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Kultursommer Regensburg 2021

Bühnen, Bands und Baradies

Der Sommer 2021 könnte in Regensburg trotz Corona einiges zu bieten haben. Im Rahmen des Projekts Kultursommer sind Bühnen im ganzen Stadtgebiet geplant – die größte davon auf der Jahninsel. Ein Projekt mehrerer Altstadtgastronomien im Stadtpark steht ebenfalls kurz vor der Genehmigung.

Das Thon-Dittmer-Palais ist einer von vielen Orten, an dem im Kultursommer 2021 etwas geboten werden soll. Foto: Effenhauser/Stadt Regensburg

„Zusammen mit den Künstlerinnen und Künstlern verwandeln wir Regensburg in den nächsten Monaten in eine offene Open-Air-Bühne und dürfen Kultur wieder als berührendes Gemeinschaftserlebnis teilen.“ Das verspricht Kulturreferent Wolfgang Dersch in einer Pressemitteilung der Stadt. Für dieses Vorhaben bekommt Regensburg 500.000 Euro von der Kulturstiftung des Bundes und wird damit als einzige oberpfälzer Kommune gefördert.

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Der „Kultursommer Regensburg 2021“ ist eines von bundesweit 117 Projekten, die mit insgesamt 30 Millionen Euro unterstützt werden. Im Rahmen des Neustarts Kultur stellte Kulturstaatsministerin Monika Grütters dieses Geld zur Verfügung. „Der Kultursommer ist vor allem aber auch ein Ausdruck der Wertschätzung für die Kreativen und eine Anerkennung dafür, wie sehr sie unser Gemeinwesen bereichern,“ so Grütters. Die Kultur könne „uns jetzt aus der Isolation herausholen“ und vielen Menschen „wieder Anregungen und Denkanstöße liefern, sich mit anderen Themen als mit ihrer schwierigen Situation in den langen Monaten des Lockdowns auseinanderzusetzen.“

„Temporärer Aneignungsprozess“

Mit insgesamt 630.000 Euro werden laut Kulturamt „in einem temporären Aneignungsprozess“ Orte „bespielt, gestaltet und transformiert“. So heißt es in einer Verwaltungsvorlage für den Kulturausschuss Mitte Mai. So sollen den Sommer über Bühnen in unterschiedlichen Größen – stationäre große Bühnen, Wanderbühnen, mobile „Artist Corners“ – an verschiedenen Orten in der Stadt aufgestellt werden. „Mit Lesungen, Open-Air-Konzerten, Performances, Theateraufführungen, Ausstellungen und anderen Formaten“ kehre somit „das kulturelle Leben aus der digitalen Welt wieder zurück in den urbanen Raum“. Die dezentralen Auftrittsmöglichkeiten sollen sich über das gesamte Stadtgebiet erstrecken.

Die größte Bühne wird entweder Anfang Juli oder Mitte bis Ende August auf der Jahninsel stehen. Das gab Kulturamtsleiterin Maria Lang im Kulturausschuss bekannt. Nach Auskunft der städtischen Pressestelle werde hier gemäß der aktuellen inzidenzbedingten Regelungen mit 250 Zuschauerinnen und Zuschauern geplant. Für die Bewirtung soll eine „lokale und regionale Gastronomie, vorzugsweise ohne eigenen Freisitz“ zum Zug kommen. Mögliche Konflikte mit dem nächtlichen Betretungsverbot der Jahninsel (ab 23 Uhr) sieht die Stadt nicht. Das Musikende ist um 22 Uhr vorgesehen, Schankschluss ist um 22:30 Uhr.

Vorschläge für weitere Bühnen erwünscht

Als weiterer Ort steht auch bereits der Innenhof des Thon-Dittmer-Palais fest. Des weiteren sucht die Stadt nach weiteren geeigneten Orten. Lang bringt dabei Möglichkeiten wie den Uni-Campus, den Parkplatz am Jahnstadion sowie Parks und Plätze ins Spiel. „Kleine Pop-Up-Lösungen“ seien auch etwa im Georg-Hegenauer-Park, im Skatepark am Hochweg, am Theodor-Heuss-Platz oder am Brunnen an der Danziger Freiheit denkbar. Auch die Seidenplantage habe sich auf private Initiative hin als möglicher Spielort aufgetan. Für weitere Locations bittet die Stadt ausdrücklich um Vorschläge aus der Bevölkerung.

