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Sünden der Stadtplanung

Vom Wahrzeichen zum Hundeklo

Die traurige Geschichte davon, wie sich die Stadt Regensburg einmal ein Regensburger Wahrzeichen unter den Nagel gerissen hat, es zerstörte und was aus der Eigentümerin und dem damaligen Standort geworden ist.

Das imposante Eckhaus an der Ostengasse zwei gehörte frührer zum benachbarten Gebäudekomplex und dürfte im Kern aus dem 14. oder 15. Jahrhundert stammen. Mitte des 19. Jahrhunderts wurden mehrere Anbauten vorgenommen – unter anderem der Zwiebelturm. Foto: Edition Bunte Hunde

Es muss irgendwann im März oder April 1955 gewesen sein, als der Bäckermeisterswitwe zwei Gestalten auffielen, die in der Backstube mit ihrem Sohn sprachen. Sie hatte die Männer schon öfter vor dem Haus in der Regensburger Ostnerwacht herumlungern sehen, das ihr in einer Erbengemeinschaft zusammen mit den beiden Söhnen gehörte. Angesprochen hatte sie die zwei Unbekannten bisher nicht. Doch heute wurde es der 85-Jährigen dann doch zu bunt.

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Inspektor Blümlein und Amtmann Voggenreiter auf Einkaufstour

Sie kam gerade zurück aus der Bruderwöhrdstraße von der Mälzerei Kathreiner, dort, wo heute die AOK residiert. Malzkaffee hatte sie geholt, den guten „Quieta Grün“, den sie und ihr neunjähriger Enkel gerne tranken. Und als sie noch zwei Milchbrötchen für den gemeinsamen Kaffeeklatsch aus der Backstube holen wollte und dort unerwartet auf die zwei Herren traf, wollte sie dann doch wissen, was diese von ihrem Sohn und vor allem in ihrem Haus wollten.

Die beiden wiesen sich als Mitarbeiter des städtischen Liegenschaftsamtes aus: Amtmann Voggenreiter und Inspektor Blümlein. Sie hätten mit ihrem Sohn über das Haus sprechen wollen und ob man es denn nicht kaufen könne.

Die Bäckermeisterswitwe fiel aus allen Wolken. Denn das Haus gehörte mehrheitlich ihr, seit der Ehemann 1940 verstorben war. Aufgeregt und verärgert warf sie die beiden Beamten hinaus. Wenn überhaupt, dann habe man mit ihr zu reden und so sei das auch keine Art.

Ein kleines Regensburger Wahrzeichen in der Ostnerwacht

Dass Amtmann Voggenreiter und Inspektor Blümlein aber da bereits den Grundstein dafür gelegt haben dürften, dass sie ihr Haus verlieren und am Ende dort verarmt zur Miete leben würde, bis es schließlich wenige Jahre nach ihrem Tod abgebrochen wurde, ahnte die resolute Frau damals noch nicht.

Das gelbe dreistöckige Gebäude mit dem Zwiebelturm stammt im Kern wohl aus dem 14. oder 15. Jahrhundert. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde es aus- und umgebaut. Die Backstube, drei Läden und mehrere Wohnungen waren dort untergebracht. Ein kleines Regensburger Wahrzeichen war das Eckhaus in der Ostnerwacht. Schon vor dem Krieg wurden Fotos davon auf Postkarten gedruckt – zusammen mit dem Dom und der Steinernen Brücke.

Die Steinerne Brücke, der Dom und das Haus mit dem Zwiebelturm – eine Regensburger Postkarte aus der Zeit vor dem II. Weltkrieg. Foto: privat

Von den Bomben des Krieges, die in unmittelbarer Nähe einschlugen, war es verschont geblieben. Und auch von den Arisierungen, die unter Ägide des NS-Bürgermeisters und späteren CSU-Oberbürgermeisters Hans Hermann durchgesetzt wurden und die die direkten Nachbarn der Bäckerei trafen.

Das Nachbarhaus wurde „arisiert“

Die jüdische Familie Firnbacher, erfolgreiche Viehhändler in Regensburg, besaßen direkt nebenan in der Ostengasse einige Stallungen, Unterstände für zwei Kutschen und die Gastwirtschaft „Zum Rappen“. Ihr Vermögen wurde den Firnbachers von den „Arisierern“ unter tätiger Mithilfe des Regensburger Notars Ernst Reiser, der auch die Arisierung der Jüdischen Synagoge beurkundet hatte, schließlich 1939 abgepresst und landete auf einem Sperrkonto.

