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Archiv für Juli, 2011

Eine “Infrastruktureinrichtung, wo die kleinen Leute Spaß haben” soll das neue Fußballstadion werden. Wie viel es die Stadt kostet ist auch nach der Grundsatzentscheidung unklar. Foto: Archiv
„So viel unqualifiziertes Gerede über Fußball hab ich noch nie gehört“, sagt die Frau eines Jahn-Aufsichtsrats, als sie die Zuschauerempore im Regensburger Rathaus verlässt. Dabei ging es um Fußball allenfalls am Rande, dafür um einen Haufen Geld. Wie viel Geld, das weiß aber bislang niemand so genau. In seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause hat der Stadtrat nach zweieinhalbstündiger Debatte die Weichen für den Bau eines Fußballstadions in Oberisling gestellt. Gegen die Stimmen von ödp, Linke und FDP wurden der entsprechenden Beschluss sowie ein „Letter of Intent“ zwischen der Stadt und dem SSV Jahn verabschiedet. Wann das Stadion letztlich steht, ist noch nicht klar. Den von der SPD angepeilten Fertigstellungstermin 2013 bezeichnet Oberbürgermeister Hans Schaidinger als „lustig, aber falsch“.

„Diese Entscheidung ist endgültig.“

Die Regensburger Bäderbetriebe (RBB), 100prozentige städtische Tochter, wird mit dem Bau des Stadions beauftragt, das für 15.000 Zuschauer Platz bieten soll. Eine „Grundsatzentscheidung“, wie Schaidinger betont. „Diese Entscheidung ist endgültig und wird auch umgesetzt.“ Entsprechend blitzte die FDP am Donnerstag mit einer Reihe Änderungsvorschlägen ab, die im Letter of Intent an mehreren Stellen größeren Spielraum zur Folge gehabt hätten und die den Beschluss zur „Realisierung eines Stadions“ auf „Vorbereitungen zur Realisierung“ reduziert hätten. Schließlich sollte eine „endgültige Entscheidung“ gefällt werden. Während es der Mehrheit der Regensburger also eher gleichgültig zu sein scheint, ob nun ein Stadion gebaut wird oder nicht – nennenswerte Initiativen für oder gegen den Neubau gab und gibt es nicht – will die herrschende Mehrheit im Stadtrat im Verbund mit dem SSV Jahn dieses Stadion. Und sie will dieses Stadion, egal, was es kostet. Anders kann man es auf Basis der vorliegenden Informationen nicht bezeichnen.

Annahmen, Schätzungen, Einschränkungen

Immer wieder finden sich einschränkende und abschwächende Formulierungen in der Vorlage. Zu den Gesamtkosten für Bau und Infrastruktur gibt es lediglich Annahmen. 20 Millionen für die reinen Baukosten werden als einzige konkrete Zahl genannt und selbst das ist nur eine Schätzung auf Basis anderer Stadionbauten. Wie hoch das jährliche Defizit sein wird, das anfällt, so lange der SSV Jahn nicht in erster oder zweiter Bundesliga spielt, ist ebenfalls unklar. Es wabert die Zahl von 500.000 Euro im Raum. Selbst daraus, dass man sich unsicher ist, ob der SSV Jahn seiner finanziellen Verpflichtung einer „rentierlichen Miete“ nachkommen können wird, macht die Stadtratsvorlage keinen Hehl. Zwar habe man die wirtschaftlichen Verhältnisse überprüft und für positiv befunden, aber: „Es hat sich (…) immer wieder herausgestellt, dass die Unterlagen nicht die wirklichen Verhältnisse abbildeten.“ Unter anderem diese Umstände sind es, die ödp und Linke dazu bewogen, gegen den Neubau zu stimmen. Benedikt Suttner (ödp) bezeichnet die Formulierungen in der Stadtratsvorlage gar als „ intensive Warnung“. Für einige Unruhe sorgte Irmgard Freihoffer (Linke), die sich zu der Aussage verstieg, dass man nicht über einen Stadionneubau reden solle, so lange es in Regensburg Schulen gebe, „wie man sie sonst nur in Entwicklungsländern vorfindet“.

