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Ein OB-Kandidat beim Grundstein-Klopfen

„Palais Karmeliten“: Lächeln fürs Luxusprojekt

Während sich die Fraktionschefs von SPD und CSU gegenseitig dabei übertreffen, den Kämpfer für bezahlbaren Wohnraum zu geben, lächelt der derzeit aussichtsreichste Kandidat auf die Nachfolge von Oberbürgermeister Hans Schaidinger mit dem Glückskind auf dem Regensburger Immobilienmarkt um die Wette.

Beim feierlichen Hammerschlag zur Grundsteinlegung (v.l.: Hermann Meier, Bürgermeister Joachim Wolbergs, Planungs- und Baureferentin Christine Schimpfermann, Architekt Stefan Suxdorf, Thomas Dietlmeier). Foto: Immobilien Zentrum Regensburg

Beim feierlichen Hammerschlag zur Grundsteinlegung (v.l.: Hermann Meier, Bürgermeister Joachim Wolbergs, Planungs- und Baureferentin Christine Schimpfermann, Architekt Stefan Suxdorf, Thomas Dietlmeier). Foto: Immobilien Zentrum Regensburg

Bezahlbarer Wohnraum für Regensburg wird im anstehenden Kommunalwahlkampf eines der zentralen Themen sein. Das zeigt aktuell auch wieder die Diskussion um Mieterhöhungen bei der Stadtbau, in deren Zuge die Koalition keine gute Figur gemacht hat.

CSU und SPD: Im Kampf um den Ruf als edle Retter

Die Möglichkeit, der Stadtbau straffere Zügel anzulegen, ließen CSU und SPD ungenutzt. Aktuell übertreffen sich die Fraktionschefs Norbert Hartl und Christian Schlegl plötzlich im Kampf um den Ruf als edle Retter der Witwen und Waisen, der Armen und Schwachen, derjenigen, die – vermeintlich – in die Fänge eines Stadtbau-Geschäftsführers geraten sein sollen, der nichts anderes tut, als das, was ihm durch politische Entscheidungen nicht anders vorgegeben wird und seit seiner Anstellung auch klare Linie der Stadtspitze ist: die städtische Tochtergesellschaft als Unternehmen zu führen, das Sanierung, Modernisierung und Neubau aus eigener Kraft und ohne einen Cent städtischer Gelder zu schultern hat.

Schaidinger positioniert sich, Wolbergs schweigt

Während Oberbürgermeister Hans Schaidinger diese Linie erst kürzlich bekräftigt und Becker verteidigt hat, hört man von demjenigen, der derzeit der chancenreichste Bewerber auf seine Nachfolge sein dürfte, kein Sterbenswörtchen: Joachim Wolbergs, Sozialbürgermeister, Spitzenkandidat der SPD und bereits seit über einem Jahr im Wahlkampf („Der kniet sich rein“, Mit Kraft und voller Leidenschaft“). Taktik? Vorsicht? Oder Koalitionsräson? Wer weiß. Auf jeden Fall passt dieses Schweigen nicht zu der mehrfachen Ankündigung von Wolbergs, sich „künftig zu jedem Thema äußern“ zu wollen. Stattdessen präsentierte sich Wolbergs inmitten dieser Stadtbau-Debatte und den Meldungen stetig steigender Mietpreise bei der Grundsteinlegung eines Projekts, das nicht den Hauch eines positiven Effekts auf deren Entwicklung haben dürfte: das „Palais Karmeliten“ am Dachauplatz. Investor ist das „Immobilien Zentrum Regensburg“ – eines der Glückskinder bei der Vergabe städtischer Grundstücke (das Karmeliten gehört nicht dazu), Ausnahmen beim Denkmalschutz und dem Erlangen von Baugenehmigungen und entsprechend auch der „Marktführer vor Ort“, wie es in Werbebroschüren für überregionale Käufer heißt.

„Vermieter-Full-Service-Sorglos-Paket“ mit „Super-Rendite“

Baubehelmt lächelnd wohnte der Sozialbürgermeister am vergangenen Dienstag der Grundsteinlegung dieses Luxusprojekts bei. Man sei dankbar dafür, weil Regensburg als boomende Stadt ja ständig neuen Wohnraum brauche, ließ Wolbergs verlauten. „Sie haben tolle Wohnungen an einem tollen Standort in einer tollen Stadt“, erklärte er in Richtung der Käufer. Die sind – Verlautbarungen des IZ zufolge – fast ausschließlich Kapitalanleger, denen das „Palais Karmeliten“ als „attraktives Investment-Modell“ angepriesen wurde. Zum (damaligen) Spitzenpreis von bis zu 5.000 Euro pro Quadratmeter gingen die rund 100 Wohnungen bereits im vergangenen Jahr binnen weniger Wochen weg. Ein „Vermieter-Full-Service-Sorglos-Paket“ mit „Super-Rendite“ wurde in Werbebroschüren auch externer Vermarkter versprochen. Im Klartext: Mietpreise, die weder für eine Dämpfung oder Entspannung der Preis- noch der Wohnraumsituation sorgen werden. Einzig dem Supermarkt im Erdgeschoss mag man etwas Positives abgewinnen.

Dankbar wofür?