Das künstlerische Programm des Regensburger Kultursommers wird „von einer Jury aus Expert*innen unterschiedlichster Sparten gestaltet“. Die Stadt wolle hierbei „die konzeptionelle Verantwortung bewusst in den Händen der freien Szene“ belassen. Eine eigene Homepage soll bald über Veranstaltungen, Initiativen und Auftrittsmöglichkeiten informieren.

Noch ist es leer im Stadtpark. Foto: om

„Baradies“ im Stadtpark

Eine weitere Attraktion im zweiten Regensburger Corona-Sommer steht kurz vor der Genehmigung: „Baradies“. Das Konzept von Kosmonaut-Betreiberin Sophia Ramm sieht eine große Freisitzfläche im Stadtpark vor, die von zehn bis zwölf Altstadtgastronomien bespielt werden. Dabei bewirtet jede Bar, Kneipe oder Diskothek eine eigene Parzelle. Die jeweiligen Bereiche sind kreisförmig um eine 360-Grad-Bühne angeordnet und haben separate Eingänge. Das ermöglicht die Einhaltung von Hygieneregeln und zugelassenen Gruppengrößen.

Nachdem die Fläche im Stadtpark im vergangenen Jahr exklusiv an Dult-Festwirt Michael Hahn vermietet wurde, betont Ramm nun gegenüber unserer Redaktion ein großes Zugeständnis seitens der Stadt. So hätten sich Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer und der für Grünanlagen zuständige Bürgermeister Ludwig Artinger in der Stadtverwaltung für die „Baradies“-Idee eingesetzt. Organisatorin Ramm betrachtet die Möglichkeit ein Freisitzareal im Stadtpark zu schaffen als „faires Projekt für alle“. Club- und Barbetreiberinnen und -betreiber, die lange geschlossen haben mussten oder über keine Freisitze verfügen, würden sich sehr auf diese Gelegenheit freuen. Der Start ist für Juli geplant.

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Kommentare (5)

  • Richard

    |

    Was “Dult-Festwirt Michael Hahn” exclusiv für einen Schaden im Stadtpark hinterlassen hat, kann man eindrucksvoll vor Ort oder auf dem Foto im Text sehen. Damit sich die Gastronomie gesundstößt, finanzieren wir Steuerzahler dann den Flurschaden.

  • Mr. T.

    |

    Das Stadtpark-Konzept hört sich interessant an. Noch einen Brezen-Bier-Bratwurst-Ballermann-Biergarten von einem “Festwirt” braucht kein Mensch. Lieber Abwechslung von verschiedenen guten Gastronomi*innen.

    Auf den Kultursommer bin ich gespannt! Vielleicht könnte regensburg-digital da ja einen Wegweiser oder Planer mit einem veranstalterübergreifendem Programm bieten …

  • Programm?

    |

    Es wäre auch interessant zu erfahren, wer denn in dieser „ Jury aus Expert*innen unterschiedlichster Sparten“ so vertreten ist.

    So wie es in Regensburg (nicht nur) die letzten Jahre so läuft, wäre durchaus möglich, dass dann dort wieder mal die übliche Blase der üblichen Künstler, die üblicherweise immer und überall bei sowas auftreten, dort auch exklusiv auftreten – weil die Jury eben auch zur Blase gehört.

    Kann aber ja zur Abwechslung vielleicht auch mal anders sein? – Lassen wir uns überraschen.

  • Madame

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    Eine Überraschung wäre in diesen corona Sommer in regensburg wünschenswert. Die rewak nacht im stadtparkt oder andere Feste sind immer nach dem gleichen Thema abgelaufen. Der brezenbier wirt auch keine Alternative für eine breitere bevölkerungsschicht. Was bleibt uns Regensburgern anders übrig, als abzuwarten und uns Geduld zuüben

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drin