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Hat fahrlässig gehandelt, seine Sorgfaltspflicht verletzt und trotzdem gut lachen: BayernLB-Verwaltungsrat Hans Schaidinger Foto: Staudinger

„Schnitt!“ Ganz Fernsehprofi will Hans Schaidinger sein, als er vor die Kameras von Frontal21 tritt. Wirklichen Gehorsam erweisen die TV-Journalisten dem Regensburger Oberbürgermeister jedoch nicht.

Das ZDF-Magazin berichtete am 8. Februar unter anderem über die Milliardenverluste der BayernLB und die komfortable Position der Verwaltungsräte. Zu ihnen gehört Hans Schaidinger.

Er hat von allen Verwaltungsräten, die 2007 an dem Kauf der maroden und in kriminelle Machenschaften verwickelten Hypo Gruop Alpe Adria (HGAA) beteiligt waren, das meiste Sitzfleisch bewiesen. Mindestens 3,7 Milliarden Euro wurden durch den Kauf verschleudert.

Doch was soll’s.

Als letzter Mohikaner nimmt Schaidinger den – zumindest früher – mit Renommee und anderen nicht unbedingt geldwerten Vorteilen verbundenen Kontrollposten wahr. Aller Kritik und regelmäßigen Rücktrittsforderungen zum Trotz.

Ich habe gewusst, was ich entscheide und ich habe es verstanden.”
Hans Schaidinger zum Kauf der HGAA

Und nun scheint sich für Schaidinger alles zum Guten gewendet zu haben: Trotz nachweislicher Fehlleistungen beim Kauf ist er nun endgültig jeglicher Sorgen um eventuelle Schadenersatzansprüche ledig.

Das kommt leider vor.”
Hans Schaidinger zur Erkenntnis, dass die Kaufentscheidung falsch war

Aktuell bescheinigt der Untersuchungsbericht des Bayerischen Landtags den Verwaltungsräten zwar, ihre Sorgfaltspflicht verletzt zu haben. Auch wird ausdrücklich herausgestellt, dass die Verwaltungsräte fahrlässig gehandelt haben. Selbst der Vorsitzende des Untersuchungsausschusses, Thomas Kreuzer (CSU), bescheinigt Schaidinger Fahrlässigkeit.

Aber ach: Nur bei grober Fahrlässigkeit wären die als Kontrolleure gedachten Verwaltungsräte auch schadensersatzpflichtig.

Das klingt, als säßen da lauter Vollidioten, die nichts gelernt haben, außer ihrer politischen Rankünespiele.”
Hans Schaidinger zu Kritik an der Kompetenz des Verwaltungsrats

Gut für Hans Schaidinger, der nach wie vor in diesem Verwaltungsrat sitzt und sich zu keinem Zeitpunkt irgendeiner Schuld bewusst war. Er ist, wie man in der Vergangenheit von ihm hören konnte, auch nicht sonderlich „entschuldigungsgeil“.

Da ist die Frage des ZDF-Journalisten durchaus interessant.

„Waren Sie erleichtert, als Sie erfahren haben, dass niemand etwas von Ihnen will, schon gar nicht Geld?“, fragt er den Regensburger Oberbürgermeister.

„Über meine Befindlichkeit muss sich niemand Gedanken machen. (…) Meine Meinung tut nichts zur Sache. Jetzt lass ma’s dabei“, presst der OB heraus und entschwindet – nicht aus dem Verwaltungsrat, aber aus dem Blickfeld der Kamera. Schnitt!

Als Verwaltungsrat befasst man sich mehr mit Fakten als mit Journalistenmeinungen.“
Hans Schaidinger zu der Frage, ob man denn vor dem Kauf nicht wissen musste, dass die HGAA eine Skandalbank war

Nachtrag: Spätestens seit 2006 war öffentlich bekannt, dass die HGAA eine Skandalbank war. Es gab diverse Veröffentlichungen über kriminellen Machenschaften und mafiöse Strukturen in Zusammenhang mit der HGAA. Der kroatische Journalist Hrvoje Appelt, der in den letzten sechs Jahren die Verwicklungen der HGAA aufgedeckt hat, erhält immer wieder Morddrohungen. Ignorante Politiker erhalten einen Freifahrtschein.

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