Bereits heute stehen in Regensburg Wohnungen leer. Nicht weil kein Bedarf da wäre – im Frauenhaus gibt es alleinerziehende Mütter, die bereits seit über einem Jahr vergeblich nach Wohnungen suchen –, sondern weil die Erwartungen der Kapitalanleger so hoch liegen, dass es eben dauern kann, bis ein Mieter kommt, der die versprochene Attraktivität des „Invests“ gewährleisten kann und der als Person keine Rolle spielt, so lange über das „Vermieter-Full-Service-Sorglos-Paket“ auch die „Super-Rendite“ fließt. Dem IZ darf man angesichts dessen durchaus gratulieren. Vielleicht auch den Käufern. Doch garantiert nicht der Stadt Regensburg, die sich mit dem „Palais Karmeliten am Dom“ einen preistreibenden Luxuskobel in die Altstadt pflanzen lässt, bei dem ein ambitionierter OB-Kandidat auch besseres zu tun haben könnte als ein fröhlich lächelndes Werbemaskottchen zu geben.

Gastbeitrag

Regensburger bei Blockupy-Demo: „Wir wurden in eine Falle gelockt“

Am Sonntag sollte in Frankfurt am Main die große Abschlussdemonstration der Blockupytage stattfinden. Geplant und auch gerichtlich genehmigt waren eine Blockade im Bankenviertel. Doch von den mindestens 7.000 Menschen, die an den kapitalismuskritischen Protesten teilnahmen, wurden unmittelbar nach Beginn etwa 900 durch die Polizei über mehrere Stunden eingekesselt. Mitglieder des Sozialistisch Demokratische Studentenverbands (SDS) Regensburg waren direkt im „Antikapitalistischen Block“ dabei. Wir veröffentlichen ihren (von der Redaktion leicht überarbeiteten) Bericht.

Stadt gibt Entwarnung unter Vorbehalt

Regensburg gegen Hochwasser: „Es steht sechs zu eins“ (Bericht und Video)

Hans Schaidinger gibt vorsichtige Entwarnung. Das Hochwasser scheint im Moment seinen höchsten Punkt erreicht zu haben. Der Einsatzstab lobt die Einstellung und Zusammenarbeit der betroffenen Anwohner. Die bleiben selbst in der völlig überfluteten Werftstraße gelassen und loben die Helfer.

Warten auf die Scheitelwelle

Hochwasser: Höchststand am Dienstag Vormittag

Am frühen Dienstag Morgen hielten die Dämme noch. Der Scheitelpunkt des Hochwassers wird nun am Vormittag erwartet. Trotz Katastrophenalarm besteht kein Grund zur Panik. Die herrscht aber bei den Betroffenen vor Ort ohnehin nicht. Alle Infos der Stadt Regensburg im Detail.

Helfer leisten ganze Arbeit

Hochwasser: Angespannt, aber nicht katastrophal

Geht es nach einem hiesigen Lokalmedium, ist Regensburg schon halb untergegangen. Eine Horrormeldung jagt die Nächste – heute Vormittag wurde sogar eine Grafik verbreitet, die im Verbund mit der Überschrift fälschlicherweise suggerierte, der Altstadtbereich stünde komplett unter Wasser. Zeit, sich einen eigenen Eindruck zu verschaffen und sich ein eigenes Bild von der Situation vor Ort zu machen.

In schlechtem Deutsch für deutsches Blut

Nazis hetzen gegen Regensburg

„Kein Deutsches (sic!) Blut durch Fremde (sic!) Täter.“ Das nazistische „Freie Netz Süd“ bejammert derzeit eine angebliche „Ausländergewalt“ in Regensburg. Die vermeintlichen Angriffe sind zum Teil frei erfunden und dürften in den Bereich der Volksverhetzung fallen. Es ist nicht das erste Mal, dass dies folgenlos für die Nazis bleibt.

Diskussion um Mieterhöhungen

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Als ehrliche Anwälte von Mieterinteressen – so wollen sich derzeit die meisten Fraktionen im Stadtrat gerieren. Heute nun hat die CSU einen wohlklingenden Antrag veröffentlicht. Das erstaunliche: Zuvor hat sie zwei Mal gegen solche Vorschläge gestimmt. Auch Stadtbau-Geschäftsführer Joachim Becker hat sich zu Wort gemeldet.

Ehemalige Regensburger Burschenschaft macht Schlagzeilen

Robbin und die rechten Burschen

Wegen eines Vortrags bei einer Rechtsaußen-Burschenschaft mit diversen Neonazi-Gewächsen steht ein Berliner CDU-Politiker im Zwielicht. Dass man mit einer Einladung der einst in Regensburg ansässigen Prager Burschenschaft Teutonia auch anders umgehen kann und wen diese Burschenschaft so verehrt und hervorgebracht hat, hat Regensburg Digital 2009 dokumentiert.

Stadtbau-Chef in der Kritik

Joachim Becker: Nur ein Sündenbock für politisches Versagen?

„Moralisch äußerst zweifelhaft“: Die SPD-Fraktion übt heftige Kritik an Joachim Becker. Der Stadtbau-Geschäftsführer könnte für die Sozialdemokraten zur kalkulierten Sollbruchstelle der großen Koalition werden. Die politischen Vorgaben, mit denen Becker zu kämpfen hat, hat aber auch die SPD zu verantworten.

Nach Nazi-Aufmarsch in Regensburg

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Nazi-Kader aus ganz Bayern dabei

Regensburger stoppen Nazi-Aufmarsch

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