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Demo für Hungerstreikende

Solidarität mit Feuer und Flamme

In München befinden sich seit Samstag 55 Asylsuchende in trockenem Hungerstreik. Am Mittwochabend versammelten sich am Regensburger Neupfarrplatz etwa 70 Demonstranten, um ihre Solidarität mit ihnen zu bekunden. solidemo1Die Lage ist ernst: Von den 55 streikenden Flüchtlingen, die sich in München im Hungerstreik befinden, sind am Mittwoch bereits vier Personen kollabiert und mussten ins Krankenhaus gebracht werden. Die Verantwortung für ihre körperliche und geistige Gesundheit haben die Flüchtlinge in die Hände der „in Politik und Verwaltung am höchsten gestellten Personen“ gelegt. In Regensburg haben sich am frühen Mittwochabend etwa 70 Menschen versammelt, um sich solidarisch mit den Hungerstreikenden zu zeigen. Zunächst wird die dritte Pressemitteilung der Hungerstreikenden aus München verlesen.

Haderthauer: Wahlkampf statt sachliche Auseinandersetzung

Darin wird vor allem Sozialministerin Christine Haderthauer kritisiert, die kurz zuvor erklärt hat, dass Politik „nicht erpressbar“ sei und im selben Atemzug die Vertreter von SPD und Grünen angegriffen hat. „Anstatt sich den Durststreikenden und deren zentraler Forderung zu widmen, geht sie auf Auseinandersetzungen mit anderen Parteien im Rahmen des aktuellen Wahlkampfes ein“, heißt es in der Erklärung der Flüchtlinge. „Zur selben Zeit, in der laufend Protestierende unter uns kollabieren, will Frau Haderthauer eine Verhandlung über eine Forderung beginnen, die nicht verhandelbar ist, und nimmt uns somit lebenswichtige Zeit.“ Die Behauptung Haderthauers, dass eine schwangere Frau am Hungerstreik teilnehmen und dadurch ihr ungeborenes Kind gefährden würde, wird widerlegt und als offensichtlicher Versuch einer Diskreditierung enttarnt; zwar ist besagte Frau am Münchner Rindermarkt anwesend, sie befindet sich aber nicht im Hungerstreik.

Mit bengalischem Feuer am Verwaltungsgericht vorbei

Mit einem friedlichen Demonstrationszug in Richtung Bücher Pustet, über die Rote-Hahnen-Gasse, den Haidplatz und am Dom vorbei zurück zum Neupfarrplatz werden die Solidaritätsbekundungen der Anwesenden schließlich bekräftigt: Anerkennung der Asylanträge. Die Marschroute führt auch am Regensburger Verwaltungsgericht vorbei, jenem Ort, an dem wöchentlich über eben jene Asylanträge entschieden wird und insbesondere Sinti und Roma aus Osteuropa wie am Fließband abgeschoben werden. Während über ein Megafon auf diesen Umstand hingewiesen und die Parole „Solidarität muss praktisch werden, Feuer und Flamme den Abschiebebehörden“ skandiert wird, entzündet ein Demonstrationsteilnehmer irgendwo im Zug ein bengalisches Feuer und schwenkt es im Regensburger Abendhimmel. Die Stimmung scheint gereizt.

Aktuell: 15 Flüchtlinge im Krankenhaus

Das Schicksal der Protestierenden in München ist weiter ungewiss. Eine Meldung, nach der die Polizei die Streikenden mit Bussen in ein Krankenhaus verbringen und dort zwangsernähren wolle, hat sich noch am Abend als falsch erwiesen. Nichtsdestoweniger wird der gesundheitliche Zustand der Beteiligten immer kritischer. Am heutigen Donnerstag wurden die Verhandlungen mit den Hungerstreikenden ergebnislos abgebrochen. Mittlerweile liegen 15 von ihnen im Krankenhaus. Mehrere Krankenwagen sind vor Ort.
Der öffentliche Raum ist nicht für jeden da

Kaufhof-Chef fordert: Neupfarrplatz soll punker-frei werden

In der Regensburger Altstadt ist viel Platz: für Auto-Ausstellungen, jedweden Werbestand, für Segways und Touristen-Rudel. Manche aber passen da nicht rein. Sie stören das Stadtbild und die Geschäfte. Der Galeria Kaufhof-Chef Ralf Kammermeier hat nun im Sicherheitsbeirat der Stadt gefordert, Punker vom Neupfarrplatz zu verbannen. Bürgermeister Gerhard Weber scheint bereits Vergrämungs-Methoden in petto zu haben.

Versuchter Mord durch Unterlassen?

„Es wäre besser, wenn er aus Siegenburg wegziehen könnte“

Es ist schwer zu begreifen: Der 22jährige Mann – nennen wir ihn Markus M., den ein Schläger-Trio 2012 durch Siegenburg geprügelt und anschließend der Kälte einer Februar-Nacht überlassen haben soll, muss weiter neben der Großmutter von zweien seiner Peiniger wohnen. Als ALG II-Empfänger und in seiner momentanen Verfassung ist es ihm derzeit kaum möglich, eine neue Wohnung zu finden. Weil die Miete zu hoch ist, wird sie zudem vom Amt nicht in voller Höhe übernommen.

"Herr Behemoth lädt zum Bankett"

Warum ich kein Kunst-Kino mache, oder: Fuck you Hollywood!

Ein Jäger, der nur Aas schießt, ein Paar, das im Bett Schweinemasken trägt und ein durchgedrehter Ex-Offizier der Wehrmacht. Sie alle sind eingeladen, wenn Herr Behemoth zum Bankett lädt. Am Dienstag, 11. Juni, feiert der – über Crowdfunding finanzierte – Film unseres Redaktionsmitarbeiters David Liese im Garbo-Kino Premiere. Der Filmemacher und Autor über seinen „Behemoth“, Kunst, Kino und den ganzen Rest.

Trio prügelt jungen Mann durch Siegenburg

„Die schwule Sau durchs Dorf getrieben“

Weil sie ihn für schwul hielten sollen drei junge Männer einen vierten verprügelt, getreten und unter Beschimpfungen durch den Ort getrieben und ihn schwer verletzt in der Kälte zurückgelassen haben. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen versuchten Mord durch Unterlassen vor. Beim Prozessauftakt am Freitag gab es viele Versionen der Wahrheit. Selbst das Opfer wirkte nicht glaubwürdig.

Gastbeitrag

Regensburger bei Blockupy-Demo: „Wir wurden in eine Falle gelockt“

Am Sonntag sollte in Frankfurt am Main die große Abschlussdemonstration der Blockupytage stattfinden. Geplant und auch gerichtlich genehmigt waren eine Blockade im Bankenviertel. Doch von den mindestens 7.000 Menschen, die an den kapitalismuskritischen Protesten teilnahmen, wurden unmittelbar nach Beginn etwa 900 durch die Polizei über mehrere Stunden eingekesselt. Mitglieder des Sozialistisch Demokratische Studentenverbands (SDS) Regensburg waren direkt im „Antikapitalistischen Block“ dabei. Wir veröffentlichen ihren (von der Redaktion leicht überarbeiteten) Bericht.

Stadt gibt Entwarnung unter Vorbehalt

Regensburg gegen Hochwasser: „Es steht sechs zu eins“ (Bericht und Video)

Hans Schaidinger gibt vorsichtige Entwarnung. Das Hochwasser scheint im Moment seinen höchsten Punkt erreicht zu haben. Der Einsatzstab lobt die Einstellung und Zusammenarbeit der betroffenen Anwohner. Die bleiben selbst in der völlig überfluteten Werftstraße gelassen und loben die Helfer.

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