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"Wie die Angst nach Regensburg kam"

Debatte um Hauptbahnhof Regensburg und Intensivtäter: Elternbrief ruft Bild-Zeitung & Co auf den Plan

Die Debatte um die Sicherheitslage am Hauptbahnhof von Regensburg hat überregionale Medien und den Landtag erreicht. Neuigkeitswert hat die Berichterstattung, in deren Zuge nun auch die AfD mit falschen Behauptungen auf das Thema aufgesprungen ist, kaum.

Aktuell ist das Areal um den Hauptbahnhof bei Milchschwammerl die meiste Zeit eher verwaist. Foto: Aigner

Von Stefan Aigner und Martin Stein

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Regensburg hat ein Problem mit sogenannten Mehrfachintensivtätern aus Tunesien und Regensburg hat ein Problem mit der Sicherheitslage am Hauptbahnhof. Das lässt sich nicht bestreiten. Das wird in der hiesigen Lokalpresse schon seit letzten Herbst berichtet, unter anderem auch bei regensburg-digital. Es ist Thema im Stadtrat, bei Polizei, Staatsanwaltschaft und Gericht. Ein kurzer Abriss.

Im Vergleich zu den Vorjahren und zur Vor-Corona-Zeit ist die Kriminalität im Bahnhofsumfeld seit dem letzten Jahr merklich gestiegen (mehr dazu). Offizielle Zahlen gibt es zwar erst im März, doch vorläufige Daten bis letzten Oktober, die unserer Redaktion vorliegen, zeigen: Körperverletzungsdelikte im Bahnhofsumfeld liegen in etwa wieder auf dem hohen Niveau von 2018 (116). Es gab in dem Bereich etwa 20 Raubdelikte, die im Wesentlichen der erwähnten Gruppe von Intensivtätern zuzuordnen sind. Auch die Zahl der Sexualdelikte im Umfeld des Hauptbahnhofs stieg im Vergleich zum Jahr 2022 (neun) um etwa 50 Prozent – wobei noch unklar ist, um welche Delikte es sich im Detail handelt.

Staatsanwaltschaft: 35 Tatverdächtige für eine Vielzahl von Delikten verantwortlich

Mit Blick auf die Tatverdächtigen – nicht nur beim Bahnhof, sondern insbesondere auch bei Diebstahldelikten – hat ein eigens eingerichtetes Sonderreferat bei der Staatsanwaltschaft in Zusammenarbeit mit einer neuen Ermittlungsgruppe bei der Kripo („Radius“) seit Mitte November Ermittlungen gegen 35 Personen eingeleitet. Von diesen befinden sich aktuell 30 in Untersuchungshaft. Nimmt man den öffentlich kommunizierten Durchschnitt von 5,5 Straftaten, den die Staatsanwaltschaft in Zusammenhang mit Mehrfachintensivtätern kommuniziert hat, dann könnten diese für über 150 Straftaten verantwortlich sein.

31 dieser 35 Tatverdächtigen stammen laut Oberstaatsanwalt Thomas Rauscher aus Tunesien. Zur Einordnung: In Regensburg befinden sich, weil der Regierungsbezirk Oberpfalz und damit das hier angesiedelte ANKER-Zentrum für dieses Herkunftsland zuständig sind, knapp 300 Menschen aus Tunesien.

Beim überwiegenden Teil der Delikte handelt es sich laut Rauscher um gewerbsmäßige Diebstähle in den Schwerpunkten DEZ, Bahnhofsgebäude und Arcaden sowie um „mittlere Körperverletzungen“.

Falscher Eindruck trotz bestehender Probleme

Auch wenn also die Situation (nicht nur) rund um das Milchschwammerl am Hauptbahnhof auch abseits der reinen Statistik vor allem für Frauen mindestens unangenehm ist und der Weg dort insbesondere nachts kaum gangbar: Regensburg hat kein Problem mit Männern „mit arabischem Aussehen“, die rund um den Hauptbahnhof arglose Frauen ins Gebüsch zerren, um sie dort zu vergewaltigen.

Dieser Eindruck entstand zuletzt durch die Anzeige einer angeblichen Vergewaltigung am helllichten Tag, die man nach heutigem Stand wohl als frei erfunden bezeichnen muss – gegen die Anzeigenerstatterin wird nun selbst wegen Vortäuschens einer Straftat ermittelt. Verstärkt wurde das durch ein weiteres Sexualdelikt, wegen dem zwei tatverdächtige Tunesier festgenommen wurden und das nach bisherigen Erkenntnissen in Zusammenhang mit Drogen zu stehen scheint.

Elternbrief wird umgedeutet

Dieser Eindruck entstand aber auch durch Schlagzeilen a la „Wie die Angst nach Regensburg kam“, mit denen die Bildzeitung seit Montag ihre Plus-Inhalte bewirbt. Anlass ist ein Elternbrief der St.-Marien-Schulen („Englische Fräulein“) vom 30. Januar zur Schulwegsicherheit, dessen Brisanz die Bild aufbläst und mit verzerrenden Darstellungen, etwa zum Schulweg, garniert.

Wie die Angst nach Regensburg kam, erfährt man nur bei BildPlus – oder korrekt eingeordnet seit Wochen in den hiesigen Medien. Foto: Ausriss Bild.de

In dem erwähnten Brief weist Schuldirektor Hans Lindner „aus gegebenem Anlass“ darauf hin, dass der Hauptbahnhof und die Fürst-Anselm-Allee als Kriminalitätsschwerpunkt gelten, den die Schülerinnen bei Dunkelheit meiden und generell dort nur in Gruppen unterwegs sein sollten. In einem unaufgeregten und alles andere als alarmistischen Ton. Zwischenzeitlich haben diverse andere Medien, rechtsextreme Blogs und auch die AfD den Brief aufgegriffen, der so oder so ähnlich schon seit Jahren verschickt wird.

„Der Anlass ist keiner Drohkulisse geschuldet“, sagt Lindner. Es sei auch nichts passiert. Der Brief sei unter dem Eindruck der damals noch im Raum stehenden zwei angezeigten Sexualdelikte entstanden. „Rein präventiv“, sagt Lindner. Und solche Präventionsmaßnahmen gebe es schon all die 17 Jahre, seit er Schulleiter sei. Er verwahrt sich nachdrücklich gegen die Vereinnahmung durch die AfD.

