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Planungsausschuss

„Vorabmaßnahme“: Parkplätze und Durchgangsverkehr werden aus Regensburgs Obermünsterviertel verbannt

Ein Antrag der Brücke zur Verkehrsberuhigung des Obermünsterviertels erfährt breite Zustimmung. Im Frühjahr müssen bewirtschaftete Parkplätze und Durchgangsverkehr raus.

Bei einem Straßenfest im September 2022 wollten die Altstadtfreunde und viele andere Organisationen auf das Potential des Obermünsterviertels aufmerksam machen. Foto: Archiv/Bothner

14 Jahre, nachdem den Bewohnern rund ums Obermünsterviertel, eine Verkehrsberuhigung versprochen wurde, soll diese nun voraussichtlich im Frühjahr 2025 kommen. Das sagte Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer (SPD) am Donnerstag bei der Sitzung des Planungsausschusses im Regensburger Stadtrat zu.

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Sämtlich bewirtschafteten Parkplätze sollen dann in einer ersten Vorab-Maßnahme wegfallen. Die Obermünsterstraße wird für den Durchgangsverkehr gesperrt. Es bleiben lediglich die Anwohner-Parkplätze und die Zufahrt zum Diözesanzentrum. Eigentlich war das schon bei Fertigstellung des neuen Parkhauses am Petersweg vor zehn Jahren in Aussicht gestellt worden, das eigens größer geplant worden war. Bis heute, das räumt die OB ein, ist dieses Parkhaus zu den normalen Geschäftszeiten nicht vollständig ausgelastet.

Nur die FDP stimmt dagegen

Die Brücke-Fraktion im Regensburger Stadtrat hatte einen entsprechenden Antrag gestellt, „umgehend“ Maßnahmen zu ergreifen, um den motorisierten Verkehr im Obermünsterviertel „erheblich zu reduzieren“. Er erlebe dort „jeden Tag haarsträubende Situationen“, so Stadtrat Florian Rottke. Es sei jetzt Zeit, etwas zu unternehmen, und zwar „binnen Wochen, nicht Monaten“.

Vor gut einem Jahr war die Brücke mit einem ähnlich lautenden bei der damals noch (halbwegs) fest zusammenstehenden Koalition abgeblitzt. Damals hieß es von der SPD, wohl aus Rücksicht auf den Koalitionspartner CSU, noch, dass das zu schnell gehe und ein „geordnetes Vorgehen“ notwendig sei. Nun stimmen nicht nur die Sozialdemokraten sondern auch die CSU, in Person von Stadträtin Bernadette Dechant, zu. Lediglich die FDP lehnt das Ansinnen ab.

Brücke kommt der OB zuvor

Innerhalb der SPD hatten viele nach der Aufkündigung der Koalition im Juni gehofft, dass OB und SPD-Fraktion mit einem entsprechenden Antrag vorpreschen und ein sichtbares Zeichen für eine andere Politik setzen würden. „Es wird andere Themen geben und es wird anders entschieden werden“, hatte die OB damals verkündet. Bislang folgenlos. Nun ist die Brücke beim Thema Obermünsterviertel ihr und ihrer Fraktion zuvor gekommen.

Doch anmerken lassen sich das weder Maltz-Schwarzfischer noch Ausschusssprecher Klaus Rappert nichts. Man stimme dem Brücke-Vorstoß gerne zu, sagt Rappert. Sie freue sich über diesen Antrag, so die OB. Die Brücke renne damit bei ihr wie auch bei der Verwaltung offene Türen ein. Die Streichung der Parkplätze sei als „Vorabmaßnahme“ und als „Testung“ im Vorgriff zur gerade in Planung befindlichen Aufwertung des Obermünsterviertels bereits im kommenden Frühjahr möglich.

„Die Verwaltung wäre schon längst so weit gewesen.“

Die freiwerdenden Stellflächen sollen umgewidmet werden zu Stellplätzen für Fahrräder und E-Scooter, zu begrünten Aufenthaltsflächen und Freisitzen für die Gastronomie. Leise Kritik von Benedikt Suttner (ÖDP), der darauf verweist, dass so etwas schon vor zehn Jahren möglich gewesen wäre – damals gab es eine umfassende Bürgerbeteiligung, die nun erneut durchgeführt wird – weist die OB zurück. „Wir können alle froh sein, dass das damals nicht so umgesetzt wurde.“ Die Planungen von vor gut zehn Jahren hätten „wesentlich autogerechter“ ausgesehen, so Maltz-Schwarzfischer.

Begrüßt wird der Vorstoß der Brücke auch von Maria Simon (Grüne). „Die Verwaltung wäre schon längst so weit gewesen, das umzusetzen. Jetzt gibt es dafür auch eine politische Mehrheit.“

In den letzten Jahren hatten sich mehreren Initiativen unter Federführung der Altstadtfreunde dafür stark gemacht, die seit langem versprochene Verkehrsberuhigung des Obermünsterviertels endlich umzusetzen. Peter Morsbach, langjähriger Vorsitzender der Altstadtfreunde, hatte damals erklärt: „Ich träume von einem attraktiven, grünen und verkehrsfreien Viertel, in dem Menschen sitzen und Kinder spielen können.“ Der Anfang dafür scheint nun gemacht.

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Kommentare (69)

  • thomas otto

    |

    ein gefährliches spiel, da ist der schritt zu mietsteigerungen, luxus-sanierungen und closed quarter nicht weit.

  • joey

    |

    “verkehrsfreien Viertel”. Eine Stadt braucht eine Durchmischung von (Klein-) Gewerbe und Wohnen.

  • Nesrin

    |

    Maria hat geholfen!

  • Mr. B.

    |

    Kommentar gelöscht. Das hat nichts mit dem Thema zu tun.

  • michinga

    |

    das man das noch erleben darf…

  • michinga

    |

    *dass

  • Holger

    |

    River Boot, NightClub und EVE weg. Willy’s Paprika und Obermünsterstuben nicht mehr da. Es gibt keinen Verkehr mehr. Die Verkehrsberuhigung ist eine Scheinlösung

  • Studi

    |

    @joey
    2. Oktober 2024 um 15:51

    Ich vermute, dass, wie in jeder anderen Fußgängerzone, Lieferverkehr trotzdem rein darf. Dementsprechend spricht nichts gegen eine vermischung von (klein)gewerbe und wohnen in einem “verkehrsfreien Viertel”. Vorausgesetzt Sie meinen mit Gewerbe nicht irgendwelche Fabriken oder so. Die wenigsten Gewerbe sind auf direkten Verkehr angewiesen.

  • Informant

    |

    Das träume ich jetzt nur, oder? Regensburg geht tatsächlich das Thema Autoverkehr-Wildwest am Rande der sogenannten Fußgängerzone an. Kann mich jemand zwicken?

