SOZIALES SCHAUFENSTER

Entdecke Veranstaltungen in Regensburg Alle Kultur Oekologie Soziales Kino
FilmRISS: Kritik zu "Der Hobbit - Eine unerwartete Reise"

Mittelerde Reloaded

Mit “Der Hobbit – Eine unerwartete Reise” liefert Peter Jackson den ersten Teil seiner zweiten Mittelerde-Trilogie ab. Allerlei technischer Bombast soll die Buchvorlage Tolkiens zu einem ähnlich atemberaubenden Spektakel machen wie einst “Der Herr der Ringe”.
Ein Hobbit auf Reisen. (c) Warner Bros.

Ein Hobbit auf Reisen. (c) Warner Bros.

Peter Jackson ist und bleibt ein Nerd. Aber einer, der eine erstaunliche Entwicklung vollzogen hat: Aus dem Trashkino heraus geboren, wurde er zur Jahrtausendwende in die Riege der größten Regisseure aller Zeiten aufgenommen, als er sich mit seinen Verfilmungen von J. R. R. Tolkiens “Der Herr der Ringe”-Büchern selbst ein Denkmal setzte. Damals trieb er die Produktionsfirma New Line Cinema an den Rande des Bankrotts – gerade die ersten Teile der Kult-Saga waren trotz der gigantischen Dimension von Improvisation und Erfindergeist geprägt.

Vom Low-Budget-Genie zum Gigantomanen

Doch Jackson ist nicht mehr das Low-Budget-Genie, das seine frühen Werke wie “Braindead” oder “Meet the feebles” mit viel schwarzem Humor und einem hohen Gewaltfaktor gewürzt hat. Beide Filme gelten heute als Kult. Beim “Herr der Ringe” mag die Fähigkeit des Neuseeländers, auch große Filme verhältnismäßig günstig herzustellen, Gold wert gewesen sein. Doch mit den Budgets stiegen auch die Ansprüche eines Peter Jackson – zumindest die technischen.
Zwischen Technik-Fanatismus und Detailliebe: Peter Jacksons neustes Epos um Hobbits und Zauberer. (c) Warner Bros.

Zwischen Technik-Fanatismus und Detailliebe: Peter Jacksons neustes Epos um Hobbits und Zauberer. (c) Warner Bros.

Das Ergebnis kann man nun im ersten Teil der zweiten Mittelerde-Trilogie aus der filmischen Sicht Jacksons bestaunen. “Der Hobbit – Eine unerwartete Reise” hat höchste Erwartungen zu erfüllen. Gigantische 180 Millionen Dollar stecken allein in dieser Ouvertüre der epischen Sage um den jungen Hobbit Bilbo Beutlin (Martin Freeman), der gemeinsam mit einer Horde Zwerge und dem weisen Zauberer Gandalf (Ian McKellen) ein Abenteuer nach dem anderen bestreitet. Zum Vergleich – der erste “Herr der Ringe” kam etwa mit der Hälfte an Produktionsvolumen aus.

James Cameron oder Peter Jackson?

Schon die ersten Bilder des Films geben den ästhetischen Ton der zweiten Reise nach Mittelerde an. Sie wirken befremdlich, überdetailliert, eher ein bisschen wie ein Werbespot im Pay-TV. Kurzum: Die Fantasie bleibt auf der Strecke. Das liegt aber nicht nur am 3D-Effekt, für den Jackson in den letzten Jahren ein persönliches Faible entwickelt hat, sondern insbesondere auch an einer neuen Produktionstechnik: Der “Hobbit” wurde mit 48 Bildern pro Sekunde (üblich sind 24) und mit hochauflösenden digitalen Kameras gedreht. Der Vorteil sind ein Detailreichtum, das Seinesgleichen sucht, und ein allgemein flüssigeres Bild. Der Nachteil: Die Filmästhetik ist dahin, und mit ihr die für das Medium so nötige Entfremdung von der Realität, die paradoxerweise erst dafür sorgt, dass wir uns ganz auf die Leinwand-Welt einlassen können.
Alter Bekannter: Gollum ist auch dabei. (c) Warner Bros.

Alter Bekannter: Gollum ist auch dabei. (c) Warner Bros.

