Wenigstens kann man diesmal nicht behaupten, sie hätten sich nicht getraut. Jochen Biganzoli verhackstückt am Theater Regensburg Bachs „Messe in h-Moll“ zu einem plakativen, politischen Lehrstück, das gerade ob seiner Brachialität sehenswert ist.
Von Maximilian Schäffer (Fotos: Jochen Quast, Theater Regensburg)
Führt man so etwas wie Bachs h-Moll-Messe auf, muss man grob agieren, fundamentale Entscheidungen treffen. Entweder man wählt die sanfte Perfektion der Musik und belässt es bei der unantastbaren Grandesse dieses wichtigsten Werks des wichtigsten Komponisten der Kunstgeschichte, oder man begreift eben diese Gegebenheit als Chance für einen radikalen Schritt. Ähnlich verhält es sich bei Beethovens Neunter, Händels Messias, oder anderen derart im kulturellen Allgemeingut verankerten Monolithen.
„Bananas, Pancakes und der Lonely Planet“ bietet eine vielschichtige Möglichkeit, um über den vergangenen, oder kommenden Urlaub zu reflektieren, und das direkt nach der Hauptsaison.
„Ein Verrückter im besten Sinne hat ein pralles Stück Philosophie über den Untergang verlorener Welten verfasst“, sagt Schauspieler Ottfried Fischer über den Regensburger Jungregisseur David Liese – und spielt in dessen neustem Film mit.
Diesen Montag fand die Eröffnung der “1. Regensburger Weltausstellung” statt. Klaus Schwarzfischer (schwafi) und Hubert Lankes präsentierten im Namen ihres humoristischen Kunstgebildes „Touristifikation Regensburg“ eine spöttische Vernissage, die Retro- und Perspektiven insbesondere auf die städtische Kultur- und Baupolitik richtete. Eine etwas andere Liebeserklärung an die Stadt: Gar keine.
Das kulturelle Reflexionsniveau, bei einem Cocteau-Stück die Kulisse mit populären Schnappschüssen aus surrealistischen Stummfilmen zu schmücken, entspricht ungefähr dem, sich Andy-Warhol-Replika in die Café-Bar zu hängen!
Das Hard:Line-Festival ist dieses Jahr vom Andreasstadl in das Ostentorkino umgezogen. Erstmals wurde an das Wochenende auch noch der Donnerstag davorgehängt. Vier Tage, 13 Filme – ist das schon zu viel des Guten, oder gar immer noch zu wenig? Dieter Ehneß glotzte sich für die geschätzte Leserschaft und nicht zuletzt zu seinem Privatvergnügen die Augen […]
Die in Regensburg gedrehte Splatter-Komödie „Sharkula“ überzeugt bei der ausverkauften Premiere im Ostentorkino auf ganzer Linie – und macht Durst auf Meer.
Nicht wirklich lustig, nicht wirklich dramatisch, nicht wirklich musikalisch bestechend und auch nicht wirklich schön: “La Cenerentola” von Gioachino Rossini am Theater Regensburg.
Regensburg ächzt unter der Affenhitze, die Donau dampft und die Altstadt hat sich so langsam vom Bürgerfest erholt. Für Kunst und Kultur hatte da in den vergangenen Tagen kaum jemand einen Nerv, und wenn, dann waren es Touristenmeuten mit Audioguides und Spiegelreflexkameras im Anschlag.
Vergangenes Wochenende hielt das Bürgerfest Regensburg fest in seinem Würgegriff. Nach unzähligen Wolfgang-Petry-, Alpenrock- und AC/DC-Medleys, tonnenweise Fisch am Stiel und Hektolitern an Bier war in der Nacht von Sonntag auf Montag aufräumen angesagt. Auch Regensburg Digital beteiligt sich artig und kümmert sich um den kulturellen Kericht.
Ein Blick auf’s Kulturelle in der vergangenen Woche – ohne Anspruch auf Vollständigkeit, Objektivität oder Wohlgefallen – übersichtlich in einer Ecke zusammengekehrt.
Eine Band, die den Namen des bislang drittgrößten Atomunfalls der Geschichte trägt präsentiert, einen schönen Weg zum Sterben. Na, wer hört da schon nicht gerne rein?
Ein Hundehalter möchte mit einer augenzwinkernden Kunstaktion die Moral beim Hundekoteinsammeln erhöhen. Die CSU schreibt daraufhin einen Brief an den Oberbürgermeister.