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Binnen kürzester Zeit hat eine Gruppe von Freiwilligen mit der Regensburger Nachbarschaftshilfe ein Netzwerk aufgebaut, um Hilfesuchende und Helfer zu vernetzen. Das Angebot soll nun noch breiter gestreut werden, auch über die Landesgrenzen hinaus, und auch nach der Corona-Pandemie eine feste Institution werden.

450 Helferinnen und Helfer haben sich bis Dienstag bereits bei der „Corona-Nachbarschaftshilfe“ gemeldet, die von den beiden Regensburgern Moritz Kerscher und Christoph Högl initiiert wurde. „Aktuell werden rund einhundert Hilfsanfragen von ihnen erledigt“, so Kerscher.

Kostenlose Hotline, Online-Formular, Verhaltenskodex

Für Menschen mit Vorerkrankungen und Seniorinnen und Senioren, die angesichts der Corona-Pandemie möglichst soziale Kontakte meiden sollen, werden Einkäufe und Besorgungen erledigen oder einfach mal der Hund Gassi geführt. „Angebote und Anfragen kommen aus dem ganzen Stadtgebiet und aus den umliegenden Gemeinden im Landkreis Regensburg.“

Mittlerweile gibt es eine kostenlose 0800-Nummer (0800-200 55 77), über die Freiwillige Hilfesuchende und Helfer sich vernetzen. „Dort können Anfragen auf Band hinterlassen werden, die dann umgehend bearbeitet werden.“ Aber auch Online-Angebote und -Anfragen sind auf Facebook unter „Hilfshotline Regensburg und Umland“ bzw. über das Onlineformular unter https://qr0.de/hhr möglich. Es gibt einen Verhaltenskodex, der das Ansteckungs- und Infektionsrisiko minimieren soll, mit Übersetzungen in mehrere Sprachen.

Überregionale Anfragen

Die Infrastruktur, die man mittlerweile aufgebaut hat, will die „Corona-Nachbarschaftshilfe“ nun auch für andere nutzbar machen. „Anfragen dazu kommen aus ganz Bayern und den angrenzenden Bundesländern“, berichtet Christoph Högl. Die dortigen regionalen Nachbarschafts-Hilfsgruppen, die bereits erste Schritte gemacht haben, können sich seit kurzem dem geplanten „Corona-Hilfswerk“ anschließen. „Bürokratische Angelegenheiten und strukturelle Arbeit soll den lokalen Gruppen abgenommen werden – damit sie sich vor Ort auf das konzentrieren können, was wichtig ist: die konkrete Unterstützung der Hilfesuchenden.“

Die beiden Gründer arbeiten mit vielen Unterstützern gerade daran, das Regensburger Angebot auf den gesamten deutschsprachigen Raum auszuweiten. „Der Bedarf ist offensichtlich“, stellt Högl fest. „Wir möchten ein „Vier-V-Prinzip“ anbieten: Vermitteln. Vernetzen. Versorgen. Verbessern.“ Eine Website dazu ist gerade im Aufbau.

“Hilfe über die Corona-Krise hinaus”

Kerscher und Högl denken dabei auch schon an die Zeit nach der Krise. „Wir haben bei der Corona-Nachbarschaftshilfe festgestellt, dass organisierte Hilfe schneller und besser ist als eine unkoordinierte Vielzahl an einzelnen Hilfsangeboten. Und dass selbst Freiwilligenarbeit Hürden und Stolperfallen ausgesetzt ist – die vom Wesentlichen abhalten“, so Moritz Kerscher. „Wir wollen unsere Erfahrungswerte aus der Krise mitnehmen und das Prinzip der organisierten Nachbarschaftshilfe ausweiten – sowohl räumlich als auch zeitlich über die Corona-Krise hinaus“, ergänzt Högl.

Derzeit wird an einer Webseite gearbeitet, um das Angebot noch präsenter zu machen. Auch Flugblätter sind in Arbeit um Hilfesuchende möglichst breit zu informieren. Kerschers Vision: „Für Solidarität und aktive Hilfe braucht es keine Krise. Wir möchten einen dauerhaft nutzbaren Mehrwert für unsere Gesellschaft auch nach der Corona-Pandemie schaffen.“

Wochen gegen Rassismus virtuell

Zwischen #IchbinkeinVirus und #RassismuskommtunsnichtindieTüte

Eigentlich sollten vom 10. bis 31. März in zahlreichen Städten Veranstaltungen zum Thema Diskriminierung stattfinden. Doch wie vieles andere mussten im Zuge der Corona-Pandemie auch die Internationalen Wochen gegen Rassismus abgesagt werden. Diese finden stets um den 21. März, dem Internationalen Tag gegen Rassismus, statt. Auch für Regensburg waren ein umfangreiches Programm und zentrale Kundgebung geplant. Nun soll das Thema zumindest virtuell hochgehalten werden.

