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Oberer Wöhrd

Motorboot-Vereine sollen nach Weichs umziehen

Die Motorbootvereine am Oberen Wöhrd müssen ihre Flächen räumen – daran ändert auch ein Runder Tisch nichts, zu dem Regierungspräsident Axel Bartelt geladen hatte. Allerdings hat die Stadt Regensburg nun eine Ersatzfläche in Aussicht gestellt.

Das Vereinsgelände des Motorbootvereins sollte eigentlich bis zum Jahresende geräumt und rückgebaut sein. Foto: Archiv

Die Kündigung bleibt. Trotz Protesten müssen die beiden Motorbootvereine ihre Anleger am Oberen Wöhrd aufgeben. Ebenso die Firma Kainz Elektro+Nautic. Das ist nun auch das Ergebnis eines Runden Tisches, zu dem Regierungspräsident Axel Bartelt vergangene Woche geladen hatte.

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Dass die Vereine weg müssen, ist schon lange bekannt

Bereits seit elf Jahren ist klar, dass die Uferflächen auf Höhe der RT-Halle umgestaltet werden und die Anleger des Wasserskiclubs Regensburg (MWSC) und des Regensburger Motorboot- und Wassersportvereins (RMWV) im Weg sind – insbesondere der umzäunte Bereich mit Vereinshaus. Grundlage dafür ist das 2010 veröffentlichte Flussraumkonzept, das zusammen mit mehreren Vereinen und Initiativen erarbeitet wurde. Die Uferbereiche sollen demnach im Zuge des Hochwasserschutzes umgestaltet und aufgewertet werden. 2015 hatte das Wasserwirtschaftsamt erstmals die Kündigung angekündigt und schließlich zum Ende dieses Jahres ausgesprochen. Die Flächen müssen geräumt werden.

Dabei bleibt es auch nach dem Gespräch, an dem neben Regierungspräsident Bartelt und Vertretern der Vereine und Josef Feuchtgruber, Leiter des Wasserwirtschaftsamtes, auch Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer teilgenommen hatte. Allerdings scheint nun ein Ersatzstandort für den Motorboothafen gefunden zu sein.

Bisher angebotene Flächen sollen nicht geeignet gewesen sein

Laut einer Pressemitteilung der Regierung, will die Stadt Regensburg dafür Flächen in der Nähe von Weichs zur Verfügung stellen. Den beiden Motorboot-Vereinen wurde nun aufgegeben, diesen Standort „umgehend und mit aller Ernsthaftigkeit“ zu prüfen. In der Vergangenheit hatte das Wasserwirtschaftsamt laut eigener Aussage „ein knappes Dutzend“ eigene Flächen innerhalb und außerhalb von Regensburg als Ausweichmöglichkeit angeboten. Die Vereine hatten ihrerseits erklärt, dass sich all diese Flächen nicht geeignet hätten. Nun also der nächste Versuch – dieses Mal unter Mitwirkung der Stadt Regensburg, die den Konflikt mitbedingt hatte.

Bei Erstellung des Flussraumkonzepts war man noch davon ausgegangen, dass die Vereine zum „Marinaquartier“ würden umziehen können, dem Viertel auf dem Areal des ehemaligen Schlachthofs. Im Zuge der Planungen für das Quartier wurden immer wieder Bootsanleger in Aussicht gestellt. Doch die ursprünglichen Pläne für eine Außenmarina – eigentlich Namensgeber für das Viertel – wurden am Ende sang- und klanglos beerdigt. Ein Zugeständnis der Stadt an den Investor und den Bayernhafen, der dort ein zusätzliches Terminal für die Personenschifffahrt plant.

