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Flächen gekündigt

Motorboothafen soll Ende des Jahres weg

Das Wasserwirtschaftsamt hat die privaten Pachtverträge von vier Vereinen und der Firma Kainz Boote am Donauufer am Oberen Wöhrd zum Jahresende gekündigt. Doch dass alle Betroffenen widerstandslos weichen werden, scheint eher fraglich.

Mit dem privaten Motorboothafen am Oberen Wöhrd soll es Ende 2021 vorbei sein.

„Wir bestätigen Ihnen hiermit, dass an die folgenden Pächter eine fristgerechte Kündigung zum 31.12.2021 durch das Wasserwirtschaftsamt Regensburg erfolgte: Regensburger Motorboot- und Wassersportverein e. V., Motorboot- und Wasserskiclub Regensburg e.V, RT Abteilung Faltboot, Kainz Elektro + Nautic GmbH & Co KG, Bayerisches Rotes Kreuz – Abteilung Wasserwacht.“

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So steht es in einem Schreiben, das Walter Cerull am 20. Januar vom Bayerischen Umweltministerium erhalten hat.

Debatte seit Jahrzehnten

Der Vorsitzende des Vereins „Donauanlieger“ hat sich seit Jahrzehnten gegen die vom Wasserwirtschaftsamt privat vermieteten Flächen am Flussufer des Oberen Wöhrds gewandt. Zuletzt 2014 und 2017 waren er und Vertreter weiterer Bürgerinitiativen mit der Forderungen an die Öffentlichkeit gegangen, die Flächen allgemein zugänglich zu machen, und hatten dabei mehrere Probleme und Ungereimtheiten in Zusammenhang mit dem Bootshafen aufgelistet. Von einer „Enteignung der Öffentlichkeit“ war damals unter anderem die Rede.

Tatsächlich schwelt die Debatte – insbesondere um die privat umzäunte Fläche des Regensburger Motorboot- und Wassersportvereins (R.M.W.V.), bereits seit Jahrzehnten. Vor allem zwischen Josef Antes, dem früheren R.M.W.V.-Vorsitzenden, und Cerull geriet die Debatte um denn Bootshafen fast schon zur persönlichen Fehde.

Umgestaltung zur Freizeitfläche geplant

Offiziell begründet wird die im Dezember 2020 ausgesprochene Kündigung aber nun mit dem 2010 vorgestellte Flussraumkonzept, das gemeinsam mit verschiedenen Ämtern, Bürgern und Vereinen erarbeitet wurde (hier als PDF). Es sieht für den Bereich zwischen Badstraße und Inselpark die Weiterentwicklung zu Erholungs- und Freizeitflächen inklusive Badebereichen vor. Über den Motorboothafen hieß es bereits damals:

„Die Sportbootanlegestellen am Oberen Wöhrd liegen in einem für die Naherholung sehr wertvollen Bereich, sie sind nur Vereinsmitgliedern zugänglich. Bei Hochwasser stellen die Anlegestellen ein erhöhtes Risiko dar, weil nicht evakuierte Boote durch die Strömung verdriftet werden und mit Brückenbauwerken kollidieren könnten.“

2018 hatte das Wasserwirtschaftsamt noch eine Schonfrist gewährt, um insbesondere dem Regensburger Motorboot- und Wassersportverein (R.M.W.V.) Zeit für die Suche nach Ausweichflächen zu geben. Ursprüngliche Pläne Richtung Marinaquartier umzuziehen hatten sich – mangels Marina – zerschlagen. Doch nun scheint auch diese Schonfrist vorbei zu sein. Die Kündigung beinhalte „die Aufforderung zur Räumung bzw. zum Rückbau des jeweiligen Geländes bis Ende 2021“, heißt es in dem Schreiben des Umweltministeriums.

Es laufen Verhandlungen

Doch völlig ausgemacht scheint die Sache noch nicht zu sein. Man befinde sich noch in Verhandlungen mit den Behörden, heißt es durchweg von Vereinen und Kainz Boote . „Wir suchen eine einvernehmliche Lösung“, sagt beispielsweise Wolfgang Prause, seit 2019 neuer Vorsitzender des R.M.W.V. Dabei dürfte es nach wie vor um Ausweichflächen für die betroffenen Vereine gehen, die sich dort seit den 60ern angesiedelt haben.

Das Vereinsgelände des Motorbootvereins.

Christine Schween von der Kanuabteilung der Regensburger Turnerschaft (RT) steht man in ihrem Verein den angedachten Maßnahmen zum Hochwasserschutz in dem Bereich zwar sehr positiv gegenüber. Dass die bisherigen Vereinsflächen aber laut Flussraumkonzept zu einem öffentlich zugänglichem Kiesufer umgestaltet werden sollen, lehnt man bei der RT ab.

„Der Wassersport gehört schließlich auch zu Regensburg und der Donau.“

Zwar könnte und dürfte die Kanuabteilung dort nach wie vor ihre Boote zu Wasser lassen und wäre insofern weniger betroffen als die übrigen Vereine. Allerdings würden die geplanten Kiesufer zum Baden und Feiern einladen und dazu sein dieser Bereich der Donau angesichts der stärkeren Strömung eher ungeeignet. Außerdem befürchtet Schween eine stärkere Vermüllung des Geländes mit Scherben und Glasflaschen. Und darüber hinaus habe man auch ein gutes Verhältnis zu den Nachbarn, die von der Kündigung ungleich härter betroffen seien. „Der Wassersport gehört schließlich auch zu Regensburg und der Donau.“

Etwas entspannter sieht man die Sache bei der Regensburger Wasserwacht. Zwar habe man ebenfalls die Kündigung für die Rettungsstation am Oberen Wöhrd erhalten, bestätigt Ortsgruppenleiter Horst Happach. „Aber wir haben bereits die mündliche Zusage, dass wir auch nach der Umgestaltung der Fläche mit einem Standort beim Schopperplatz bleiben können.“

