Vom Regensburger Umgang mit der Judenfeindschaft
Die städtische geförderte Jubiläumsschau zu „800 Jahre Dominikanerorden“ zeichnet sich durch eine geschönten Darstellung des „Judenmissionars“ Petrus Nigri und eine tendenziösen Herangehensweise aus. Eine Expertin kritisiert die einseitig christliche Perspektive.

Das Fresko in der frisch renovierten Kassianskirche zeigt die Vertreibung von ritualmordenden Juden als „Befreiung“. Foto: rw
Im Februar 2019 jährt sich die Vertreibung aller Juden aus Regensburg von 1519 zum 500. Mal. Oberbürgermeister Joachim Wolbergs möchte des „damaligen Pogroms in besonderer Weise gedenken“. „Die intensive Erforschung der jüdischen Geschichte unserer Stadt“ sei ihm ein großes Anliegen, so der OB. Bis Februar 2019 soll auch der von der Stadt geförderte Neubau einer Synagoge fertiggestellt sein. Das Kulturreferat organisiert derweil unter dem Titel „500 Jahre Vertreibung der Juden“ das „Jahresthema 2019“. In der entsprechenden Vorlage heißt es: „2019 wird es moralische Verpflichtung sein, ein dunkles Kapitel Regensburger Geschichte aufzuarbeiten: Die 500. Wiederkehr der Vertreibung der Juden“.