Landtags-AfD: Fraktionschefin Ebner-Steiner mit realitätsfernen Behauptungen

Im weiteren Verlauf machte die AfD-Fraktion im bayerischen Landtag die Situation in Regensburg zum Thema auf (die beiden AfD-Stadträte, die es in Regensburg gibt, fallen bislang nicht durch sonderliche Aktivität auf) und erweckte mit einem Dringlichkeitsantrag vom 6. Februar kurzerhand wider besseren Wissens den Eindruck, es habe in zwei Vergewaltigungen gegeben. AfD-Fraktionschefin Kathrin Ebner-Steiner vermischt in der Debatte diesen Mittwoch dann die beiden Sexualdelikte irgendwie.

Sie behauptet, zwei Tunesier hätten in Regensburg am helllichten Tag eine Frau in einem Park vergewaltigt, was definitiv falsch ist. Lindners Brief stellt die Abgeordnete in einen Kontext, der schlicht nichts mit der Realität zu tun hat.

Turbo-Verfahren und Modellprojekt: CSU-Abgeordneter Aumer schreibt einen Brief

Zu Wort gemeldet hat sich auch der Regensburger CSU-Bundestagsabgeordnete Peter Aumer. Er hat einen Brief an Bundesinnenministerin Nancy Faeser geschrieben, wie er auf Facebook mitteilt. Gefordert seien nämlich der Bund und die Stadt Regensburg. Der Freistaat sei lediglich Partner, so Aumer in einem Interview mit Welt-TV.

Neben der schon älteren Forderung der Union, die Maghreb-Staaten zu sicheren Herkunftsländern zu erklären, stellt der CSU-Politiker unter anderem ein Modellprojekt in Regensburg für den Umgang „mit ausländischen Mehrfachintensivstraftätern“ in den Raum. Auch regt er „Turboverfahren“ für Asylbewerber aus den Maghreb-Staaten an.

Experte für Migrationsrecht: Aumer-Vorschlag dürfte kaum etwas bringen

Dass das etwas bringt, bezweifelt der Regensburger Rechtsanwalt Philipp Pruy, bundesweit bekannter Experte für Migrationsrecht. Die Forderung nach „Schnellverfahren“ für bestimmte Asylsuchende sei zwar „eine gern gewählte Forderung konservativer Politiker“, so Pruy. „Die Auswirkungen auf die Abschiebepraxis der Ausländerbehörden dürfte jedoch sehr begrenzt sein.“

Selbst wenn das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge einen Asylantrag im Turbo-Verfahren prüfe und ablehne, müsse immer noch die Ausländerbehörde die Abschiebung durchführen, aber, so Pruy: „In den allermeisten Fällen kann ohne gültigen Reisepass nicht abgeschoben werden.“ Nach der Ablehnung des Asylantrags müsse die Behörde deshalb „ein sehr langwieriges Passersatzpapierverfahren einleiten, welches auch mehrere Jahre in Anspruch nehmen kann“.

Verteilung und Verkehr…

Eine weitere Forderung, die Aumer laut seinem Facebook-Post an Faeser gerichtet hat: Die zentrale Sonderzuweisung von Asylsuchenden aus Tunesien nach Regensburg müsse aufgelöst werden. Folgt man aber der Regierung der Oberpfalz ist Aumer zumindest mit dieser Forderung an der falschen Adresse. Laut Bezirksregierung würden zwar „die Zuständigkeiten der einzelnen Bundesländer für die Herkunftsländer (…) zwischen Bund und Ländern abgestimmt“, aber: „Die Verteilung der Zuständigkeiten des Freistaats Bayern auf die Regierungsbezirke erfolgt dann landesintern.“

Bürgermeisterin Astrid Freudenstein (CSU) schließlich bringt anlässlich der Debatte um die Sicherheitslage am Hauptbahnhof die von der CSU immer wieder geforderte Aufhebung der Durchfahrtsperre aufs Tapet. Dies sei „eine wichtige Sofortmaßnahme, (…) um dem Raum rasch Frequenz zurückzugeben“. Es brauche nämlich, so Freudenstein, Frequenz und Belebung, „sonst werden weiterhin schräge Gestalten den Raum für sich vereinnahmen und prägen“.

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Kommentare (40)

  • joey

    |

    Das “Paß wegwerfen” muß ein Ende haben. So lange der Ehrliche der Dumme ist, ist jede positive Migrationspolitik grundsätzlich erfolglos, auch in Regensburg. So lange kriegt auch die AfD kostenlos Futter, weil das keiner versteht – außer man ist grün gehirngewaschen.

  • peter sturm

    |

    nach dem abriss des kepler-areals hat die stadt um den bahnhof ein planerisches desaster angerichtet.
    der erste vernünftige vorschlag kommt von frau freudenstein!

  • Mr. T.

    |

    Aumer und Freudenstein nutzen natürlich schamlos die Situation für ihre eigene Agenda aus. Bin gespannt, wann jemand aus dem Loch steigt und meint, ein RKK vor dem Bahnhof würde die Gegend auch befrieden.
    So lange man immer nur die sinnlose Abschieberei als einziges Sanktionsmittel im Hinterkopf hat, wird man mit dem Problem nie fertig werden. Und was, wenn danach wieder die die kriminelle Hoheit im Bahnhofsumfeld übernehmen, die man max. bis in die Isarstraße, nach Königswiesen oder hinter das Ostentor abschieben kann?
    Man kann Menschen wegsperren, die dreimal schwarzgefahren sind, und bei regelmäßigen Gewalttaten und bandenmäßigem Diebstahl wären der Justiz auf einmal die Hände gebunden? Das kann doch kein Problem sein, hier mit so einer überschaubaren Zahl von Intensivtätern fertig zu werden. Außer natürlich man denkt immer nur drüber nach, wie man sie am besten aus dem Land bekäme.

  • KW

    |

    “Frequenz und Belebung” indem der Bahnhofsvorplatz wieder durch Autoverkehr zerschnitten wird? Sagt sie als “Radlerin”? Noch offensichtlich sinnfreier ging’s nicht?

  • michinga

    |

    @ Peter Sturm und Frau Freudenstein
    Ich lasse nochmal Revue passieren: Die Kriminalitätsrate ist jetzt wieder auf dem Niveau von 2018. Damals und davor durfte man vor dem Bahnhof freudig mit dem Pkw vorbeiheizen. Die Kriminalität war ähnlich.

    Ergo: Mit mehr “Frequenz” an Autos/MIV ist man dann also nicht mehr nur durch Kriminalität bedroht, sondern auch durch vorbeirollendes Blech. Wie schön.
    Zudem darf man dann als Fußgänger wieder bei einer endlos-langen Rotphase beobachten wie einem der Bus in der Albertstraße vor der Nase wegfährt.

