Entdecke Veranstaltungen in Regensburg Alle Kultur Oekologie Soziales Kino
Wenn eine Kommune ein großes Bauvorhaben in Angriff nimmt, werden bekannte Wege beschritten. So arbeitet man am liebsten mit dem Architekturbüro zusammen, das man kennt und mit dem man zuletzt keine (allzu) schlechten Erfahrungen gemacht hat. Ungefähr so kamen im Oktober 2005 für die Planung und Errichtung der Goethe-Turnhalle die Architekten der Dömges AG zum Zug. Bei Baubeginn im April 2007 herrschte allgemein gute Stimmung. Sekt wurde gereicht. Schnittchen wurden verzehrt und Reden wurden geschwungen. An eine Planung für die Be- und Entlüftung der Halle dachte derweil noch niemand. Man verschob die Sache auf später. Mehrere Monate zogen ins Land. Irgendwann im Frühjahr 2008 gab es eine tolle Idee: Wir könnten doch, meinte der Spezialist für dicke Luft in einer Mittagspause, die drei Fluchttüre im Untergeschoss mit aufstellbaren Lamellen versehen und so Frischluft in die Halle bringen. Einen Lüftungsplaner, der uns den notwendigen Luftwechsel auch rechnerisch bestätigt, finden wir schon und aus Kostengründen bauen wir ins westliche Drittel der Halle keine Fluchttüre bzw. Lüftungslamellen ein, das geht auch so! Gesagt, getan: Am 1. April 2008 war die Änderungsplanung für den Einbau der Lamellen freigegeben. Da intern noch leichte Zweifel, daran bestanden, dass der notwendige Luftwechsel mit dieser tollen Idee erreicht werden könnte, arbeitete man hilfsweise einen Notfallplan aus. Gab es doch da noch die Deckenklappen im Flachdach. Die sind zwar eigentlich eine Sicherheitseinrichtung, die nur im Brandfall die Rauchgase abziehen lassen soll, aber: Bei dicker Luft kann man sie – im Notfall – schon mal zur regulären Belüftung verwenden. So geschah es. Der Notfall wurde nach der Einweihung der Turnhalle im April 2009 zum Normalfall, über die Deckenklappen wurde entlüftet. Und wie es oft so ist im Leben, kommt ein Unglück selten alleine: Regen und Tauben begehrten Einlass über die offenen Deckenklappen, die Motoren zum Öffnen und Schließen gaben den Geist auf und die Prallschutzwände in der Halle sollten sich als hochbelasteter Schund herausstellen. Zu allem Überdruss beklagten sich Schüler und Lehrer über dicke, stark mit Formaldehyd belastete Luft, die Vergiftungserscheinungen hervorrief. Schon im Herbst des gleichen Jahres musste man schließen und renovieren. Dem städtischen Koordinator des Turnhallenbaus, dem Regenburger Amt für Hochbau bzw. dem altgedienten Leiter Michael Hermann, entging natürlich nicht, dass hier etwas schief läuft. Nachdem im Frühjahr 2010 die renovierte Halle wieder in Betrieb genommen wurde, dachten Hermann und andere städtische Mitarbeiter bereits im Herbst 2010 über Möglichkeit nach, wie der Luftwechsel in der Halle verbessert werden könnte. Eine Lösung war bald gefunden und schon im Dezember 2010 baute man in die Fensterfront im nördlichen Obergeschoss Provisorien ein, die zunächst per Hand und im Laufe des Jahres 2011 (zusammen mit den Lamellen der Fluchttüren) nach Zeitprogramm automatisch geöffnet und geschlossen werden sollten. Die Beschwerden der Schüler und Lehrer über formaldehydhaltige und kalte Luft versiegten aber auch nach der Wiedereröffnung nicht. Die Vorlage geschönter Messergebnisse der belasteten Raumluft führte nicht zur Beruhigung, sondern zum Gegenteil. Man musste wegen viel zu hoher Formaldehyd-Konzentration die Halle erneut schließen und wieder Mal Ursachenforschung betreiben. Das renommierte Fraunhofer-Institut für Bauphysik (IBP) wurde engagiert. Es sollte die Quellen für die Formaldehydbelastung herausfinden und die Leistungsfähigkeit des derzeitigen Lüftungskonzeptes bewerten. Das nun, Mitte September 2011, vorliegende Ergebnis der IBP-Untersuchung ist eindeutig: Die mit weiteren, automatisch aufstellbaren Klappen und einer aufwändigen elektronischen Steuerung, die auch die Lamellen der Fluchttüren öffnet, ausgestattete „Fensterlüftung“ funktioniert nur bei guten Witterungsverhältnissen einigermaßen wie gedacht, führt aber im Winter zu äußerst unangenehmen Kälteerscheinungen. Die Fraunhofer empfehlen, mit einer mechanischen Lüftung nachzubessern und die Lamellen aufzugeben. Das derzeitige „Lüftungskonzept“ ist jedoch nicht nur in energetischer Hinsicht die allerschlechteste Lösung. Es kann auch den einfachen Luftwechsel pro Stunde nicht gewährleisten kann, der aber wegen der verwendeten formaldehydhaltigen E1-Holzbauwerkstoffen notwendig ist. Wenn Amtsleiter Hermann anlässlich des vorliegenden IBP-Berichts meint, er könne das bestehende Lüftungskonzept mit Hilfe des Fraunhofer-Instituts optimieren, damit „die Halle auch im Winter hygienisch gut durchlüftet wird und angenehm temperiert“ bleibe, möchte man ihm und seinen Dienstherren zurufen: Wenn Du entdeckst, dass Du ein totes Pferd reitest, steige ab. Die Stadt Regensburg wird nicht umhin kommen, eine mechanische Anlage zur kontrollierten Be- und Entlüftung in die Goethe-Turnhalle zu installieren. Eine solche Anlage, die zudem noch die in der Raumluft enthaltene Wärme rückgewinnen kann, wäre schon in der Planungsphase Gebot der Stunde gewesen, allein schon aus Gründen der Energieeffizienz. Stand der Technik ist eine solche Lüftungsanlage seit Jahrzehnten. Doch das hatte man vor lauter Sekt, Schnittchen und Feierlaune offenbar einfach übersehen. Der Name des Autors, der als Diplomingenieur beruflich mit Lüftungsanlagen zu tun hat, ist der Redaktion bekannt.