Das alles erinnert stark an das Gefühl, das man im Publikum von “Avatar” hatte, jenes Sciencefiction-Bombasts von James Cameron, mit dem Peter Jackson bezeichnenderweise eine enge Freundschaft verbindet. Irgendwie ist man gar nicht in der Lage, sich in die Geschichte, die erzählt wird, einzufühlen – man wird den Eindruck nicht los, in einer virtuellen Welt zu stecken, in einem Computerspiel, das vor allem von der Bewältigung einzelner Aufgaben und Rätsel durch den Protagonisten lebt. Genauso lässt sich auch die Handlung von “Eine unerwartete Reise” zusammenfassen: Mit dem Unterschied, dass man Bilbo Beutlin als Zuschauer nicht selbst steuern kann, ist alles ganz so, als hätte man einen Spielecontroller in der Hand.

A-B-C-Adventure statt Detailliebe

Vielleicht liegt es auch daran, dass die Darsteller im ersten “Der Hobbit”-Film seltsam farblos und wenig überzeugend agieren. Am herausragenden Cast kann das nicht liegen: Ian McKellen, Martin Freeman, Christopher Lee oder Hugo Weaving zählen schließlich zurecht zur absoluten A-Riege ihrer Zunft. Doch von einer berührenden Charakterzeichnung, von wirklicher Tiefe der Figuren kann keine Rede sein; Gandalf, Bilbo und Co. kommen konturlos und wahrlich virtuell daher. Sie unterscheiden sich kaum von ihren computergenerierten Kollegen, von denen es in “Der Hobbit” Massen gibt; ob man das nun als Kompliment für die CGI-Profis in Jacksons Produktionsschmiede sieht oder als Armutszeugnis für den Film? Eins zu eins sind all diese Beobachtungen auf den ganzen Film übertragbar. Seine stärksten Momente hat er, wenn er sich auf das Detailreichtum, die Liebe zum Kleinen und die bemerkenswerte Tiefe der Welt einlässt, die Tolkiens Fantasie entsprungen ist und Hauptgrund ist für die Begeisterung, die die Geschichten aus Mittelerde bis heute erfahren. Wenn der Zauberer Radagast durch den Grünwald hetzt und Pilze und Igel und Feldmäuse besucht, wenn die Zwerge am Lagerfeuer von ihren Mythen erzählen oder wenn sich Bilbo Beutlin auf ein Rätselduell mit der Kreatur Gollum einlässt – dann beginnt die unter der erdrückenden Last des Technikwahns ächzende Welt in Jacksons Film zu atmen. Leider sind diese Momente viel zu selten. Stattdessen ist “Eine unerwartete Reise” insgesamt eine Ansammlung von Abenteuern, die hastig abgespult werden, eine Hast von A nach B nach C, eine Abfolge von Schlachten und Gefangennahmen, die echte Höhepunkte vermissen lässt. Es spricht für dieses Urteil, dass so vielen lebendigen “Kleinigkeiten” rings um die Produktion so wenig Bedeutung zugemessen wurde – zumindest im Verhältnis zur Sorgfalt, mit der die Computerarbeit betrieben wurde. So starben übereinstimmenden Berichten nach etwa zahlreiche Filmtiere am Set wegen unsachgemäßer Haltung oder blanker Nachlässigkeit – ein Umstand, der wohl nicht nur den Waldzauberer Radagast, sondern auch Tolkien selbst wütend machen würde.
Advent, Advent...

Stadtrats-Adventskalender 21: Weichser Radi und nackte Brüste

Schokolade ist wohl die gängigste Süßigkeit, die sich hinter den Türchen von Adventskalendern verbirgt. Die Schokoladenseite, von der sich Stadträte naturgemäß gern selber zeigen, ist es aber nicht zwangsläufig, die wir in unserem Adventskalender präsentieren. Heute: Hans Renter (CSU, Gugau-Lager) und Rudi Eberwein (CSU, Schaidinger-Lager).

Advent, Advent

Stadtrats-Adventskalender, Folge 20

Liebe Leserinnen und Leser! Vielleicht ist dies die letzte Folge des Stadtrats-Adventskalenders, die Sie lesen. Schließlich ist für heute, 21. Dezember, der Weltuntergang angesagt. Vielleicht haben wir aber auch Glück und wir können bis zum 24. Dezember noch ein paar Türchen öffnen. Den Weltuntergang bedeuten unsere Portraits hoffentlich für keinen der Stadträte, auch nicht für Christa Meier, SPD, und Margit Kunc, Grüne, die sich an diesem unheimlichen Tag hinter dem Türchen verstecken.