„So einfach kann das nicht gehen.“

Von einer Klage gegen die Kündigung spricht bislang niemand, stets ist von Verhandlungen, von der Suche nach Ausweichflächen und nach einer „einvernehmlichen Lösung“ die Rede. Reinhold Kerscher, Vorsitzender des Motorboot- und Wasserskiclub Regensburg e.V, neben dem R.M.W.V. und Kainz mit ihren Liegeplätzen und Anlegestellen Hauptbetroffener der Kündigung, sagt aber auch: „So einfach kann das nicht gehen.“ Schließlich seien mehrere Vereine und eine Firma betroffen. Und die Suche nach Ersatzflächen habe bislang kein Ergebnis gebracht. „Wir sind noch lange nicht weg.“

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Kommentare (39)

  • Ulrich Perchermeier

    |

    Diese Bemühungen, die Motorboote dort zu vertreiben, gehört ja schon so lange zu Regensburg wie der Einfluß der Immobilienmogule auf dei Stadtpolitik. Wenngleich damit natürlich kein Zusammenhang hergestellt wird.
    Das Flussraumkonzept zu lesen ist das eine, es zu verstehen braucht eine gesonderte Anleitung. Aber gut.
    Kann mir aber jetzt mal jemand erklären, wo der Unterschied ist zwischen den Bootsvereinen/Fa. Kainz mit ihren Anlegestellen und dem Jahn Regensburg mit der Okkupation der Jahninsel?

  • Nida Wirth

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    Ich finde es sehr schade das die Tradition Minihafen in Regensburg verschwinden soll.
    Vermutlich ist bald auch das Schwimmbad Jahninsel verboten?
    Auch für den erhalt der Garais-Insel gab es eine Lösung!

  • Bertl

    |

    @Ulrich Perchermeier
    Vielleicht machen Motorboote mehr Lärm?
    So wie mich ein Porsche in der Innenstadt stört, stört mich ein Motorbootfahrer in diesem Stadtraum der Donau.

  • alphaville

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    Als ich gelesen habe: “Es sieht für den Bereich zwischen Badstraße und Inselpark die Weiterentwicklung zu Erholungs- und Freizeitflächen inklusive Badebereichen vor.” habe ich mich gefragt, ob das für die Anlieger eine Verbesserung wird.

    Sie sollten sich vielleicht mal bei Ihren Nachbarn am Grieser spitznund der Jahninsel kundig machen, was “Erholungs- und Freizeitfläche” bedeutet.

    Der Schuss kann gewaltig nach hinten losgehen.

    Kann es sein, dass dieses Gelände bei der Stadt ganz oben auf der Liste steht, wenn es um Alternativen zu Grieser Spitz und Jahninsel geht?
    Ein Kriterium würde dieses Gelände sicher erfüllen: Altstadtnah!

    Ich wünsche den Anliegern am Oberen Wöhrd und auf der gegenüberliegenden Donauseite nur das Beste. Hoffentlich werden sie nicht irgendwann mit Wehmut an die Motorbootvereine zurückdenken.

    Noch eins zum “Badebereich” – in der Strömung muss man ein verdammt guter Schwimmer sein um da halbwegs gefahrlos reingehen zu können.

    @ Bertl
    Motorbootfahren darf man dort auch ohne Motorboothafen weiterhin, weil das Flussstück Teil der Bundeswasserstraße ist und bleibt, sowie der einzige Weg zur Motorbootschleuße am Stauwehr Pfaffenstein ist.

  • Einwohner

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    Ein Stück Flussufer lässt sich im Sommer verwenden …
    – entweder für einige wenige, die ihre Motorboote da exklusiv parken
    – oder für eine vergleichsweise größere Gruppe, die an der Stelle rumliegen und baden gehen kann.

    Also für mich sieht die zweite Verwendungsmöglichkeit so aus, als hätten mehr Leute mehr davon. (Außerdem wird man wohl auch nicht Mitglied in einem teuren Verein sein, um das Areal nutzen zu können.)
    Für mich damit eindeutig die bessere der beiden Nutzungsvarianten!

  • Daniel

    |

    @Einwohner

    Mit dem einzigen Unterschied dass eine “vergleichsweise größere Gruppe” auch einfach anderswo Baden gehen kann und die Motorboot Fahrer ziemlich gebunden sind mit Häfen und geeigneten Flächen….

  • Bertl

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    Ich hatte vor Jahrzehnten einen Freund mit Motorboot. Ich fand diese Art der Freizeitgestaltung nicht sehr anregend, etwa so wie mit einem schweren Motorrad sonntags auf Landstraßen aufzudrehen.
    Und ich finde, dass man unterscheiden sollte zwischen den Kanuten, die keinen Lärm machen und wirklich Sport betreiben, und den Motorbootfahrern, die oft stupide donaurauf – donaurunter mit Lärm brettern.

  • Ulrich Perchermeier

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    Bertl: musst mit dem richtigen bootsführer erleben. Boot fahren ist nicht gleich Boot fahren. Und es darf keinen Unterschied geben, ob Porsche in der altstadt oder boot auf einer bundeswasserstrasse, gibt vorschriften und die sind hier wie dort einzuhalten . Auf dem wasser gibt es übrigens empfindlich höhere Bußgelder.
    Mich stört übrigens die flächenversiegelung durch das jahnstadion. Nicht zu vergessen die bodenerosion durch skilifte und skifahrer. Ohja, die mallorca-Urlauber stören mich auch.

  • alphaville

    |

    @ Bertl
    Der eine “dreht” Sonntags auf der Landstraße auf oder auf der Donau, der anderer Samstagnacht am Grieser Spitz und künftig am Oberen Wöhrd (seine Bluetooth-Boxen). Wer stört mehr?

    Die Verlegung des Motorboothafens wird nicht dazu führen, dass die fahrenden Motorboote in dem Bereich oder auf der Donau allgemein verschwinden.