Griff ins Klo, Herr Schaidinger!

Woher dieses plötzliche Interesse an Vergangenheitsbewältigung? Hatte Hans Schaidinger in den vergangenen Monaten klar abgesteckt, wo seine Prioritäten liegen – zur Eröffnung eines Klos kommt der Oberbürgermeister zum Fototermin, von der Verlegung einer Gedenktafel für NS-Opfer erfährt nicht einmal der Stadtrat – sieht er sich nun zu einer Klarstellung veranlasst bei einem Thema, das in […]

Die Schildbürger bauen eine Sporthalle

Glaubt man den Verlautbarungen der Stadt Regensburg scheint das Formaldehyd-Problem in der Turnhalle des Goethe-Gymnasiums kurz vor einer Lösung zu stehen. Man sucht derzeit nach Ersatz für die Deckenplatten, die Ursache allen Übels sein sollen. Anlässlich dieser Nachricht, die just mit dem Beginn der Sommerferien die Öffentlichkeit erreichte, aber auch mit Blick auf die Vorgeschichte, […]

Infrastruktur für „kleine Leute“

Nein. Damit, dass die Regensburger Bäderbetriebe (RBB) das neue Fußballstadion bauen sollen, haben die Preiserhöhungen in West-, Wöhrd- und Hallenbad nichts zu tun. RBB-Hauptgeschäftsführer Bernd-Reinhard Hetzenecker wird nicht müde diesen Umstand zu betonen. Bereits am Wochenende ließen die RBB diese Botschaft über die Mittelbayerische Zeitung verbreiten und auch bei der Pressekonferenz am Montag, bei der […]

