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Formaldehyd in lüsternen Nüstern

Formaldehyd macht nicht nur krank, sondern offenbar auch kreativ. „Wenn Du Lust hast, ruf mich einfach an. Du erreichst mich in einem schlichten Krankenhaus. Doch beeil Dich, bald gehen die Lichter aus.“ Damit und mit einer phantastischen Hustensalve endet „Formaldehyd, ich liebe Dich“, eine bewegende Liebeserklärung an die Turnhalle des Regensburger Goethe-Gymnasium, die seit Anfang Februar zum mittlerweile zweiten Mal wegen erhöhter Schadstoffwerte gesperrt wurde. Die Suche nach den Ursachen dauert an. Die Suche nach den Veramntwortlichen wurde bislang nicht aufgenommen, jedenfalls nicht von offizieller Seite. „Ich reibe mich an den Hallen unserer Liebe. Sie kosteten zig Million“, rappt Christoph Schwarzfischer, 19 Jahre alt, Schüler am Goethe-Gymnasium, zur Melodie von „Still Dre“ (Dr. Dre & Snoop Dog) und haut den Verantwortlichen ihr „Mess-Wirrwarr“ (beeindruckender Gastauftritt von Schulleiter Franz Feldmeier) im „grauen Denkmal“ um die Ohren: „Immer wieder leugneten sie Deine Existenz mit heimlichen, gefälschten Messprotokollen.“ Respekt!
„Fisch und Krebs gehören eigentlich zusammen,. So wie Atem und Not. Wurst und Brot. Doch vor allem war das Kribbeln auf der Haut ausschlaggebend, mir die Lunge raus zu reißen und sie Dir zu geben.“ Formaldehyd ich liebe Dich
„Das müsste sich der Bürgermeister mal anhören“, schreibt eine der zahlreichen Fans, die sich gefunden haben, seit das Video am Samstag online gegangen ist. Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen und Schulbürgermeister Gerhard Weber dürfte nicht der einzige sein, dem da die Ohren klingen. „Formaldehyd, ich liebe Dich“: Eine gebührender Ansporn für Stadt, Architekturbüro Dömges und alle anderen Verantwortlichen, ihr Herumeiern zu beenden und die ganze Sache endlich vernünftig aufzuklären. Es ist aber auch eine hervorragende Hymne im Vorfeld des Informationsabends über „Formaldehyd und andere Schadstoffe“, zu dem die Schulfamilie am kommenden Donnerstag eingeladen ist – in die Aula, nicht in die Turnhalle.
„Mit diesem Track hier wollte ich Dir nur nochmal danken, nehm noch einen letzten Atemzug in meine lüsternen Nüstern, bevor ich das hier heraus schrei, man soll’s eigentlich nur flüstern: Formaldehyd – ich liebe Dich!“ Formaldehyd ich liebe Dich
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Kommentare (4)

  • Heribert

    |

    Da wird Herr Weber mal wieder eine “Stinkwut im Bauch” haben…

  • Barbara Junghans

    |

    Nie hätte ich gedacht, daß ich einen Rap so amüsant finden könnte – dabei ist es eigentlich traurig, dass alle die sogenannten Experten zu feige sind, um sich zu ihren Fehlern zu bekennen und schnellstens für Abhilfe zu sorgen.

  • Neuromancerr

    |

    Das gibt Hoffnung, wenn die Schüler dermaßen kreativ mit so unglaublichen Themen umgehen.
    Respekt!

Kommentare sind deaktiviert

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