    *Ironie an* Super Vorschlag!

    Wenn man sich das so vergegenwärtigt, erschiene es mir sinnvoller, die Probleme um den Bahnhof herum dadurch zu lösen, indem man wieder Quarantäne-Maßnahmen à là Corona einführt. Dann hätte man weder/ kaum Kriminalität, noch bedrohlichen Autoverkehr…. .
    *ironie aus*.

  • BvG

    |

    Freudenstein irrt. Schräge Typen treiben sich an allen Bahnhofsgegenden der Welt rum, WEIL da die Frequenz so hoch und die Situation so anonym und unübersichtlich ist. Auch Drogenhändler sind auf hohe Frequenz angewiesen. Abgesehen davon soll auf dem nördlichen Bahnhofsvorplatz doch der neue ZOB entstehen, dann ist da für Verkehr doch wieder kein Durchkommen mehr. Zum Nachrichtenwert: Überregionaler Nachrichtenwert ist nicht identisch mit lokalem Nachrichtenwert.

  • Haruko

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    “Regensburg hat ein Problem mit sogenannten Mehrfachintensivtätern aus Tunesien und Regensburg hat ein Problem mit der Sicherheitslage am Hauptbahnhof. Das lässt sich nicht bestreiten.”

    Nach diesem Satz hätte der Artikel eigentlich auch schon aufhören können. Tatsächlich folgt aber nun haufenweise “Whataboutism”, der den Eindruck erweckt, dass nicht die Situation an sich schlimm ist, sondern die Reaktionen darauf. Und wenn von zwei Vergewaltigungen tatsächlich nur eine stattgefunden hat, dann ist das ja schon rein rechnerisch nur halb so schlimm, gell?

  • idefix

    |

    Der Bereich rund um den Hauptbahnhof ist seit Jahren mehr und mehr zu einem Schwerpunkt der Kriminalität geworden, die scheinbar nicht mehr kontrollierbar ist. Die mutmaßlichen Sexualdelikte sowie die etablierte Alkohol- und Drogenszene sind ein Beweis dafür. Es ist nicht zuletzt seit der von Stadtrat beschlossenen Verkehrsberuhigung mit der Sperrung der Durchfahrt vor dem Hauptbahnhof und der südlichen Maximilianstraße und der verkehrlichen Abwertung der Albertstraße ein Angstraum im Bereich des Zugangs zur Altstadt mit seinen Parks entstanden, den man am besten Tag und Nacht meidet. Durch die falsche Entscheidung, den Verkehr dort zu verdrängen, ist ein in jeder Hinsicht unsicheres Bahnhofsviertel entstanden, die nicht vom Verkehr gestört, Kriminelle anzieht. Die Zunahme der Straftaten ist ein Beleg dafür. Auch weil die soziale Kontrolle des Raums durch die ständige Frequenz von Personen und auch durch den ständigen Verkehrsfluss rund um den Hauptbahnhof fehlt. Man fühlte sich dort früher dadurch subjektiv sicherer zu allen Tages- und Nachtzeiten. Das mögliche Beobachtetwerden durch einen Autofahrer kann gerade in der Nacht im Fall des Falles einen Straftäter eher von Straftaten abhalten und weil im schlimmsten Fall auch unmittelbare Hilfe möglich ist. Diese soziale Kontrolle ist aktuell durch die erzwungene Verkehrsberuhigung nicht mehr der Fall. Vor allem nachts ist der Raum vom Hauptbahnhof bis zur Maximilianstraße wenngleich gut beleuchtet tot und daher gefährlich für alle Passanten, ob zu Fuß oder mit dem Rad tot. Weil ein Anziehungspunkt für Kriminelle, die auch eine bessere Beleuchtung und eine personell überforderte Präsenz durch Polizei und Ordnungsdienst nicht vor Delikten abschrecken wird. Dies nützt die kriminelle Klientel rücksichtlos gegenüber anderen Menschen aus. Daran wird auch eine teure gestalterische Aufwertung und Verkehrsberuhigung nichts ändern.
    Die jetzige verkehrliche Funktion ist folgende:
    Durch die Sperrung des nördlichen Bereichs der Maximilianstraße und der Durchfahrt vor dem Hauptbahnhof wurde die sinnvolle verkehrliche Funktion der innenstadtnahen Umfahrung des Altstadtkern vom Osten der Altstadt in den Westen/Inneren Westen und umgekehrt sowie zur notwendigen Erschließung und Erreichbarkeit des expandierenden (Geschäfte, Dienstleister) südlich entlang der Bahnanlagen sowie des Mobilitätsschwer-punktes Hauptbahnhofs selbst aufgegeben und bewusst erschwert. Der Verkehr wurde jetzt umwegig auf die Route der ohnehin stark belasteten Friedenstraße gezwungen, mit der Folge erheblicher Wartezeiten und Staus an den dortigen überlasteten Knotenpunkten nicht nur zu den Hauptverkehrszeiten. Die Albertstraße, die Margaretenstraße und die Bahnhofstraße wurden in ihrer verkehrlichen Funktion (Umfahrung Altstadt und Erschließung) als Bestandteil der Altstadtsüdumgehung abgewertet und zu Anliegerstraßen zum Parken (Kfz in der Albertstraße, Busse in der Bahnhofstraße) degradiert.
    Fazit:
    Gerade die gravierende Änderung des Verkehrssystems durch die Aufgabe der Altstadtsüdumgehung hat das Umfeld des Hauptbahnhofes mit der Verkehrsberuhigung immer mehr zu einem zentralen kriminellen Schwerpunkt in Regensburg werden lassen, Die Sicherheit der Bürger ist dadurch aufs Höchste gefährdet, wie die steigenden Straftaten beweisen. Dies schadet dem Ruf der Stadt als Weltkulturerbe im In- und Ausland. Es ist deshalb zu überlegen, ob nicht als erster Schritt die Wiederherstellung des ursprünglichen verkehrlichen Zustandes der Altstadtsüdumgehung die Kriminalität rund um den Hauptbahnhof wieder sinken lässt. Dies wäre schneller zu realisieren und günstiger als eine aufwändige, rechtlich umstrittene Videoüberwachung im öffentlichen Raum und ökologisch bedenkliche Beleuchtung auch noch der Grünflächen. Frühere Fehlentscheidungen kann man auch nicht durch den fordernden Ruf nach mehr Polizei und Ordnungsamt, die ohnehin personell am Limit sind, kaschieren.
    Leider ist zu befürchten, dass sich nichts ändern wird, weil die Verantwortlichen politisch und ideologisch verengt zu Lasten der Sicherheit für ihre Bürger und Besucher unflexibel auf ihre einmal beschlossenen falschen Entscheidungen beharren. So kann man die Bürger, das Vertrauen verlierend, auch in eine politisch fragwürdige Ecke drängen, gegen die jetzt viele protestieren.