Regensburger Kultur-Schmarrn

Was macht man, wenn der Stadtrat über einen längeren Prozess auf dem Laufenden gehalten werden soll? Genau! Man legt ihm Zwischenberichte vor. Das sorgt für Transparenz. Das sorgt für Kompetenz. Und wenn es an der Zeit ist, können die Wohlinformierten fundiert über den entsprechenden Sachverhalt diskutieren und anschließend entscheiden. Eine feine Sache, die auf Unwissenheit […]

Ewige Brückenbaustellen

Nein! Es gibt nichts Neues! Wenn es um Brücken in Regensburg geht, muss man die Verantwortlichen bei der Stadt fast schon bedauern. Da steht in Stadtamhof eine fix und fertige Protzenweiherbrücke, da hat man am Samstag schon groß mit Grillage und Bier gefeiert, dass diese Brücke nach dreieinhalb Jahren endlich fertig ist, aber wann sie […]

Ende einer geballten Belanglosigkeit

Regensburg ist mit kostenlosen Monatsblättern geradezu gesegnet. Bunt, bebildert und inhaltslos gammeln sie in Kneipen und Gaststätten auf den Zigarettenautomaten vor sich hin. Zu lohnen scheint sich das Geschäft mit den Werbeblättern dennoch. Zumindest für die meisten. Das Magazin des MZ-Verlags, kult genannt, wird dagegen eingestellt. Ein Scheitern? Von wegen: Seinen Anzeigenkunden verkauft der MZ-Verlag das Ganze als „umfassende Weiterentwicklung“ und verspricht „geballte redaktionelle Kraft“ im Internet. Da wird die Konkurrenz sich sicher fürchten…

Die ruhigste Baustelle der Welt

Die Steinerne Brücke zu Regensburg ist ein Ort voller Missverständnisse. „Erst hat es geheißen, das wird 2010 fertig, dann hat es geheißen 2011 und jetzt weiß bald niemand mehr, ob das überhaupt noch was wird.“ Der Stadtführer schmunzelt, als er mit den Touristen auf der Brücke steht und dort über den mit Planen und Gerüststangen […]

Schleierfahnder auf der Dult

Am Freitag ist es wieder so weit: Menschen hüllen sich in seltsame Gewänder aus Loden und Leder, Bier- und Gockerl-Marken werden zur inoffiziellen Währung bei Stadträten, Geistlichen und Geschäftsleuten, Volksvertreter und Ordungskräfte grübeln verwundert darüber nach, aus welchen Gründen in diesen zwei Wochen mehr Besoffene als sonst durch Regensburg stolpern. Die Maidult beginnt und das […]

„Wer leichter glaubt, wird schwerer klug“

Er werde in Revision gehen. Er habe nicht nur das Recht, sondern sogar die Pflicht, Atheisten anzugreifen. Er wähnt sich in Besitz der absoluten Wahrheit. In einer Presseerklärung, die an Schärfe nichts zu wünschen übrig lässt hat Bischof Gerhard Ludwig Müller am Dienstag den atheistischen Buchautor Michael Schmidt-Salomon zum wiederholten Mal scharf attackiert. Atheisten bedrohten das im Grundgesetz verankerte Lebensrecht, ließ Müller seinen Sprecher Clemens Neck verkünden. Schmidt-Salomon hat nun auf die Presseerklärung des Bischofs reagiert. Wir veröffentlichen seine Stellungnahme in voller Länge.

Regensburg braucht die Killermann-Schule!

Die neue Grundschule Regensburg Prüfening sucht einen Namenspatron. Darüber schwelt eine breite öffentliche Debatte. Und eigentlich kann diese Schule nur nach einem Mann benannt werden: Schwammerlforscher Sebastian Killermann. Killermann: Von der Schule gewünscht Bereits am 15. April haben Schulleitung, Kollegium und Elternbeirat gegenüber der Mittelbayerischen Zeitung deutlich gemacht, dass sie Killermann als Namensgeber für ihre […]

Stadt der Wissenschaft: Keine Chance Regensburg!

