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Geheimer Millionen-Deal! Filetgrundstück verschleudert?

Allem Optimismus zum Trotz: Die Wirtschaftskrise hat Regensburg spürbar getroffen. Das Geld ist knapp. Vor diesem Hintergrund sollte man meinen, dass die Stadt über jeden zusätzlichen Euro in der Kasse froh wäre. Eigentlich. Bei einem Grundstücksgeschäft, das in Regensburg vergangenes Jahr über die Bühne gegangen ist, scheint das nämlich nicht die Leitlinie gewesen zu sein. Dabei handelt es sich um ein wahres Filetstück: Direkt an der Donau gelegen, ruhig, idyllisch und dennoch in Fußreichweite zum Welterbe – eine begehrte und gut verkäufliche Lage für Immobilien, deren Preise in Regensburg von Jahr zu Jahr steigen. Das Grundstück dagegen war offenbar zum Schnäppchenpreis zu haben. Nicht für jeden, aber für manche.

Diese Fläche am Unteren Wöhrd soll bebaut werden. Der städtische Teil davon wurde unter fragwürdigen Bedingungen verkauft. Foto: Stadt Regensburg

Diese Fläche am Unteren Wöhrd soll bebaut werden. Der städtische Teil davon wurde unter fragwürdigen Bedingungen verkauft. Foto: Stadt Regensburg

5.300 Quadratmeter groß ist die Fläche am Unteren Wöhrd, deren Verkauf der Grundstücksausschuss des Stadtrats vergangenen März beschlossen hat – in nichtöffentlicher Sitzung. Der Stadtrat gab im Nachhinein sein Placet – gleichfalls nichtöffentlich. Der Käufer: Das Immobilien Zentrum Regensburg. Keine städtische Tochter, auch wenn es sich so anhört, sondern ein Privatunternehmen. Rund 500 Euro pro Quadratmeter sollen als Kaufpreis mit der Stadt vereinbart worden sein.

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Wäre ein höherer Preis zu erzielen gewesen? Es erscheint zumindest wahrscheinlich. Das jährlich aktualisierte Richtwertgutachten der Stadt Regensburg bescheinigt der fraglichen Fläche am Unteren Wöhrd einen potentiellen Wert von 800 Euro pro Quadratmeter. Diese Summe ist nicht bindend, es wäre aber doch interessant gewesen, zu erfahren, welcher Preis bei einer öffentlichen Ausschreibung des städtischen Grundstücks zu erzielen gewesen wäre. Immerhin gab es – nach Informationen aus der Stadtverwaltung – rund 30 Interessenten. Eine solche Ausschreibung fand jedoch nicht statt – und die Begründung wirft Fragen auf.

Im Grundstücksausschuss wurde unter anderem behauptet, das Immobilienzentrum habe angrenzende Flächen von der Firma Tausendpfund erworben, inklusive eines daran gekoppelten Vorkaufsrechts für das städtische Grundstück. Dieses Vorkaufsrecht mindere den Grundstückswert, erschwere Verhandlungen mit anderen Interessenten und eine Ausschreibung koste damit nur unnötig Zeit und Geld, wurde den Stadträten erklärt. Der Einfachheit halber wurde also beschlossen, das städtische Filetstück ohne Ausschreibung direkt an das Immobilien Zentrum zu verkaufen – für die besagten rund 500 Euro den Quadratmeter.

Das war im März 2009. Noch Monate später kann man durch einen schlichten Blick ins Grundbuch erfahren: Eigentümer der angrenzenden Flächen ist nach wie vor die Firma Tausendpfund. Unserer Redaktion liegt ein entsprechender Auszug vom Oktober vor. Schon allein deshalb kann von einem Vorkaufsrecht des Immobilienzentrums eigentlich keine Rede sein. Abgesehen davon: Ein Vorkaufsrecht bedeutet nicht zwangsläufig, dass ein anderer Investor nicht einen höheren Preis für das Grundstück hätte bieten und das Immobilienzentrum damit aus dem Rennen werfen können.

