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Jubelfeiern und Versammlungen

Platzverweis für Schland-Bremsen

Wenn eine Fußball-Europameisterschaft steigt, dann ist alles anders. Da werden bei BMW am Donnerstag die Bänder abgeschaltet und Großbildleinwände aufgestellt, damit die 2.500 Spätschichtler das Halbfinale gegen Italien anschauen können. Da wird das Regensburger Kulturreferat flexibel, verkündet „Auf König Fußball wird geachtet“ und legt alle Veranstaltungen beim „Kulturfest“ im Stadtpark so, dass sie rechtzeitig vor dem Anpfiff beendet sind. Und auch die Ordnungskräfte nehmen Rücksicht auf die Schland-Feierlichkeiten.

Der Regensburger Domplatz: Im Vordergrund eine erlaubte Jubelfeier, hinten: eine nicht angemeldete Versammlung, nicht erlaubt. Foto: privat

Auto-Korsos und Jubelfeiern werden wohlwollend und ohne übermäßige Strenge betreut, so lange „gewisse Grenzen nicht überschritten werden“. Jubelfeiern, wohlgemerkt. Und eine Jubelfeier ist es, wenn 1.000 oder 2.000 Menschen sich mit Deutschland-Fahnen, -Hüten und Vuvuzelas bewaffnet auf dem Domplatz versammeln, Party machen, „Olé, olé“, „Deutschland, Deutschland“ oder schlicht „Schland“ in die Nacht schreien.

„Deutschen Nationalismus wegbolzen“

Keine Jubelfeier ist es, wenn man dabei – ohne die oben erwähnten Rufe und überhaupt recht still – ein Transparent mit der Aufschrift „Deutschen Nationalismus wegbolzen“ entrollt und dazu Flugblätter verteilt, die diesem „Sommermärchen“, dem „entspannten Patriotismus“ und der ausgelassenen Fahnen-Schwenkerei nicht so recht glauben wollen. Nein. So etwas ist kein Jubel. So etwas ist was Politisches. Und das verdirbt die gute Stimmung. Deshalb ist so eine Aktion, wie man dem Polizeibericht entnehmen kann, eine „nicht angemeldete Versammlung“, die aufgelöst werden muss. Und so wurde – zuletzt nach dem Sieg gegen die Niederlande – eine solche Versammlung (bestehend aus sechs Jugendlichen aus den Reihen der „Falken“) kurzerhand durch die Polizei beendet. Abgeschreckt hat das die Jugendlichen scheinbar nicht: Nach dem Griechenland-Spiel waren sie wieder da, um sich mit Flugblättern und Transparent erneut unter die jubelnden Massen zu mischen. Dieses Mal unbehelligt von den Ordnungskräften. Am Donnerstag geht’s ins Halbfinale…
Universitäre Wahl-Farce

Demokratische Spielwiese gewählt

Mit knapp 50 Mitgliedern ist er fast so groß wie der hiesige Stadtrat: der studentische Konvent der Universität Regensburg. Er wählt den SprecherInnenrat, der anschließend ein Semester lang den stolzen Etat von 20.000 Euro – immerhin ein Euro pro Studierenden – verwalten darf. Der Konvent darf immerhin schlaue Beschlüsse fassen. Interessieren muss das keinen. Und das tut es auch nicht.

Kriegsende in Regensburg

Recherchen zu Wunderglaube und Geschichtsklitterung

Der Wehrmachtsmajor Robert Bürger hat Regensburg vor der Zerstörung durch die amerikanischen Truppen gerettet: Mit dieser Legende hat das kürzlich erschienene Buch „Kriegsende in Regensburg. Die Revision einer Legende“ gründlich aufgeräumt. Unser Autor Robert Werner hat das Buch ausführlich besprochen und ist den Gründen für die willfährig unterstützte Geschichtsklitterung Bürgers nachgegangen. In einer dreiteiligen Serie veröffentlichen wir seine Ergebnisse, die wir hier zunächst kurz zusammenfassen.

CSU-Streit

Schlappe für Rieger-Lager

Mit seinem Versuch, drei Mitglieder der CSU-Abspaltung „Bürger für Regensburg“ aus dem Vorstand auszuschließen, ist das Rieger-Lager vor dem Bezirksschiedsgericht gescheitert. Die drei haben unterdessen Parteichef Armin Gugau den Rücktritt nahegelegt.

Und sie bewegt sich doch

Colosseum: Stadt holt Experten ins Boot

Man muss nur ein paar Jahre hartnäckig bleiben – und schon tut sich was. In der Debatte um ein angemessenes Gedenken für die Opfer des KZ-Außenlagers Colosseum in Stadtamhof hat sich die Stadt nun dazu durchgerungen, auf den Rat von Experten zu setzen. Das gab Kulturreferent Klemens Unger am Mittwoch in der Sitzung des Kulturausschusses bekannt.

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