    Am Steg liegende Boote machen in der Regel aber auch keinen Krach.

    Ich persönlich freue mich übrigens über jede Freizeitfläche am Fluss. Aber, was haben wir als erholungsbedürftige Großstädter davon, wenn statt der Bootsliegeplätze nach der Jahninsel und dem Grieser Spitz der dritte altstadtnahe Ballermann eröffnet wird, wo du mit kleinen Kindern und Hunden wegen der Müllberge und Glasabfälle nicht hingehen kannst?

  • Madame

    |

    Das war damals noch schön,wie als Kind in regensburg vom spitz die Donau bis zum eisernen steg habe runter schwimmen konnte. Ich bin jetzt noch eine gute schwimmerin. Dann kamen die Motorboote und aus wars. Es soll also wieder eine Idylle für Naherholungsgebiet entstehen

  • Katanga

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    Die Boote sollen einfach außerhalb der Stadt “parken”, da ist bestimmt mehr Platz und es fühlt sich keiner gestört. Das ist öffentliche Grünfläche mitten in der Stadt und sollte nicht exklusiv von einer eingeschränkten Gruppe genutzt werden, gilt auch für die Jahninsel. Hat nichts mit Neid zu tun, aber niemand hat ein Recht , öffentlichen Grund durch Geldzahlungen der Öffentlichkeit zu entziehen.

  • Ein Donauanlieger

    |

    So war es und so ist es: ein Versuch einer Richtigstellung!

    Der „Bootshafen“ für Motorboote am Oberen Wöhrt entstand nach und nach seit den 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts schleichend ohne ein rechtsstaatliches Planungsverfahren mit Stadtratsbeteiligung, Bürgerbeteiligung usw.
    Das Gelände wurde nach und nach von den Vereinen und Boot Kainz den Bedürfnissen eines „Motorbootshafens“ angepasst. Es verschwanden im Inselpark ausgewiesene Biotope entlang der Uferzonen. , Bäume am Uferbereich waren auf einmal nicht mehr da oder wurden „zurecht geschnitten bzw. durch völlig artfremde Neuanpflanzungen ersetzt. . Versiegelte Autoparkplätze inmitten des Inselparkswurden angelegt, lange Grünzonen am Ufer der Donau werden als Autoabstellplätze für die Vereinsmitglieder oder Pächter von Stegen missbraucht. Das Gelände selbst wurde kultiviert als wär es eines Teil einer eingegrünten Industrie- bzw. Wohnanlage und nicht zum Inselpark Oberer Wöhrt gehörend.. Den Bürgern wurde der Zugang zu den Uferbereichen entweder durch einen Zaun oder oft auch durch „ aggressives Vertreiben“ von Vereinsmitglieder, verwehrt – und die Stadt und der Freistaat Bayern als Grundstücksbesitzer schaute dem jahrzehntelang zu und man fragte sich schon, warum wohl bzw. warum geht das?!
    Jetzt, wo die Planungen zu den Hochwasserschutzmaßnahmen am Oberen Wöhrth anlaufen, die Näherholungsflächen im Stadtbereich, auch durch die steigernde Einwohnerzahl und den geänderten Freizeitverhalten der Bevölkerung, immer knapper werden, wird das Umweltministerium wach und ordnete endlich die Auflösung und die Beseitigung der Hafenanlagen an (leider nicht von der Stadt angeregt).
    Unverständlich, dass nun die Nutzer der Anlage dagegen klagen wollen oder gar Ausweichplätze
    für ihre Boote fordern. Auf welcher Rechtsgrundlage (siehe oben)?
    Im übrigen: – der Kanuclub kann seit Jahren kaum noch seine Anlegestellen benutzen. Durch die Halteseile der Steganlagen und durch die Stege selbst ist es äußerst gefährlich, vor allem bei höheren Wasserständen, in diesem Bereich mit Ruderboote zu manövrieren.
    – der Inselparkcharakter wird nach dem Flussraumkonzept der Stadt und des WWA wieder saniert werden. – Badeplätze sieht das Konzept auf Grund des Ufergeländes nicht vor und ist auch durch den Flussverlauf in diesem Bereich nicht möglich.
    – es liegt an uns Bürger, wie wir die Uferzonen umweltverträglich und störungsfrei nutzen und sie tun es auch größtenteils. Es liegt aber auch an der Stadt, wie konsequent und nachhaltig gegen „Störer“ eingeschritten wird.

  • Mr. T.

    |

    Bitte weg von der Neiddebatte. Es gibt genug sachliche Gründe wie von Donauanlieger. Mit dem Boot rumspritzen ist nicht schändlicher als zum Beispiel Motorradfahren.
    Das Gelände muss unbedingt den Bürgern zurückgegeben werden. Kann man aber nicht trotzdem noch Anlegestellen im öffentlichen Raum lassen?

  • Stefan Egeli

    |

    Was soll die ganze Diskussion.
    Der Verein hat den Platz gepachtet. Der Pachtvertrag wird nicht verlängert. Aus die Maus.
    Was für jeden Pächter gilt , gilt auch für den Bootsverein. Der Raum wird für ein andere Nutzung gebraucht. Wenn der Bootsverein nun glaubt, er habe besondere Rechte, dann irrt er sich eben. Das hat nichts mit Neid oder Missgunst zu tun. Das ist einfaches Vertragsrecht. Wenn ich heute irgendwo einen Garten pachte und die Kleingartenanlage muss weichen, habe ich halt auch Pech gehabt.

