Samstag, 14 Uhr. Tatort: Die Shell-Tankstelle in der Landshuter Straße. Es scheint ein ganz normaler, verregneter Nachmittag zur werden. Doch plötzlich bewegen sich in grün gekleidete Gestalten auf dem Tankstellengelände, bekleben die Zapfsäulen mit Aufklebern, auf denen halb das Shell-Logo, halb ein Eisbärgesicht prangt und verteilen Flyer an hilflose Autofahrer und Passanten.Dieser „Überfall“ ist Teil einer weltweiten Aktionswoche von Greenpeace. Die „Global Week of Action“ richtet sich gegen die Pläne von Shell, in der Arktis nach Öl zu bohren. „Die Arktis ist unser gemeinsames Erbe, wir werden nicht tatenlos zusehen, wie Industriegiganten sie zerstören“, so Martin Thema, Greenpeace-Sprecher Regensburg.
Während zwei Aktivisten mit einem überdimensionalen Banner mit der Aufschrift „Stop Shell, Schützt die Arktis“ die vorbeifahrenden Autofahrer auf die Aktion aufmerksam machen, wird die Tankstelle fleißig zugeklebt, Tankende werden mit Flyern versorgt.
Hintergrund ist die bereits seit einigen Wochen, weltweit laufende Arktis-Kampagne von Greenpeace. Die Umweltschützer wollen so gezielt auf die Gefahr aufmerksam machen, die von den geplanten Ölbohrungen unter dem immer stärker abschmelzenden Eis der Arktis ausgeht. „Das dortige Ökosystem ist eine der empfindlichsten Regionen der Welt. Ölunfälle sind dort kaum zu bekämpfen“, sagt Martin Thema. „Shell ignoriert weiter die besonders hohen Umweltgefahren in der Arktis.“
Seit dem Antarktisvertrag 1959 ist die wirtschaftliche Ausbeutung der Antarktis bis Mitte des 21.Jahrhunderts verboten. Dem Nordpol hingegen droht ein beispielloser Kampf um die Ressourcen unter seiner immer stärker abschmelzenden Eisdecke. Bereits jetzt stecken russische, chinesische aber auch US-Flotten Gebiete ab, um so Anspruch auf die Rohstoffquellen zu erhalten.
„Bei solchen Aktionen, wie hier an der Shell-Tankstelle wollen wir den Autofahrern aufzeigen, dass die Arktis sehr weit weg sein mag, das Problem und die Auswirkungen aber schon jetzt vor ihrer eigenen Haustüre sitzt,“ so einer der Aktivisten.
Der Tankwart ließ die Greenpeacer, etwas desinteressiert, gewähren, zeigte sich aber von dem überreichten Schriftstück, in dem über die Machenschaften des Ölgiganten Shell informiert wird, wenig beeindruckt.
Shell hatte bereits im Vorfeld juristische Schritte gegen den Greenpeace-Protest angedroht und hofft mit einstweiligen Verfügungen weitere Aktionen der Umweltschützer unterbinden zu können. Die Arktis-Kampagne ist breit angelegt und soll bis zu drei Jahre dauern. Es kann also in den kommenden Wochen mit weiteren Aktionen gerechnet werden.
Schon vor zwei Wochen konnten sich interessierte Regensburger auf dem Greenpeace-Schiff Beluga II bei der Crew, einem „echten“ Eisbären und einer Arktisausstellung an Bord über das Thema informieren.
Zwar war die Tankstelle an diesem Samstag nur gering besucht, doch die Greenpeace-Aktivisten hoffen nun, dass die Aufkleber auf den Zapfpistolen und Wänden der Tankstelle lange kleben bleiben und so noch viele Autofahrer zum Nachdenken bringen können.
Vor 65 Jahren wurde der Regensburger NS-Oberbürgermeister Otto Schottenheim vor Gericht gestellt. Er selbst, aber auch mancher Nachfolger war darauf bedacht, ihm ein ehrendes Andenken zu bewahren. In unserer Reihe zum Kriegsende in Regensburg zeichnet Robert Werner den Weg des SS-Brigadeführers vom überzeugten Nazi zum angeblich selbstlosen Retter von Regensburg nach.
In der Nacht auf Donnerstag wurde ein 26jähriger von zwei mutmaßlichen Neonazis angegriffen. Gegen den Gewerkschafter wird im Internet bereits seit längerem gehetzt. Er ist nicht der einzige.