Advent, Advent

Stadtrats-Adventskalender, Folge 19

Im Jahr 2012 gibt es keinen Adventskalender mehr, den es nicht gibt: sexy Adventskalender, Tee-Adventskalender, Software-Adventskalender und sogar Mathe-Adventskalender haben es auf den Markt geschafft. Auch mit wenig Zahlenzauberei können sich die Regensburger Stadträte ausrechnen, dass ihnen irgendwann ein Türchen im Stadtrats-Adventskalender von Regensburg Digital geöffnet wird. Ausgerechnet heute dabei: Richard Spieß, die LINKE, und Klaus Rappert, SPD.

Advent, Advent...

Stadtrats-Adventskalender 18: Mal weg, noch nicht da

Der Begriff „Advent“ hatte nicht immer einen religiösen Bezug. Im alten Rom stand „Adventus“ meist für die Ankunft oder den Besuch eines Amtsträgers. Mancher Amtsträger im Regensburger Stadtrat wurde bereits kurz nach seiner Ankunft von den entscheidenden Plätzen verbannt, andere wiederum scheinen noch gar nicht wirklich im Stadtrat angekommen zu sein. Heute: Lothar Strehl (SPD) und Gabriele Opitz (FDP).

Advent, Advent...

Stadtrats-Adventskalender 17: Die Schmerzensreiche und der Brauchtumspfleger

Ein Adventskalender hat was mit Tradition zu tun, auch mit Glaube und Brauchtum. Nicht immer ist es gut, zu fest auf Traditionen zu beharren. Manchmal ändern sich die Zeiten und plötzlich muss man schmerzlich erkennen, dass die Welt sich weitergedreht hat und man mit mit dem was man einst unterstützt und für gut befunden hat, allein auf weiter Flur steht. Hinter dem 17. Türchen: Gertrud Maltz-Schwarzfischer (SPD) und Erich Tahedl (CSU).

NS-Rüstungszentrum Regensburg

Regensburg und Gusen – Zwangsarbeit für den Rüstungsgiganten Messerschmitt

Das „offizielle“ Regensburg tut sich schwer im Umgang mit seiner Vergangenheit als Zentrum des Rüstungskonzerns Messerschmitt. Die Verbindungen der Stadt zum KZ-System Mauthausen-Gusen waren in der lange kein Thema. Das, obwohl zwischen 1943 und 1945 mehrere hundert der Regensburger Messerschmitt-Facharbeiter zur Flugzeugproduktion nach Gusen versetzt wurden, um dort Zwangsarbeiter anzuleiten und zu überwachen.

Statt sechs Monate Haft, Psychiatrie auf Dauer?

Wie schnell landen Menschen in der Psychiatrie? Wie sorgfältig arbeiten Gutachter? Was muss passieren, damit sie wieder herauskommen? Das alles wird derzeit in Zusammenhang mit dem Fall Gustl Mollath diskutiert. Aus aktuellem Anlass veröffentlichen wir hier einen Bericht, der vor viereinhalb Jahren bei Regensburg Digital erschienen ist. Die Betroffene sitzt nach wie vor in der geschlossenen Psychiatrie. Der Vorwurf: Sie soll ihre Nachbarin mit einem Einkaufswagen gerammt haben.

Stadtrats-Adventskalender 15: Der Sanfte und der Schweigsame

Erste Rückmeldungen auf unseren Adventskalender haben ergeben: Manche Stadträtinnen und Stadträte sind der breiten Bevölkerung allenfalls namentlich bekannt. Was diese politisch so entscheiden oder sagen, wissen dagegen meist nur noch Eingeweihte. Bei manchen Mandatsträgern haben aber selbst Interessierte Probleme, das herauszufinden. Das liegt oft daran, dass sie als Stadträte nicht soooo stark in Erscheinung treten. Heute: Haritun Sarik (CSU) und Hans Holler (SPD).

Advent, Advent

Stadtrats-Adventskalender, Folge 14

Der mediale Adventskalender ist keine Erfindung von Regensburg Digital. Recherchen haben ergeben, dass das Stuttgarter Neue Tagblatt 1904 einen Adventskalender als Geschenk für seine Leser beigelegt hatte. Schon vor 98 Jahren hatte der Adventskalender also offenbar die Funktion, die Leser-Blatt-Bindung zu stärken. Damit auch die Bindung zwischen Bevölkerung und Stadtrat steigt, stellen wir täglich ehrenamtliche Gemeindebürger vor. Heute haben wir Bernadette Dechant, CSU, und Kerstin Radler, Freie Wähler, im Blick.