  • Piedro

    |

    @Stefan Egeli
    “Aus die Maus.”
    Sollte man denken, nicht wahr? Es wundert mich eh, dass auf diesen Aspekt des Artikels noch keiner eingegangen ist:
    “Doch nun scheint auch diese Schonfrist vorbei zu sein. Die Kündigung beinhalte „die Aufforderung zur Räumung bzw. zum Rückbau des jeweiligen Geländes bis Ende 2021“, heißt es in dem Schreiben des Umweltministeriums.”
    Hier ist die Weisheit der Redaktion erkennbar, die nicht schrieb: ist vorbei, nein, scheint vorbei zu sein. Denn:
    “Man befinde sich noch in Verhandlungen mit den Behörden, heißt es durchweg von Vereinen und Kainz Boote.”
    Und:
    “„Wir suchen eine einvernehmliche Lösung“, sagt beispielsweise Wolfgang Prause, seit 2019 neuer Vorsitzender des R.M.W.V.” Wer mit wir gemeint ist wird nicht klar, ob lediglich der Verein, oder auch die Stadt.
    Und:
    “…lehnt man bei der RT ab.”
    Das Credo:
    „So einfach kann das nicht gehen.“
    Man sollte hinzufügen: nicht in Regensburg. Da ist eine Kündigung und eine Aufforderung zur Räumung anscheinend eine Option, die erst zu verhandeln ist um heraus zu finden was gehen kann und was nicht. Man darf also gespannt sein, wie stabil die Stadtverwaltung und ihre Häuptlinging sein wird, nachdem sie gekündigt und zur Räumung aufgefordert hat. Mir erscheint es schon absurd, dass nach einer Aufforderung zur Räumung überhaupt noch verhandelt wird, zumal der Rückbau bis Ende des Jahres beendet sein soll. Aber es ist ja nun auch nicht auszuschließen, dass das Ende dieser “Verhandlung” bereits ausgemacht ist.

  • Julian86

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    So trefflich Herr Egeli auf die Vertragslage, die gekündigte, hinweist, so lehrreich sind doch die umfänglichen Ausführungen des Herrn Donauanlieger. Nach seiner Darlegung haben wir es mit einer Art Selbstermächtigung der Handelnden zu tun, die noch 20 Jahre nach dem Ende der Nazi-Herrschaft/des 2. WK nicht zum Einschreiten der “Obrigkeit” geführt haben soll, um Recht und Gesetz zur Anwendung zu bringen? Das Grundgesetz war 1949 verkündet worden. Es installierte in Artikel 28 das Selbstverwaltungsrecht der Gemeinden, wonach sie vor allem im eigenen Wirkungskreis für rechtsstaatliche Verhältnisse zu sorgen hatten.

    Man stelle sich in der Jetztzeit ein derartiges “Projekt” vor. Will man heute aus baumpflegerischen Gründen einen Baum sachgemäß zurückschneiden, bekommt der Eigentümer ein Formblatt von der Verwaltung, wo gerade noch handschriftlich die Anschrift kaum leserlich hineingekritzelt wird, worin ihm – jenseits des fraglichen Einzelfalls – mit allerlei Ungemach gedroht wird. Ohne sich je vor Ort sachkundig gemacht zu haben. Hier schlägt das Pendel in der gegenläufigen Richtung aus.

    Warum der Bericht daher wichtig ist? Er gibt beredt Auskunft über die Entwicklung und Gestaltung kommunaler, demokratischer Verhältnisse. Und darüber, was es bedeuten kann, wenn fragwürdige Verhältnisse geduldet werden, wenn in Verantwortung stehende Wissende ggf. schweigen und wegschauen.

    Hat der Herr Donauanlieger alte Fotos über die damalige von ihm aufgezeigte Entwicklung des Areals? Gibt es solche im Bildarchiv der Stadt?

    “… die Weiterentwicklung zu Erholungs- und Freizeitflächen inklusive Badebereichen…”

    Ist denn da das Dult-Areal mit einbezogen? Man stelle sich vor, die auf einen Termin zusammengestrichene Dult wird dereinst, nachdem wir gelernt haben, mit den C-Virus zu leben, zum Pürkelgut verlegt, dort bald mit der Straßenbahn erreichbar.

  • R.G.

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    Meine Vorfahren hatten aufgrund ihrer Herkunft und die dadurch bedingten Sprachkenntnisse in der Nachkriegszeit in vielen Verhandlungen das Vertrauen sowohl amerikanischer als auch östlicher Befreier. Deshalb weiß ich, dass es für die damilige Not groß zu wertende Geschenke geben konnte. Wir hielten alle in Ehren, die nützliche Tasse, eine kleine Metallfigur, zwei seltsame Kindermützen, eine Dose Plumpudding und eine Art leere Zigarrendose aus Sperrholz.
    Was müsste man in der Nachkriegszeit an Leistungen erbracht haben, um einfach so Motoren geschenkt zu erhalten und das Nutzungsrecht an der Donau dazu? Kann das ein Zeitzeuge erklären?
    Vielleicht versteht man dann besser, weshalb die Politik, das Volk, wie abzuweisende Bittsteller dazustehen scheinen, in der Sache mit dem privaten Bootshafen.

  • Lisa

    |

    Wenn der Miet/Pachtvertrag endet ist dann der Urzustand wiederherzustellen?
    Also ggf in ein ‚Ratzenloch‘? Igittigitt.
    Da kommt Freude auf bei den Promi-Anwohnern und Gastbetrieben.

  • R.G.

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    @Lisa
    Ach wissen Sie, wenn da mit Ratten gedroht hat, kann die Stadt ja in Manier eines mit Ausmietungsmethoden vertrauten Verpächters antworten, wenn ihr nicht freiwillig geht dreht man euch das Wasser ab.
    (Pfiat Di Donau!)
    PS.: Es geht in Regensburg nichts über Sachlichkeit.

