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Christsoziale Schlachtschüssel

Haben Sie’s versäumt? Das neuste christsoziale Lustspiel („Ortsverbandswahl“) vergangene Woche in der Altstadt? Ja? Schade. Es war wieder einmal beeindruckend. Kurzkritik von Altbürgermeisterin Hildegard Anke: „So etwas wie heute habe ich noch nie erlebt.“ Phantastisch! Schon vor zwei Jahren gab es bei der Altstadt-CSU ein wundervolles Schmierentheater. Kurzkritik der geschätzten Altbürgermeisterin: „Ich bin entsetzt und habe Angst um die politische Kultur.“ In jenen Tagen wurde der böse, böse – von seinem Engagement mittlerweile entbundene – Thomas Fürst gewählt. Tja. Auch ohne diesen Hauptdarsteller – es geht immer noch besser. Ob die Altstadt-Wahl auch 2009 den Auftakt bildet? Für eine schleimig-schlammige Tournee, die bis über die Grenzen Regensburgs und Bayerns hinaus Berühmtheit erlangt? Die man mit Titeln wie „Machtbesessene gegen Machtgeile“ oder „Rechtslastige gegen Rechtsausleger“ oder „Subversive gegen Suboptimale“ belegen können wird? In der sich jede Seite als anständig und die andere als unanständig bezeichnet wissen will? Und in der es zum Schluss einige Verlierer und eine noch etwas stärker zerrissene CSU geben wird? Abwarten. Die Chancen stehen gut. Zwar gibt es keinen Fürst mehr, aber einen Rieger. Den Rieger Franz. Kreisvorsitzender der stolzen Regensburg-CSU. Um den geht es ja eigentlich. Und deshalb sind die „Wahlen“ in den Ortsverbänden furchtbar wichtig. Es geht darum, Statisten („Delegierte“) für die Neuwahl des Kreisvorsitzenden zu sammeln. die noch vor dem Frühjahr ansteht (der Top-Act 2009 im weiß-blauen Komödienstadl). Kreisvorsitzender ist ein furchtbar wichtiger Posten. Immerhin ist man damit der Chef von diesem stolzen Machtapparat, der für sich in Anspruch nimmt, die Zukunft Regensburgs gestalten zu können. Ja. „Der Rieger muss weg“, schallt es aus dem Lager um König Hansi und Kronprinz Christian Schlegl. „Der Franz muss bleiben“, von Seiten der – selbstverständlich völlig uneigennützigen – Renegaten. Bei den noch anstehenden Wahlen darf man gespannt sein, welche Mehrheit „demokratisch“ gewählt wurde und welche schon „vorher feststand“, welche Mitglieder subversiv von einem Ortsverband zum an deren verschoben wurden und welche subversiv zu spät aufgenommen wurden. Bewertung je nachdem, wer gewinnt. Demokratie ist relativ. Jedenfalls bei der CSU. Für die nächste Vorstellung ist man schon eifrig auf der Suche nach Statisten. Selbst Bürgermeister Gerhard Weber telefoniert eifrig, um für das anstehende Kasperltheater beim CSU-Verband Innerer Westen eine schlagkräftiges Ensemble in Stellung zu bringen. Hauptdarsteller: Florian Kastl („Der Franz muss bleiben!“) Noch-Chef von diesem furchtbar wichtigen Verein, und Manfred Hetznegger(„Der Rieger muss weg!“), Möchtegern-Chef selbigen Vereins. Allein die Tatsache, dass die beiden – Kastl und Hetznegger – sich nicht einmal kennen, garantiert viel Spaß und spontane Attacken unter der Gürtellinie. Vorstellungstermin: 28. Februar. Radi, radi. (Ent)spannende Lektüre!
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Kommentare (7)

  • fritz the cat

    |

    manchmal denke ich, ich steh im wald.
    ein häufiges zitat aus dem rieger-lager:
    “der rieger hats ja probiert, aber der schaidinger will die versöhnung nicht und hat ihn abblitzen lassen.”
    hallo: 1140 mitglieder, EINER davon Hans Schaidinger und nur mit dem geht die versöhnung? mit mir hats keiner versucht. und mit meinen freunden auch nicht. jetzt kommen gleich die uwe fritzens dieser erde: freund-feind-parteifreund.

