Danke für das Gespräch: OB Hans Schaidinger und Landrat Herbert Mirbeth konnten am Dienstag beide das Gesicht wahren. Fotos: Staudinger
Herbert Mirbeth konnte einem irgendwie leid tun. Am Dienstag kam der Landrat (CSU) in den Regensburger Stadtrat, um dort sein Plädoyer für eine Sinzinger und eine Kneitinger Nahverkehrsbrücke vorzutragen. Was er zu hören bekam, war viel Höflichkeit, viel Freundlichkeit und absolut nichts Neues.
Es sei „mehr als richtig“, dass Mirbeth hier seine Meinung darlege (SPD-Fraktionschef Norbert Hartl). Das sei „ein guter Tag für die Zusammenarbeit zwischen Stadt und Landkreis“ (CSU-Fraktionschef Christian Schlegl). Dass Mirbeth hier sprechen dürfe, gebiete die „Fairness im Umgang zwischen Stadt und Land“ (Freie-Wähler-Fraktionschef Ludwig Artinger). Ja, man habe „einen großen Vorrat an Gemeinsamkeiten“ (OB Hans Schaidinger).
Einstimmige Ablehnung
Nur bei den beiden Brücken, ja bei denen, da hat man diese Gemeinsamkeiten nicht. Was eigentlich schon lange klar war, weil es so ziemlich jede Stadtratsfraktion den betroffenen Regensburger Anwohnern bei Ortsterminen, über Presseerklärungen und sonstige Medienauftritte versprochen und seit Monaten immer wieder erklärt hatte, wurde auch am Dienstag bekräftigt: Der Regensburger Stadtrat lehnt beide Brücken ab. Und zwar einstimmig.
Ein Schaufenstertermin für Herbert Mirbeth, dem unisono erklärt wurde, dass es schön sei, dass er da sei, dass man sioch darüber richtiggehend freue, dass das aber nichts ändere und irgendwie auch egal sei. Punkt. Kneitinger und Sinzinger Brücke sind für die Stadt Regensburg kein Thema.
Mirbeth gab sich dennoch zufrieden. Immerhin wird in die für beide Trassen freigehaltenen Flächen auch nichts hineingebaut, um „künftigen Stadtratsgenerationen gegenüber nicht arrogant zu sein“ (OB Hans Schaidinger). Und dafür sei er, Mirbeth, „dankbar“.
Mirbeths Plädoyer: Flammend, aber faktenarm
Dankbar dürfte der Landrat auch dafür sein, dass sein Plädoyer von keinem Stadtrat ernsthaft auf Argumente überprüft wurde. Denn was der Landrat über die Zusammenarbeit zwischen Stadt und Land sagt – er spricht von einer „alternativlosen Partnerschaft“ – dürfte zwar jeder unterschreiben können, es ist ja auch banal. Dem mit Zahlen und Fakten gespickten Vortrag von Planungsreferentin Christine Schimpfermann, die den Nutzen beider Brücken gehörig in Zweifel zog, setzte Mirbeth aber nicht ein schlüssiges Argument, geschweige denn Zahlen entgegen.
Zwar hört es sich gut an, wenn der Landrat sagt, dass man den Landkreisbewohnern, die nach Regensburg pendeln und damit zur Wirtschaftskraft der Stadt beitragen, eine vernünftige Verkehrsanbindung bieten müsse. Dazu aber, dass die bisherigen Untersuchungen ergeben haben, dass Kneitinger und Sinzinger Brücke nur einigen wenig Einpendlern tatsächlich Vorteile bringen, dafür aber jede Menge Verkehr in die Stadt ziehen, sagte Mirbeth nichts. Gar nichts. Trotz der nun seit Monaten, ja eigentlich Jahren, laufenden Diskussion. Dass sowohl die Stadträte wie auch der Oberbürgermeister darüber großzügig hinweg gingen, unterstrich eindrucksvoll, dass es sich um einen reinen Höflichkeitstermin ohne irgendeinen Erkenntnisgewinn handelte.
„Spaltpilz“ ärgert Freie Wähler
So ein Höflichkeitstermin darf dann auch mal – wie am Dienstag – drei Stunden dauern. Und immerhin bot sich am Ende noch die Gelegenheit für Mirbeth, das typische Klima bei einer Regensburger Stadtratssitzung miterleben zu dürfen.