Katholikentag und Ehrenamtskarte im Stadtrat

Friede, Freude und ein aufgebrachter Bürgermeister

Friedlich war die Stimmung am Mittwochabend im Verwaltungs- und Finanzausschuss. Katholikentag und Freiwilligenkarte versus Ehrenamtskarte – das sind keine Themen, bei denen sich dringend jemand streiten wollte. Es war die vorletzte Stadtratssitzung vor Weihnachten, heute folgt noch das Plenum und dann war’s das für 2012. Nur Bürgermeister Weber stört den adventlichen Geist mit ungewohnter und irgendwie auch unnötiger Aggressivität.

Erinnerungen eines Geradlinigen

Es ist ein fast vergessenes Stück Zeitgeschichte und gleichzeitig das Porträt eines beeindruckenden Menschen: Die „Regensburger Erinnerungen“ von Walter Zauner. Zum Geburtstag, Zauner wäre heuer 80 Jahre alt geworden, ist eine Neuauflage der Erinnerungen des Regensburgers erschienen, der in den 50ern internationale Solidarität erfuhr und von offizieller Stadtseite bis heute geflissentlich ignoriert wird.

Volkstrauertag und Heldengedenkfeier

„So schnell kann das kollektive Gedächtnis vergessen“

Vor genau 60 Jahren wurde der Volkstrauertag in der Bundesrepublik Deutschland wieder eingeführt. Er geht zurück auf das Jahr 1919. Damals schlug der VDK (Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge) vor, einen zentralen Feiertag für die gefallenen Soldaten des ersten Weltkrieges einzuführen. 1922 gab es eine erste Gedenkstunde im Reichstag. In der Weimarer Republik wurde der Volkstrauertag vor allem von Konservativen und Nationalliberalen zelebriert. Ein gesetzlicher Feiertag wurde er erst 1934 – damals war er von den Nazis schon zum „Heldengedenktag“ umgewidmet worden. 1952 wurde er in der BRD als „Volkstrauertag“ wieder eingeführt „im Gedenken an die Kriegstoten und Opfer der Gewaltherrschaft aller Nationen“. Wie wird der Volkstrauertag heute begangen? Ein Vergleich.

Advent, Advent...

Stadtrats-Adventskalender 12: Stadtrats-Poesie und der Charme des Schweigens

Manch vermeintliche Überraschung in einem Adventskalender entpuppt sich beim ersten Probieren als unspektakulär, langweilig, fade. Auf jeden Fall nicht mehr als das Übliche. Manchmal ist die Schokolade schon ein wenig zerbröselt, zerdrückt, vielleicht unter großer Hitze ein wenig angeschmolzen. Heute: Benedikt Suttner (ödp) und Dr. Ewa Schwierskott-Matheson (Grüne).

Advent, Advent...

Stadtrats-Adventskalender 11: Traatschi von Klatschow

Nicht jede Süßigkeit in einem Adventskalender ist bei allen gleich beliebt. In einem Jahr kann es sein, dass alle Freunde und Bekannten sich für Negerküsse begeistern, im anderen ist plötzlich derjenige mit den Negerküssen ein Außenseiter, ein Spinner gar, mit dem man doch nie etwas zu tun haben wollte. Heute: Dr. Gero Kollmer (CSB).

In eigener Sache: Redaktions-Urlaub

Liebe Leserinnen und Leser, Sie haben es vielleicht schon geahnt: Die Redaktion geht bis Anfang Januar in ihren wohlverdienten Jahresurlaub. Bis zum 24. Dezember werden noch sämtliche Türchen in unserem Adventskalender geöffnet, damit Sie ihre Stadträtinnen und Stadträte auch komplett kennenlernen. Ansonsten werden wir uns allenfalls sporadisch zu Wort melden. Wir bedanken uns bei allen […]

Advent, Advent...

Stadtrats-Adventskalender 10: Enttäuschte Erwartungen

Advent – das ist die Zeit der Erwartung. Auf die Ankunft des Herrn, wie es gemeinhin heißt. Mancher Herr oder manche Dame im Stadtrat hätte sich sicher auch von seiner politischen Zukunft vieles erwartet. Die Stadt und nebenbei sich selbst voranzubringen zum Beispiel. Vielleicht hätte man sich aber auch vom einen oder anderem Stadtrat etwas, vor allem etwas mehr erwartet. Heute im Adventskalender: Petra Betz (CSU) und Dr. Jürgen Pätz (FDP).

drin