Die verwitwete Sofie Firnbacher schaffte es zwar noch, die Ausreise ihres jüngsten Sohnes Fritz nach Palästina zu organisieren, konnte aber mangels entsprechender Mittel nicht nachfolgen. Die 58-Jährige wurde im April 1942 nach Ostpolen deportiert. Sie starb in einem Vernichtungslager im Bezirk Lublin (mehr darüber in dem Buch von Waltraud Bierwirt: „Die Firma ist entjudet“).

Bürgermeister Herrmann: Vom „Arisierer“ zum Planierer

Ein Bürgermeister und Spezlwirtschafter für jedes System: Hans Herrmann kurz vor seinem Tod im Jahr 1959. Foto: Stadt Regensburg

Hans Hermann, unter NS-Oberbürgermeister Otto Schottenheim getreuer und eifriger „Arisierer“ von jüdischem Eigentum, schaffte es später vor allem mit kirchlicher Hilfe seine tragende Rolle im NS-Staat herunterzuspielen. Erzbischof Michael Buchberger und Weihbischof Johann Baptist Höcht legten Zeugnis darüber ab, dass Kirchenzögling Herrmann „kein gesinnungsmäßiger Nationalsozialist“ gewesen sei.

Dieser „Persilschein“ sorgte dafür, dass der Entnazifizierungsprozess des einstigen SS-Förderers glimpflich für ihn verlief. Nach kurzer politischer Pause, die er durch Mitarbeit bei kirchlichen Einrichtungen überbrückte, wurde Herrmann 1952 für die CSU zum Oberbürgermeister von Regensburg gewählt (Mehr zu dem Bürgermeister für jedes System). Und in dieser Funktion wurde aus dem einstigen Arisierer nun der Planierer von Wohn- und Geschäftshäusern vieler Regensburger im Osten der Altstadt – meist einfache Leute und Handwerker (mehr darüber).

Nicht nur in Regensburg galt seinerzeit das Ideal einer autogerechten, für den Verkehr zugänglichen Stadt, um die Wirtschaft anzukurbeln. Und 1953 entschied Hans Herrmann als eine von zwei Varianten, die damals zur Diskussion standen, eine vierspurige Verkehrstrasse durch den Osten der Altstadt zu schlagen – vom Dachauplatz über den Donaumarkt und den Grieser Spitz in den Stadtnorden von Regensburg.

Eine alternative Route, die von Stadtplanern favorisiert worden war, lehnte Herrmann ab – vornehmlich kirchliche Gebäude hätten dafür abgerissen werden müssen, die er zum Wohl seiner Förderer zu schützen gedachte.

Schon 1953 hatte Die Bäckermeisterswitwe Angst um ihr Haus

Schon zu dieser Zeit hatte die Bäckermeisterswitwe die Befürchtung, dass auch ihr Haus von diesen Planungen betroffen sein könnte. Nicht, weil sie etwas von den großspurigen Verkehrsplänen der Stadt gewusst hätte. Diese waren in der Öffentlichkeit damals kaum bekannt. Allerdings wurden im April 1953 auch die Pläne für den Neubau des Erhardihauses (heute: Kolpinghaus) vorgestellt, das im Oktober 1944 bei einem Luftangriff nahezu vollständig zerstört worden war (mehr darüber).

Als das Modell für den Neubau der Öffentlichkeit präsentiert wurde, der quer in die komplette Straße gebaut werden sollte und direkt an das Haus der Bäckermeisterswitwe angegrenzt hätte, fiel nicht nur ihr auf, dass das Gebäude mit dem Zwiebelturm in dem Holzmodell fehlte.

Stadt beruhigt, sagt aber nicht die ganze Wahrheit

Sie legte Einspruch gegen den Weiterbau des Erhardihauses ein, bot aber im August 1953 gleichzeitig an:

„Ich ziehe obigen Einspruch (…) jederzeit zurück, wenn mir von Seiten des Stadtrates Regensburg schriftlich bestätigt wird, daß dadurch keine Wertminderung meines Anwesens Ostengasse 2 eintritt, das heisst, daß der normale Verkehrswert unseres Hauses aufrecht erhalten bleibt, als Geschäftshaus mit drei Läden, einschl. Betrieben falls das Anwesen von der Stadt angekauft würde für evtl. Abbruchzwecke.“

Bereits zwei Tage später erhielt die Bäckermeisterswitwe von einem städtischen Oberbaurat die erleichternde Antwort. Nach Rücksprache mit der städtischen Liegenschaftsverwaltung werde nicht nur bestätigt, dass der normale Verkehrswert des Anwesens „nicht beeinträchtigt“ werde. Darüber hinaus erklärte der Beamte, dass ein Abbruch des Gebäudes im Zuge des Neubaus des Erhardihauses nicht vorgesehen sei.

