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In der Nacht auf Donnerstag wurde ein 26jähriger von zwei mutmaßlichen Neonazis angegriffen. Gegen den Gewerkschafter wird im Internet bereits seit längerem gehetzt. Er ist nicht der einzige.

Gehetzt wird gegen Ausländer und Linke, gegen Gewerkschafter und Journalisten: Die Internetseite des „Freien Netz Süd“, größter Zusammenschluss von Neonazis in Bayern, stellt seine Gegner zum Teil steckbriefartig an den Pranger. In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag hat diese Hetze offenbar Früchte getragen: Der Vorsitzende der verdi-Jugend Oberpfalz wurde am Regensburger Villapark von zwei Männern angegriffen und mit Faustschlägen und Tritten traktiert. Der 26jährige Stefan D. erlitt leichte Verletzungen, die von einem Sanitäter vor Ort behandelt werden mussten.

Ein Täter trug Nazi-Klamotten

Die beiden Täter flüchteten. Bei ihnen handelt es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um Neonazis; einer der beiden trug ein Thor Steinar-Shirt, eine Marke, deren Hersteller eng mit der rechtsextremen Szene verwoben ist und die in mehreren Fußballstadien, Landtagen und dem Deutschen Bundestag nicht getragen werden darf. Auch die Polizei geht von einem rechtsextremen Hintergrund des Angriffs aus – das Kommissariat Staatsschutz ermittelt.

Beim „Freien Netz Süd“ wurde Stefan D. unter anderem als „Volksfeindlicher Gewerkschaftsbonze“ und „Linkskrimineller“ beschimpft. Es passt den Neonazis nicht, dass D.sSich in seiner Funktion als Gewerkschafter regelmäßig gegen Rassismus und Rechtsextremismus positioniert und unter anderem schon mehrere Demostrationen und Kundgebungen in Regensburg und Amberg organisiert hat. Als er in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag von den beiden Männern abgepasst und angegriffen wurde, befand D. sich gerade auf dem Heimweg vom Protestcamp der fünf iranischen Asylbewerber, die derzeit in Regensburg für die Gleichbehandlung von Flüchtlingen demonstrieren.

Auch Steckbriefe werden veröffentlicht

Verantwortlich für den Internetauftritt des „Freien Netz Süd“ zeichnet der ehemalige NPD-Funktionär Simon Preisinger aus Flossenbürg. Zu führende Aktivisten zählen auch Robin Siener (ehemals NPD-Vorsitzender Regensburg) und Daniel W. (ehemals NPD-Vorsitzender Oberpfalz). Im Mai kehrte das Trio der NPD den Rücken. Eine Begründung: Die mangelhafte Zusammenarbeit der Partei mit Rechtsterroristen wie Martin Wiese oder Karl-Heinz Hoffmann.

Stefan D. ist beileibe nicht der einzige, gegen den auf „Freies Netz Süd“ gehetzt wird. Von einem Schwandorfer Journalisten, der regelmäßig zu den Aktivitäten der Neonazis in der Oberpfalz recherchiert und dafür unter anderem den Hans-Weber-Preis der Regensburger SPD erhalten hat, hat Preisinger einen regelrechten Steckbrief veröffentlicht. Der Journalist wird darin unter anderem als „Denunziant“ beschimpft.

Das sagt die Polizei zu dem Überfall:

Passant von Unbekannten niedergeschlagen – Kommissariat Staatsschutz ermittelt

REGENSBURG. Mit Fäusten und mit den Füßen schlugen und traten zwei bisher unbekannte Männer in den frühen Morgenstunden des 19.07.2012 in der Ostengasse auf einen Mann ein und flüchteten dann. Nach Schilderungen des 26-jährigen Opfers war er von den beiden, ihm unbekannten Männern, gegen 02.00 Uhr im Bereich des Eingangs zum Villapark offensichtlich abgepasst und sofort angegriffen worden. Der Mann zog sich dabei Verletzungen zu, die in einem Krankenhaus ambulant behandelt werden mussten. Nach Aussage des Verletzten war er in den zurückliegenden Tagen als Aktivist am Protestcamp für iranische Flüchtlinge am Neupfarrplatz engagiert. Vor diesem Hintergrund ermittelt das Kommissariat Staatsschutz, nachdem nicht ausgeschlossen werden kann, dass die beiden flüchtigen Täter dem rechten Spektrum zuzurechnen sind.