  • michinga

    |

    ich bin gerade mit dem Rad durch den teilweise verkehrsberuhigten Bereich gefahren. Wie jeden Tag. Ein Autofahrer, der aus der Parkbucht vor dem Bahnhof fuhr, ohne auf den Verkehr zu achten, hat mir mit Kippe im Mund und laut aufgedrehter Musik mit voller Fahrt die Vorfahrt genommen. Hätte ich nicht geistesgegenwärtig gebremst, hätte er mich fast angefahren. Kommt leider häufiger vor.

    Ich bin dafür, dass der Hauptbahhof mit dem Auto nur noch von der Südseite aus befahrbar ist. Der Autoverkehr bzw. MiV ohne sichere Fahrradwege gefärhdet in Regensburg Leib und Leben.
    Man braucht weniger davon, statt mehr.

    Da die Kriminalitätsrate um den Bahnhof nun auf dem Niveau von 2018 ist – wo man mit dem Auto noch ‘ungestört’ dort fahren durfte – löst mehr Verkehr das Problem der Kiminalität dort also nicht. Damals, mit mehr Autoverkehr, war es dort nach dieser Statisitk auch nicht sicherer.

    Mehr MiV/Autoverkehr macht das Areal noch unsicherer, da von ihm selbst Gefahr gegen Füßgänger, ÖPNV-Nutzer und Radfahrer ausgeht.

  • Alex

    |

    Bin in der Regensburger Innenstadt aufgewachsen und lebe hier seit über 45 Jahren…..und jeder der hier länger als 10 Jahre lebt weiß das dass Bahnhofsviertel heute kein anderes ist als auch vor 20jahren mit allen Problemen die halt so ein Bahnhofsviertel nunmal leider mit sich bringt. Das ist vielleicht nicht gut und nicht schön aber definitiv nichts anderes als in anderen Großstädten. Das dass nun derartig hochgejazzt wird versteh ich nicht. Fühle mich ehrlich gesagt in Bahnhofsvierteln anderer Großstädte deutlich unsicherer als in Regensburg. Zu bedenken gilt hierbei auch: früher (ca vor 30jahren) war die Problemzone der Haidplatz, bis die Leute von dort per Platzverweis vertrieben wurden um die Touristen nicht zu stören…..danach war’s der Domplatz…..dort erfolgte der Platzverweis deutlich schneller als vorher am Haidplatz und danach tauchten sie halt am Bahnhof auf und sollte man sie von dort nun wiederum vertreiben…..was wollen wir wetten wo sie dann auftauchen? Neupfarrplatz? Arkaden Vorplatz? Es ist egal! jede Großstadt hat ihre “Problemzone” und auch ein vertreiben der Leute ändert nichts daran das es sie gibt. Wer nun behauptet das dieses Problem in RGB neu wäre oder gar das es erst seit den Flüchtlingen von 2015 existieren würde, der kennt Regensburg entweder gar nicht oder ist vor 2015 mit verschlossenen Augen durch die Stadt gegangen.

  • Mr. B.

    |

    Zu BvG
    7. Februar 2024 um 21:59 | #
    Freudenstein irrt. Schräge Typen treiben sich an allen Bahnhofsgegenden der Welt rum, WEIL da die Frequenz so hoch und die Situation so anonym und unübersichtlich ist. Auch Drogenhändler sind auf hohe Frequenz angewiesen.

    BvG Sie irren auch, denn in den Berliner Parks werden auch ganz offen Drogen gehandelt.
    Den Dealern und Konsumenten ist es völlig egal, ob Passanten da sind oder nicht.
    Fakt ist hier, daß die Polizei hier überfordert ist und schon viele Jahre nicht mehr konsequent einschreiten, bzw. einschreiten darf.
    Also einfach weiter so? Diebstahl und Drogenkriminalität fördern auch schwerere Straftaten.

  • St. Schrödinger

    |

    Bahnhöfe und Häfen sind doch – schon qua Klischee – stets erste und beste Anlaufpunkte beim Drogenkauf und/oder -konsum. Personal für sämtliche Haupt- und Nebenrollen inklusive. Das war aber schon so, bevor die Straßen geteert waren.
    Der beste Beweis, dass eine erneute Freigabe für den MiV nichts ändern würde (besonders nicht an der Wahrnehmung!) ist doch die Rezeption des aktuellen Aufregers. Ja glaubt denn auch nur einer ernsthaft, dass Autoverkehr (inkl. Geräuschkulisse) ein Notzuchtdelikt im 25m entfernten Gebüsch am Fußweg verhindern hätte können?
    Ja haben denn die damals alle gelogen, die damals schon ständig von Suchtlern, Nutten und Strichern bedrängt wurden? Das war wohlgemerkt in den 80ern, also noch ohne MAHGREB-Banden, dafür mit stets heftig vom Kat-freien Autoverkehr frequentiertem Bahnhofsvorplatz. Den konnte man bekanntermassen damals schon keiner Frau alleine zumuten.

    Ordentlich ausleuchten, bestreifen, pflegen und sauber halten. In einer siffigen Umgebung halten sich gern siffige Gestalten auf.
    Achtet mal drauf, wenn ihr das nächste Mal in einer Kneipe seid “Zwinkersmiley”.

  • KW

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    @idefix, die Länge Ihrer Referate kaschiert in keinster Weise Ihr politisch und ideologisch eingeschränktes Denken und Ihre daher falschen Schlussfolgerungen.