Hans Schaidinger konnte den Freien Wählern vor rappelvoller Zuschauerempore grinsend deren Verkehrskonzept aus dem Jahr 2005 um die Ohren zu hauen. In dem sind just Kneitinger und Sinzinger Brücke verzeichnet, die die Freien Wähler heute nun so vehement und öffentlichkeitswirksam ablehnen. Ein davon sichtlich und hörbar getroffener Ludwig Artinger konnte den Oberbürgermeister daraufhin lautstark als „Spaltpilz“ bezeichnen und ihm „Missbrauch der Sitzungsleitung“ vorwerfen. Und Norbert Hartl konnte noch ein wenig dazwischen mosern und sich über Artingers Redebeitrag lustig machen.
Parallelbrücken wieder im Fokus
Am Ende wurde der Verwaltungsvorschlag einstimmig verabschiedet. Ebenso ein Ergänzungsantrag der Grünen, den Schienen-, Bus- und Radverkehr zwischen Sinzing und Regensburg auf den Prüfstand zu stellen. Und ein Ergänzungsantrag der CSU, die seit Jahren in der Schublade lagernden Pläne für Parallelbrücken zur Pfaffensteiner Autobahnbrücke wieder verstärkt in den Fokus zu rücken, erhielt immerhin noch die Stimmen des Koalitionspartners SPD und der Grünen.
Am Ende dürfte Mirbeth froh sein, wieder in seinen beschaulichen Kreistag zurückkehren zu dürfen und was da am Dienstag verabschiedet wurde, wird er seinen Kreisräten schon als Erfolg verkaufen können. Irgendwie.
Die Einzelhandelskonzerne Netto und Kaufland sind ins Visier von Staatsanwaltschaft und Zollfahndung geraten. Unter anderem im Auftrag der Staatsanwaltschaft Regensburg durchsuchten am Dienstag über 450 Fahnder mehr als 60 Lagerhallen, Büros sowie Wohn- und Geschäftsräume von Verantwortlichen in fünf Bundesländern.
„Es ist alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ Diese Einsicht hat sich beim Thema Sinzinger Nahverkehrsbrücke auch bei den betroffenen und gegen die Brücke engagierten Anwohnern durchgesetzt. Heute wird im Stadtrat darüber abgestimmt, und nachdem sogar Oberbürgermeister Hans Schaidinger (CSU) seinen Regierungsfraktionen empfohlen hat, sich gegen die Brücke auszusprechen, ist mit einem mehrheitsfähigen Gesinnungswandel zugunsten der Brücke nicht mehr zu rechnen.
Am Sonntag findet die alljährliche Veranstaltung zum Holocaust-Gedenktag statt. Zum ersten Mal wird Oberbürgermeister Hans Schaidinger dabei vor dem ehemaligen KZ-Außenlager Colosseum sprechen.
Im Haus Heuport spielen die „Sechs lustigen Fünf“, im Pfarrheim St. Paul singt „Fracksausen“. Im Heuport spricht Georg Schmid, im Pfarrheim Hans Schaidinger. Die CSU lädt zum Neujahrsempfang, besser: zu zwei Neujahrsempfängen. Zuversichtlich sind alle CSUs…
Hoffnung für das Höllbachtal? Im Rechtsstreit zwischen dem Energieunternehmen Rupert Heider und dem Bund Naturschutz kam es am Freitag zu einem Vergleich. Ob der etwas bringt, hängt vom Regensburger Landratsamt ab. Die Behörde hatte das Unternehmen stets mit Samthandschuhen agefasst. Auf Weisung von oben.
Es ist eines der beeindruckendsten Naturschutzgebiete im Landkreis Regensburg: Das Höllbachtal bei Wörth an der Donau. Am Freitag verhandelt der Verwaltungsgerichtshof darüber, ob dieser Wert mehr zählt als die Interessen eines Kraftwerksbetreibers.
Sollte der SSV Jahn in die 2. Bundesliga aufsteigen, muss das alte Stadion für einen hohen sechsstelligen Betrag umgebaut werden. Jetzt ist das Geschrei groß. Doch warum nur?