Ersatz: „ein größeres Areal bei Weichs am Nordufer der Donau“

Für die Flächen bei Weichs haben nun sowohl die Stadt Regensburg wie auch das Wasserstraßen- und -schifffahrtsamt und das Wasserwirtschaftsamt „grünes Licht“ signalisiert – nach einer „vorläufigen Überprüfung“. Das Wasserwirtschaftsamt hat den Vereinen zudem Gespräche zum Umgang mit den derzeitigen Pachtflächen nach Ablauf der Kündigungsfrist angeboten – die zum Jahresende geforderte Räumung inklusive des Rückbaus von Zäunen, Vereinshaus, Kränen und Anlegern dürfte nämlich angesichts der bislang verhärteten Positionen nicht mehr pünktlich zu schaffen sein.

Bei der angepeilten Ersatzfläche handelt es sich nach Auskunft der Stadt Regensburg um „ein größeres Areal bei Weichs am Nordufer der Donau“. Konkrete Flächenumrisse gelte es noch abzustimmen. „Diese hängen von der Prüfung des Standortvorschlags durch die Vereine und den damit verbundenen fachlichen Themenstellungen (z.B. Natur- und Artenschutz, Bodenbeschaffenheit, Erschließung, etc.) ab.“

Wasserwacht und RT bleiben

Abzuzwarten bleibt, was Vereine wie die Donauanlieger oder Naturschutzverbände zu dem Vorschlag sagen werden. Sie waren zu dem Runden Tisch nicht geladen.

Für die Regensburger Wasserwacht und die Faltboot-Abteilung der Regensburger Turnerschaft, die bislang ebenfalls am Oberen Wöhrd angesiedelt sind, konnte unabhängig von alledem bereits eine Lösung gefunden werden. Sie können auch nach der Umgestaltung der Flächen an diesem Standort bleiben.

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Kommentare (16)

  • HR

    |

    Die Vereine, die schon immer da waren und zum Stadtbild gehören, müssen umziehen.
    Warum?
    Wer steckt dahinter?
    So ein Aufwand für die paar hundert Meter von einigen Kilometern Insel-Ufer.
    Wer zahlt das?

  • Gscheidhaferl

    |

    @HR
    Stellen Sie sich vor: Der Mietvertrag ist gekündigt worden!!! Mit gerade mal 10 Jahren Vorankündigung!!! Infamerweise vom Eigentümer!!!! Weil der sich erdreistet, andere Vorstellungen damit umsetzen zu wollen!!! Ist das nicht ein Skandal? Und wer das zahlt? Hoffentlich – wie bei jedem anderen Umzug auch – derjenige, der umzieht ;-)

  • AnKe

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    Auf der einen Seite freut es mich, denn die Unfreundlichkeiten einiger Mitglieder gegenüber anderen Mitmenschen war teilweise sehr extrem. Auch das Verhalten gegenüber anderen Bootsfahrern (die nicht dem Verein angehören) ist/war eigentlich nicht akzeptabel.
    Auf der anderen Seite gehören die Boote zu Regensburg, werde sie vermissen, egal ob im vorbeischippern oder nur den kurzen Blick von der Pfaffensteiner Brücke. Waren halt schon immer da.
    Leider hat die Stadt Regensburg ja absolut kein Interesse an Sportbooten. In Österreich gibt es einige Anleger bei Restaurants usw. Sogar Straubing hat mittlerweile einen Anleger für Sportboote.
    Wie bereits geschrieben, lachendes aber mehr ein weinendes Auge.

  • Dugout

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    @AnKe:
    Die Boote sind doch nicht weg, ihr Parkplatz ist nur woanders.

  • Privatfrau

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    Ich meine mich zu erinnern, dass es am Südufer der Donau unterhalb der Donau-Arena bereits den Regensburger Motorboot und Wassersportverein gibt. Wäre dort nicht ausreichend Platz für alle Wassersport-Fans? Oder gibt es plausible Gründe, nicht dorthin zu wollen?

