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Archiv für Juli, 2011

Nach zwei Tagen bei den Lokalrundfunktagen in Nürnberg ist die Redaktion heute voller Ideen ins beschauliche Regensburg zurückgekehrt. Wir wollen ab sofort in regelmäßigen Abständen einen kurzen Überblick von Nachrichten, Meldungen, Terminen, Links etc. geben, die wir für interessant, witzig oder bemerkenswert halten. Kritik und Anregungen sind ausdrücklich erwünscht.

Friedvolle Kriegsgewinnler

„Schlechte Geschäfte mit dem Krieg“, schlagzeilt am Mittwoch die Süddeutsche Zeitung, „Allmähliche Abrüstung“ bescheinigt die Wirtschaftswoche dem Rüstungskonzern Diehl in Nürnberg. Anlass für diese wahrhaft düsteren Aussichten ist die Bilanz-Pressekonferenz der „Diehl-Stiftung“ am Dienstag in Nürnberg. Dort fabulierte Konzernchef Thomas Diehl darüber, dass er für 2012 mit Rückgängen im Rüstungsgeschäft rechne. Im vergangenen Jahr hatten die Kriegsausrüster noch Glück: Um über 30 auf insgesamt 726 Millionen Euro stieg der Umsatz im Waffengeschäft. Insgesamt konnte Diehl seinen Gewinn im Vergleich zu 2009 glatt auf 89,7 Millionen vervierfachen. Und dass der Metallbereich – nach der Rüstung Umsatzprimus im Konzern – ausschließlich aus fried- und sinnvollen Produkten kommt, glaubt vermutlich jeder. Ich hätte, zufällig in Nürnberg, gerne nachgefragt, doch leider wurde ich – nach längerem Warten im Foyer und nachdem alle Kolleginnen in zwei Tranchen in den Konferenzraum geleitet worden waren – nicht zur Pressekonferenz eingelassen – ohne Angabe von Gründen. Man mag’s eben friedvoll bei Diehls.

Und täglich grüßt…

Die CSU II aka „Bürger für Regensburg“ startet ihre Veranstaltungsreihe mit prominenten Persönlichkeiten, um für ein besseres Regensburg abseits der CSU I zu sorgen. Mit Spannung hatte Regensburg darauf gewartet, wer die prominenten Redner sein würden, mit denen der Bürgerverein sich positionieren und für Furore sorgen wird. Seit gestern steht der erste fest. Es ist – Trommelwirbel, Trommelwirbel – Oberbürgermeister Hans Schaidinger. Der prominente Stargast wird am Dienstag, 12. Juli, 19 Uhr, im Kneitinger Keller darüber reden, wie er sich Regensburg im Jahr 2020 vorstellt. Wie die CSU 2020 aussehen wird, mag sich wahrscheinlich weder das eine noch das andere Lager vorstellen. Gerade ist mit Jürgen Eberwein ein leidlich prominenter Ortsvorsitzender aus der CSU ausgetreten und stimmt in das allgemeine Wehklagen über den Zustand der Partei ein. Ob’s noch jemand hören will?

Bescheidene Solidarität

Die Griechen sollen mehr arbeiten, weniger Urlaub machen und wenn sonst nichts mehr hilft, ihre Inseln verkaufen, um in Europa noch eine Daseinsberechtigung zu haben. Derlei liest man seit Wochen in allen Zeitungen und die Frage, ob es nicht pervers ist, dass Rating-Agenturen und Finanzdienstleister mittlerweile darüber befinden, ob ein staatliches Gemeinwesen etwas wert ist, stellt eigentlich keiner. Immerhin eine kleine Solidaritätskundgebung für Griechenland fand am Donnerstag in der Maxstraße vor der Deutschen Bank statt, wo denn auch gleich die Enteignung von „Deutsche Bank & Co“ gefordert wurde. Flugblätter und Parolen der Kundgebung stießen auf eher bescheidene Resonanz. Vokabular und Duktus des veranstaltenden „Arbeiterbunds für den Wiederaufbau der KPD“ sind aber auch nicht wirklich massentauglich.

Cheeeeese!

Japan ist das Land des Lächelns. Regensburg soll jetzt immerhin „Hauptstadt des Lächelns“ werden. Nicht, weil so viele japanische Touristen das Welterbe besuchen, aber doch weil es die Regensburg Tourismus GmbH für eine ziemlich gute Idee hält. Jetzt sollen mindestens 1.500 Menschen am Haidplatz aufmarschieren, um sich dort zum „weltgrößten Smiley“ zu formieren, auf dass Regensburg ins Guinessbuch der Rekorde komme, auf dass nicht nur über, sondern ausnahmsweise auch mal mit Regensburg gelacht werde und damit die japanischen Touristen was zu fotografieren haben, um es zuhause im Land des Lächelns herumzuzeigen. Smiley-Termin ist der 24. September. Also Vorsicht: Nicht schon jetzt totlachen…

Williamson-Prozess: Bunter Vogel, brauner Schwarm

Er sei ein „bunter Vogel“ ohne besondere Funktion oder herausgehobene Stellung, der vor allem „aus Gründen der Barmherzigkeit“ nicht aus der Bruderschaft geworfen werde. Er sei ein Menschen, dem „die Vorstellung, dass etwas Positives passieren könnte, generell fremd ist“. Die Piusbruderschaft geht zunehmend auf Distanz zu ihrem holocaustleugnenden Bischof Richard Williamson. Sei brauner Fanclub war indessen zur Berufungsverhandlung nach Regensburg angereist.

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