Beschreibung der Täter:

Erster Täter:
Ca. 185 cm groß und etwa 28 Jahre alt, kräftige Figur, bekleidet mit einer Blue Jeans, einem schwarzen T-Shirt mit dem hellen Aufdruck „Thor Steinar“ und schwarzen Sneakers.

Zweiter Täter:
ca. 190 – 195 cm groß und etwa 28 Jahre alt, athletische kräftige Figur; er trug ein schwarzes Polohemd, eine schwarze Jacke und Blue Jeans sowie schwarze Arbeitsstiefel mit schwarzen Schnürsenkel.

Hinweise zur Identität bzw. dem Aufenthalt der beiden flüchtigen Täter nimmt die Kriminalpolizeiinspektion Regensburg unter der Telefonnummer 0941/506-2888 entgegen.

Ostengassenfest

Ein Fest im geschundenen Viertel

Es war vermutlich das letzte Mal, dass die Rasenfläche am Donaumarkt der Öffentlichkeit zur Verfügung stand. Beim Ostengassenfest konnten die Besucher die Atmosphäre dieses Viertels wieder einmal kennenlernen. Geplante Luxusbuden und das Bayernmuseum werden der Gemütlichkeit dort aber bald ein Ende bereiten.

Pseudo-Prominenz ohne Rückgrat

Fürstliches Dschungelcamp

Schlossfestspiele: Der fürstliche „Überraschungsgast“ Viktor Orbán erregt weiter die Gemüter. Zumindest bei manchen. Betrachtet man aber, wen Gloria in der Vergangenheit von den Festspielen profitieren ließ, ist Orbáns Einladung nur konsequent. Dem Gros der Pseudo-Prominenz ist das egal.

Viel Dreck und Zukäufe

Mieses Zeugnis für die REWAG

Die höchste Beteiligung der E.ON AG in ganz Bayern, der höchste CO2-Ausstoß, kaum selbst produzierter Strom: eine beschämende Bilanz für die REWAG. Über das neue Energiekonzept des Energieversorgers darf die Öffentlichkeit nichts erfahren.

Kulturausschuss: Stadtarchiv und Koordnationsstelle in der Kritik

Unger und Wolbergs gehen auf Distanz

Klemens Unger ist ja gerne mal der Prügelknabe für alles Mögliche, was im Kulturbereich in Regensburg schief läuft. Häufig fällt es dem Kulturreferenten auch schwer, sich aus den Miseren, die ihm – sei es zu Recht oder zu Unrecht – angedichtet werden, rauszuwinden. Ganz anders in der letzten Sitzung des Kulturausschusses: Diplomatisch, aber unmissverständlich distanziert sich Unger von den personellen Problemfällen seines Hauses, allen voran von Dr. Martin Angerer. Der ist in letzter Zeit vor allem durch Abwesenheit und eine weiße Seite im Jahresbericht 2011 des Kulturreferats aufgefallen. Schützenhilfe bekam Unger dabei von Bürgermeister Joachim Wolbergs, der ungewöhnlich deutliche Worte fand.

A weißes Blattl Papier

Dass man im Kulturreferat manchmal vor dem Nichts steht, mag den einen oder anderen Kritiker nicht mehr überraschen. Dass man diese Tatsache allerdings frank und frei einräumt und sichtbar im Jahresbericht zur Schau stellt, ist als frappierender Akt der Ehrlichkeit zu bewerten. Nachzusehen im Jahresbericht 2011. Nachlesen wäre etwas schwierig…

drin