    Was kommt als nächstes? In der FGZ dafür sorgen, das dort nicht mehr in jedem Winkel Autos fahren? das wäre ja unglaublich!

  • Native

    |

    @Holger 2. Oktober 2024 um 21:51
    Sie haben noch einige Lokalitäten (Zugpferde), die es mittlerweile nicht mehr gibt, vergessen. Night-Club, Gloria Kino und Hackenwirt (um die Ecke) usw.
    Die Verkehrsberuhigung des Obermünsterviertels, als FGZ bietet zwei Möglichkeiten. Aufwertung als Luxus-Wohngebiet, (Gentrifizierung) mit „grünen Inseln“, unbezahlbar für Normalbürger oder Wiederbelebung als zusätzlicher Ort für Geselligkeit, Lebensfreude, Genießer und Gute Laune-Profis (mit allen Nebenwirkungen) für Regensburg. Ähnlich wie das Heurigenviertel in Wien, mit erweiterter Außengastronomie oder die Drosselgasse in Rüdesheim mit Fressmeile (gegen den Hungertod). Am besten mit Wegfall der Sperrstunde. Dann ist für jeden was dabei, wenn es am Donauufer oder am Bismarckplatz zu langweilig ist. Mit solchen Zukunftsaussichten kommt bei den jetzigen Anwohnern im Obermünsterviertel, sicher Freude auf. Ansonsten bleibt nur die Alternative als seelenloses graues Stadtviertel „wo der Hund verreckt, ist“.

  • Dominik Müller

    |

    @Studi
    Ja Lieferverkehr darf sicher auch weiterhin rein, und in den letzten Jahren wurde doch jedem klar, dass die Stadt die neue Verkehrsregelung nicht durchsetzen wird. Mir ist es bisher nicht gelungen, zwischen Schwammerl und Bushaltestelle zu gehen, ohne dass auf diesem kurzen Stück nicht mehrere ganz normale PKW durchgefahren wären, und das, obwohl auch die südliche Maximilianstraße und die Albertstraße bis zur Hemauerstraße für PKW seit fast 3 Jahren gesperrt ist.

  • joey

    |

    @Studi
    Stadt unterscheidet sich vom Dorf durch das hohe Einzugsgebiet. Nur damit gibt es die stadtypische Spezialisierung. Der Medizinsektor wandert ja bereits in die Gewerbegebiete, weil ich da die Oma besser hinbringe als in die Innenstadt – nur als Beispiel für die Verlagerung von stadttypischen Leistungen. Eine Stadt ist kein Wohngebiet – fällt die Mischung weg ist es zwar ruhig, aber tot.

  • Wuzzi

    |

    Und die Fußgängerzonen (FGZ) dann bitte auch als Flaniermeilen, – ohne rasende Fahradfahrer. In anderen Städten gibt’s das.

  • Dugout

    |

    @ Holger:
    Sei gegrüßt, Zeitreisender aus den 90ger!

  • Anwohner

    |

    @Studi: warum in Regensburg der Lieferverkehr rund um die Uhr in die FuZo darf verstehe ich nicht. Andere Städte geben da zwei Zeitfenster am Tag vor und die verhungern auch nicht und die Läden sind auch nicht leer.

  • Hindemit

    |

    Überfällige und sehr gute Entscheidung. Viele atmen auf und ein 14 Jahre alter Beschluss
    wird Realität. Das Aufbrechen der Koalition war richtig.

  • Burgweintinger

    |

    Joey, nennen Sie mir doch bitte einen Arzt, der seine Praxis in der Altstadt schloss und in einem Gewerbegebiet wieder eröffnete…
    …Wahrscheinlich kommt nichts (dazu) und es war wieder nur blabla…

  • Studi

    |

    @joey
    3. Oktober 2024 um 10:51

    “Stadt unterscheidet sich vom Dorf durch das hohe Einzugsgebiet. Nur damit gibt es die stadtypische Spezialisierung.” –> Da haben Sie absolut Recht. Die Spezialisierung in einer Stadt bedeutet aber genau, dass es nicht in jedem Viertel alles geben muss. Sonst wäre eine Stadt nichts anderes als eine Ansammlung von Dörfern wo jedes Viertel den eigenen Arzt, Supermarkt, Bekleidungsgeschäft, etc hat. So sieht man zum Beispiel in Regensburg die Nutzung der Innenstadt hauptsächlich für kleinere, spezialisierte Läden und Gastronomie. Diese würden alle für sich alleine irgendwo am Stadtrand keine Kunden anziehen. Das funktioniert nur weil sie sich in der Altstadt häufen. Die Altstadt hat sich sozusagen darauf spezialisiert. Für andere Zwecke kann man zum Beispiel ins DEZ fahren, wo man ein anderes Spektrum an Einkaufsmöglichkeiten findet.

    Jetzt zu ihrem Argument mit dem Medizinsektor. Zum einen sehen wir auch, dass sich der Medizinsektor immer mehr zu Gemeinschaftspraxen und MVZs organisiert (ist politisch auch so gewollt). Für jede Fachrichtung gibt es nur wenige solcher Zentren (Stichwort spezialisierung in einer Stadt), auch in einer Stadt wie Regensburg. Diese sind tatsächlich in Regensburg verteilt (Vermischen sich also mit Wohnraum). Die Innenstadt bietet aufgrund ihrer Mittelalterlichen Bebauung keine geeigneten Immobilien für diese größeren Praxen.

    Ich denke es ging Ihnen bei dem Beispiel aber vor allem um die zugänglichkeit der Innenstadt für Personen die nicht mehr gut zu Fuß sind. Diese ist wegen des Kopfsteinpflasters ohnehin eingeschränkt, was nichts mit der Verkehrsplanung zu tun hat. Nun gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder man ist noch so gut zu Fuß dass man kleinere Strecken zu Fuß gehen kann. Dann wäre es auch vollkommen ausreichend zum Beispiel im Petersweg Parkhaus zu parken und die wenigen 100m zu Fuß zu bewältigen, der Fußweg wäre dann übrigens aufgrund der Verkehrsberuhigung einfacher zu absolvieren. Wenn man allerdings so schlecht zu Fuß ist, dass man auch wenige 100m nicht mehr bewältigen kann, muss man sich Fragen was diese Personen in der Innenstadt machen? Wohl kaum einen Stundenlangen Einkaufbummel… Auf wie viele Personen glauben Sie trifft es zu so immobil zu sein und gleichzeitig die Innenstadt besuchen zu wollen?

  • KW

    |

    Ausnahmsweise (aber wirklich nur ausnahmsweise!) muss ich Joey mal Recht geben, der Trend geht schon lange weg von der Einzelpraxis in der Altstadt, hin zu größeren Gemeinschaftspraxen am Stadtrand.
    Liegt vor allem daran, dass einzelkämpfende ÄrztInnen heutzutage kaum überleben können.
    Hat allerdings nur am Rande mit der lange, lange, wirklich sehr lange überfälligen Verkehrsberuhigung im Obermünsterviertel zu tun.