    kleine welt.

    fakt: rieger und fürst arbeiten ausschliesslich daran, die regensburger csu zu zerstören. der rieger, weil er den fürst braucht und der fürst, weil er den schlegl hasst. und dann kommen die willfährigen und XXX vasallen (die kreuze sind von mir, herr aigner) schnarren ihr “herr doktor franz rieger” und teilen mehr stimmblöcke aus als anwesende stimmberechtigte.

    schlechte welt

    da wird von andre schreiber der tobias firtz vorgeschlagen, gleiche qualifiaktion der kandidaten hatte er unterstellt. die einzige unterscheidung war: der eine hat gesagt, er bindet die anderen mit ein, wenn er gewinnt und läßt sich einbinden, wenn er verliert, der anderre hat gezögert.
    dann schöägt er tobias fritz vor.
    fakt ist: tobias fritz hat “die anderen nicht mit eingebunden” konrad brenninger hat zwar den stellvertreter abgelehnt, soch aber als beisitzer zur verfügung gestellt. ergebnis: bekannt.

    verlogene welt.

    ich hoffe, manfred hetznegger gewinnt die wahl im inneren westen. und ich hoffe darauf, dass er kastl und co dennoch miteinbindet, obwohl es genug gründe gäbe, mit der xxx anzurechnen.

  • Hansi

    |

    Fritz, die Katze oder die Katze Fritz?
    Natürlich ist Schaidinger nur einer. Aber, er versucht (tw. gelingt es) den restlichen 1139 seinen Willen aufzudrücken. Stadthalle, Jahn, Stadtbaudirektorbestellung etc. sind nur wenige Beispiele. Die Behandlung von Stadträten anderer Coleur sind geprägt von Überheblichkeit und Arroganz.
    Rieger hat einen Fehler gemacht: Er hätte damals Schaidinger sofort aus der Partei werfen müssen und einen anderen, vor mir auch Schlegl, zum OBKandidaten wählen lassen müssen.
    Versöhnung in der Politik ist immer zum Scheitern verurteilt, weil die Machtverhältnisse daran hindern. Eine Partei ist keine Heilsarmee. Es ist mehr ein Löwenrudel auf Jagd.

  • RuhigBlut

    |

    Was ist das eigentlich für eine Mär von den zuviel ausgeteilten Stimmzetteln?

  • Joachim Datko

    |

    Zu 14. Feb 2009, 01:35 “Eine Partei ist keine Heilsarmee. Es ist mehr ein Löwenrudel auf Jagd.”
    ===
    Und was ist die Beute? Gejagt werden Posten im öffentlichen Dienst. Und ewig lockt den Politiker die “Staatsknete”.

  • Joachim Datko

    |

    Zu “Altbürgermeisterin Hildegard Anke”
    ===
    “7. Unter Umgehung der besonderen sanierungsrechtlichen Vorschriften (u.a. § 153 BauGB – gesetzliche Preisbindung !!)
    und des Stadtrats wurde in Verantwortung des Aufsichtsrats und seines Vorsitzenden OB Schaidinger der Donaumarkt-Deal abgewickelt. Dadurch entstand ein Millionenschaden, der jährlich anwächst. Begünstigte sind die vormaligen Gesellschafter der erworbenen Firma. Dazu zählt u.a. mit seiner Ehegattin der
    Sohn der ehemaligen CSU-Bürgermeisterin Hildgard Anke. ”
    http://aktionboss.de/korruption-am-donaumarkt-was-geschah-wirklich-am-donaumarkt-

  • masterofdesaster

    |

    AW auf fritz the cat

    ein beitrag zur politischen Hochkultur:

    es heisst nicht “freund, feind, parteifreund”

    sondern

    “feind, erzfeind, parteifreund”

    so wird ein geworfener schuh draus.

    ist auch viel lustiger.

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