Der Bund der Vertriebenen (BdV) mag Erich Später nicht. Der 52jährige ist profunder Kenner der Vertriebenenverbände und deren Geschichte. Er hat in der Vergangenheit etwa die zahlreichen Gründungsmitglieder des BdV aus NSDAP und SS offengelegt und immer wieder auf rechtsextreme und revisionistische Tendenzen innerhalb des BdV oder auch der Sudetendeutschen Landsmannschaft hingewiesen. Dass Später am […]
Kurz vor Weihnachten hat die Stadtbau GmbH das Ostermeier-Areal am Donaumarkt verkauft. Ein Regensburger Bauträger erhielt unter über 50 Investoren den Zuschlag für die 3.100 Quadratmeter große Fläche.
Die Friedrich-Ebert-Stiftung plant für dieses Jahr eine Ausstellung über das Leben von Oskar und Emilie Schindler und ist auf der Suiche nach dem Ursprungsort eines Fotos.
Was 2011 in Regensburg alles hätte passieren können – und was tatsächlich passiert ist (oder auch nicht): ein höchst selektiver und nicht ganz ernster Jahresrückblick. Dass die Gedenkkultur in Regensburg bislang stiefmütterlich behandelt wurde, haben Vertreter aller Stadtratsfraktionen mittlerweile eingesehen. Eine Arbeitsgruppe, die sich Anregungen für eine angemessene Gedenkkultur geben soll, ist bereits seit November […]
Es ist nicht gerade eine Löwengrube, in die sich Hans Schaidinger begibt, wenn er zum Gespräch in den Regensburger Presseclub kommt. Im trauten Kreis von Journalisten, Stadträten, Pressesprechern, Verbands- und Unternehmensvertretern entsteht das wohlig-warme Gefühl: „Wir“ ziehen doch alle am selben Strang. Wie das Regensburger Stadtoberhaupt die Welt sieht? Eine kleine Auswahl.
Was 2011 in Regensburg alles hätte passieren können – und was tatsächlich passiert ist (oder auch nicht): ein höchst selektiver und nicht ganz ernster Jahresrückblick in sechs Teilen. Bereits jetzt steht das Jahresmotto für 2013 fest: „Brücken bauen“ – diese Idee soll die Menschen leiten, sich künstlerisch zu betätigen. Da kann und will die Stadt […]
Nun ist es also tatsächlich auch uns passiert: Unbekannte Hacker haben am Donnerstagmorgen einen Angriff auf unseren Server durchgeführt. Unser Provider hat uns sofort informiert und alle Schritte unternommen, um einen weiteren Zugriff auf die Seite zu unterbinden (Besten Dank! auch an alle Leser, die uns informiert haben.). Regensburg-digital war aber für knapp zehn Stunden […]
Was 2011 in Regensburg alles hätte passieren können – und was tatsächlich passiert ist (oder auch nicht): ein höchst selektiver und nicht ganz ernster Jahresrückblick in sechs Teilen. Zu einer ungewöhnlichen Aktionsgemeinschaft haben sich die in Regensburg ansässigen Unternehmen BMW, SchumaFrucht, Mittelbayerische Zeitung und Bischofshof zusammengeschlossen: Sie gründeten ein „Regensburger Bündnis für Arbeit“ und wollen […]
Was 2011 in Regensburg alles hätte passieren können – und was tatsächlich passiert ist (oder auch nicht): ein höchst selektiver und nicht ganz ernster Jahresrückblick. Was lange währt, wird endlich gut: Regensburg bekommt eine Stadthalle. Das lang ersehnte Projekt „Regensburger Kultur- und Kongresszentrum“ (RKK) wird auf dem Ernst-Reuter-Platz entstehen. Kurze und erfolgreiche Verhandlungen zwischen Stadt […]
Bei einem Besuch in Regensburg hat Gregor Gysi Ministerpräsident Horst Seehofer aufgefordert, gegen die Rente mit 67 eine Initiative im Bundesrat zu starten. „Wenn er dazu nicht den Mumm hat, soll er kein solches Gerede machen.“
Der Neonazi Tino Brandt, eine Schlüsselfigur bei der nach wie vor nicht aufgeklärten Mordserie durch den “Nationalsozialistischen Untergrund”, startete seine Karriere in Bayern. Bereits damals wurde er vom Verfassungsschutz überwacht. Der hat aber Daten gelöscht und Akten vernichtet.