In einem gemeinsamen Gespräch hat sich SPD-Fraktionschef Norbert Hartl heute bei Dr. Helmut Reutter entschuldigt. Die Koalitionskrise scheint entschärft und Hartl seine Worte mittlerweile sehr genau abzuwägen.
Die Ladendieb-Suche per Internet-Video ist fürs Erste abgeblasen. Das Regensburger Geschäft „Corvus Wohnitäten“ hat seine auf Facebook veröffentlichten Überwachungsvideos vom Netz genommen. Datenschützer üben Kritik am Vorgehen des Geschäftsinhabers.
Mit einem Riesenfussball reisten die Regensburger Jakob Schmid und Franz Berzel 1932/ 33 kreuz und quer durch Deutschland – wir veröffentlichen das Tagebuch der beiden Ballonauten. Dieses Mal kommen sie nach Dresden.
Verwaltung und Bürger haben etwas mehr Vertrauen zueinander gefasst: Das ist ein Fazit des sechsmonatigen Diskussionsprozesses über Maßnahmen aus dem städtischen Sozialbericht. Zentrale Forderung der rund 80 beteiligten Bürgerinnen und Bürger ist ein Stadtpass für Regensburg.
Seit einer Woche protestieren fünf iranische Flüchtlinge in Regensburg. Dafür, dass sie so behandelt werden, wie jeder andere Mensch in Deutschland auch. Am Montag sind sie in einen Hungerstreik getreten. Die Stadt Regensburg verweigert ihnen den Zugang zu Strom.
Das Projekt „Hitler-Zwerge“ für Regensburg ist abgesagt. Am Montag ruderte die Initiative „Keine Bedienung für Nazis“ zurück: Die Installation des Nürnberger Bildhauers Otmar Hörl kommt nicht. Viel Kritik gibt es am Verhalten der städtischen Verwaltung.
Wegen einer Aussage von SPD-Fraktionschef Norbert Hartl wurde diese Woche die Koalitionskrise ausgerufen. Ein Koalitionsbruch muss aber noch lange kein Beinbruch sein. Jedenfalls nicht für die SPD und ihren Chef-Strategen.
Es war vermutlich das letzte Mal, dass die Rasenfläche am Donaumarkt der Öffentlichkeit zur Verfügung stand. Beim Ostengassenfest konnten die Besucher die Atmosphäre dieses Viertels wieder einmal kennenlernen. Geplante Luxusbuden und das Bayernmuseum werden der Gemütlichkeit dort aber bald ein Ende bereiten.
Schlossfestspiele: Der fürstliche „Überraschungsgast“ Viktor Orbán erregt weiter die Gemüter. Zumindest bei manchen. Betrachtet man aber, wen Gloria in der Vergangenheit von den Festspielen profitieren ließ, ist Orbáns Einladung nur konsequent. Dem Gros der Pseudo-Prominenz ist das egal.
Ein besonderer Stargast war bei den diesjährigen Schlossfestspielen in Regensburg zu sehen: Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán. Für Gloria von Thurn und Taxis ist der autokratische Nationalist ein Held. Die Landtagsabgeordnete Margit Wild spricht von einem Skandal.
Die höchste Beteiligung der E.ON AG in ganz Bayern, der höchste CO2-Ausstoß, kaum selbst produzierter Strom: eine beschämende Bilanz für die REWAG. Über das neue Energiekonzept des Energieversorgers darf die Öffentlichkeit nichts erfahren.
Klemens Unger ist ja gerne mal der Prügelknabe für alles Mögliche, was im Kulturbereich in Regensburg schief läuft. Häufig fällt es dem Kulturreferenten auch schwer, sich aus den Miseren, die ihm – sei es zu Recht oder zu Unrecht – angedichtet werden, rauszuwinden. Ganz anders in der letzten Sitzung des Kulturausschusses: Diplomatisch, aber unmissverständlich distanziert sich Unger von den personellen Problemfällen seines Hauses, allen voran von Dr. Martin Angerer. Der ist in letzter Zeit vor allem durch Abwesenheit und eine weiße Seite im Jahresbericht 2011 des Kulturreferats aufgefallen. Schützenhilfe bekam Unger dabei von Bürgermeister Joachim Wolbergs, der ungewöhnlich deutliche Worte fand.
Die SPD wollte die CSU vorführen, die CSU im Gegenzug die SPD. Am Mittwoch haben beide Seiten im Jugendhilfeausschuss vorgeführt, dass der Wahlkampf schon lange begonnen hat.
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