Das Immobilienzentrum ist in Regensburg kein unbekanntes Unternehmen. Die Unternehmenstochter Grüne Mitte geriet in der Vergangenheit immer wieder in Zusammenhang mit der Sanierung der Ganghofersiedlung in die Kritik. Im Kommunalwahlkampf steigerte das Unternehmen durch Anzeigen im CSU-Wahlkampfblatt „Sonntagspost” seinen Bekanntheitsgrad (Unten im Bild: ein Ausriss der Ausgabe vom Februar 2008).

sonntagspost1

 

Die Öffentlichkeit bekam von dem Geschäft nichts mit. Lediglich eine kurze Debatte im Planungsausschuss im Juli warf ein Schlaglicht auf dieses fragwürdige Grundstücksgeschäft. Stadtrat Günther Riepl monierte den „völlig ungewöhnlichen Ablauf” des Verkaufs und erklärte öffentlich, sich bei der Regierung als zuständige Aufsichtsbehörde beschwert zu haben. Im Gegenzug warf OB Hans Schaidinger Riepl vor, seine Verschwiegenheitspflicht verletzt zu haben und kündigte seinerseits an, sich darüber bei der Regierung zu beklagen. Ein Sprecher der Regierung wiederum bestätigt zwar den Eingang diverser Beschwerden, kann aber zum Inhalt nichts sagen. Günther Riepl erklärt lediglich: „Das ist im Sande verlaufen.”

Anlass der Diskussion im Planungsausschuss war übrigens die Ausschreibung eines Architektenwettbewerbs für das umstrittene Grundstück. Die Stadt wird sich an diesem Wettbewerb mit bis zu 60.000 Euro beteiligen. Auch das ist mehr als ungewöhnlich. In vergleichbaren Fällen hatte allein der Investor die Kosten eines solchen Wettbewerbs zu tragen. Aber manchmal scheint Geld keine Rolle zu spielen.

Am Rande: Sollte die Bebauung schließlich kommen, widerspricht das übrigens einem Versprechen des Stadtrats gegenüber einem Bürgerbegehren aus dem Jahr 2000. Damals wurde beschlossen, einen Bebauungsplan aufzustellen. Den gibt es bis heute nicht.

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Kommentare (37)

  • Die Stimme aus dem Off

    |

    Bananenrepublik.

  • Ratisbonicus

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    Tja, die hansiatischen Zementsäcken die wohl die einzigen die mit des OB’s Unterstützung die Stadt verändert haben – zu ihrem Wohl und dem Wehe der “freien” Reichsstadt!
    Was kostet die Welt – keine Ahnung! Was kostet die Stadt – Hansi fragen!

  • Verärgerter Bürger

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    Zitat: “Gegenzug warf OB Hans Schaidinger Riepl vor, seine Verschwiegenheitspflicht verletzt zu haben und kündigte seinerseits an, sich darüber bei der Regierung zu beklagen”

    Kommunen, öffentliche Einrichtungen und kommunale Unternehmen sollten grundsätzlich keinerlei Recht auf Geheimhaltung haben. Was bildet sich dieses Pack eigentlich ein? Jeder Bürger sollte jederzeit alle Unterlagen und Verträge einsehen können. Kombiniert mit einer entsprechenden Amtstägerhaftung: Wer über mehr Macht als andere verfügt muss bei Verfehlungen jedweder Art auch entsprechend härter bestraft werden!

  • Neuromancerr

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    O tempora – O mores!

    PS: Danke fürs öffentlich machen Hr. Aigner!

  • Milan Fahrnholz

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    Alter Schwede, das ist ja direkt bei mir gegenüber (sprich: das seh ich wenn ich bei mir aus dem wohnzimmerfenster schau)!

    Meines wissens nach ist aber zumindest die Scheune (aus dem 18. Jahrhundert) Denkmalgeschützt.

  • i glaub i spinn

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    EINE RIESEN FRECHHEIT MAL WIEDER.
    Da fragt man sich wieso dieser Vorgang von allen im Stadtrat vertretenen Parteien einfach so durchgewunken wurde, bzw sich niemand für Transparenz ausgesprochen hat.
    Erneut erweist sich REGENSBURG DIGITAL als letzte Instanz der innerstädtischen Demokratie. Man hofft nur das der Bürger die Konsequenzen aus der zunehmenden Verarschung durch die Politik von Hans und Co zieht.

  • Corelli

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    Weil es passt wie Arsch auf Eimer, hier nochmal ein Zitat des Schaidinger-Vorbildes Otto v. Bismarck:

    “Je weniger die Leute davon wissen, wie Würste und Politik gemacht werden, desto besser schlafen sie.”

    Noch Fragen?