Das Erhardihaus nach seiner Fertigstellung 1954. Noch steht das Eckhaus. Foto: Edition Bunte Hunde

So beruhigt zog die alte Dame ihren Einspruch zurück – nicht wissend, dass man ihr die ganze Wahrheit verschwiegen hatte. Denn schon damals warnten Stadtplaner intern, dass der Querbau in Verbindung mit den Verkehrsplänen zu deutlich mehr Abbrüchen führen werde.

Ein Angebot, das man nicht ablehnen konnte…

Als zwei Jahre später, im April 1955, Amtmann Voggenreiter und Inspektor Blümlein in der Backstube auftauchten, Oberbürgermeister Hans Hermanns Männer fürs Grobe, wenn es um den preisgünstigen Erwerb von Immobilien in der Ostnerwacht ging, die für das Verkehrsprojekt abgerissen werden sollten, scheinen sie dem Sohn der Bäckermeisterswitwe ein Angebot gemacht zu haben, das dieser nicht ablehnen konnte.

Den Mann drückten damals, wie viele seiner Zunft, die Mehlschulden. Insgesamt sieben Bäckereien gab es zu dieser Zeit in der Ostnerwacht. Die Konkurrenz war groß. Rund 70 Prozent der Regensburger Betriebe waren bei den Müllern verschuldet, heißt es in einem damaligen Artikel der Tageszeitung. „Hielten die Müller plötzlich ihre Kredite zurück, wäre ein Großteil dieser Betriebe nicht mehr in der Lage, ihre Existenz aufrechtzuerhalten.“

Zur Zwangsversteigerung gelockt und gedrängt

So ging es auch dem Sohn der Bäckermeisterswitwe, der mehr schlecht als recht verdiente, und als Inhaber der Backstube zudem verpflichtet war, für das Auskommen seiner Mutter zu sorgen.

Nutzten Amtmann Voggenreiter und Inspektor Blümlein diese existentielle Notlage aus? Nur kurz nach dem Gespräch mit den beiden Beamten jedenfalls beantragte der Bäcker ohne Rücksprache mit seiner Mutter, dass das Haus, an dem er auch einen kleinen Erbteil hielt, zwangsversteigert werden sollte, um seine ausstehenden Verbindlichkeiten zu tilgen – und wohl auch in den Genuss einiger Vorzüge zu kommen, die ihm die Stadt kurz darauf gewährte. Doch dazu später.

Familie hatte eine solventen Interessenten für das Haus, aber…

Der Rest der Familie war über das Verhalten des Bäckers zwar zunächst irritiert, sah es auf der anderen Seite aber auch relativ gelassen. Gab es doch zum einen die Zusicherung der Stadt, dass Gebäude nicht abgerissen werden sollte und zum normalen Verkehrswert veräußert werden konnte. Denn auch wenn die Bäckermeisterswitwe immer wieder zwischen einem Verkauf oder einem Ausbau ihres Anwesens schwankte, so gab es neben der Stadt auch einen solventen Interessenten.

Der vermögende Konservenfabrikant Zimmermann aus Altenthann war bereits mehrfach vorstellig geworden. Seine Tochter habe sich in das Haus mit dem Zwiebelturm verliebt – er werde dafür gerne einen guten Preis zahlen, hieß es. Und sollten alle Stricke reißen und kein vernünftiger Preis erzielt werden, könnte, so hoffte die Bäckermeisterswitwe, ihr zweiter Sohn, ein Handelsvertreter, das Gebäude ersteigern und es so in Familienbesitz halten.

Was die Familie damals nicht wusste: Unmittelbar vor dem Besuch von Voggenreiter und Blümlein in der Backstube, hatte der Bauausschuss des Regensburger Stadtrats entgegen der bisherigen Zusicherungen beschlossen, dass das Haus der Bäckermeisterswitwe nun doch abgebrochen werden müsse. Weil der Querbau des Erhardihauses den Plänen für eine breite Verkehrstrasse im Weg stand, sollte die Straße um den Prachtbau der Kolpingbrüder herumgeführt werden.

