Es gibt wieder Sitzgelegenheiten am Luxusklo am Schwanenplatz – und eine Kunstinstallation. Bei einem Ausstellungsprogramm des Neuen Kunstvereins wurden Fragen um die Gestaltung einer Stadt, den öffentlichen Raum und Obdachlosigkeit verhandelt.
Großstadtdschungel – die Kunstinstallation im Wartehäuschen am Luxusklo. Fotos: red
„Da können Sie sich hinsetzen“, sagt der Mann und deutet auf die Bank. „Und sich von dem Lärm foltern lassen“, fügt er hinzu, bevor er mit seinem schweren Rucksack eilig weiterzieht. Tatsächlich bietet das kleine Häuschen am Schwanenplatz wieder eine Sitzgelegenheit – nicht nur eine Bank, die zum Verweilen einlädt.
Die Stadt Regensburg hat nämlich durchaus Humor bewiesen: Zwei der ursprünglich acht farbenfrohen Stühle, die einst im Wartebereich des Luxusklos montiert waren, stehen wieder an ihrem Platz. Bank und Stühle sollen nun dauerhaft bleiben.
Während sich sieben Stühle vom Luxuslokus in Polizeigewahrsam befinden, wurde der letzte verbliebene in der Nacht von Montag auf Dienstag entwendet. Die Polizei ermittelt – wir haben ihn gefunden.
Über ein Jahr suchte die Stadt Regensburg nach Ersatz für die abgeschraubte Bank beim mondänen Toilettengebäude am Schwanenplatz. Nun ist er da. Eine Hommage.
Über ein Jahr, nachdem die Sitzbank aus der Luxustoilette am Schwanenplatz entfernt wurde, soll es nun Anfang November einen sorgfältig ausgewählten Ersatz geben.
Beim Abschrauben von legalen Bänken und dem Entfernen illegal angebrachter Sitzgelegenheiten ist die Stadt Regensburg fix. Das Schaffen von Ersatz hingegen dauert.
Als verantwortungslos und gefährlich bezeichnet die Stadt einen gefakten Radweg, den Unbekannte in der Nacht zum Montag auf die Auffahrt zur Nibelungenbrücke gemalt haben. Doch nicht nur deshalb ermittelt die Polizei.
Gertrud Maltz-Schwarzfischer räumt beim städtischen Vorgehen an der Toilette am Schwanenplatz auch Fehler ein und übt kaum versteckte Kritik am Sozialreferat.
Vor bald zwei Jahren gab es die ersten Beschwerden bei der Stadt Regensburg. Passiert ist seitdem nichts. Es reicht nicht einmal für einen Seifenspender.
Die Sitzbank am Schwanenplatz sei als „Schlafmöglichkeit und Pausenplatz von Obdachlosen“ sowie als „Stützpunkt zur Fütterung von Tauben“ genutzt worden, so die Stadt. Jetzt wurde sie entfernt.
Die Diskussion um öffentliche Toiletten in Regensburg beschäftigt auch die Altstadtfreunde. Bei ihrer Vorstandssitzung am Dienstag wurde ein Konzept vorgestellt, das zumindest Fragen zu den bisherigen Vorschlägen des Planungsreferats aufwirft.
„Ostparksession“ heißt die Reihe, die am morgigen Samstag, 15 Uhr, im Ostpark gestartet wird. Ein weiteres Projekt aus dem Fundus von Ribisl-Stadtrat Jakob Friedl.
Kurzfristig hat die Oberbürgermeisterin die Beschlussvorlage zum städtischen Klo-Plan in mehreren Punkten abgeändert. Im Planungsamt ist man darüber nicht besonders glücklich.
Einen Klo-Plan für Regensburg legt das städtische Planungsamt am Donnerstag den Stadträtinnen und Stadträten vor. Nicht erwähnt wird darin, dass die notwendigen Investitionen in die Millionen gehen werden und das favorisierte Betreibermodell – alles soll extern vergeben werden – Unterhaltskosten verursacht, die pro Jahr und Klo im hohen fünf- bis niedrigem sechsstelligen Bereich liegen dürften.