  • adi

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    Ich denke Regensburg braucht eine andere Stelle für die Passagierschiffe der Strudelrundfahrten, die sind doch schon lange ein Dorn im Auge. Abhilfe würde dann logischer weisse die jetztigen Sportbootanlagen der Vereine schaffen. (Würde auch sinn machen, da
    karren wir die Touristen die durch den Strudel fahren wollen, mit den Bussen zum Dultplatz…..) Unten wo sie jetzt liegen hätten dann mehr Kreuzfahrtschiffe Platz ( noch mehr ) ist doch auch klar, die bringen Geld in die Stadt. Klingers Schiffe passen ja unter der Brücke durch also dann lassen wir eben mal kurz die Vereine, die eigentlich zu Regensburg gehören wie die Steinerne Brücke und die Wurschkuchel, verschwinden. Sauerei! Meiner Meinung nach ist der ” geplante ” Strand mit Bademöglichkeit, den die Stadt als Grund vorgibt, ein Vorwand. Baden ist in der Strömung, die die Donau da hat, nicht möglich.

  • Privatfrau

    |

    Hab ich gerade in der MZ-online gelesen: “Die Motorbootfreunde müssen einen neuen Standort ansteuern. Weichs könnte künftig Ankerplatz für zwei Vereine und die Firma Kainz werden. Das Areal hat viel Potenzial, sind sich die Sprecher einig. Ein Knackpunkt: Wie teuer wird der Umzug?”
    Bei allem Verständnis für die Bedürfnisse der Motorsportfreunde (s. meinen Post von 18:24 Uhr). Aber der letzte Satz hat einen Stimmungswandel in mir ausgelöst. Was bilden sich die in der überwiegenden Mehrzahl gut bis sehr gut betuchten Vereinsmitglieder ein, die Frage nach den Kosten für einen Umzug überhaupt in den Raum zu stellen? Statt sich glücklich zu schätzen, von der Stadt ein Ausweichareal angeboten zu bekommen, bringen sie ein für ihre wirtschaftlichen Verhältnisse beschämendes Kostenargument für einen Umzug in die Diskussion ein. Sie erwarten doch nicht etwa eine Kostenerstattung für den Umzug von Seiten der Stadt, sprich: der Allgemeinheit / dem Steuerzahler? Nein danke – sollen sie doch selbst schauen, wo sie bleiben!

  • Jakob Friedl

    |

    Der 1. Motorboot- und Wasserskiclub Regensburg MWSC ist ebenso wie der Regensburger Motor- und Wassersportverein Regensburg e.V. RMWV Mitglied im Bayerischen Motoryacht-Verband, der wiederum Mitglied im Bayerischen Landes-Sportverband BLSV ist und somit von der Stadt Regensburg mit freiwilligen Leistungen in Form von Sportfördermitteln unterstützt werden kann – aber nicht muss!
    Siehe: https://www.regensburg.de/stadtrecht/233858/richtlinien-fuer-die-vergabe-der-sportfoerderungsmittel-der-stadt-regensburg-vom-25-november-1999.html

    Motorsport… Tsss.. Wo ist die Motorsport-Polizei, wenn man sie einmal braucht? Die fahren permanent zu schnell!

  • Privatfrau

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    @HR
    Ergänzend zu Gscheidhaferl:
    “Die Vereine, die schon immer da waren und zum Stadtbild gehören, müssen umziehen.”
    Warum?
    Von Gscheidhaferl fraglos erschöpfend beantwortet und bedarf keiner weiteren Kommentierung.
    Aber: Wer steckt dahinter?
    Ist diese Frage wirklich ernst gemeint? Bejahendenfalls stelle ich zur Auswahl: Bill Gates alternativ George Soros, die üblichen Verdächtigen halt.
    Und: Wer zahlt das?
    Auch das wurde von Gscheidhaferl unzweideutig beantwortet.
    Ach, fast hätte ich’s vergessen:
    Ihre Aussage “Die Vereine, die schon immer da waren und zum Stadtbild gehören, müssen umziehen.” erscheint mir doch etwas sinnfrei.
    Als ob etwas, was schon immer da war und zum Stadtbild gehörte, per se eine Bestandsgarantie hätte.
    Falls doch, dann möchte ich auch mein altes Eisstadion an der Nibelungenbrücke wieder zurück haben, weil das Eisstadion und der EVR ja auch schon immer da waren und zum Stadtbild gehörten, zumindest in meiner Erinnerung ;-) (Ironie aus!)

