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Peinlich, peinlich. 256.000 Euro hatte sich die Stadt Regensburg einen 2005 ausgelobten Wettbewerb zur Neugestaltung des Arnulfsplatzes kosten lassen. 112 Architekten beteiligten sich, sieben Entwürfe wurden schließlich im Jahr 2007 prämiert und mehrere Monate im Salzstadel ausgestellt – 2011 sollte mit der Umsetzung des Siegerentwurfs begonnen werden. Das ist nun auf absehbare Zeit vom Tisch.

Bei der Sitzung des Planungsausschusses am vergangenen Dienstag offenbarte die Verwaltung: Der – ob seiner gestalterischen Qualität hochgelobte und prämierte – Siegerentwurf ist verkehrstechnisch untauglich.

Einer Jury – unter anderem besetzt mit Architekten, Verkehrsplanern, der Stadtplanungsreferentin, dem Chef des Tiefbauamts, zwei Geschäftsführern des RVV, dem Oberbürgermeister und zwei Stadträten – war bei der Preisverleihung 2007 nicht aufgefallen, dass die Platzgestaltung für Gelenkbusse zu eng ist. „Das Verkehrskonzept entspricht den Vorgaben“, heißt es 2007 lapidar im Urteil dieser Expertenjury.

Drei Jahre später ist man schlauer. An einem eigens gebastelten Modell (Kosten: 30.000 Euro) wurden 2008 und 2009 Fahrversuche auf dem Gelände des RVV durchgeführt (Kosten: 12.500 Euro), bei denen sich herausstellte: Um die wunderschöne rautenförmige Verkehrsinsel kommen die 18 Meter langen Gelenkbusse nur schwerlich herum. Auch ein Herumdoktern am Entwurf brachte keine Lösung. Das Ende vom Lied: Die Neugestaltung des Arnulfsplatzes wird auf unbestimmte Zeit – das heißt bis nach der nächsten Wahl – verschoben. „Für weitere Planungen bzw. für einen neuen Wettbewerb sind derzeit keine Finanzmittel verfügbar“, heißt es im Verwaltungsentwurf vom Dienstag. Vor 2015 seien weitere Schritte nicht denkbar.

In der Koalition sieht man das Ganze nicht weiter tragisch. „So teuer war das nicht“, sagt ein hochrangiger Vertreter. Immerhin seien 107.000 Euro Zuschuss aus der Stadtebauförderung an die Stadt geflossen. Der prämierte Entwurf sei überdies nach wie vor beste Lösung und zu einem Großteil auch verwendbar. Immerhin sei darin auch die Gestaltung der Zufahrtsstraßen vom Jakobstor bis zur Oswaldkirche enthalten – „und die ist gut“. Dass sich das alles nur zur Gänze umsetzen lässt, wenn auch der neugestaltete Arnulfsplatz „gut“ ist, das heißt auch von Gelenkbussen problemlos befahrbar, fällt dabei freilich unter den Tisch. Und wie die notwendige Überarbeitung vonstatten gehen soll, welche Wettbewerbe ausgeschrieben werden müssen und was diese wiederum kosten, bleibt einem neuen Oberbürgermeister und einem neuen Stadtrat vorbehalten.

Immerhin gibt es in dieser Vorlage auch Tipps für zukünftige Planer und Entscheider. Bei der erneuten Überarbeitung des Arnulfsplatzes sollte es „das Ziel sein, (…) eine Optimierung aus ÖPNV-Sicht zu erzielen, ohne die stadtgestalterischen Belange in den Hintergrund zu drängen“.

Zu diesem Zweck hatte man eigentlich schon 2005 einen Wettbewerb ausgeschrieben…

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drin