Stadt lässt Versteigerung platzen

Damit standen nicht nur mehrere Häuser in der damaligen Bogelgasse zur Disposition, auf dem heutigen Schwanenplatz, sondern auch das Gebäude mit dem Zwiebelturm. In einem internen Schreiben desselben Baurats, der der Bäckermeisterswitwe 1953 noch den Bestand ihres Anwesens zugesichert hatte, heißt es nun, eine Woche vor der angesetzten Zwangsversteigerung:

„Das Anwesen Ostengasse 2 liegt innerhalb der mit Beschluss des Bauausschusses des Stadtrats vom 15.3.1955 einstimmig befürworteten Planung der Straßenführung im Zusammenhang mit der geplanten Donaubrücke und muss bei Durchführung dieses Projektes abgebrochen werden.“

Die Bäckermeisterswitwe ahnte von alledem nichts. Sie hatte ihrem Sohn eine Vollmacht erteilt, um die Zwangsversteigerung am 17. Dezember 1955 selbst nicht miterleben zu müssen und hoffte auf ein gutes Ergebnis.

Doch ehe die ersten Interessenten im Amtsgericht ihre Gebote abgeben konnten, meldete sich Amtmann Voggenreiter zu Wort. Er verkündete, dass das Gebäude früher oder später abgebrochen werden müsse, auch das Grundstück könne dann nicht mehr genutzt werden. Damit wurde das Haus binnen Sekunden für potentielle Bieter wertlos. Sie verließen den Saal.

Zurück blieben die Beamten des städtischen Liegenschaftsamtes und der Sohn der Bäckermeisterswitwe, der – geschockt und von den Ereignissen überrollt – das Gebäude schließlich selbst steigerte, um der Mutter wenigstens bis zum Abbruch des Hauses ihre Wohnung zu erhalten. Es reichten 44.300 D-Mark, um das Haus zu erwerben. Die Liegenschaftsbeamten hatten zwar den Auftrag, ebenfalls mitzusteigern, blieben aber deutlich darunter.

Niedrige Angebote und die Drohung mit Enteignung

Allerdings begann das Liegenschaftsamt keinen Monat nach der Versteigerung, den Sohn, der ungeachtet all dessen an seine finanziellen Grenzen gegangen war, ohne Aussicht auf einen neuen Käufer und eine langfristige Perspektive zu haben, zu drängen, das Anwesen nun doch noch an die Stadt zu verkaufen.

Man sei „durchaus bereit“, den „amtlich festgestellten Wert“ anzuerkennen. „Es ist aber nicht möglich, daß die Stadt einen weit über den Wert hinausgehenden Kaufpreis für dieses Objekt bezahlt“, schreibt das städtische Rechtsamt im Januar 1956. Verbunden wurde dieses Schreiben mit Anrufen und der Drohung, dass man auch zum Mittel der Enteignung greifen könne. Schließlich stehe das Anwesen einem wichtigen Verkehrsprojekt im Weg.

Im März 1956 gaben die Bäckermeisterswitwe und ihr Sohn schließlich auf. Im Kaufvertrag, den der schon bei den Arisierungen in Regensburg von der Stadt immer wieder herangezogene Notar Ernst Reiser beurkundet hat, heißt es:

„Die Stadtgemeinde Regensburg erwirbt das Anwesen Ostengasse 2 (…) zu 0,032 ha, Wohnhaus mit Läden (…) zum Preis von 62.000 DM.“

Nach Abzug aller Verbindlichkeiten blieben der Bäckermeisterswitwe und den erbberechtigten Söhnen gerade einmal 39.000 D-Mark.

Zur Einordnung: Sechs Jahre später bot die Stadt für ein vergleichbares Wohngebäude mit Schreinerei in der Kalmünzergasse (ebenfalls am heutigen Schwanenplatz) bis zu 200.000 D-Mark. Ein Betrag, den der betroffene Schreinermeister angesichts der Vernichtung seiner wirtschaftlichen Existenz als deutlich zu niedrig taxierte.

Das verlockende Angebot für den anderen Sohn

Die Bäckermeisterswitwe lebte noch bis kurz vor ihrem Tod im Jahr 1964 in bescheidenen Verhältnissen zur Miete in dem nun städtischen Anwesen, zusammen mit neun bis zehn weiteren Mietparteien, die den Kaufpreis für die Stadt mehr als amortisierten, bis das Gebäude schließlich im Jahr 1966 abgerissen wurde.