„Man kann auch mal verlieren. Aber wir haben eine tolle Bewerbung abgeliefert.“ Oberbürgermeister Hans Schaidinger ist leicht geknickt. Regensburg hat ihn nämlich nicht geholt – den Titel „Stadt der Wissenschaft“! Satte 250.000 Euro wären das gewesen. Ganz abgesehen vom Renommée, das so ein Preis mit sich gebracht hätte. Aber jetzt geht beides nach Lübeck. Für […]

Niemand hatte die Absicht, Schulden zu machen!

„Egal wie Sie es rechnen: Für 161 Millionen Euro haben wir in den neuen Bundesländern acht große Schulen gebaut. Dafür haben wir noch Schulden. Die müssen wir abbezahlen. Aber sonst nichts.“ So erläutert Oberbürgermeister Hans Schaidinger unter der Überschrift „Für die Stammtische“ mit wenigen Worten die – unbestritten – sehr gute Finanzsituation der Stadt Regensburg. […]

Ei, blöd: Das Mo(de)ratorium

Eine Polemik von Hans Mirwald Manchmal möchte man meinen, dass die Freunde der Kernkraft direkt und kostenlos aus den Reaktorblöcken mit Strom versorgt werden. Das könnte eine Versorgung ihrer Latifundien genau so betreffen, wie die ihrer biologischen Schaltzentrale hinterm Neurocranium. Wäre ersteres einfach nur ein Privileg für Nibelungentreue bis in einen drohenden Strahlentod, scheint letzteres […]

Der Gutti-Mob macht mobil!

Es ist eine Schweinerei! Nur weil man lügt und betrügt, Nur weil man es dann wochenlang nicht zugeben will, Nur weil man weiter lügt und damit genau das Gegenteil von dem tut, für das man politisch zu stehen behauptet, Nur deshalb muss man heutzutage in Deutschland zurücktreten! Armer, armer Karl Theodor zu Guttenberg! Eine „Medien-Mafia“ […]

Schützender Schilderwald

„Wenn der Deutsche hinfällt, dann steht er nicht auf, sondern schaut, wer schadenersatzpflichtig ist“, lautet ein Zitat von Kurt Tucholsky. Die Angst vor dieser Mentalität ist es, die den Planungsausschuss des Regensburger Stadtrats vergangene Woche zu einem Beschluss bewogen hat, den selbst der Regensburger Oberbürgermeister im Nachhinein als „Schildbürgerstreich“ bezeichnet hat. Unterstützt und propagiert hat […]

Goethe-Gymnasium: lavieren, leugnen, lügen

22. Februar. Das ist der Termin, an dem Fragen zu den Problemen in der Turnhalle des Regensburger Goethe-Gymnasiums beantwortet werden sollen. Bei der öffentlichen Sitzung des Bauausschusses. Die SPD hat einen umfangreichen Fragenkatalog eingereicht. Weitere Fragen sind erwünscht. Nun haben die Stadtverwaltung auf der einen und die Dömges AG auf der anderen Seite, Zeit, um […]

Tierisch pragmatisch

Würzburg hat ihn. Passau hat ihn auch. In der Nähe von Regensburg leisten sich Sinzing, Schwandorf und Amberg einen. Vor kurzem wurde er selbst in der bayerischen Landeshauptstadt München gesichtet: der „kleine bürokratische Tiger“. In Regensburg ist er noch nicht beheimatet. Und das, obwohl sich der Stadtrat in der Vergangenheit schon einen Wolf diskutiert hat […]

Der Preis des Erfolgs

Jovial und leicht verschmitzt gab sich Oberbürgermeister Hans Schaidinger am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Sachen Schiffstourismus. Der läuft immer besser und deshalb gibt es für das Regensburger Schifffahrtsunternehmen Klinger bald Konkurrenz und zwar aus Passau. Von dort aus will die Reederei Wurm und Köck nun zwei Ausflugsschiffe in Regensburg stationieren. Schlecht für Klinger, das […]

drin