    @Stefan Aigner
    Falls Ihnen dieser Beitrag zu klamaukhaft erscheint, bitte ignorieren – aber ich konnte einfach nicht widerstehen.

  • Anwohner

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    ich frag mich ja, was das sein soll ? der schöne Auwald mit den fetten Pappeln auf Höhe der Lazarettspitze ? oder ein wenig weiter südlich, das Altwasser auf der Höhe vom Pramschüffer ? denk nicht, dass das klappen wird. weniger wegen Umweltschutzbedenken, das war bisher ja auch immer, wenn s um Geld geht zweitrangig. nicht nur in dieser Stadt sondern ja Staatsdoktrin. sag nur RMD Kanal.. aber genau deshalb. kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass sich das mit der Erfordernissen und Reglementierungen einer Bundeswasserstraße in Einklang bringen läßt.

  • Auch Regensburger

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    Es sind immer die gleichen Stadtteile in Regensburg, die mehr und mehr Verkehr, Abgase und Lärm bekommen.

  • Gedankenstromer

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    @Anwohner
    Bitte nicht falsch verstehen, aber unter Auwald verstehe ich etwas anderes als die 2 (Hybrid)Pappeln und 5 Sträucher am Lazarettspitz. Vergleiche die Donauauen um Wien oder die angrenzenden Waldflächen donauaufwärts.
    Hier kann man und das sicher zurecht von einem Naherholungsgebiet sprechen aber bei weitem nicht von einem Auwald. Der ökologische Wert von Pappeln ist mMn auch eher gering.
    Ein Problem der Bundeswasserstraßen mit Anlagen für Sportboote kann ich nicht erkennen, dies gibt es entlang der schiffbaren Flüsse immer.

  • Mr. T.

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    Auch Regensburger hat schon Recht! Warum kommt der Motorboothafen jetzt nicht mal in den Inneren Westen oder die Südliche Altstadt? Oder gleich Auf die Platte ins Naturschutzgebiet? Immer wird alles in den Osten abgeschoben.

  • Anwohner

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    @gedankenstromer: ich meinte auch das Wäldchen entlang des Nordufers auf Höhe der Lazarettspitze. ( wobei da von den Pappeln auch bald nix mehr übrig ist, wenn die Biber so weiterspachteln.. )

  • JB

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    Ein Motorsportverein mit Motorbooten -i.d.R. Benzinstinkern -, die nichts anderes machen als inmitten des Weltkulturerbes mit Ihren lärmenden Kisten auf und ab zufahren sich vom Publikum bestaunen zu lassen und gleichzeitig wertvollen Platz am Oberen Wöhrd beanspruchen der der Allgemeinheit gehört . So lange solche Umweltverschmutzer irgendwo einen Platz bekommen, sind wir von einer realistischen Umweltpolitik in Regensburg Seemeilen weit entfernt.

  • da_Moartl

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    Diese Motorsportfreunde machen nix als Lärm. Von Sport kann da wohl keiner mehr reden, wenn der “Sport” nur daraus besteht, den Gashahn auf und zu zu drehen. Das kann man auch wo anders machen als mitten in der Stadt. Nach 10 Jahren Bedenkzeit gibt es da nur eines: “Schleicht´s Euch!” Das Blöde ist nur, dass diese Vereinsmeier zu viel Lobby unter den Provinzpolitikern haben. Die kommen dann auch noch auf die Schnapsidee, Wassertaxis gegen den Verkehrskollaps zu empfehlen.

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drin