  • Wolfgang Kummer

    |

    Ich bin schockiert, wenn ich hier die Kommentare der “Motorbootgegner” lese – Argumente werden aus allen Registern gezogen ob sinnvoll oder nicht um die eigene egoistische Sichtweis zu untermauern. Heute ist es der Bootssport, morgen die Motorräder übermorgen die Radfahrer und wenn man diesem ignoranten Egoismuss weiter freien Raum lässt werden sie Alles verbieten was sie selbst nicht tun. Zwischen den Zeilen kann man es schon erkennen, auch die Jugendlichen die ihre Musik zu laut hört oder die Dult – und gerne auch noch der Spaziergänger der sich zu laut unterhält. Die Freude anderen etwas wegzunehmen ist schon bezeichnend für die Verbotsgesellschaft. Regensburg sollte mal den Blick über den Tellerrand schweifen lassen – Main, Mosel oder die österreichische Donau zeigen wie ein Miteinander vieler Interessen aussehen kann. Leben und Leben lassen, gegenseitige Wertschätzung und Toleranz sind gesellschaftliche Werte, die Einigen völlig abhanden gekommen sind und das noch stolz vor sich herzutragen ist einfach nur traurig. Aber wir kennen das ja, wir wollen saubere Energie, aber keine Windräder, wir wollen Wirtschaftskraft, aber keine Industriegebiete, wir wollen die Einnahmen aus dem Tourismus aber keine Touristen. Die große Vereinsfläche der Allgemeinheit zur Verfügung stellen, dagegen spricht doch nichts, aber weshalb müssen die Stege und Anleger deshalb weg ?
    Schaut z.B. mal nach Schlögen in Österreich, da liegen die Boote in einem wunderschönen Hafen, der von Ruderern, Anglern, Spaziergängern und Campern genaus genutz wird. Im Hafenbecken wird geschwommen und am Abend sitzen alle gemeinsam vor der Hafenkneipe und genießen Freiheit und Natur.

  • Spaziergänger

    |

    ?sitzen alle gemeinsam vor der Hafenkneipe?
    Vielleicht liegt es daran daß die dort keinen reinlassen.

  • Wolfgang Kummer

    |

    Mag ein Grund sein. Wie schön wäre ein gemütlicher Biergarten, gar noch mit einem Anleger für durchreisende Wassersportler mit und ohne Motor ….

  • R.G.

    |

    @Wolfgang Kummer
    dreht die Welt einfachg mal um, wenn er sagt:
    “Ich bin schockiert, wenn ich hier die Kommentare der “Motorbootgegner” lese “…”wenn man diesem ignoranten Egoismuss weiter freien Raum lässt werden sie Alles verbieten was sie selbst nicht tun. ”
    Haben die Motorbootvereine alle bei sich eingelassen? Waren sie offen für die Bedürfnisse der Anderen? Nein, alle Fußgeher, Schwimmer, Trödler einfach ausgesperrt?
    “Schaut z.B. mal nach Schlögen in Österreich, da liegen die Boote in einem wunderschönen Hafen, der von Ruderern, Anglern, Spaziergängern und Campern genaus genutz wird.”
    Herr Kummer, weshalb haben Sie sich die vergangenen Jahrzehnte für ein Miteinander der Unterschiedlichen auf dem Gelände NICHT eingesetzt?
    “Schaut z.B. mal nach Schlögen in Österreich”
    Schlögen an der Donauschlinge ist ein gutes Beispiel, liegt es doch am Fluss, einige Kilometer von der in der Größe jher vergleichbaren Stadt Linz.
    Herr Kummer, nehmen Sie sich das Beispiel mit Schlögen zu Herzen, suchen Sie sich einen Hafen gleich weit entfernt von der Stadt, dann ist doch alles in Ordnung.

    Nicht vergleichbar jedoch ist die Breite und Schwimmbarkeit der Donau in der Stadt Linz.
    Die Meere der Linzer sind der
    https://de.wikipedia.org/wiki/Pichlinger_See
    https://de.wikipedia.org/wiki/Pleschinger_See

  • Johann BH

    |

    Zu den Motorboothäfen am Oberen Wöhrd sind in den letzten Jahren in nahezu allen Printmedien in Regensburg Artikel erschienen, sogar dem Regensburger Sozialmagazin Donaustrudl. Leider sind die Berichtserstattung, wie auch die dadurch entstandenen Diskussionen, meist recht einseitig und die Bootsvereine werden für die „Enteignung der Öffentlichkeit“ am Flussufer am Oberen Wöhrd und andere vermeintliche Probleme an den Pranger gestellt.
    Nicht erwähnt werden die Beiträge, welche die Regensburger Bootsvereine und die Fa. Kainz für das Gemeinwohl und die Sicherung der vielbefahrenen Wasserstraße in diesem Bereich leisten. Auch wenn mit den Häfen eine kleine Anzahl von Booten verschwinden würde, beleben auch danach noch eine Armada von Booten die Donau im Stadtgebiet, wie z.B. die Anzahl von jährlich mehr als 4000 Schleusungen an der Motorbootschleuse am Pfaffensteiner Wehr zeigt. Die touristische Donauschifffahrt befährt dann ebenfalls weiterhin den Flussbereich am oberen Wöhrd, genauso wie eine Vielzahl von Freizeitkäpitänen in Booten und Jetskis auf der Durchfahrt.
    Den überwiegenden Bereich bei den Sportboothäfen bildet eine große Grünfläche, die der Öffentlichkeit uneingeschränkt zugänglich ist und die übrigens in großen Teilen vom Regensburger Motorboot- und Wassersportvereins (R.M.W.V.) gepflegt wird. Auch die anderen Bootsvereine achten in diesem öffentlichen Bereich auch auf die Einhaltung der Ge- und Verbote an Land (z.B. Grillverbot), um die Lärmbelästigung oder Verschmutzung durch (feiernde) Parknutzer auch im Sinne der Anwohner in Grenzen zu halten.
    Gleiches gilt zu Wasser – im Stadtgebiet in Regensburg gibt es auf der Donau ein Gebot zum Langsamfahren, um zum einen Lärmbelästigung zu begrenzen und zum anderen Sog und Wellenschlag zu vermeiden, welche die Uferanlagen und Bauten im und am Flussbereich schädigen könnten. Und es gibt, wie in dem Bericht geschildert, ausreichend Gründe, warum für diesen Bereich u.a. auch ein Badeverbot gilt, das ebenfalls von den Vereinen überwacht wird, indem man zuwiderhandelnde Personen zurechtweist. Fraglich ist auch, wer das alles in Zukunft machen soll und wer auch die Notfallversorgung für die Wassersportler im unfallträchtigen Bereich der Schleuse übernimmt. Oder wer hilft, wenn Reparaturen an durchfahrenden Booten erfolgen müssen – der R.M.W.V. besitzt weit und breit den einzigen Kran, um Boote aus dem Wasser zu heben, und die Fa. Kainz ist der einzige Fachbetrieb für Boote im Stadtgebiet von Regensburg. Ohne die Häfen hätten durchreisende Boote keine Gelegenheiten mehr zum Anlegen im Stadtgebiet und damit wäre Regensburg vom für viele Geschäfte und Gasthäuser nützlichen Bootstourismus auf der schönen Donau so gut wie ausgeschlossen.
    All dies sind Leistungen, welche die Vereine für das Gemeinwohl, auch die Donauanlieger, und die Stadt Regensburg erbringen. Daher erscheint es unverständlich, warum man den Vereinen und einem alteingesessenen Familienbetrieb in Regensburg die Existenzgrundlage nehmen will. Die Situation wäre auch ohne die Motorboothäfen am Oberen Wöhrd nahezu unverändert und man würde sich aus den genannten Gründen womöglich sogar mit nicht geahnten Problemen beschäftigen müssen. Die Mitglieder in den Bootsvereinen wollen nur gemeinsam ihren Sport auf dem Wasser ausüben, leisten aber auch ihren sozialen Beitrag ohne dabei die Interessen der Gemeinschaft und der Stadt und die Bedürfnisse der Donauanlieger und der Öffentlichkeit bzl. der Erholungs- und Freizeitflächen an der Donau zu missachten. In dem vielzitierten Flussraumkonzept steht wohl gerade auch deshalb als eine der Restriktionen „Die bestehenden Sport- und Freizeiteinrichtungen sind zu erhalten und zu sichern“ – demzufolge sollte das auch für die Hafenanlagen der Wassersportvereine und Firma Kainz am Oberen Wöhrd gelten :-)

