch: Dabei sein ist alles. Vor allem, wenn’s um Macht und Posten geht. (Ent)spannende Lektüre!

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