  • Hedwig

    |

    Warum muss die Obermünsterstraße gesperrt werden? Freiwillig fährt sowie so keiner rein, allenfalls hauptsächlich Anwohner und die Hotel- und Seminargäste. Also alles selbst verschuldet.

  • Daniela

    |

    Die Verkehrsberuhigung ist für die AnwohnerInnen eine echte Bereicherung der Wohnqualität. Bleibt zu hoffen, dass diese Bereicherung nicht zu Erhöhung der Mieten führt.

  • joey

    |

    @Studi
    Medizin war nur ein kurzes Beispiel. Ältere Praxen machen zu und die neuen machen im Gewerbegebiet wieder auf. Da ich selbst 100 Prozent schwerbehindert bin, habe ich heute morgen meine Tabletten genau im Gewerbegebiet geholt und nicht in der Innenstadt.
    Nehmen Sie mal eine Gasmaske und einen schweren Rucksack und gehen Sie damit 100m (so etwa fühlt sich ein Krebskranker). Sie schaffen das, haben aber keine Lust auf Wiederholung.
    Es gibt viele andere Beispiele: nehmen Sie mal beruflich einen Haufen Akten mit. Ganz ohne Gasmaske hätten Sie gerne 20m statt 100.

    Wir müssen uns hier nicht einig sein, diskutieren aber gesittet mit Argumenten. Vielen Dank.

  • Informant

    |

    @Studi alles 100% richtig, was Sie schreiben, aber fallen Sie doch nicht auf das Getrolle herein und gehen in eine rechtfertigende Haltung.

    “Eine Stadt ist kein Wohngebiet – fällt die Mischung weg ist es zwar ruhig, aber tot.”

    Das impliziert die Behauptung, durch die Maßnahme würde sich das Verhältnis Gewerbe / Wohnen verändern. Das ist Unsinn, zu sehen am Rest der sogenannten Fußgängerzone. Damit ist der Punkt eigentlich abgehakt.

    “verkehrsfreien Viertel”.

    Das ist ebenfalls belangloses Getrolle in Form einer Übertreibung: Von einem “verkehrsfreien Viertel” ist gar nicht die Rede, Artikel lesen. Nicht nur, das weiterhin Autos dort fahren dürfen, suggeriert dieser Satz, Fußgängern und Radfahrern seien kein Verkehr.

    @Hedwig:
    1. Die Straße wird nicht gesperrt, nur der Durchgangsverkehr
    2. Der Verkehr und die Parkflächen werden reduziert, damit man sich dort auch zu Fuß bewegen kann. Wer die Straße kennt, weiß, dass das extrem unangenehm bis gefährlich ist. Abschüssige Gehwege mit rutschigen Metallgittern auf der einen Seite, extreme Enge auf der anderen. Da würde ich die Oma, die für jede pro-Auto-Argumentation herhalten muss, auch lieber bis vor die Ladentür fahren.

  • Wuzzi

    |

    @Studi, 04.10. 9h58:
    ihre Aussage
    “Wenn man allerdings so schlecht zu Fuß ist, dass man auch wenige 100m nicht mehr bewältigen kann, muss man sich Fragen was diese Personen in der Innenstadt machen? Wohl kaum einen Stundenlangen Einkaufbummel… Auf wie viele Personen glauben Sie trifft es zu so immobil zu sein und gleichzeitig die Innenstadt besuchen zu wollen?” ist einfach diskriminierend und unverschämt. Das ist feinstes Bashing aller Menschen mit körperlicher oder gesundheitlicher Einschränkung. Natürlich gibt es Menschen mit Mobilitätseinschränkung, die brauchen auch mal mehrere Pausen, bis sie am schönen Haidplatz in der Sonne sitzen. Mit welchem Recht wollen sie das diesen Menschen verwehren?
    Ach Studi, Sie scheinen Verkehrsplanung zu studieren, aber an Herzensbildung und Empathie fehlts. Sie sollten sich mal mit den einschlägigen Gesetzen und Verordnungen für die barrierefreie, behindertengerechte Gestaltung von Verkehrsanlagen befassen, dann können Sie mitreden.

  • Studi

    |

    @joey
    4. Oktober 2024 um 15:06

    Für Ihren persönlichen Fall wäre es jetzt interessant ob es ein Problem darstellt, dass sie in das Gewerbegebiet mussten um ihre Tabletten zu holen. Ich gehe davon aus dass es sich dabei nicht um eine gewöhnliche Hausarztpraxis handelt, sondern um einen spezialisierten Facharzt, den es vermutlich in dem Umfang nicht so oft gibt in Regensburg. Können Sie denn konkrete Beispiele nennen bei dem eine Praxis in der Altstadt, in der Form weiter außerhalb aufgemacht hat? Wie oben beschrieben meinen Sie wohl eher die Zusammenschlüsse zu Gemeinschaftspraxen oder MVZs, die in der Regel effizienter sind und auch für die Ärzte bessere Arbeitsbedingungen bieten. Aus meinem Bekanntenkreis kenne ich niemanden der alleine eine Praxis aufmachen will, die meisten wollen mittelfristig in eine Gemeinschaftspraxis als Angestellte, eben weil diese auch effizienter sind, besser bezahlen und den Patienten eine bessere Versorgung bieten können. Das Medizinbeispiel hat also nichts mit dem Verkehr zu tun, sondern ist ein anderweitig getriebener Trend (wenn überhaupt).

    Zu Ihren weiteren Beipielen: Ich denke es ist selbsterklärend dass man lieber 20 statt 100m gehen will, wenn es geht. Es ist aber in den meisten Fällen so dass man immer einen Kompromiss finden muss. Egal welches Beispiel sie heranziehen: Ist die Person extrem eingeschränkt, wird sie ohnehin extrem selten diesen Weg bewältigen müssen/wollen, egal ob es nun 20 oder 100m sind. Ist die Person nicht so stark eingeschränkt so dass es realistisch ist diesen Weg bewältigen zu wollen, so spielt es wiederum weniger eine Rolle ob er 20 oder 100m lang ist. In Anbetracht dieser Ambivalenz finde ich dass man die Obermünsterstraße im Sinne der restlichen 99%, die (einigermaßen) gut zu Fuß sind ruhig vom Auto verkehr befreien kann.

    Man sollte sich in diesem zusammenhang auch mal vor Augen halten, wie ineffizient es eigentlich ist, dass zu jedem Geschäft (außerhalb von Verkehrsberuhigten Zonen) buchstäblich direkt vor der Türe immer ein Parkplatz für die Kunden geplant wird, nur damit man keine 100m gehen muss.