Der anderen Sohn, jener Bäcker, der die Zwangsversteigerung beantragt und der Stadt dadurch den günstige Zugriff auf das Haus ermöglicht hatte, durfte den Betrieb noch bis zu seiner Rente weiterzuführen. Anschließend erhielt er eine Stadtbau-Wohnung für sich und seine Frau. Eine der schöneren, in der Neumannstraße.

Aus den Verkehrsplänen, denen in der Ostnerwacht insgesamt rund 40 Gebäude zum Opfer fielen, für deren günstigen Ankauf Amtmann Voggenreitter und Inspektor Blümlein gesorgt hatten, wurde am Ende nichts (Mehr darüber). Sie scheiterten am Protest und Widerstand von Regensburger Bürgerinitiativen – zum heutigen Vorteil der Stadt Regensburg, die wohl kaum Weltkulturerbe geworden wäre, hätte sich die Vision von der autogerechten Altstadt durchgesetzt.

Der sogenannte „Hopfengarten“ an der Ecke Ostengasse. An die Fassade des vermeintlichen Eckhauses wurden ein paar Fenster gemalt. Foto: Aigner

Der heutige Schwanenplatz, der erst durch die Abbrüche entstand, ist nun Standort der wohl teuersten öffentlichen Toilette Regensburgs. Und dort, wo das gelbe Haus mit dem Zwiebelturm einmal stand, befindet sich ein sogenannter „Hopfengarten“, der allerdings entgegen der ursprünglichen Planungen nicht mit Hopfen, sondern mit Gras, Mispel und Zierwein bepflanzt wurde und derzeit eher als Hundeklo denn als Platz von hoher Aufenthaltsqualität dient. An die Westwand des vermeintlichen Eckhauses, das 1939 arisierte Gasthaus „Zum Rappen“, hat man irgendwann ein paar Fenster gemalt. Wozu?

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Kommentare (9)

  • Richard

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    Ich bekomme jedesmal Bauchweh beim Blick von der Domstraße durch die Pfluggasse auf das neue Sch.. haus, das den Goldenen Ochs versteckt.

  • joey

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    sowas (in der Art) passiert auch heute noch. Auch in anderen Städten. Es gibt immer Leute fürs Grobe, meistens aus dem Rechtsamt, die als Juristen die Niederungen der Menschheit kennen und bei entsprechender Moral auch nutzen.
    Das gibt es parteiübergreifend.

    Damals im konkreten Fall hätte ein guter Anwalt auch schon helfen können. Nein, “der Staat” oder eine Kommune hat nicht immer Recht, ein Blick in die Datenbank des Verwaltungsgerichts Regensburg hilft da in der Wahrnehmung.

  • Wuzzi

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    Spätestens jetzt müsste man das für die Trambahntrasse abreißen. Ist doch ein gute Beispiel für eine gelungene Stadtplanung – die es aber heute auch nicht besser macht. Da wird jetzt für viel Geld ein Kloohäusel hingestellt, obwahl man noch nicht weiß, wie die Trambahntrasse dort verlaufen soll.

  • Bertl

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    Ist rd der Name des städtischen Oberbaurates bekannt?

  • Dieter

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    Guter Artikel, um auch mal ein Einzelschicksal hinter deinem größenwahnsinnigen Projekt zu zeigen.
    Wenn ich mich nicht irre, sieht man die Achsen dieser Planiervision heute noch: die 4-spurigen Bayerwaldstr. und Clermont-Ferrand-Allee. Soweit ich mich erinnere, war nämlich auch eine Trasse entlang der Donau geplant, also Ost-West und Nord-Süd. Nicht auszudenken wie Regensburg heute aussehen würde…

  • Mr. T.

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    Wenigstens sieht man, dass die Korruption eine langjährige Tradition in Regensburg feiert und keine Erfindung der Neuzeit ist. Die Geschichte der Korruption in Regensburg von der Römerzeit bis heute wäre mal eine interressante Artikelreihe wert.

  • Mr. B.

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    Toller Bericht von RD! Respekt!
    Ja, ja Regensburg und seine Verantwortlichen beim Bauen!
    Hierzu durften wir in den letzten Jahren viel erfahren!
    Aber, wenn hier die Mieten kaum mehr bezahlbar sind und die Bierpreise teilweise höher als in München!!! sind, dann muss doch die Toilettenanlage auch sehr teuer sein!

  • Altstadtkid

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    Damals wurde auch schon in der Kepplerstraße enteignet.Oder die Enteignung angedroht

  • Stephan F.

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    Was für eine Geschichte.
    Danke, RD!

Kommentare sind deaktiviert

drin