„…wo die kleinen Leute Spaß haben“

„Regensburg und Ostbayern brauchen ein modernes Fußballstadion“, sagt SPD-Fraktionschef Norbert Hartl, der die Notwendigkeit eines Fußballstadions auf eine Stufe mit Freibädern, dem Theater oder dem öffentlichen Nahverkehr stellt. „Es geht darum, ob wir Profifußball in Regensburg wollen oder nicht“, sekundiert der Fraktionschef der Freien Wähler, Ludwig Artinger. Joachim Wolbergs spricht von einer „Infrastruktureinrichtung, wo die kleinen Leute Spaß haben können“ und Christian Schlegl, gemeinsam mit Wolbergs seit kurzem im Aufsichtsrat des SSV Jahn, verspricht, dass unter einem Stadionneubau weder die Zuschusssituation für den Breitensport, noch die Kultur, noch Schulen etc. zu leiden haben werde. Die Regensburger Bäderbetriebe, die das neue Fußballstadion nun in Angriff nehmen sollen, betreiben neben Westbad, Wöhrdbad und Hallenbad auch die Donauarena. Im vergangenen Jahr fuhren die Bäder 3,7, die Donauarena 1,5 Millionen Euro Defizit ein. Am Montag laden die RBB nun zur Pressekonferenz, um über „eine Anpassung bei den Eintrittspreisen“ in den Bädern zu informieren. Das hat nach der Grundsatzentscheidung vom Donnerstag zumindest am Rande mit Fußball zu tun und ist – als vertrauensstiftende Maßnahme – wenigstens ungeschickt.

MZ-Redakteure im Streik

Weihnachtsgeld, Urlaubsgeld, Einstiegsgehälter von 3.200 Euro – freien Journalisten mag es angesichts dessen das Wasser in die Augen treiben und die Solidarität mit den festangestellten Kollegen reduzieren, die sich gerade wieder in einem zweitägigen Warnstreik befinden. Bemerkenswert ist aber doch, dass das Gros der Redakteurinnen und Redakteure hier für etwas auf die Straße geht, was sie selbst nur in den allerwenigsten Fällen betrifft.

Donaumarkt: Knackpunkt „Betriebsweg“

Die Regensburger Stadtverwaltung hat dazu gelernt. Bei einer Informationsveranstaltung Donnerstag ging das Planerinnen-Duo Christine Schimpfermann und Ute Hick ausführlich auf die Kritikpunkte zu den Bebauungsplänen am Donaumarkt ein. Wirklich überzeugen ließen sich die Kritiker aber nicht. Knackpunkt bleibt die Gestaltung der Donaupromenade, die durch eine Rampe an die Eiserne Brücke angebunden werden soll.

Digitales Ragout

Wenn Menschen ein neues Betätigungsfeld finden, wenn man sich über Grundsätzliches einigen kann, wenn gebaut wird und wenn die Kasse klingelt, dann ist das landläufig ein Grund zur Freude. Insofern beschäftigt sich das digitale Ragout heute durchweg mit freudigen Ereignissen, die von der Diözese über den Donaumarkt bis hin zu Diehl reichen und auch das sportliche Leben in Regensburg nicht außer Acht lassen.

Stimulierende Impulse

Es kracht, es scheppert, es blitzt und blinkt und man merkt, dass die grell geschminkten Jungs, die da auf der Bühne ihre Show abziehen, Spaß haben. Das Publikum in der Alten Mälzerei auch. Die Musik von ZircuS ist tanzbar, auch wenn oder vielleicht gerade weil es schwierig ist, sie zu verorten. Organisator Rado Poggi ist rundum zufrieden. Das Konzert war für ihn ein erfolgreicher Auftakt zu einem grenzübergreifenden Austausch bildender Künstler.

Vodafones lange Leitung

Manchmal kann es dauern, bis eine defekte Telefonleitung repariert wird. Vor dem Haus der Christas gähnt seit eineinhalb Monaten eine offen Baugrube. Ihr Telefon-Anbieter Vodafone fühlt sich nicht zuständig und die Telekom, der die Leitungen gehören, weiß nicht, wann dort weiter gearbeitet wird. Beim städtischen Tiefbauamt erfährt man: Mit den Subunternehmern der Telefon-Anbieter gibt es regelmäßig solche Probleme.