  • Christian

    |

    @ Alex
    Wie bitte? In Regensburg gab es vor 20 Jahren auch schon mehrere Vergewaltigungen? Und dann auch noch im Park? Ich weiß nicht in welchem Regensburg sie aufgewachsen sind aber diese öffentliche Drogenszene gibt es seit ca. 15 Jahren. Nicht länger. Ende der 90er war das nicht existent. Wer mit Bundespolizisten spricht der erhält von diesen die Erklärung dass sich diese Szene aufgrund des hier ansässigen Substitutionsarztes ausgebildet hat. Und tatsächlich haben mir das Leute aus der Szene bestätigt. Die mit denen ich gesprochen habe wohnen in Schwandorf und Burglengenfeld sind aber tagsüber häufig in Regensburg.
    Und es ist auch keine Erklärung dass es “eben Probleme sind die halt so ein Bahnhofsviertel nunmal leider mit sich bringt”. Das ist kein Naturgesetzt. Es ist im bestenfall ein Kontrollverlust im schlechtesten Fall ein Kontrollverzicht. So schnell geht das also schon sich damit abzufinden: Bahnhof = anonym und schnelllebig = Kriminalität = Vergewaltigung und Drogenhandel –> Wahre Aussage und damit stimmt die Gleichung und alles ist gut?
    Auch ihre Aussage dass die Szene früher auf dem Haidplatz und Domplatz zu finden war und wegen der Touristen verbannt wurde. Aber dem Grunde nach sei es das Gleiche gewesen. Nichts von dem was sie sagen stimmt. Regensburg war vor den 90er Jahren keine Touristenstadt sondern ländlich industriell geprägt. Und diese öffentliche Kriminalität wie Drogenhandel Drogenkonsum Gewalt und Vergewaltigung gab es so auch nicht. Die Drogenszene hat sich in einschlägigen Kneipen getroffen. Das Waschbrett fällt mir dazu kurzerhand ein. Öffentlichen Drogenkonsum gab es nicht. Und auch keinen öffentlichen Drogenhandel.
    Ich habe irgendwie den Eindruck dass sie noch nicht so lange in Regensburg leben wenn sie das alles was hier jetzt passiert business as usual als bezeichnen weil es ja immer schon so war. Es war definitiv nicht so! Seit ca. 10 Jahren sieht man zu wie sich diese Szene dort herausbildet. Und durch Gleichgültigkeit und Untätigkeit hat man sich gewollt oder ungewollt zum Züchter dieser gemacht.

  • Rainer

    |

    @Mr. T.:

    Menschen, die KEIN Recht auf Asyl haben, dürfen wir NICHT in unser Land lassen oder wir müssen sie schnellstens zurückbringen. Und die Menschen, die ein Recht auf Asyl haben, müssen wir herausragend betreuen und integrieren. Beides können wir nicht.

    Die „überschaubare“ Anzahl von Intensivtätern hockt  doch schon im Knast. Dort basteln wir also absehbar am Nachwuchs für kriminelle Strukturen. Weil lebenslänglich mit Sicherungsverwahrung gibt es nicht für Ladendiebstahl oder das Dealen von Kleinstmengen. 

  • michinga

    |

    @ Christian: wie ist denn Regensburg eigentlich heute geprägt?

    Für mich, der auf dem Land aufgewachsen ist, aber auch in mehreren größeren Städten gewohnt hat, ist es jedenfalls auch heute noch ländlich und industriell geprägt.

    Ah und ja, seit 15 Jahren (seitdem kenne ich RGB) ist die Albertstraße in meiner Wahrnehmung ähnlich wie heute. Nur war man früher als Fußgänger/ Radfahrer dort noch stärker vom MiV/ Autoverkehr bedroht.

    An Berichte über Vergewaltigungen – auch in Parks – kann ich mich auch seither erinnern.

    Aber auch damals wie heute ist es so, dass der bei weitem größte Teil von Sexualdelikten im privaten/ familiären Umfeld stattfindet. Weder dort, noch in der Öffentlichkeit ist das gutzuheißen, aber ich finde, das gerät bei der Debatte hier dann doch stark aus dem Fokus.

  • Christian

    |

    @michinga
    Regensburg hat zwar noch Industrie wenn man Infineon Continental (wird in den nächsten Jahren in Rgbg auch schließen) MR und ein paar andere nimmt. Jedoch hat sich die Art der Beschäftigung erheblich verändert. Es ist mehr Engeneering und mehre Dienstleistung als Rohre schweißen und Bleche kanten. Die damalige Industrie mit den schlechter bezahlten Beschäftigungen gibt es nicht mehr oder nicht mehr in dem Umfang. Teppichwerk Lackfabrik Zuckerfabrik Sachsenwerk. Das muss kein Nachteil sein. Aber im Vergleich zu damals ist Regensburg viel stärker zu einer Dienstleistungsstadt und Stadt in der Ingenieurstätigkeiten gefragt sind geworden. Das meine ich mit der Veränderung.
    Ich weiß nicht von welchen Vergewaltigungen sie sprechen. Ich möchte nicht sagen dass es in Regensburg niemals Vergewaltigungen gab. So einen Blödsinn würde ich niemals behaupten. Aber diese Gewaltexzesse in der gesamte Altstadt insbesondere am Hbf und dann vor kurzer Zeit die (teilweise versuchten) Vergewaltigungen des Madegassen etc.
    Ich frage mich was mit den Bürgern los ist die das alles beschwichtigen und abtun (z. B. mit dem Argument “war ja eh scho immer so”). Und ich frage mich wo man in seinem Leben falsch abgebogen sein muss wenn man den Elefant im Raum nicht sieht oder nicht sehen will und ihn konsequent ignoriert.

  • St. Schrödinger

    |

    @Christian:
    Im Rahmen der Auswertung einer repräsentativen Befragung in Regensburg “Sicherheit von Frauen im öffentlichen Raum” aus dem Jahr 2020 wird ein Vergleich mit einer früheren Studie von 1995 gezogen:
    “Sowohl Seiler (1995) als auch die vorliegende Studie konnte zeigen, dass vor allem die Umgebung rund um den Bahnhof (Albertstraße, Maximilianstraße) von Frauen als unsicher wahrgenommen wird. Hervorgerufen wird die Unsicherheit besonders durch als
    unangenehm wahrgenommene Personengruppen, welche mit dem Konsum von
    Drogen beziehungsweise Alkohol oder mit Bettelei in Verbindung gebracht werden.
    Die Übereinstimmung der beiden Studien in diesem Punkt zeigt, dass sich
    in den letzten 25 Jahren die Wahrnehmung der Situation rund um den Bahnhof
    wenig verändert hat. Damals wie heute fühlen sich Frauen unsicher und meiden
    die Umgebung nach Einbruch der Dunkelheit.” S. 85 f.