  • Der Seher

    |

    Der Regensburger in seiner Mehrheit ist nicht intellektuell aufgestellt.
    Von wem stammt dieses Zitat? Richtig. Von Hans Schaidinger. Und wie sieht es im Stadtrat aus? Da fehlt es an cojones! Alles nur Abnicker und Ja-Sager, Mitläufer. Ausnahmlos! Die paar wenigen, die “intellektuell aufgestellt” wären, kuschen, weil es ja so bequemer ist, Sitzungsgelder etc. will man ja nicht gefährden.
    Es gibt auch in der Bevölkerung immer noch zu viele, die ihm, dem OB, nachlaufen, weil sie eine Doppelgarage in einem Wasser- oder Naturschutzgebiet nur mit ihm genehmigt bekommen.
    Regensburg hat offensichtlich genau die Stadtregierung, die es verdient. So lange sich Herr Riepl immer wieder wie ein Schulbub vom OB vorführen lässt, ist eh alles vergebne Liebesmüh. Gute Nacht, Regensburg.

  • peter Petry

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    Da kann ich den verärgerten Bürger nur zustimmen !!!!
    Solche Dinge ziehen sich wie ein roter Faden durch Herrn Schaidingers Amtszeit.
    Er denkt sicherlich was mach ich nach meiner Amtszeit????

  • Huber

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    @ Seher 18:15 Uh
    Herr Riepl ist dafür nicht zu kritisieren, dass viele Stadträte schlummern oder sich feige “heraushalten”. Der Stadtrat würde erst dann echte Bedeutung erlangen, wenn sich fraktionsübergreifend ein Minimum an kollegialer Solidarität entwickelt würde.

    Erst das könnte dann Feigenblattinformation oder -beratung bzw. „völlig ungewöhnlichen Ablauf” verhindern. In lichten Momenten könnte DANN sogar kluge Diskussion im Stadtrat die reale Stadtregierung beeinflussen.

  • Thomas Freiberg

    |

    @Huber

    Ich gebe Ihnen völlig recht, zumal meiner Meinung nach der Herr Riepl der einzige Stadtrat zu sein scheint, der noch über funktionstüchtige Testikel verfügt.

  • Der Seher

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    Zugegegen: Es gibt durchaus kluge Stadträte, die ödp hat einige, auch die FDP hat sie in diesem Gremium, und auch Herr Riepl und Herr Lankes von den FW zähle ich dazu.
    Nur: was tun sie?
    Erinnert seien hier an Herrn Riepls vehemente Einlassungen GEGEN die Einrichtung des Ordnungsservice, als es zur Abstimmung kam, hob er aber brav sein Handerl FÜR die Einrichtung einen Ordnungsservice!

  • Nachdenken

    |

    Es scheint so, dass der OB die letzten Jahre seiner Amtszeit nur für sich regiert. Kein Einlenken bzw. Konsequenzen ziehen in Sachen BayLB. Ich würde zu gerne wissen, welche Rolle da der OB genau gespielt hat. Entweder war er gleichgültig oder er hat die Strippen im Hintergrund gezogen. Das sog. Brüchnerareal in der Ostengasse war der teuerste Grundstückseinkauf der Stadt. Der Preis lag bei über 1000 € und war nach Angabe des OBs alternativlos. Jetzt wird ein weit besseres Grundstück für die Hälfte “verscherbert”. Wer hat davon provitiert? Eine Naivität der Unkenntnis kann ich mir nicht vorstellen. Arme Verwaltung im Hintergrund.

  • Huber

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    @Der Seher
    Kein Ablenken mit „Ordnungsservice“ bitte.
    Der OB hat extremen Informationsvorsprung gegenüber allen Stadträten, die dadurch schwach, nämlich unauffällig manipulierbar sind. Sobald ein Stadtrat Anhaltspunkte nennen kann für solche Manipulationsgefahr, muss jeder Kollege des schwachen Gremiums dringen auf Zusatzinformation und soliden Beratungsablauf.

    Das Schlusswort einer Haushaltsrede vor wenigen Tagen war: „Jean Baptiste Moliere sagte: ,Wir sind nicht nur verantwortlich für das, was wir tun, sondern auch für das, was wir nicht tun.’ Dieser Aufgabe stellen wir uns mutig und kreativ.“
    Messen wir daran jeden einzelnen Stadtrat:

    Wer hat im Grundstücksausschuss des Stadtrats geschwiegen zu den Bedenken von Herrn Riepl?

    Wenn sich das nicht klären lässt, wer hat sich nicht der Beschwerde von Herrn Riepl an die Regierung angeschlossen?

    Wenn sich das nicht klären lässt, wer hat sich nicht der öffentlichen Beschwerde von Herrn Riepl bei der Regierung angeschlossen?

    Können Sie, Der Seher, zur Klärung beitragen?