  • Burgweintinger

    |

    Früher gab es auch noch sehr viele Hausbesuche von Ärzten, u.a. eben für Menschen, die selbst nicht in der Lage waren zum Arzt zu kommen…
    … aber die wurden wahrscheinlich auch eingestellt, wegen Verkehrsberuhigung…
    … wir reden über eine Verkehrsberuhigung, bzw Sperrung für den Durchgangsverkehr von ca. 250 Meter…, man findet überall was zum aussetzen…

  • joey

    |

    @Studi
    ich habe die Tabletten in der Apotheke geholt. Das fällt auch unter “Medizin”. Ja, es gibt Lieferservice, aber ich vergesse manchmal die rechtzeitige Nachbestellung, weil ich nicht nur eine, sondern gleich 2×4 pro Tag schlucken muß, da ist die Schachtel schnell leer vor allem bei längeren WEs. Mir geht es derzeit vergleichsweise gut, deswegen ist ein Taxi nicht mehr verschreibungsfähig.

    Meine Grundaussage: Verkehr ist nicht nur eine Last, sondern auch ein positives Element, was Ihnen jeder Werbemensch bestätigen kann. Städte entstanden an Verkehrskreuzen. Wenn der auswärtige Verkehr aus irgendeinem Grund verschwand, blieb die Stadt stehen und ist heute ein reines Museum wie z.B. San Gimignano oder zahlreiche malerische Orte in Franken. Das soll meine Grundaussage nochmal beleuchten, bevor wir die Diskussion wohl bald beenden können, weil sich das Thema erschöpft.
    Nochmals danke für den freundlich argumentativen Dialog.

  • Kepler

    |

    @joey
    … “Verkehr ist nicht nur eine Last”…, Verkehr ist also eine Last, die in diesem Fall reduziert wird.

  • Burgweintinger

    |

    “Städte entstanden an Verkehrskreuzen.”

    ja, stimmt. Wie gesagt, wir reden von 250 Metern Durchgangsverkehr…

    ich wusste nicht, dass auch die Schließung des Verkehrskreuzes A3 / A93 in Diskussion steht…
    … Aber wer weiss vielleicht ist Regensburg dann nicht nur “die nördlichste Stadt Italiens”, sondern wird auch das zweite San Gimiano, Türme haben wir ja genug…

  • Studi

    |

    @Wuzzi
    4. Oktober 2024 um 18:00

    Ich habe lediglich darauf hingewiesen dass es (vermutlich) sehr wenige Menschen gibt, die so immobil sind, dass Sie zum Beispiel keine 100m mehr bewältigen können, aber dann noch genug Kraft besitzen die Geschäfte oder sonstige Dinge in der Altstadt zu nutzen. Ihr Beispiel der eingeschränkten Person die eben mehr Pause braucht meine ich damit nicht. Wie sie selbst sagen kann diese Person Strecken von ein paar 100m bewältigen, wenn auch langsamer und mit mehr Pausen. Eben diesen Menschen kommt eine Verkehrsberuhigung zugute, damit sie mehr Platz haben, den restlichen Fußgänger Verkehr nicht ausbremsen und sich auf dem Weg in Ruhe eine Pause gönnen können.

    Ich versuche in meiner Argumentation bewusst keine Emotionen einzubauen, damit man meine Argumentation unvoreingenommen bewerten kann, die rhetorische Frage war da wohl schon zu viel. Auch bin ich kein Experte in diesen Gebieten. Meine Argumente stützen sich meistens nur auf Annahmen und Folgerungen daraus, die ich auch versuche so zu kennzeichnen, meine Annahmen (wie hier zum Beispiel ob es solche Menschen überhaupt gibt) kann man diskutieren. Meiner Meinung nach hat Ihr Beitrag diese Annahme nicht widerlegt, wie oben beschrieben.

    @joey
    4. Oktober 2024 um 22:44

    Ich will dem vlt noch hinzufügen dass derselbe Werbemensch ihnen auch die Vorzüge von Verkehrsberuhigten Zonen aufzählen kann. Wie Burgweintinger schon geschrieben hat muss man unterscheiden zwischen dem großen ganzen und dem kleinen. Man brauch auch große Verkehrsflächen, aber möglichst nur als Zubringerstraße um dann in den kleineren Teil, zum Beispiel eine kleine Fußgängerzone, umsteigen kann. Theoretisch könnte man in vielen Vierteln Regensburgs Mini-Fußgängerzonen einführen, ohne den Verkehr des großen ganzen zu beeinflussen.

  • Horst

    |

    Wer jetzt davon träumt, dass:
    – sich die “Aufenthaltsqualität” im Viertel erhöht
    – die “Verkehrsbelastung” reduziert
    – es “lebenswerter” wird

    davon profitieren nicht die aktuellen Bewohner des Viertels! Als nächstes werden die Discos geschlossen, dann wird entmietet und luxus saniert. Verbessern tut es sich hier nur für “Immobilienentwickler” und Doppelverdiener-Paare ohne Kinder, die sich das danach noch leisten können. Der Rest muss raus.

  • Schusterei Edith Pfeiffer

    |

    Ich verstehe die Anwohner, nur meine Kunden parken dort und der Weg vom Parkhaus ist den meisten zu weit, da ich viele ältere Kunden habe. Ich fürchte, dass ich mir anderweitig mit der Zeit einen neuen Standwort suchen muß. Wieder ein Leerstand mehr in der Steckgasse.

  • Burgweintinger

    |

    @Schusterei

    erstmal abwarten… ich bin auch Kunde bei Ihnen, habe noch nie das Auto benötigt, wenn ich Schuhe zum reparieren vorbeigebracht habe, bin auch nicht mehr ganz jung…

    Außerdem kann der, der das Auto benötigt, immer noch am Augustinerplatz für die Minute stehen bleiben und die Schuhe zu Ihnen bringen, wenn das Petershausparkhaus (250 Meter zu Ihnen) zu weit ist…

  • Wuzzi

    |

    @studi 5.10. 15:02.
    Hätte eigentlich eine Entschuldigung erwartet. Stattdessen wiederholen Sie nur Ihre verquasten Argumente und machen nichts besser. Und was die Duchsetzung
    einer klimaschützenden Verkehrswende betrifft, sind Sie, nach Ihren bisherigen Beiträgen zu urteilen, bestimmt nicht emotionslos.

  • Stephan

    |

    @Schusterei

    Ich bin seit Jahrzehnten Kunde hier. Und ich hab noch nie ein Auto genutzt, um Schuhe zu bringen oder abzuholen.
    Das Einzige, was mich regelmäßig davon abgehalten hat, in der Obermünsterstraße Geld auszugeben, ist die abstoßende Verkehrssituation. Vollgestopft mit Karren, die in der Enge kaum noch vorwärts kommen, ist die Straße maximal unattraktiv. Dort etwas essen oder einkaufen? Bitte nicht – wer kann, macht einen Bogen darum.