  • Günther Herzig

    |

    Soeben gelesen:
    Nach BILD-Informationen leben im Ankerzentrum Regensburg rund 300 Tunesier. Neben den 30 Personen, die als Mehrfach- und Intensivtäter gelten, sind 40 Personen ausreisepflichtig. Aber: Abgeschoben wurde bisher niemand. Die Regierung der Oberpfalz auf BILD-Nachfrage: „Der Grund sind fehlende Dokumente.“ut Bildzeitung

  • Christian

    |

    St. Schrödinger
    Sie sprechen von der Wahrnehmung der Menschen?
    Was soll das denn belegen? Damals 1995 war der Bahnhof sicher auch schon einer der unschöneren Orte in Regensburg. Und natürlich haben sich dort betrunkene Personen wie soll man sagen “Glücksritter” aufgehalten. Das heißt aber nicht dass man dort Gewalt und Vergewaltigungen geduldet hat und dass dort am helllichten Tag Drogen gedealt wurden.
    Wenn die tatsächliche Anzahl der Strafdelikte niedrig ist werden die Leute trotzdem den zwielichtigsten Ort nennen wenn sie danach gefragt werden wo sie sich nicht sicher fühlen. Und sie haben damit ja auch Recht. Was soll so eine lächerliche Umfrage belegen frage ich nochmal?
    Ich sage ihnen und die Polizei würde mich heir stützen dass die QUANTITÄT und die QUALITÄT und auch die UNGENIERTHEIT der Straftaten enorm zugenommen hat. Niemand hätte 1995 auf dem Bahnhof ein Briefchen Heroin verkauft! Und niemand hätte dies dort öffentlich konsumiert!
    Schauen sie sich mal um im Raum. Sehen sie einen Elefanten?

  • Stefan Aigner

    |

    Nur mal zur Klarstellung:

    Bislang weiß man in diesem Jahr von einer mutmaßlichen Vergewaltigung (Um welche Sexualdelikte es sich im letzten Jahr gehandelt hat, ist im Detail noch nicht bekannt.). Diese fand nicht am hellichten Tag, sondern abends/nachts (19.45 Uhr) statt, nicht im Park, sondern bei der Römermauer, nahe dem Erst-Reuter-Platz, wenig frequentiert, vor allem wenn es dunkel ist, schlecht einsehbar und immer wieder in der Diskussion, weil dort Spritzen etc. herumliegen.

    Das ist gleichfalls ein Problem, hat aber eine deutlich andere Qualität als: “Am hellichten Tag werden im Park Frauen vergewaltigt.” Derartiges ist nicht passiert.

  • Christian

    |

    Danke Herr Aigner
    Ich habe auch nicht geschrieben dass dort am helllichten Tag vergewaltigt würde sondern am helllichten Tag gedealt und Drogen konsumiert wurden und werden.
    Jedoch kam es im vergangenen Jahr auch am helllichten Tag zu sexuellen “Übergriffen”. Es muss nicht immer der Straftatbestand der Vergewaltigung erfüllt sein.

  • Stefan Aigner

    |

    Bei den Übergriffen gebe ich Ihnen recht, es reichen ja allein schon die verbalen Belästigungen, die man regelmäßig mitbekommt. Mich persönlich stört aber (bei mancher überregionalen Berhttps://www.regensburg-digital.de/wp-admin/post.php?post=82450&action=editichterstattung), dass ein Bild gezeichnet wird, dass ttrotz aller vorhandenen Probleme der Realität nicht entspricht.

  • Alex

    |

    @Christian Sie zweifeln an das ich schon länger als 10 Jahre in Regensburg lebe ? Also im augenscheinlichen Gegensatz zu Ihnen kannte ich das Waschbrett auch von innen und kann ihnen sagen das dass zwar mit Sicherheit keine Drogenfreie Zone war, aber zumindest herrschte dort ein Mindestmaß an Ordnung….schon allein deshalb weil ein Wort des Wirtes in der “Szene” dort mehr Gewicht hatte als eine Hundertschaft von Ordnungshütern. Und auch beim Rest ihrer Kommentare scheint mir doch ein wenig der Verdacht das sie tatsächlich das damalige Regensburg nur sehr einseitig kennen gelernt haben. Sie sind wirklich der Meinung daß es damals keinen offenen Drogenhandel am Bahnhof gab? Da liegen sie falsch. Nur weil sie es selbst vielleicht nicht gesehen haben oder nicht wahrnehmen wollten, heißt das lange nicht das es das nicht gab. Und nein mir geht’s nicht darum hier was zu verharmlosen oder es gut zu heißen was dort am Bahnhof passiert. Mir geht es darum was gerade aus der Geschichte gemacht wird. Mit Schlagzeilen als wär das was extrem außergewöhnliches in ner Großstadt und was völlig neues in Regensburg und das Regensburg schlimmer geworden ist in den letzten Jahren und der Bahnhofsvorplatz fasst schon vergleichbar dargestellt wird als wäre es Berlin Neukölln oder München Neuperlach….und das stimmt halt in der Form nicht. Im Gegenteil ich finde bis auf das Bahnhofsviertel hat sich Regensburg in vielen Ecken sehr verbessert. Zb waren Ecken wie die Aussiger-, Ostpreußen- oder Benzstraße meiner Meinung nach definitiv vor 20-30jahren unsicherer als heute. Gut OK in einem Reiseführer fürs Weltkulturerbe tauchen diese Straßen mit Sicherheit immer noch nicht auf aber mir scheinen sie doch deutlich Harmloser als damals.

  • St. Schrödinger

    |

    Christian: Korrekt. Die Studien basieren auf Fragebögen und basieren vor allem auf Wahrnehmungen. Das können Sie kritisieren. Allerdings basieren Ihre Ausführungen auch auf Wahrnehmungen und anekdotischem Wissen.
    An keiner Stelle unterstützen Sie Ihre Behauptung dass sich die Situation um den Bahnhof objektiv drastisch verschlechtert hat im Vergleich zu – sagen wir vor 20-30 Jahren. Ein Blick in die Statistik hilft auch nur bedingt, da der Straftatbestand “Sexualdelikt” mittlerweile viel weiter gefaßt ist, als noch z.B. 2015. Sollten Sie dazu Quellen haben, dann immer her damit.

  • Native

    |

    Das Bahnhofsvorfeld zum Hbf. Regensburg, lädt wahrlich nicht mehr zum Verweilen ein. Selbst das Durchschreiten löst Unbehagen aus. Der negative Ruf hat mittlerweile schon überregionale Aufmerksamkeit erreicht. Es kann nicht sein, dass „Eingangstor“ zur Stadt, gestalterisch dermaßen so verkommen zu lassen und übertriebene Toleranz gegenüber fragwürdigen „People“ und deren provokantes öffentliches Auftreten jahrelang laufen zu lassen. Von kriminellen Vorfällen will ich gar nicht reden. Damit erweisen die politischen Gestalter dem Ruf der Stadt Regensburg einen Bärendienst. Ich kann mich noch an Zeiten erinnern, da waren die Parkanlagen am Peterskirchlein, der Keplerpark, der Anselmpark und der Schwammerlkiosk, mit seiner floralen Bepflanzung im Umfeld ein beliebter, quirliger Aufenthaltsraum für alle Bürger. Sogar die alte Bahnhofswirtschaft war einmal ein gastronomisches, beliebtes Highlight. Lange her! Heute dominieren Abfälle und Spritzen das Regensburger Bahnhofsumfeld. Shame, Shame. Höchste Zeit zum Anpacken und Abstellen dieser gestalterischen Defizite.