  • Huber

    |

    @Der Seher (korrigiert)
    Kein Ablenken mit „Ordnungsservice“ bitte.
    Der OB hat extremen Informationsvorsprung gegenüber allen Stadträten, die dadurch schwach, nämlich unauffällig manipulierbar sind. Sobald ein Stadtrat Anhaltspunkte nennen kann für solche Manipulationsgefahr, muss jeder Kollege des schwachen Gremiums dringen auf Zusatzinformation und soliden Beratungsablauf.

    Das Schlusswort einer Haushaltsrede vor wenigen Tagen war: „Jean Baptiste Moliere sagte: ,Wir sind nicht nur verantwortlich für das, was wir tun, sondern auch für das, was wir nicht tun.’ Dieser Aufgabe stellen wir uns mutig und kreativ.“
    Messen wir daran jeden einzelnen Stadtrat:

    Wer hat im Grundstücksausschuss des Stadtrats geschwiegen zu den Bedenken von Herrn Riepl?

    Wenn sich das nicht klären lässt, wer hat sich nicht der Beschwerde von Herrn Riepl an die Regierung angeschlossen?

    Wenn sich das nicht klären lässt, wer hat sich nicht der öffentlichen Beschwerde von Herrn Riepl angeschlossen?

    Können Sie, Der Seher, zur Klärung beitragen?

  • otto reicher

    |

    Es ist interessant, wer stiller Teilhaber von IMMOBILIEN ZENTRUM REGENSBURG ist.
    Die Unterlagen hierüber sind bekannt!
    Viel Spass beim Suchen.

  • ernst restelmann

    |

    @Huber

    Bravo.

  • seluri

    |

    @otto reicher
    Wer ist den nun stiller Teilhaber?

  • peter sturm

    |

    “Erneut erweist sich REGENSBURG DIGITAL als letzte Instanz der innerstädtischen Demokratie”

    tragen sie bitte dazu bei, dass uns dieses juwel in der oberpfälzer presselandschaft erhalten bleibt:
    http://www.regensburg-digital.de/?p=1449

  • sundown

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    Hurra Skandal – rufen hier alle.

    Ich hätte dazu gerne Informationen.

    Es wurde ein Grundstück verkauft, gut.

    Zu welchem Preis?
    Wie ist der Nutzungsfaktor?
    Müssen denkmalsgeschützte Gebäude berücksichtigt, erhalten, saniert werden? Welche Fläche ist bebaubar?
    Liegen irgendwlrche grundbuchgeischterte Belastungen auf dem Grundstück?
    Liegen Teile des Grundstücks im Überschwemmungsgebiet (Hochwasser)?

    Erst wenn diese Fragen beantwortet sind kann man beurteilen, ob wirklich ein Skandal vorliegt.

    Nachdem für die Diskutanten diesen Skandal als gegeben ansehen bitte ich um Aufklärung wie die Fakten sind, damit ich mich zu recht (?) in den Chor der Kritiker einreihen kann.

  • Jurist

    |

    Dank an Sundown. Der Kommentar von Herrn Farhrnholz wurde von den üblichen OB-Feind-aller-Menschen-Empörungskünstlern dieses Forums einfach übergangen. Bereits bei der öffentlichen Aufforderung zur Angebotsabgabe, die über Monate unter Regensburg.de zu sehen war, wurde auf den Denkmalschutz (ich glaube sogar, dass es mehrere Gebäude waren) hingewiesen. Damit lässt sich der reine Vergleich der qm-Preise nicht aufrecht erhalten!

  • sundown

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    @ Jurist

    Danke für die Aufklärung.

    Ich stelle schon seit einiger Zeit fest, dass sich die diskussionsfreudigen Berufsempörer in diesem Forum wenig für die Fakten interessieren, die hinter einer vermeintlichen Enthüllungssschlagzeile stecken.

    Es geht nur darum seinen Frust über Schaidinger (durchaus berechtigt), die Stadt und ihre Beschäftigten, die Behörden im allgemeinen abzuladen.

    Und mit der Recherche durch Herrn Aigner ist es offensichtlich auch nicht weit her, sonst hätte er vor dem Verfassen dieses Artikels nachgefragt, ob es Dankmalsschutzauflagen gibt und wie diese ggf. in den Kaufpreis eingerechnet wurden.
    Dann wäre wahrscheinlich der Artikel wie eine Seifenblase geplatzt und die Berufsempörer hätten ein zu ruhiges Wochenende gehabt.