  • Piedro

    |

    @Wolfgang Kummer
    Den von Ihnen beklagten Verbot der Boote kann ich hier nicht erkennen. Ihre Darstellung der Nutzung des Geländes kann ich dem Artikel nicht erkennen, da wird vielmehr beklagt man vertriebe die Unbebooteten. Der Kündigung des Vertrages kommt vor die Vereine und die Firma ja auch nicht aus dem Nichts. Noch in keiner Zeile war zu lesen, dass man sich um eine Ausweichgelegenheit überhaupt gekümmert hätte. Ist es so unvorstellbar einen Liegeplatz etwas außerhalb der Stadt zu erschließen, oder war es bisher nicht vorstellbar das überhaupt tun zu müssen? Der Verweis auf Schlögen passt hier gut. Ich will mir gar nicht vorstellen was in Linz los wäre, wenn ein Teil des Ufers von privaten Vereinen vereinnahmt würde, Bewohner und Besucher einen Bogen um das Gelände machen müssten. Das ist weder auf der Linzer noch auf der Urfahraner Seite der Donau vorstellbar.

    @Johann BH
    Es ist löblich, wenn Vereine die Pflege der Gründe betreiben, über die sie de facto verfügen. Daraus lässt sich aber noch nicht das Recht auf dauerhaften Verbleib ableiten, und man sollte der Stadt schon zutrauen, dass sie ihren Aufgaben auf öffentlichem Grund auch nachkommen kann und wird. Der merkantile Nutzen der Bootstouristen dürfte wohl eher marginal sein, was Läden und Gaststätten angeht. Was die Notversorgung angeht, zumindest die Rettung betreffend, scheint die Stadt schon ein Konzept abgesprochen zu haben. Was Reparaturen etc angeht erschließt sich mir als Nichtregensburger und Unbebooteter nicht, wieso das unbedingt an dieser Stelle stattfinden muss. Sowohl die Vereine als auch die Firma wissen doch schon länger, dass ein neuer Standort gebraucht wird. Welcher Gewerbetreibende versagt sich dann der Suche, sondern wartet auf den Räumungsbescheid? Wohl einer, der die Sache schlicht nicht ernst nimmt, weil alteingesessen, weil einfach überdrüber. Von den Vereinen auch kein Wort von erfolglosen Suche nach Ausweichmöglichkeiten, wohl, weil man es nicht für nötig hielt zu suchen.

    Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass ein Anlegeplatz möglich wäre, sowas ist doch nett, eine belebende Abwechslung, aber man verbindet damit ja auch gleich das alleinige Nutzungsrecht anderer Flächen. Man spricht jetzt zwar von gemeinsamer Nutzung, doch Anzeichen dafür, dass die auch tatsächlich gewünscht ist, oder gar Vorschläge vor eine konkrete Umsetzung, habe ich bisher nicht wahrgenommen. Eher das Gegenteil: man beharrt auf einem Anspruch, aufgrund von in der fernen Jugend gepflanzten Bäume, aufgrund in jüngerer Zeit gefällter Bäume, man hat einen Zaun. Derweil wird vertrieben, wer dem Verein und seinen Vertretern nicht gefällt, warum auch immer, als hätten diese irgendein Recht dazu als Ordnungsmacht aufzutreten. Man ist sogar derart erhöht, dass man erst nach Zustellung der Räumung zu verhandeln beginnt. Das lässt doch tief blicken.

    Es sollte nachvollziehbar sein, dass dies Unmut erregt. Da muss man nicht von Neid und Verboten fabulieren.

