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Autor Archiv

Es war ein Schlag ins Kontor der Ersatzbrücken-Gegner. Anfang November 2010 verkündeten RVV und Oberbürgermeister Hans Schaidinger: Seit Sperrung der Steinernen Brücke steuern jährlich 100.000 Menschen weniger die Regensburger Altstadt mit dem Bus an.

Das hätte der Vergleich von Fahrgastzählungen aus den Jahren 2007/08 mit Zählungen aus dem Jahr 2010 ergeben. Das Fazit damals: Ein ÖPNV ohne Ersatzbrücke ist schlechter und teurer. Ohne Ersatzbrücke leidet die Altstadt. Eine Westtrasse muss her.
Ein Brückengegner, der mit offenem Visier diskutiert: Walter Cerull (hier bei er Bürgerversammlung in Stadtamhof). Er und das Bürgerbündnis haben dem OB falsche Zahlenvergleiche vorgehalten und warten nun auf Antwort. Foto: Archiv

„Keine Verluste zulasten der Altstadt“

Das Bürgerbündnis gegen eine Ersatzbrücke hat sich lange und eingehend mit diesen Zahlen beschäftigt. Briefe zwischen Sprecher Walter Cerull und OB Schaidinger gingen hin und her. Am Dienstag präsentierte das Bürgerbündnis das Ergebnis seiner Analyse, das da lautet: Es gibt keine Fahrgastverluste zu Lasten der Altstadt. „Da wurden Äpfel mit Birnen verglichen“, so Cerull, der sich damit eine Floskel zu Eigen macht, zu der auch Hans Schaidinger gern greift.

Von Äpfel und Birnen…

Äpfel – das sind alle Fahrgäste, die nach RVV-Zahlen im jeweiligen Zählzeitraum mit den betroffenen Linien 12, 13 und 17 die Donau überquert haben. Birnen – das sind alle Fahrgäste, die mit diesen Linien in die Altstadt gefahren und dort ausgestiegen sind. In Zählzeitraum 2007/08 waren das 58 Prozent aller donauquerende Fahrgäste (Äpfel). Vergleichen müsse man mit Blick auf die Altstadt die Birnen mit den Birnen, so Cerull. Und genau das habe der RVV nicht getan. Aber Cerull. Sein Ergebnis: Auf die Altstadt hat die sperrung der Steinernen und das Fehlen einer Ersatzbrücke keine Auswirkungen. Demnach sind 2007/08 im Schnitt täglich 947 Menschen mit den Linien 12, 13 und 17 in Richtung Altstadt gefahren, um hier auszusteigen. 2010 waren 1.018 Menschen, die mit diesen Linien in die Altstadt kamen. Cerull bezieht sich dabei, wie er mehrfach betont, auf die entsprechenden Zahlen des RVV. Nimmt man dieses Ergebnis kann von Fahrgastverlust – mit Blick auf die Altstadt – keine Rede sein.

Phantasiezahl 100.000?

Zu dem jährlichen Verlust von 100.000 Fahrgästen, den die Stadt im November präsentierte, komme man hingegen nur, wenn man die Äpfel (Donauquerer) aus der Zählung 2007/08 mit den Birnen (Altstadt-Aussteiger) aus dem Jahr 2010 vergleiche. Dann stehen 1.626 täglichen Donauquerern 2007/08 die 1.014 Altstadt-Aussteiger 2010 gegenüber – aufs Jahr hochgerechnet ergäbe das einen Fahrgastverlust von rund 100.000 Menschen, aber eben nur, wenn man Äpfel mit Birnen vergleicht. „Dann bekommt man die erwünschte Phantasiezahl“, so Cerull.

Wie man sich Wutbürger züchtet…

Den Oberbürgermeister hat Cerull vor wenigen Tagen mit seinem Ergebnis konfrontiert, aber noch keine Antwort auf sein Schreiben erhalten. Die darf nun gespannt abgewartet werden. Wurde hier manipuliert? Wurden hier Äpfel mit Birnen verglichen? Cerull ist davon überzeugt und sagt: „Aus solche Dingen wird Futter für Stuttgart21 gemacht. Wegen solcher Dinge gibt es Wutbürger.“ Stuttgart21. Bei seiner Neujahrsansprache hatte Hans Schaidinger dieses Beispiel herangezogen, um die Ersatzbrücken-Debatte zu illustrieren und dabei zur Attacke auf den Wutbürger geblasen. Freilich ließen sich Wutbürger besänftigen und Stuttgarts 21 vermeiden, wenn man öffentlich ausgesprochene Zweifel und Vorwürfe ausräumt. Und zwar im Detail. Am Dienstag ist man bei der Stadt dazu noch nicht in der Lage. Pressesprecherin Elisabeth Knott gibt lediglich zu bedenken, dass der RVV „fachlich fundierte Zählungen gemacht“ habe. Es sei „vielleicht nicht so einfach für einen Laien, die Zahlen richtig zu interpretieren“. Zu einer Stellungnahme von Seiten der Stadt gebe es denn auch keinen Anlass. „Die Analyse steht“, so Knott. Bei den Regensburger Verkehrsbetrieben war am Dienstag kein Ansprechpartner zu erreichen. Wir bleiben dran.

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