Ab sofort: Zusätzliche Überwachung der Maßnahmen

Nach Klage gegen Ausgangsbeschränkungen: Der Freistaat muss nachbessern

Nach einer erfolgreichen Klage gegen die Ausgangsbeschränkungen hat die Bayerische Staatsregierung nun nachgebessert und anstelle einer Verfügung eine gesetzliche Verordnung erlassen. Außerdem soll es ein Monitoring der jetzigen und weiteren Maßnahmen geben, um sie in Einklang „mit der Liberalität unseres Rechtsstaats“ zu bringen, so Ministerpräsident Markus Söder.

Ein Zwischenruf aus der Strafrechtswissenschaft

In Bayern beginnt die Strafbarkeit seit Samstag jenseits der Schwelle der Wohnungstür

Mit dem Inkrafttreten der Allgemeinverfügung des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege vom 20.03.2020 (Az. Z6a-G8000-2020/122-98) über die landesweite Ausgangssperre für alle Einwohner Bayerns macht sich seit Samstag strafbar, wer seine Wohnung „ohne triftige Gründe“ verlässt. Die Folge ist eine im Einzelnen völlig unvorhergesehene und potentiell unabsehbare Kriminalisierung ganz gewöhnlicher Verrichtungen des alltäglichen Lebens außerhalb der eigenen Wohnung. Die Begründung der Allgemeinverfügung lässt uns an diesem heiklen Punkt indes im Ungewissen, meint der Regensburger Strafrechtler Martin Heuser.

"Equal Pay Day"

77 Tage ohne Lohn arbeiten – für Frauen ganz normal

Der 17. März ist in Deutschland kein Tag wie jeder andere. Denn bemessen an den Durchschnittslöhnen und auf das Jahr hochgerechnet verdienen Frauen erst ab diesem Tag tatsächlich Geld. 77 Kalendertage beträgt damit die Lohnlücke zwischen Frauen und Männern derzeit in Deutschland. Am 17. März, dem Equal Pay Day, wird jährlich auf genau diese mangelnde Gleichheit hingewiesen.

Fraktionsstärke wird geändert

Mehrheit im neuen Stadtrat einig: Kein Fraktionsstatus für die AfD

In der Geschäftsordnung des neuen Stadtrats wird die notwendige Zahl von Stadträten für eine Fraktion von zwei auf drei erhöht werden. Darauf hat sich eine deutliche Mehrheit bereits jetzt festgelegt. Eine Verschiebung gibt es bei den Stadtratsmandaten: Malkämpfer Jakob Friedl zieht nun doch in den Stadtrat ein – der Leidtragende: Hannes Eberhardt von der ÖDP.

Wolbergs abgewählt

Neustart mit Oberbürgermeisterin

Künftig wird eine Frau an der Spitze der Regensburger Verwaltung stehen – das haben die Wählerinnen und Wähler am Sonntag entschieden. Sowohl Gertrud Maltz-Schwarzfischer als auch Astrid Freudenstein geben sich vor der Stichwahl optimistisch. Verbittert ob seiner Abwahl ist Joachim Wolbergs. Ob er sein Stadtratsmandat annehmen wird, lässt er am Wahlabend offen.

OB-Wahl in Regensburg

Freudenstein und Maltz-Schwarzfischer gehen in die Stichwahl

Regensburg hat gewählt. In die Stichwahl fürs Oberbürgermeisteramt haben es Astrid Freudenstein (CSU) und Gertrud Maltz-Schwarzfischer (SPD) geschafft. Der amtierende OB Joachim Wolbergs (Brücke) wurde nicht mehr gewählt. Die CSU wird nach 2008 wieder stärkste Kraft im Stadtrat, gefolgt von den Grünen. Weit dahinter folgen SPD und die Brücke fast gleichauf. Die AfD schafft mit knapp 5 Prozent erstmals den Sprung in das Gremium.

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