  • Mr. T.

    |

    Hier können scheinbar einige zwar sehr lange Beiträge schreiben, aber wohl nicht recht weit lesen.
    Wolfgang Kummer schrub: “Die große Vereinsfläche der Allgemeinheit zur Verfügung stellen, dagegen spricht doch nichts, aber weshalb müssen die Stege und Anleger deshalb weg ?”
    Das ist alles andere als das Verteidigen des oder dad Beharren auf den Status Quo.
    Warum denn nicht? Man kann doch ruhig etwas Infrastruktur für Boote da lassen, wenn man das Gelände den Bürgern zurück gibt.

  • Piedro

    |

    @Mr T
    “Warum denn nicht? Man kann doch ruhig etwas Infrastruktur für Boote da lassen, wenn man das Gelände den Bürgern zurück gibt.”
    Da bin ich ganz bei Ihnen. Deshalb fragte ich, ob irgendwas in diese Richtung deutet. In dem verlinkten Artikel von 2014 ist das überhaupt nicht erkennbar, und in den Kommentaren stellt sich ein Gebaren dar, dass gegenteilig ist. Insbesondere hier: https://www.regensburg-digital.de/ohne-uns-waer-das-ein-ratzenloch/06082014/#comment-180235

    Seit 2014 hätte man (spätestens) das Vereinsgebaren an das Bedürfnis öffentlicher Nutzung angleichen können. Seit 2018 hätte man eine Ausweichfläche suchen, oder eben mit der Stadt verhandeln können, um die Kündigung zu vermeiden. Gab es da auch nur ein Wort dazu, die bisherigen Privilegien aufgeben zu wollen, auf die Kontrolle des Uferstreifens zu verzichten? Nö, das hatte man nicht nötig. Und jetzt stehen auch nur Gedanken im Raum. Zäune weg, Verbotsschilder weg, das Häfchen hochwassersicher machen, damit keine Boote in die Brücken krachen können, und geht schon. Sollte das wirklich gewollt sein hätte das längst passieren können.

    Was diese Bootsfirma angeht: das verstehe ich überhaupt nicht. Wurde da aus reiner Ignoranz der Fortbestand des Betriebs riskiert? Oder haben die ein juristisches Ass im Ärmel, dass die Stadt nicht auf dem Schirm hat?

    Wie auch immer: ihr lebt in einer recht interessanten Stadt. ;)

  • Karl Straube

    |

    “Es sieht für den Bereich zwischen Badstraße und Inselpark die Weiterentwicklung zu Erholungs- und Freizeitflächen inklusive Badebereichen vor.”
    alphaville hat das Schwimmen in der Donau schon angesprochen: die Einrichtung von Badegelegenheiten talwärts des Wehres ist, wenn man die durchschnittlichen Schwimmfähigkeiten in Betracht zieht, versuchter Totschlag!
    Sicher sehen die Planer für die Liegewiesen auch eine ausreichende Versorgung mit Toiletten vor? Wie am Donauufer des Donauparks? Dort gibt es keine und wen der Darm plagt, ist auf das Wohlwollen der Anliegervereine angewiesen, den Zutritt Fremden in ihre Sozialräume zu gestatten oder sich hinter Büsche zu drücken, zwischen denen dann Kinder spielen.
    Zwischen dem oberen Motorbootanleger und dem Wehr sind gut und gerne 500 m Ufer, die zur Liegewiese umgestaltet werden könnten und dort ist die nächste Bebauung so weit weg, dass das Dröhnen der Kenwood, das manche als Bestandteil des Naturgenusses benötigen, wenig stört.
    PS: als unmotorisierter Wassersportler bin nicht verdächtig, hier den Lobbyist zu geben.

  • R.G.

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    Vergleichen wir mit gewöhnlichen Mietern oder Pächtern.
    Könnten die jede Kündigung ignorieren und schlussendlich sagen, man lasse einen Teil der Anlagen und Möbel hier, weitere Nutzung stehe einem einfach zu, die Allgemeinheit könne theoretisch in Zukunft dafür etwas mitbenützen?
    Was geschähe, wenn ein Mieter drohte, er werde die Wohnung, aus der er herausgekündigt wurde, als Ratzenloch zurückgeben, das sie nach dem Krieg, als es da noch Bombentrichter gab, war?
    Überhaupt habe er mit der Renovierung und Benützung große Verdienste um die Allgemeinheit (die aus der Nutzung ausgeschlossen war) erworben, die Grünflächen um das Haus nach seinem Geschmack verändert und ihn störende Bürger weggeschimpft. Das wäre wie ein Hilfsdienst für die Polizei gewesen, drum müsse er bleiben dürfen.

  • Mr. T.

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    Das mit den Badestellen wird sicher nochmal überdacht werden. Mittlerweile bauen viele Kommunen Badestellen zurück weil sie sonst in eine gefährliche haftungsrechtliche Grauzone stolpern können. Wer eine Badestelle zur Verfügung stellt, muss sich dort auch um die Sicherheit kümmern, das heißt, zumindest zu den Badezeiten eine Aufsicht, sprich die Wasserwacht, dort vorhalten. Da hilft auch kein “Baden verboten”- oder “Baden auf eigene Gefahr”-Schuld.

  • Piedro

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    @Günther Herzig
    Moin Herr Herzig. Das Befahren des Wassers mit Motorbooten steht doch gar nicht zur Debatte. Es geht um die Nutzung des Geländes, die bisher den Vereinen vorbehalten ist, und jenen, die außerhalb der Zäune von deren Mitgliedern geduldet werden. Mir ist die Position der genannten Herren auch sympathisch, aber offenbar war davon bisher nichts erkennbar. Andernfalls wäre es wohl nicht zur Kündigung und Räumungsaufforderung gekommen. Ein gewichtiges Argument ist auch die Gefahr, die durch losgerissene Boote bei Hochwasser gegeben ist. Das müsste zu verhindern sein, nachweislich, dann ist das kein Argument mehr und der Landesteg stünde auch einer öffentlichen Nutzung nicht im Wege. (Hätte längst passieren können/müssen.) Wohl aber eingezäuntes Gelände, nichtamtliche Verbotsschilder und “Aufpasser”, die meinen hoheitliche Aufgaben am Ufer durchsetzen zu dürfen, und Unliebsame, ob Kinder, Hundehalter oder Badende, vertreiben zu können.