  • G. Siegemund

    |

    @ zu Wuzzi u.a.
    Ich bin seit Jahren an COPD erkrankt und kann maximal ungefähr 20 Meter laufen, ohne stehenbleiben zu müssen. Ich habe dann einfach keine Luft mehr.
    Lieber Wuzzi, in diesem Zusammenhang von “öfter stehenbleiben und Pausen gönnen” ist zynisch und gedankenlos.
    Ich habe für mich mein Problem folgendermaßen gelöst: beim Versorgungsamt mit allen Attesten und Arztberichten einen Schwerbehindertenausweis mit eingeschränkter Gehfähigkeit beantragen (dauert ungefähr 3 Monate). Ich habe aufgrund meiner Erkrankung 100 Prozent plus eingeschränkte Gehfähigkeit.
    Mit diesem Bescheid beim Ordnungsamt einen Behindertenausweis ausstellen lassen.
    Dann dürfen Sie Fußgängerzonen befahren, evtl. im Halteverbot parken (nicht verkehrsbehindernd). Und das in fast ganz Europa.
    Also, bevor man einen einen unbegründeten und unsachlichen Beitrag schreibt, nur um auch seinen Senf dazu gegeben zu haben, erstmal sich kundig machen oder einfach schweigen.

  • joey

    |

    @G. Siegemund
    die “eingeschränkte Gehfähigkeit” wird sehr restriktiv gehandhabt. Wer nur zeitweise gehbehindert ist (z.B. wegen irgendwelchen Nebenwirkungen starker Medikation) kriegt das nicht.

    Die Obermünsterstraße ist eigentlich nicht wirklich ausschlaggebend, es wird keine Katastrophe ausbrechen. Sie ist aber ein größerer Mosaikstein für eine Politik, die grundsätzlich nicht aus der Geschichte des Städtebaus lernt, sondern grünoberschlau alles besser weiß. Es werden zwar mehr Menschen dort wohnen, es ist aber keine Stadt mehr.

  • Daniela

    |

    @. Siegemund
    6. Oktober 2024 um 16:13 | #

    Ihr Hinweis ist ein wertvoller Baustein bei jeglicher Planung verkehrsberuhigter Zonen. Es muss selbstverständlich sein, dass ausreichend Kapazitäten für Lieferanten, behinderte Menschen und bspw. Taxen vorhanden sind und problemlos genutzt werden können. Auch sollte über Parkmöglichkeiten für Anwohner Kurzzeit nachgedacht werden.

    Ich glaube auch das Schritttempo und entsprechende Mittel zur Beschränkung der Durchfahrt ein Übriges tun.

  • Studi

    |

    @Wuzzi
    6. Oktober 2024 um 10:41

    Ich sehe im Moment keinen Grund mich zu entschuldigen. Sie persönlich habe ich nicht angegriffen/angesprochen. Mit meinem letzten Beitrag habe ich darauf hingewiesen, dass ich diejenigen Menschen, die Sie vielleicht meinen bei denen ich mich entschuldigen sollte, nicht gemeint habe bzw dass diese meiner Vermutung nach nicht existieren. Wenn Sie dem widersprechen können Sie mir auf sachlicher Ebene sagen wo ich falsch liege.

    Bezüglich meiner Emotionalität bei der Verkehrswende: Interessanterweise habe ich in diesem Beitrag keine Bezug auf das Klima oder eine generelle Verkehrswende getroffen. Meine Argumente haben hier andere Gründe. Demnach vermute ich dass Sie mir unterstellen eine Agenda zu haben, was nicht richtig ist. Es kommt Ihnen vielleicht so vor weil ich unter anderen Beiträgen nicht kommentiere, weil mich das Thema nicht interessiert, oder ich nichts beitragen kann.

    Wenn Sie mich persönlich kennen würden, würden Sie feststellen, dass ich ein eher konservatives Leben führe. Die typischen Klischees wie Veganismus, das Lastenrad, gendern, erfülle ich alle nicht. In Diskussionen lasse ich mich zu oft von der Gegenseite überzeugen wenn Sie gute Argumente haben, was mir schon oft als zu wenig durchsetzungsfähig vorgeworfen wurde.

    @G. Siegemund
    6. Oktober 2024 um 16:1

    Im Zusammenhang mit meiner vorangegangenen Diskussion wäre für mich interessant, ob wenn Sie diesen Ausweis nicht bekommen hätten, dass sie in Fußgängerzonen fahren dürfen, Sie das dann stark eingeschränkt hätte, oder ob Sie aufgrund ihres eingeschränkten Gesundheitzustandes ohnehin die Angebote in der Innenstadt nicht wahrnehmen wollen, da sie ihnen zu anstrengend sind. So wie ich das lese müsste bereits der gewöhnliche Wocheneinkauf eine Qual sein. Für ihren Fall bräuchten Sie sozusagen immer einen Parkplatz direkt vor der Haustür. Würden Sie sich das wünschen oder haben Sie Verständnis, wenn der Parkplatz manchmal ein paar Meter entfernt ist? Um es ein bisschen konkreter zu machen: Finden Sie maßnahmen wie die Verkehrsberuhigung der Obermünsterstraße jetzt gut oder schlecht? Für ihren persönlichen Fall wäre es ja sogar positiv, da die anderen, die nicht notwendigerweise bis vor die Haustüre fahren müssen, jetzt dort nicht mehr parken dürfen.

  • Stephan

    |

    @joey

    “grünoberschlau” ja, ganz genau, ist so – weil die Grünen seit Jahrzehnten in Regensburg gnadenlos durchregieren?
    Oh mann. Bei dem einen oder anderen Ihrer zahllosen Beiträge hier bin ich fast versucht, mal anerkennend zu nicken, wenn er Spuren differenzierter Betrachtungsweise enthält. Aber diese hasserfüllte Panik vor allem, was Sie für sich als “linksgrün” verorten, bügelt doch jeden konstruktiven Austausch schon im Ansatz nieder.
    Und nein, ich halte Sie deshalb nicht für einen Nazi.