Steinmeier im Dom: Nur ein Glaubensbekenntnis

Fein säuberlich verteilt liegen sie auf den Kirchenbänken – die Textblätter mit der Bayernhymne. Denn auch wenn das Regensburger Domforum jedes Mal mit diesem „religiösen Lied“ (Bischof Müller) beschlossen wird – wenigstens die zweite Strophe hat auch manch eingefleischter Katholik nicht immer präsent. Ein Katholik ist es nicht, der da eben eine gesprochen hat und […]

Schöne, neue Druckerei-Welt

Beeindruckende Zahlen und Fakten gibt es zu hören, wenn man sich durch das neue Druckzentrum des Mittelbayerischen Verlags führen lässt. Nicht minder beeindruckend sind die Dinge, die man erfährt, wenn man sich – abseits solcher Führungen – mit den Beschäftigten unterhält.

Regensburger Kultur-Schmarrn

Was macht man, wenn der Stadtrat über einen längeren Prozess auf dem Laufenden gehalten werden soll? Genau! Man legt ihm Zwischenberichte vor. Das sorgt für Transparenz. Das sorgt für Kompetenz. Und wenn es an der Zeit ist, können die Wohlinformierten fundiert über den entsprechenden Sachverhalt diskutieren und anschließend entscheiden. Eine feine Sache, die auf Unwissenheit […]

Von mündlichen Verträgen und Korrekturen im Minutentakt

Die Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie (VWA) Ostbayern ist mit Gründungsjahr 1954 fast schon eine altehrwürdige Bildungseinrichtung in Regensburg. Ein wesentliches Ziel: Die Qualifizierung von Führungskräften. Bei den Verträgen mit ihren Dozenten scheinen bei der VWA aber weniger die Gepflogenheiten in Führungsetagen, sondern eher Sitten wie am Biertisch zu herrschen.

„Peinliche Hektik am Donaumarkt“

Die Kritiker der aktuellen Donaumarkt-Pläne gehen in die Offensive: Mit Flugblättern und einer eigenen Homepage wollen sie “eine Peinlichkeit ersten Ranges” verhindern. Insbesondere wendet sich der Zusammenschluss aus mehreren Initiativen gegen eine Busrampe von der Eisernen Brücke und fordert einen städtebaulichen Wettbewerb für die gesamte Fläche.

Brückenstreit: UNESCO schickt Gutachter und will weitere Untersuchungen

Die UNESCO hat der Stadt geantwort. Doch eine abschließende Stellungnahme gibt es weder zur Ersatztrasse, noch zu den Hochhausplänen im Stadtosten. Klar ist allerdings bereits jetzt: Die Gutachten, mit denen die Stadt die Welterbeverträglichkeit einer Ersatzbrücke belegen wollte, reichen der UNESCO nicht. Es mpüssen weitere Untersuchungen in Auftrag gegeben werden.

Schaidinger gibt Bürgerverein sein Ja-Wort

Stadträtin Brigitte Schlee ist den Tränen nahe. Heute ist fast alles wie früher. Obwohl es draußen fast 30 Grad hat und es auch im Kneitinger Keller nicht eben kühl ist, sind fast 80 Leute gekommen, die ihm lauten Beifall spenden: Oberbürgermeister Hans Schaidinger. Eben hat er – neben dem frisch angezapften Bierfass stehend, die Ärmel […]

Anweisung zur Ignoranz

Die Ausländerbehörde Regensburg hat mehrere irakische Flüchtlinge zur Ausreise aufgefordert und beruft sich dazu auf eine neue Weisung des bayerischen Innenministeriums. Diese Weisung hat es in sich: In dem Schreiben werden die Beamten explizit angehalten, die Empfehlungen des UN-Flüchtlingshilfswerks zu ignorieren.

Ewige Brückenbaustellen

Nein! Es gibt nichts Neues! Wenn es um Brücken in Regensburg geht, muss man die Verantwortlichen bei der Stadt fast schon bedauern. Da steht in Stadtamhof eine fix und fertige Protzenweiherbrücke, da hat man am Samstag schon groß mit Grillage und Bier gefeiert, dass diese Brücke nach dreieinhalb Jahren endlich fertig ist, aber wann sie […]

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