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Durchlaucht rappt!

„Yo, Gloria you funky old bitch, amazing rap skills!“ Frau Fürstin singt und wie. Als „Schlossrap“ findet sich seit August ein Sprechgesang von Gloria von Thurn und Taxis auf den fürstlichen Internetseiten. Unter der sich ständig wiederholenden Fragestellung „Was ist denn schon dran an St. Emmeram? Ist da noch was los in diesem großen Schloss?“ wirbt Durchlaucht um Besucher von Schloss, Brauhaus und Weihnachtsmarkt. Das vermutlich jüngere Publikum, das mit der schlichten Komposition angesprochen werden soll, zeigt allenfalls mäßige Begeisterung für die fürstlichen Sangesqualitäten. „Absolut todesschlechte Turboscheiße“ oder „Na toll etz kommt Blut aus meinen Ohren“ steht da in Internet-Kommentaren, etwa bei Gong FM. Und ein „Verdammt. Der Gipfel des Erhabenen ist erreicht“ beim Facebook-Account eines Regensburger DJs scheint nicht wirklich ernst gemeint zu sein. „Was gibt’s da überhaupt zu sehen? Muss es wirklich sein, ins Museum gehen? Muss ich denn überhaupt Geschichte verstehen?“, singt Gloria, um zu den Führungen durch eines der größten noch bewohnten Schlösser Europas zu locken. Da ist es ein etwas unglücklicher Zufall, dass den etwa 30 Schlossführer fast zeitgleich zum Erscheinen des Schlossrap die Pauschale für Führungen, die ausfallen, gekürzt wurde. Wenn weniger als fünf Interessierte erscheinen, ist auch der Führer umsonst gekommen. Statt bisher zehn gibt es seit einigen Wochen nur noch fünf Euro Ausfallhonorar. Ganz schön kleinkariert, wenn man bedenkt, dass eine Führung pro Nase 11,50 Euro kostet. Eine spätberufene Rap-Fürstin wird damit glatt ihrer Street Credibility beraubt… Foto: Günther Staudinger
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Kommentare (4)

  • Neuromancerr

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    Ich liebe diese Frau! Wo andere wegen der Stadt den Blues im Blut haben hat sie immer noch die Achtziger…

  • domiNO

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    Na vielleicht hat ihr jemand geflüstert, dass sie auf den Schlossfestspielen zu schlecht gesungen habe und dort ihre Gesangeseinlagen bleiben lassen solle (sonst könnte es in absehbarer Zeit auch eine Pauschale für die sonstige Darsteller geben, wenn weniger als 5 Gäste zur Aufführung kommen).

  • Immanuel K. Anti

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    Wenn die Frau die Achziger hätte, wär so einiges noch in Ordnung. In den Achzigern besaß das Fürstenhaus nämlich noch seine Immobilien in der Innenstadt und war einer der lockersten Vermieter, die man sich vorstellen kann. Das Fürstenhaus besaß noch seine Brauerei mitsamt den damit verbundenen 300+ Arbeitsplätzen. Die Fürstin war eine schnatternde Frisur mit Kleiderständer darunter, die ihrem Gatten eine Geburtstagstorte mit Zuckergußpimmeln geschenkt hat. Dass sie ihr schweres Motorrad auch mal gegen die Einbahnstraße befuhr, war der Polizei egal, die Bürger, die es in der Zeitung lasen, haben sich schlappgelacht über sie (da mein ich jetzt beide Seiten), denn es war allen klar, welche Funktion sie im Hause T&T zu erfüllen hat. Hat sie ja brav erledigt, oder?

    Als Witwe verdummt sie das ihr anvertraute Vermögen und läßt keine Peinlichkeit aus. Wir als Normalsterbliche nehmen es zur Kenntnis.
    Anerkennenswert ist es, wie sie uns auf dem Photo beweist, dass sie ihre Kleidung der Tapisserie anzupassen weiss. Und offenbar zu ihren Jugensünden steht (der pinke Sesselbezug kann nur von ihr selbst ausgesucht sein).

    Aber: warum lässt der Mann, der in den Achzigern noch DER Lehrer für Elektrogitarre in Regensburg war, diese Peinlichkeit mit seinem realen Namen auf die fürstliche Homepage setzen? Ich hätte das ja auch produziert, denn die Miete muss man ja bezahlen und es gibt weitaus schlimmere Sachen, die man als Musiker tun kann oder sogar muss. Aber irgendein lustiges Pseudonym (Vorschlag: MC Lick da spit) hätte uns schon alle gefreut.

  • Hymne für Punker-Mike | Regensburg Digital

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    […] last, but not least gibt es gleich zwei Lieder über Ihro Durchlaucht Fürstin Gloria. In einem besingt sie sich selbst, um ihre Schlossführungen zu bewerben. Das andere, „Halleluia, Gloria“, hat der Liedermacher Fredman Lill geschrieben und es kommt […]

Kommentare sind deaktiviert

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