  • Burgweintinger

    |

    Jaja…, die Grünoberschlauen haben auch in den 60er Jahren in München die Fußgängerzone eingeführt, seitdem geht es mit München bergab, es leben zwar Menschen dort, aber es is keine Stadt mehr, kein Gewerbe, keine Industrie, einfach nichts , nur Menschen…

  • Jürgen

    |

    @Schusterei Edith Pfeiffer / 5. Oktober 2024 um 23:32:
    Ich höre diese Abwehrhaltung seit Jahrzehnten, wenn es um Verkehrsberuhigung geht.
    Immer wird der Untergang des Morgenlandes prognostiziert. “Menschen kommen nicht mehr zum Einkaufen, die Kunden bleiben weg.” Auch der Eine, der dringend Medikamente benötigt und gerade diese eine Apotheke benötigt, gibt es auch immer wieder. Nicht zu vergessen der seltene und gerade bei diesem Thema immer wieder auftauchende Gehbehinderte, den es wegen seiner Sonderrechte gar nicht betrifft.
    All diese Argumente haben immer nur eines bewirkt: Man hat die Verkehrsberuhigung verschoben oder aufgeweicht. Letztlich kam sie immer und siehe da, die Geschäfte liefen besser denn je, außer bei den Kompromissentscheidungen. Die werden dann als “Beweis” herangezogen, dass es nicht funktioniert. Dafür gibt es mittlerer Weile unzählige Beispiele.

    @Stephan / 6. Oktober 2024 um 22:16:
    Der letzte Satz, der pauschal besagt, man werde als “Rechter” oder “Nazi” automatisch eigestuft, wenn man “gegen” etwas sei, ist vom Dompteur AfD gut eingetrichtert worden. Gut über das Stöckchen gesprungen!

  • joey

    |

    @Stephan
    wenn Sie mein Haus kennen würden: ich hatte schon weit vor dem Bienenvolksbegehren eine sehr große Bienenweide am Haus. Derzeit brummt es dort intensiv. Mein Auto ist ein Spritsparmodell, das ich seit 13 Jahren fahre. Auf meinem Dach ist eine 31 kw Fotovoltaik. Auf den ersten Blick schaue ich also wie ein Grüner aus und sehe tatsächlich in solchen Belangen eine positive Wirkung der Umweltbewegung.

    “grünoberschlau” ist offenbar ein Sakrileg (manche fühlen sich also religiös getroffen, dabei geht es doch nur um Politik). Die Wahl”erfolge” und die Wirtschaftsdaten bestätigen mich wohl ein wenig.
    Die Grünen kritisiere ich als Regierung und wünsche sie mir als starke Opposition. Denn ein heftiger und doch kultivierter Diskussionsmodus ist das Zeichen von Demokratie und freier Gesellschaft überhaupt.

  • Mr. T.

    |

    Unglaublich, dass sogar die Verkehrsberuhigung der Obermünsterstraße noch so kontrovers diskutiert wird. Dabei hat man gemeint, dass hier nur noch der Zeitpunkt eine offene Frage war. Es stand doch nie in Frage, dass Menschen mit besonderen Anforderungen in dieser Straße nicht auch ihre notwendigen Ausnahmen bekommen.
    Aber es ist nicht verwunderlich, auch dieses Thema ist Teil des Kulturkampfs, den Rechtskonservative bis Ganzrechte angezettelt haben, um von den eigenen Versäumnissen und notwendigen, aber unpopulären Veränderungen abzulenken.
    Wenn es früher schon so viele Evolutionsbremsen, Rückwärtsdenker, Antiprogressive usw. gegeben hätte, wir hätten heute noch Angst vorm Feuer und sähen ein rundes Rad als Gotteslästerung an. Zum Glück ist diese retardierende Ideologie etwas ganz junges und hoffentlich auch bald wieder überstanden. Wir dürfen sie nur nicht noch mehr an die Macht kommen lassen, um sich festzufressen.

  • thomas otto

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    der nächste versuch der obin, in die geschichtsbücher einzugehen. und vermutlich ebenso wie die vorangegangenen projekte abseits von vernunft zum scheitern verurteilt.
    weiss man ob und welche „entwickler“ schon dran sind?

    …Viertel, in dem Menschen sitzen….wirds auch eine luxustoilette mit ‚sitzgelegenheit‘ geben?
    oje oje…

  • G. Siegemund

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    @Joey: die Voraussetzungen für Behindertenausweis 100% eG müssen Sie mir nicht erklären. Entweder Sie erfüllen die Voraussetzungen, oder Sie erfüllen sie nicht. Festgestellt und genehmigt wird das durch das Versorgungsamt.
    @Studi: es geht nicht darum, ob ich in die Fußgängerzone fahren möchte oder nicht. Es geht darum, daß ich dies bei Bedarf darf, daß ich am öffentlichen Leben teilnehmen kann. Einen markierten Parkplatz vor dem Haus brauche ich mir nicht wünschen, der steht mir auf Grund meiner Behinderung auf Antrag zu.

  • thomas otto

    |

    die sz vom 2.okt. zeigt in “Gentrifizierung in Berlin
    Alt, arm, obdachlos?” wie das geht.

    wenn investoren ihre finger nach
    dem obermünsterviertel ausstrecken wird das da genauso
    ablaufen.

  • corazondemelon

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    Servus Mr. T.
    darf ich dem von Ihnen verfassten vorstehenden Kommentar einfach nur ohne jegliche Kritik zustimmen?
    Ich bin schwer dankbar, dass in diesem Forum jemand wie Sie gegen all die Herzigs und joeys anschreibt, die natürlich alle ihre berechtigte Meinung vertreten, aber halt, eben. Sie haben das ja sehr gut beschrieben

  • thomas otto

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    @m t
    dass sie ihren abscheu vor den aussen/rechten kundtun, das ehrt sie.
    nicht einverstanden bin ich, wenn sie jeden, der gegen etwas ist, gleich
    mit rechts gleichsetzen. es gibt auch die konservative mitte, die nicht
    jede woche eine neue sau durchs dorf treibt.

  • Burgweintinger

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    “Grünoberschlau” heute, ist das “Linksgrünversiffte” von gestern…

    @Thomas Otto, nicht unter diesem Artikel, aber unter anderen wurde von den bekannten Kommentarschreibern, die Corazondemelon erwähnt hat, von “Linksversifften”, so meine ich mich erinnern zu können, geschrieben…
    In dieser Einordnung ist Mr T’s letzter Kommentar zu sehen, denke ich.

  • Informant

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    “Grünoberschlau” ist einer der vielen (leider erfolgreichen) Versuche, hier Aufmerksamkeit zu erlangen, nachdem (wie meistens bei dem Autor) kein einziges sachliches Argument auf Zustimmung stieß oder belegt werden konnte. Wer ein Wörterbuch zur Diffamierung von Menschen sucht, die vermeintlich “den Grünen” zugeordnet werden, schaut einfach die Kommentare von Joey durch. Lastenrad- geht immer, hätte hier doch auch gut gepasst?

    Für die Besucherzahlen auf RD ist das positiv, für manchen, der zu viel Zeit hat, hat es eventuell sogar Unterhaltungswert.

  • Mr. T.