    Ich bin jetzt echt gespannt, welche Fakten hier noch ans Tageslicht kommen.

    Ich will wissen, was objektiv Sache ist. Ich will nicht nur einen tendenziösen Artikel. Tendenzöse Artikel in die andere Richtung bekommt man täglich ausreichend von der Esserpresse. Der Unterschied liegt darin, dass man bei der Esserpresse sicher sein kann wie die Tendenz läuft.

  • Manfred Veits

    |

    (Post)Demokratie?

    Die Stadträte zuerst haben das Recht und die Pflicht, persönlich Einsicht zu nehmen,

    in das fragliche Protokoll,
    in die Akten (UmweltinformationsGesetz;

    es ist ihre Aufgabe,
    sich über die Rechtsgrundlagen, das Procedere dieses Geschäfts informierten zu lassen und anschließend das GESAMTE im Rahmen der Gesetze für die Bürgerschaft ö f f e t l i c h und t r a n s p a r e n t zu machen.

    ? Transparenz-Vertrauen-Glaubwüdrigkeit-Legitimation: Die Säulen der Demokratie ?

    Der Hinweis eines Teilnehmers auf den Millionen-Deal 2005 am Donaumarkt

    (der Ende 2005 zivilrechtlich verjährt und ggf. alle amtierende Stadträte in die Pflicht und Haftung nimmt, sofern sie nicht rechtzeitiig im Hinblick auf die 2005 handelnden Mitglieder des Aufsichtsrats der Stadtbau-GmbH zivilrechtliche Haftung verantwortlich prüfen lassen)

    erinnert daran, dass wohl nicht wenige in dieser Stadt meinen, wir lebten bereits in einer POST-demokratischen Welt.

  • sundown

    |

    @ Veits

    Als Jurist müßte ihnen Art 52 Abs. 2 und 3 Gemeindeordnung bekannt sein.

    Aber das passt natürlich nicht in ihr Weltbild.

  • Berta

    |

    Da kommen mir auch gleich ein paar Fragen:

    Warum verkauft die Stadt dieses Grundstück und bebaut es nicht selbst? Die Immobiliebnpreise steigen schließlich.

    Warum schreibt man das Grundstück nicht aus? Das geht trotz Vorkaufsrecht (webnn es ein solches überhaupt gibt).

    Warum eilt alles so und man wartet mit der Bebauung nicht, bis man einen Bebauungsplan hat?

    Wird das Grundstück eigentlich schon vom Immobilien Zentrum vermarktet? Seit wann?

    Baustadel und Bauhofmeisterhaus stehen unter Denkmalschutz. Dafür müssen in dem Wettbewerb Lösungen erarbeitet werden (stand so mal in der MZ). Wenn diese Gebäude saniert sind:

    Ist das eine Wertsteigerung des Grundstücks? Wer profitiert davon?
    Ist das ein Grund für einen niedrigeren Kaufpreis?
    Oder einen höheren?

  • Manfred Veits

    |

    Der – geschundene – Grundsatz der Öffentlichkeit, auf den hier abgehoben wird, (52 GO) und dessen Ausnahme dienen nicht selten dazu, Dinge für “geheim” zu erklären, die keines (umfänglichen) Schutzes bedürfen. – Auch hier wäre ein weites Feld für aufgeweckte Stadträte. -Und immer haben die Räte Einsicht,
    auch in nichtöffentliche Sitzungsprotokolle.

  • sundown

    |

    @ Berta

    siehe Stellungnahme von Jurist, das Grundstück war offensichtlich öffentlich ausgeschrieben.

    Es hat offenbar keiner mehr geboten als das Immo-Zentrum.

    ein denkmal auf einem Grundstück steigert wohl eher nicht den reinen Grunddstückswert, weil man mit einem leeren Grundstück einfach mehr machen kann als wenn dieser Klotz da drinn steht und die Hälfte des Grundstücks abdeckt.

  • grace

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    Als Berufsempörer würde mich nun doch interessieren:

    Wer ist der geheimnisvolle “Stille Teilhaber”?

    Ruhe ist keine Bürgerpflicht!

  • Berta

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    @sundown

    eine ausschreibung gab es offensichtlich nicht.

    “Eine solche Ausschreibung fand jedoch nicht statt – und die Begründung wirft Fragen auf.”

    offensichtlich gab es auch andere interessenten.

    “Immerhin gab es – nach Informationen aus der Stadtverwaltung – rund 30 Interessenten.”

