14 Okt2013
Volksverhetzer engagiert Nazi-Anwalt
Der Richard Williamson des kleinen Mannes

Vereinter Kampf fürs straffreie Holocaustleugnen: Wolfram Nahrath und Gerd Walther (v.l.). Foto: as
Vorbild Horst Mahler
Gerd Walther ist – wenn man so will – der Richard Williamson des kleinen Mannes. Beim ersten Prozess gegen den holocaustleugnenden Ex-Piusbruder im April 2010 nutzte der 67jährige Zossener eine Verhandlungspause, um die Anwesenden, darunter mehrere Kamerateams von TVA und Bayerischem Fernsehen wissen zu lassen:„Die Gerichte haben doch bei den Auschwitzprozessen Beweisnotstand. Es gibt keinen forensischen Beweis für die Offenkundigkeit des Holocaust.“Eine Formulierung, die – auch wenn Walther sie halb brüllend, halb stotternd zum Vortrag brachte – durchaus mit Bedacht gewählt war. Seit Jahren versuchen Walther und seine Brüder und Schwestern im Geiste über diese Hintertür das Leugnen des nationalsozialistischen Massenmords zu legalisieren: Man bestreitet nicht mehr den Holocaust selbst, sondern das Wissen um die eindeutigen und seit langem bekannten Beweise. Eine Strategie, mit der man dem RAF-Terroristen und notorischem Holocaustleugner und Nazi-Ikone Horst Mahler folgt, dessen Handschrift Walthers Ausführungen in der Vergangenheit denn auch trugen. Vielleicht ist das der Grund, warum Walther immer wieder von „Wir“ spricht, wenn er sich selbst meint.