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    thomas otto, keine Angst, ich meine nicht alle, die gegen irgendetwas sind. Personen, die zum Beispiel gegen Faschismus, Neubau von Kernkraftwerken, Leberkäs auf der Pizza, Steuerbefreiungen für Spitzenverdiener usw. sind können sich getrost ausgenommen fühlen. Mir geht’s vor allem, um die Art von Leuten, die ernsthaft meinen, man könne wieder gefühlt sorglos wie 1984 leben wenn man nur alles drum rum auch wieder so aufzieht. So eine Art Cargo-Kult-Ideologie, die meint, wenn man nur genug Wählscheibentelefone verwendet, kann man wieder wie zu deren Hochzeit leben.

    Die konservative Mitte gibt es sicher noch unter den Wählenden. Aber wen sollen sie denn wählen? Zumindest bundesweit? Eine Merkel- oder Kohl-Union gibt es kaum mehr. Jetzt geben die Ganzrechten dort den Ton an und die Richtung vor. Es läuft genauso wie in den USA. Dort wurde auch die riesige rechte Mitte von den paar Hanseln der Tea Party komplett abgelöst.

  • Native

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    @ Informant 7. Oktober 2024 um 17:32
    Apropos Lastenfahrrad
    Als Auftritts-Arena für Auto Poser (Vollgasdeppen) war die Obermünsterstraße in der Vergangenheit wegen der beengten Verhältnisse nicht bekannt. Wer nicht unbedingt hinmuss, fährt ohnehin nicht dorthin. Auch als typische Durchgangsstraße ist sie nicht bekannt, eher als Geheimtipp für ortskundige Insider. Aber wenn die Verkehrsberuhigung jetzt kommt, ist das auch Geschichte.
    Vielleicht wird das Obermünsterviertel dann zum Luxus-Gentrifizierungs-Viertel für „linksgrünversiffte“, „grünoberschlaue“ Kerndlfresser und Mekka für Lastenfahrrad-Poser. 😊(Satire)
    https://www.facebook.com/tagesschau/videos/autoposing-in-mannheim/1672548426861631/?_rdr

  • joey

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    linksversifft habe ich nicht geschrieben. Das ist eine Unterstellung der Leute, die andere Meinungen hassen.

  • Mr. T.

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    Native, klar waren es in der Obermünsterstraße weniger die Auto-Poser aus dem Umland als die Eingeborenen das Problem (außer bei den Schlossfestspielen), aber der Straße ist egal, warum sie im Verkehr erstickt. Posen war da eh nicht möglich.
    Eine drohende Gentrifizierung als Argument gegen eine Verkehrsberuhigung ins Spiel zu bringen ist aber auch unseriös. Die gibt’s auch in nicht verkehrsberuhigten attraktiven Gebieten.
    Ich freue mich auf jeden Fall über noch mehr grünoberschlaues, linksgrün-versifftes Klientel, Lastenradparkplätze, Soja-Latte-Läden mit Punkmusik und vegane Hundefutterläden. Und keine Angst, wenn es wirklich gentrifiziert teuer wird, können sich Grünoberschlaue und Linksgrün-versiffte eh nix leisten, dann macht sich die von FDP, Union und AfD hofierten 1%er breit.

  • Studi

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    Verantwortlich für die teuren Luxuswohnungen, die sich dann niemand mehr leisten kann, sind in der Regel nicht die Mieter, sondern die Investoren. Wenn man sich mal Einkommen und Vermögen nach Parteibindung anschaut, stellt man zwar fest, dass Grünen Wähler bei den Einkommenstarken leicht überrepräsentiert sind, vor allem bei den Einkommen die ich als (obere) Mittelschicht bezeichnen würde. Dieser Effekt tritt aber bei FDP und CDU/CSU Wählern auch auf, tatsächlich sogar noch stärker, vor allem sind diese bei den absoluten Spitzenverdienern am stärksten überrepräsentiert. Bei den Vermögen, sieht es anders aus. Da sind vor allem FDP und CDU/CSU bei hohen Vermögen stark überrepräsentiert, je höher desto stärker. Die Grünen- Wähler sind bei hohen Vermögen sogar massiv unterrepräsentiert. Demzufolge würde ich schlussfolgern, dass die verteuerung von Wohnraum durch Luxus sanierung/neubau nicht von den Grünen getrieben wird, da diese die Projekte nicht verantworten, sie wohnen gegebenenfalls nur drin, weil ihnen nichts anderes übrig bleibt. Das kann ich auch aus meinem eigenen Umfeld bestätigen. Ich kenne viele die in teuren Wohnungen im Dörnberg oder anderen teuren Vierteln wohnen (zur Miete), einfach weil sie nichts anderes passendes gefunden haben und sich die Miete leisten können. Die Nutznießer sind die Vermögenden, die die Wohnungen gebaut haben, was nach obiger Begründung nicht die Grünen sind. Die Grünen sind vielleicht verantwortlich für die Verkehrsberuhigung aufgrund ihrer politischen Haltung, für die Verteuerung aber dann nicht.

    Abschließend muss ich nochmal darauf hinweisen, dass das natürlich ein rein statistisches Argument ist und deswegen kann es natürlich Ausnahmen geben.

  • Native

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    Hallo erst mal. “Ich weiß gar nicht ob Sie´s wussten”?
    Die StVo gilt auch für Radfahrer. Wertvolle Tipps für Radfahrer in der Regensburger Innenstadt, die mit einem verwirrenden Netz von Einbahnstraßen (böse Zungen sagen „Labyrinth“), überzogen ist. 😊

  • Native

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    @Informant 8. Oktober 2024 um 16:23
    Danke für ihren Tipp für das Verhalten aller Verkehrsteilnehmer in Fußgängerzonen. Auch wenn ich sie enttäusche, ich habe es schon gewusst. Das Internet ist voll mit wertvollen Informationen für das Thema aufgeschlossene Verkehrsteilnehmer. Aber das Verhalten im öffentlichen Raum, gestaltet sich für alle, immer komplizierter. Ob aber alle Verkehrsteilnehmer die neuen Regelungen immer parat haben? Man weiß es nicht. Es würde mich nicht wundern, wenn zukünftig in unserem Bürokratiestaat eine Lizenz (mit Prüfung) zur Verkehrsteilnahme verlangt wird. Dann hilft nur noch, zuhause bleiben. 😊
    Einen habe ich noch: Jetzt blickt langsam keiner mehr durch.