  • Manfred Veits

    |

    Als Welterbestadt, deren Verwaltung schon mal mit einem Federstrich den Eingriff in das Welterbe ohne Bürgerbeteiligung absegnet (siehe Thurn+T-Baug.), mag man sich ein Beispiel an den US nehmen.

    Da berichtet der SPIEGEL zur 69er-Mondmission: “Eine staatliche Kommission stellte den Landeplatz unter Denkmalschutz – und mit ihm zwei Urinbehälter und vier Spucktüten für den Fall von Übelkeit. Der Grund: Die Kommission befürchtet, dass bei künftigen Privatreisen Mond-Touristen Souvenirs klauen könnten.”

    Zu einem analogen Denkmalschutz mag sich der oberste Denkmalschützer Prof. Greipel aufmachen – wenn es darum geht, den Unteren Wöhrd vor Begehrlichkeiten, die einer ordentlichen, auf einem B-Plan beruhendenden Entwicklung entgegenstehen, zu schützen.

  • sundown

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    @ Veits

    sollte man ihren letzen Eintrag verstehen?

    Dann sollten sie sich darin üben, sich allgemeinverständlich auszudrücken.

  • Zeitungleser

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    Herr Veits ist doch ganz einfach zu verstehen: Erst sollen auf den Grundstücken Urintüten unter Denkmalschutz gestellt werden und dann muss es eine öffentliche Ausschreibung geben! Aber Achtung: Bitte nicht erst die Ausschreibung, weil es sonst bei dem Wort auf jeden kleinen Buchstaben ankommt.

  • sundown

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    @ zeitungsleser

    so hab ich die Ausführugnen eigentlich auch verstanden.
    Nach erfolgter Ausschreibung ist das Grundstück dann noch auf den Mond zu verschieben oder so ähnlich.

    Herr Veits befleissigt sich so manches mal schon einer sehr kryptischen Ausdrucksweise (oder muss er kriptisch heissen?).

  • Manfred Veits

    |

    Die Forderung der Bürgerschaft nach Aufstellung eines Bebauungsplans ist Beschlusslage. Es ist Sache der Stadträte, diesen – endlich – umzusetzen.

    1.
    Zur Ausgangslage am Unteren Wöhrd
    siehe LINK, insbesondere die Seiten 76-80
    http://www.stb.arch.tu-muenchen.de/download/isb_04_05.pdf

    2. Beschlusslage

    Das damalige Bürgerbegehren wurde vom Stadtrat angenommen, d.h. seither gilt der Wortlaut des
    Bürgerbegehrens wie ein Stadtratsbeschluss.

    Zitat:
    “Mit 6000 Unterschriften richteten sich Bürgerinnen und Bürger gegen das “Solar Quarter” und forderten die Aufstellung eines Bebauungs- und Grünordnungsplans für den gesamten Unteren Wöhrd sowie eine sofortige Veränderungssperre nach § 14 BauGB. Diesem Antrag gab der Stadtrat kurzfristig nach und sorgte für Abhilfe des Bürgerbegehrens mit dem geforderten Bebauungsplanverfahren und einer Veränderungssperre.”

    http://www.regensburg.de/sixcms/detail.php/22475

    3. Festzustellen ist daher ein Vollzugsdefizit; am Unteren Wöhrd herrscht nicht das Volk, sondern Verwaltungswillkür gepaart mit einem untätigen Stadtrat.

  • Die Stunde der Heuchler » Regensburg Digital

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    […] Das Unternehmen wird in der Pressemitteilung nicht genannt, aber nach Informationen unserer Redaktion geht es um die milliardenschwere Immobilien Zentrum Regensburg AG (IZ). Die war nicht nur ein Wahlkampfunterstützer des vormaligen Oberbürgermeisters Hans Schaidinger 200… […]

  • Spendenaffäre: Vorermittlungen gegen Schaidinger » Regensburg Digital

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    […] Entsprechende Anhaltspunkte scheinen sich nun auch im Falle Schaidinger ergeben zu haben. Der vormalige Oberbürgermeister trat nach seiner Amtszeit einen lukrativen Beraterposten beim Bauteam Tretzel an. In der Vergangenheit wurden ihm auch beste Verbindungen zum Immobilien Zentrum (IZ) Regensburg nachgesagt. So wurde beispielsweise unter Schaidingers Amtszeit ein Filetgrundstück am unteren Wöhrd zum Schnäppchenpreis an das Unternehmen verkauft. Zuvor hatte das IZ den Wahlkampf Schaidingers 2008 unter anderem mit großformatigen Werbeanzeigen u… […]

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