    Es wurde ja schon auf Schlögen verwiesen, was ein gutes Beispiel ist. Zum einen liegt der Hafen Schlögen nicht zentrumsnahe und belegt keine Flächen, die für die Naherholung einer Stadt interessant wären. Zum anderen führt hier kein Verein die Regie. Es gibt ein öffentliches Gasthaus, Campingplatz, Fremdenzimmer. Da sitzen die Skipper neben Urlaubern und Einheimischen. Es gibt den Hafen mit einer hervorragenden Infrastruktur. Niemand wird vom Gelände vertrieben, keiner hat irgendwas eingezäunt und beansprucht die alleinige Nutzung. Das Gelände ist eine öffentliche Freizeitanlange und wird als solche beworben. Mit Yachthafen. Jeder kann da seine Freizeit oder seinen Urlaub verbringen. Also ein guter, aber eigentlich gar kein Vergleich.

  • Karl Straube

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    an Piedro: “…und der Landesteg stünde auch einer öffentlichen Nutzung nicht im Wege. (Hätte längst passieren können/müssen.)”
    Entschuldigen Sie, aber die Zugänglichkeit der Motorbootanleger für jedermann würde ebenfalls unter versuchten Totschlag fallen: die Wasserwacht hat beim Ruderzentrum (Höhe Baggersee) einen Anleger und hat es aufgegeben, den Zugang absperren zu wollen. Sie können häufig beobachten, wie Kinder (in voller Bekleidung) unter den Augen ihrer Eltern darauf “rumturnen”. Wenn das erste Kind mal in die Donau gefallen ist, dann können sie sich ausmalen, was los ist – siehe Mr. T. “Verkehrssicherungspflicht”.
    Günther Herzig: Danke für die Ergänzung; wenn ich an einer Bundeswasserstraße belegen bin, habe ich nun mal Motorboote zu akzeptieren und die meisten Kapitäne verhalten sich gegenüber den Nichtmotorisierten rücksichtsvoll; die paar, die MB oder Wasserbike zu einer Rodeo-Vorführung benutzen? Na ja; als Ruder-Ausbilder denkt man sich was und nutzt die Situation zu Üben des Wellen Abreitens. Im Stadtgebiet sind mir derartige Zeitgenossen übrigens noch nicht aufgefallen und die übrigen Motorbooteigner würden einem blöden Herumkurven einen Riegel vorschieben, da eine derartige Wellenproduktion auch gut vertäute Boote schädigen kann.
    Die “Zwangssozialisierung” gäbe Sinn, wenn es nicht genug öffentlich zugängliche “Donaustrände” gäbe, solche stehen aber z.B. auch an der Alten Donau neben dem Dultplatz reichlich zur Verfügung.

  • Piedro

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    @Karl Straube
    Moin.
    “…und hat es aufgegeben, den Zugang absperren zu wollen.”
    Und was getan?

    Ich bin ein (Binnen-)Hafenkind, kein Vergleich zu dem, was man entlang der Donau als Hafen bezeichnet. Wir sind schon hie und da rumgeturnt, aber die Anleger, etwa der Rundfahrtschiffe, oder gar denen am Fluss, waren schlicht unzugänglich. Bis heute, ich habe mir das vor einigen Monaten noch mal angeschaut.
    Was man auf der Vereinswebseite sieht ist keine Absperrung, das ist knapp über Flatterband. Das geht auch anders, um diese Bedrohung auszuschalten. Und eigentlich bezog sich der zitierte Abschnitt ja auf die Gefahr durch die Boote bei Hochwasser. Das zu bemängeln erscheint mir durchaus gerechtfertigt und wäre ein Totschlagargument gegen den Anlegeplatz – nicht ein (bisher) unzureichender Schutz für kletternde Kinder.

    “…wenn es nicht genug öffentlich zugängliche “Donaustrände” gäbe…”
    Ist das so? Ich bin ja nicht wirklich ortskundig. Allerdings kenne ich etwas bayrisches Liedgut, etwa das Frühwerk des Herrn Wecker. ;)

  • Wolfgang Kummer

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    Zu den Ausführungen der östereichischen Donau – ja, der Hafen Schlögen liegt außerhalb von Ortschaften, aber auch in Linz gibt es gleich 2 Sportboothäfen und fast jeder Ort hat einen Hafen, übrigens auch an Main und Mosel. Leider kann ich denjenigen die das Auftreten des Vereins R.M.W.V beklagen nicht mal widersprechen, als Besitzer eines Bootes ohne festen Liegplatz, der gerne mal einen Gastplatz nutzt, habe ich auch bei der Wasserwacht oder Kainz geparkt, hier ist man willkommen und von hilfsbereiten Leuten umgeben. Den Vorschlag alternativer Standorte ist zwar schön, wird aber an den Genehmigungen scheitern. Abgesehen davon – Die Donau um und in Regensburk ist über dutzende Kilometer frei zugänglich, die Aufregung wegen weniger 100 m ist schon etwas übertrieben, wenngleich dies durchaus nicht unbedingt notwendig wäre, es würde reichen die Anleger selbst abzusperren, was sie i.d.R. auch überall sind.

  • R.G.

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    @Wolfgang Kummer
    Wo in Linz sind die Sportboothäfen bitte? Mich interessiert der genaue Standort. Danke.

  • R.G.

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    @Wolfgang Kummer
    Mir ist bekannt, beim Winterhafen in Linz und bei Lustenau in Linz, dort neben dem Industriegebiet (etwa gegenüber Plesching und Obernbergen).
    Dann noch der Sportboothafen Untermühl in Urfahr.
    Nichts davon ist an prominenter Stelle im Stadtzentrum.
    An der Brücke, die zum Hauptplatz führt, lediglich die große Schiffsstation beim Lentos. Habe ich etwas übersehen?

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drin