  • BvG

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    @ Mr. B.
    Parkanlagen, die von niemandem besucht werden, sind für Dealer uninteressant. Daher sind sie oft – wie in Regensburg, aber nicht nur dort – in Park- und Grünanlagen in der Nähe von Bahnhöfen unterwegs, die von deren hoher Frequenz “profitieren”.

  • van Johann

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    @Native
    Weiß nicht, in welcher Stadt der Bahnhof zum Verweilen einlädt. Man könnte dabei zu allererst die Architektur des Regensburger Hbf ins Feld führen. Dass es einen Edeka gibt, der auch über die gewöhnlichen Zeiten offen hat ist sehr erfreulich. Wenn man möchte, kann man an sonnigen Tagen eine schöne Zeit im verkehrsberuhigten Areal vor dem Bahnhof verbringen. Nur, wer macht das schon. Es gibt zig Lokalitäten der Altstart, an denen man seine Zeit lieber verbringt. Vielleicht sollte man sich von dem unliebsamen Schein manchmal nicht so trügen lassen und bspw das Schwammerl frequentieren

  • Daniela

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    Leute, Leute… , jetzt ehrlich . Am Milchschwammerl haben wir als Kinder schon unsere Belohnung für gute Noten beim sonntäglichen Spaziergang erhalten und das ist zig Jahre her. Sorry, da war es ruhig und beschaulich, der Park ein Ort für Familien. Es gab auch Zeiten, da war der Bahnhofsplatz noch ein Ort, wo man unbelästigt auf Abholung warten konnte. Noch vor 20 Jahren bin ich da früh regelmäßig nach Nürnberg gefahren, habe mir einen Kaffee und ein Brötchen beim Bäcker besorgt und hatte null Bedenken mich da auf zu halten. Abends auf dem Weg zurück auch null Bedenken.

    Heute…, auf gar keinen Fall, würde ich da im Dunkeln durchgehen. Mittlerweile vermeide ich sogar den Bahnhof.

    Weder der Bahnhof noch die anliegenden Areale vermitteln heute Sicherheit.

  • Native

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    @van Johann
    Die einen sagen so, die anderen sagen so.
    Die derzeitige Gestaltung des Bahnhofvorfeldes auf der Nordseite des Regensburger Hauptbahnhof ist gruselig. Der Blick Richtung Parkhotel Maximilian (Schmuckstück), gleicht einer von Lebensqualität befreiten, öden Zone. Mit seinen rot-weißen Sperrbarken und verwirrenden Verbotsschilder trägt sie wesentlich zum seelenlosen, menschenfeindlichen Charakter bei und strahlt den Charm einer Demarkationslinie mit verminten Todesstreifen aus. Die Sperrung der von Ost nach West verlaufenden Straßenverbindung für den Durchgangsverkehr, verstärkt den beschriebenen Eindruck des Vorplatzes. Einladende, freundliche Verweilqualität sieht anders aus. Hoffentlich wurden keine Fördergelder der bayerischen Staatsregierung (880.000€) zur Steigerung der Belebung der City dafür verwendet. Aber der Geschmack der Menschen ist halt unterschiedlich. Wem es gefällt, für den ist das „Areal“ das Höchste.
    Den gewerblichen Mittelstand in Regensburg erwartet im Jahr 2026 ohnehin eine weitere, bittere „Pille“, wenn zwischen Passau und Nürnberg für ein Jahr kein Zug mehr fährt, wegen Generalsanierung der Bahntrassen.

  • michinga

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    @ Native:

    “Einladende, freundliche Verweilqualität sieht anders aus.” Das mag sein – ich denke aber doch schon, dass es auch nicht sonderlich einladend ist, aus dem Bahnhof mitten im Stadtverkehr anzukommen.
    Einladend und mit Verweilqualität war es vor der Sperrung des Areals für MiV sicherlich nicht.

    Generalsanierung der Strecke Passau-Nürnberg: na immerhin wird mal das Schienennetz saniert. Ich denke, das sollte man eher gutheißen. Einzig: wem Gefallen Baustellen schon? Sie sind halt notwendig

  • van Johann

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    @Native
    Das haben Sie schön formuliert. Auch, wenn ich den Punkt mit dem Durchgangsverkehr ¡überhaupt nicht nachvollziehen kann. Für mich ist gerade die Verkehrsberuhigung im Areal mit dem (zwischenzeitlichen?) Ausbau des RVV-Areals ein positiver Aspekt der Neuerungen. Nun wurden jedoch die weiteren Umbaumaßnahmen des Keplerareals (https://www.regensburg.de/keplerplus) aufgrund der wirtschaftlich angespannten Lage um (vorerst) 5 Jahre verschoben. Was ich #torzurstadt sehr schade finde

  • Christian

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    Die Diskussion geht doch nicht um ein gestalterisch ansprechende Aussenanlagen und um gute Architektur.
    Es ist an Lächerlichkeit nicht zu überbieten wenn man aus dem Thema mangelnde Sicherheit und mangelnde öffentliche Ordnung und steigende Kriminalität ein Gestaltungsthema macht und darüber spricht ob denn mehr PKW Verkehr positiv wirken könnte. Wieso driften solche Diskussionen (nicht nur hier) immer ins sinnlose ab? Wenn man Kriminalität verhindern will muss man den Druck der Sicherheitsbehörden und der Justiz erhöhen. Ende. Der Bahnhof und sein Umfeld müssen nicht schön sein. sie müssen nur sicher sein.
    Da haben wir ihn wieder. Den Elefanten den keiner sehen will.
    Wenn es bei mir Zuhause rein regnet dann repariere ich auch das Dach und kümmere mich nicht um die Gartenbepflanzung.