  • Charlotte

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    Mann oh Mann…Wann verstehen denn eigentlich so manche Mitbürger hier, dass eine Stadt weder ein Vergnügungspark und ein riesengroßer Biergarten und auch kein Museum ist. Eine Stadt und damit auch die Altstadt, ist Wohnviertel, Einkaufszentrum, Arbeitsstätte und selbstverständlich auch Ausgehviertel – zu bestimmten Zeiten. Und für all das muss eben auch ein Auto mitten rein fahren und dort parken können. Bevor hier gleich ein paar ausflippen und wieder ihre Ideologie auf die Spitze treiben. Ja, es ist gut, dass ein Teil Fußgängerzone ist. ABER eben nur ein Teil! Und damit schon viel mehr, als in all den anderen Vierteln in Regensburg, in denen jeder direkt vorm oder im Haus parken darf und will! Und ja, ein großer Teil der Mitbürger will, kann und wird nicht auf ein Auto verzichten. Wir sollten alle Anstrengungen unternehmen, dass sie alle wenig Sprit brauchen und endlich alle vorhandenen Entwicklungen zu schadstoffarmen Antrieben produziert werden.

  • Gonzo

    |

    @Charlotte
    Und? Können die Bewohner, Einkaufer, Arbeiter und selbstverständlich Ausgeher nicht mit dem Auto in Garage am Petersweg fahren und den Rest zu Fuß erledigen? Wieviel Meter sind zuviel? 500? 200? 50? Mensch die Armen DEZ Besucher.
    Ja es gibt Immer Ausnahmen für gewisse Transport-Bedürfnisse, aber dafür kann mit man Immer Lösungen mit in das Konzept einbauen. Ganz ideologiefrei übrigens.

  • Altstadtkid

    |

    Das mit der Gentrifizierung und Luxus-Mieten, wenn man ab Donnerstag bis Samstag nicht schlafen kann weil hier der Ballermann tobt , wird sich erübrigen.

  • Günther Herzig

    |

    @Charlotte
    Ich habe das Gefühl, dass nicht ausreichend klar ist, ob nun die Anlieger, Bewohner und Gewerbetreibende sich das Konzept so wünschen, wie es jetzt umgesetzt wird. Es ist eine Tatsache, dass der Einzelhandel sich beeinträchtigt sieht und zum Teil wegzieht, zum Teil aufhört, manche, die ihr Geschäft schon lange hatten, eventuell auch aus Altersgründen. Wenn der eine oder andere sogar Eigentümer der Immobilie ist, wird er sich kaum entschließen, umzuziehen. Mieter kleinerer Geschäfte geraten unter Druck durch die Entwicklung der Mieten. Oder Immobilieneigentümer werden, wenn sie ihre gewerblichen Mieter nicht halten können ohne bei den Mieten nachzugeben immer schneller den Verlockungen der Veräußerung an finanzstarke Spekulanten nachgeben. Dann wird sich der Charakter dieses Wohnviertels erheblich verändern. Bis das alles so kommt. werden die Leerstände zunehmen oder das Viertel wird geflutet dutch Kleingewerbe, wie Nagelstudios oder Barbershops. Ich frage mich, was aus Drogerie Döring (Eingang der Obermünsterstrasse nördliche Seite) oder aus den Ladenbesitzern Zirngibl (westliches Ende, Nordseite der Königstrasse gegenüber Douglas) geworden ist, Diese Geschäfte hatten immer ihr Publikum und konnten wohl wegen der ständig gestiegenen Mieten nicht überleben, Vor der Jahrtausendwende wurden in der Königstrasse im genannten Bereich bereits Quadratmetermieten von über 200 DM verlangt und bezahlt. Die Verkehrsberuhigung ist sicher angebracht, das Ergebnis für Anwohner, Gewerbe-treibende und andere werden wir erst in einigen Jahren registrieren können. Wenn es nicht gefällt, wird es kaum reversibel sein.

  • Charlotte

    |

    @ Günther Herzig

    Meine Erfahrung ist, dass manche Interessenvertreter sehr laut und penetrant in ihrem Engagement für sehr persönliche Interessen sind. Siehe die Jugendverbände im Verbund mit der Gastronomie beim Thema Aussetzung der Sperrstunde. Ein Disaster für die Bewohner in Altstadt und Stadtamhof in Teilen. Oder eben auch die Freunde einer autofreien Stadt. Bewohner oder Gewerbetreibende sind meist beruflich so eingespannt, dass ihnen die Zeit fehlt, dagegen zu protestieren oder argumentieren.

    Die hohen Mieten, ja die Geister die ich rief! Viel zu viele Studenten prozentual zur Gesamtbevölkerung zum Beispiel in der Stadt. Das hat dazu geführt, dass viele Wohnungen Studenten-WGs geworden sind. Die massenhafte Ansiedlung von Arbeitsplätzen hat selbstverständlich die Mieten explodieren lassen. Durch den Massentourismus werden viele Wohnungen als Ferienwohnung an Touristen und Besucher vermietet. Fatal ist, dass viele, die sich über hohe Mieten beschweren, meist die größten Nutzer von Airbnb und Ferienwohnungen sind und nicht daran denken, dass sie als Verbraucher immer auch eine Verpflichtung haben, es eben auch nicht zu tun, um die Struktur des Wohnungsmarktes nicht zu zerstören. Aber auch hier sieht man ganz wunderbar, dass es meist nur um egoistische Einzelinteressen geht. Das Thema Fluchtproblematik mit hohem Unterbringungsbedarf sei nur der Vollständigkeit halber erwähnt. Auch das führt zu hohen Mieten überall.

  • Burgweintinger

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    Ach, Charlotte, und Ihre Interessen sind nicht egoistisch? Oder warum sind Sie denn gegen die Aussetzung der Sperrstunde?

  • Gonzo

    |

    @Charlotte
    “Fatal ist, dass viele, die sich über hohe Mieten beschweren, meist die größten Nutzer von Airbnb und Ferienwohnungen sind”
    Für diese Aussage haben Sie sicher auch Belege oder?

    Steile These meinerseits: Gentrifizierung ist größtenteils ein Problem des “freien” Markts und verfehlter Sozialpolitik. Und von letzteren gibts in Regensburg jede Menge.

    “Unabhängig von öffentlicher Steuerung werden Aufwertungsprozesse immer dann beschleunigt und durch private Investitionen gestärkt, wenn es bei angespannten Wohnungsmärkten eine hohe und zahlungskräftige Nachfrage nach Wohnraum gibt. Negative Formen nehmen Aufwertungsprozesse an, wenn sie Spekulationen Vorschub leisten und über steigende Preise angestammte Bewohnerinnen und Bewohner vertreiben”
    https://www.bbsr.bund.de/BBSR/DE/veroeffentlichungen/izr/2014/4/Inhalt/DL_Adam_Sturm.pdf?__blob=publicationFile&v=1

    “Mit unseren zehn Prozent Anteil am Regensburger Wohnungsmarkt dämpfen wir damit sicherlich die generelle Steigerung des Mietspiegels. Gegen den allgemeinen Trend der steigenden Mieten in Regensburg können wir hingegen kaum etwas ausrichten.”
    https://www.regensburg-digital.de/im-wohnungsbau-wurde-in-den-letzten-jahren-einfach-zu-viel-verpasst/07122020/

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