  • van Johann

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    @Christian
    Kein schlechter Vergleich (Dach kaputt/Gartenbepflanzung) – nur ist der Hintergedanke bei obiger Ausführung, dass man durch die Aufwertung des Keplerareals das „Klima“ verändern könnte. Um bei Ihrem Beispiel zu bleiben, aus Regen Sonnenschein zu machen. Was für Auswirkungen dies auf Elefanten im Raum hätte, kann man gerne diskutieren

  • Auch a Regensburger

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    Man sollte hier sachlich unterscheiden.
    Vorrangig geht es darum die aktuelle massive Verschlechterung zu beheben. Hier finde ich erstmal, dass ein Lob ausgesprochen gehört. Es wurde reagiert. Massive Polizeipräsenz, Sonderdezernat. Bereits mit Erfolg. Es gilt nun abzuwarten welchen Einfluß diese Maßnahmen haben.

    Generell sollte man realistisch akzeptieren, dass an Bahnhöfen gewisses Klientel ist. Ob das in Regensburg OK, viel oder wenig ist im Vergleich zu anderen Städten wäre ja erstmal interessant. Dann kann man Urteilen ob per se es in Regensburg besonders schlimm ist.

    Zur Verbesserung des Umfelds ist es eigentlich unglaublich, dass die Beleuchtung nicht gemacht wird. Seit Jahren.
    Dunkel – Angst und so….
    Und die Idee den Raum mehr zu gestalten und mehr Leben (Veranstaltungen) rein zubringen sehr gut. Das würde Helfen. Warum nicht das schönste Bahnhofsareal weit und breit.
    Mehr Verkehr würde nur was ändern, wenn er dann am Fußgängerweg Bahnhof-Maximilianstraße und im Park beim Schwammerl Richtung Schloß fahren würde. Und Licht bräuchte man dann auch keins installieren :-)

  • Christian

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    @van Johann
    Bevor sie das Klima verbessern wollen sollten sie vielleicht in Erwägung ziehen zuerst die rudimentärsten Elemente eines Rechtsstaats und eines funktionierenden Gemeinwesens herzustellen. Sicherheit Recht und Ordnung. Dann können wir meinetwegen über diese Feng Shui Themen philosophieren durch welche Maßnahmen sich das Klima vermeintlich verbessert.

  • Native

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    @michinga
    Der Bahnhof ist nun einmal der Punkt, wo die verschiedensten Verkehrsträger und Verkehrsteilnehmer zusammentreffen. Fußgänger, Besucher, Durchreisende zu Flughäfen Pendler, Schüler usw. benutzen eben einmal unterschiedlichste Verkehrsmittel. Verschiedene Privatbahnen und Regionalbahnen der DB, ICE, RVV-Stadtbusse und RVV Regionalbusse, private Busunternehmer als Schulbusse oder Touristenbusse, FlixBus, Taxis, Carsharing, Radfahrer, Fahrradverleih, E-Scooter usw. und natürlich auch der MIV mit Privat-PKW treffen hier zusammen. Das war, ist und wird noch lange so bleiben und muss sinnvoll verknüpft werden. Da beißt die Maus keinen Faden ab! Sogar eine geplante Stadtbahn (so sie einmal kommt) die vom Stadtnorden zum Stadtosten und zum Stadtsüden verlaufen soll, wird bestenfalls die Verkehrsbedürfnisse entlasten, aber die anderen Verkehrsträger nie ganz ersetzen können. Diese notwendigen Verkehrs-Hotspots sind immer durch Hektik und Gewusel gekennzeichnet. Um so wichtiger ist es im näheren Umfeld entlastend für „Aufenthaltsqualität“ und Ordnung im städtischen Grüngürtel (die grüne Lunge der Stadt) zu sorgen. Dies dürfte sogar im Sinne der ÖKO -und Naturpuristen sein. Infrastruktur und Mobilitätsbedürfnisse der Bürger müssen mit realistischer Einschätzung gestaltet werden. Handel und Handwerk und Gastronomie sind sonst die Verlierer in der Stadt, wenn weiterhin mit der „Holzhammermethode“ der MIV in der Stadt rigoros unterbunden und verdrängt wird. Ich spreche dabei nicht von der Altstadt und dem Zentrum der Stadt! Die Stadt verliert dadurch an Attraktivität und den guten Ruf als Einkaufsstandort. Man „schießt sich dadurch selbst ins Knie!“ Die Gewinner sind die Einkaufzentren und Großmärkte am Stadtrand und im Speckgürtel. Wer hier Parkgebühren a´la Paris für zielführend hält, sorgt so indirekt dafür, dass die Rollos und Rollladen für immer herunterbleiben und die Innenstadt zur „Ghost-Town“ mutiert.

  • Mediator

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    Bahnhofsgegenden auf der ganzen Welt ziehen wohl wegen der Faktoren Erreichbarkeit, hohe Fluktuation von Personen und vorhandenen Anonymität auch immer wieder einen vom Normalbürger zumeist als negativ bewerteten Personenkreis an. Für das Wohlbefinden ist es da zumiest unerheblich ob es sich um “Penner”, Bettler, Gruppen gelangweilter junger Männer, Drogendealer oder Drogenkonsumenten handelt.

    Wenn ich mir die Komentare unter dem entsprechenden Artikel auf BR.de von heute anschaue, dann versuchen dort mal wieder die Rassiten und Rechtsextremisten mit ihren erwartbaren dummen und nicht umsetbaren Vorschlägen Oberwasser zu gewinnen.

    Die Lösung des Problems, oder wohl eher die Verbesserung des Status Quo erfordert jedoch einen komplexeren Ansatz als es uns diese stumpfen Rassisten glauben machen wollen.

    Damit man sich an einem Ort als Normalbürger wohlfühlt müssen einige Dinge gegeben sein. Für mich sind das Sauberkeit, ein gemischtes Publikum, und ein GEFÜHL der Sicherheit, dass sich massiv durch Publikum oder die Präsenz von Sicherheitskräften steigern lässt.

    Die Parkanlage macht den Bereich sicherlich am Tag attraktiv, aber bei Dunkleheit verstärkt sie halt eben auch das Gefühl der Unsicherheit. Wobei letztendlich niemand durch den Park gehen muss und man die Maximiliansstraße auch gut ausleuchten kann.

    Ansonsten sage ich zu vielen der Kommentaren hier, dass die Vergangnheit wohl schon immer besser war, zumindestens wenn man all das negative aus dieser Zeit erst einmal verdrängt hat.

  • Native

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    Vom Herrenmenschen zum Moralweltmeister und wieder zurück. (maybe)
    „Wir sind nicht weit gekommen, aber weit haben wir es gebracht.“ (Georg Schramm)
    Reden ist Silber, Schweigen macht krank. (von mir)

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drin