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Das RVV-Liniennetz in der Kritik

Regensburg: verkannte ÖPNV-Spielwiese?

Das Hauptaugenmerk dieses Artikels liegt auf der Publikation eines alternativen ÖPNV-Netzlinienplans für Regensburg. Ein gebürtiger Regensburger, so alt wie der RVV selbst, erklärt weshalb er dessen Liniennetz für eine Fehlplanung hält und bietet eine diskussionswürdige Alternative an.

Gastbeitrag von Tomas Winkelbauer

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„Ich habe in Regensburg-Stadt und im Landkreis gewohnt, kam auch mal in den Genuss eines Studententickets, aber Stadtbusfahren hat sich selten gelohnt und noch seltener Spaß gemacht. Das Fahrrad war meist die flexiblere Alternative. Der Knotenpunkt Albertstraße zögert viele Fahrten unnötig hinaus. Aushängefahrpläne lesen und umsteigen gelingt oft nur mit Routine. Insgesamt lässt dieses Sternnetz einen durchdachten Eindruck vermissen, der die Ticketpreise rechtfertigen würde.“

Der RVV wurde in den Jahren 1983/84 ins Leben gerufen und sein Liniennetz ist bis heute nahezu unverändert. Aber warum wurde ein Sternnetz realisiert? Es ist gut vorstellbar, dass der Planungsfokus darauf lag, die Fahrgäste umsteigefrei in die Altstadt zu befördern, um diese aufzuwerten. Zur damaligen Zeit befanden sich dort noch wesentlich mehr Geschäfte und Behörden. Heute ist Regensburgs Infrastruktur jedoch eine ganz andere. Die Altstadt ist weitestgehend zum Touristenziel geworden und die Bürger können ihre Besorgungen viel besser außerhalb des Stadtkerns erledigen. Straßenbaulich hat sich in der Zwischenzeit nichts Grundlegendes verändert, wirtschaftlich hingegen umso mehr.

Pendlerströme haben sich verlagert

Vor dem Hintergrund bedeutsamer Entwicklungen auf dem Wirtschafts- und Wohnungssektor fällt der Blick auf die Bedürfnisse der Bürger/Fahrgäste, die ohnehin bei der Planung eines öffentlichen Transportsystems berücksichtigt werden sollten. Die Zielgruppe des Nahverkehrsanbieters möchte von ihrem Wohnviertel aus bequem und sicher in die Schule/Uni gebracht werden, aber auch in die Arbeit, zu Einkaufsmöglichkeiten oder Ausflugszielen. Die daraus resultierenden Pendlerströmungen verlagerten sich in den vergangenen drei Jahrzehnten.

Ein in dieser Zeit gewachsenes Umweltbewusstsein und ein anhaltender Tourismus verlangen ohnehin nach einer besseren Anbindung von Pendlerparkplätzen, z. B. dem am Lappersdorfer Kreisel. Bei dem heutigen Verkehrsaufkommen kann eine entsprechende Geschwindigkeits- oder Transportmittelanpassung kein Ausschlusskriterium für die Nichtberücksichtigung von beispielsweise der A93 sein. Außerdem ist es nicht zeitgemäß, dass die meisten Linien, sogar Fernbusse, Richtung Umweltzone fahren. Stattdessen könnte der Schienenverkehr besser in das Liniennetz integriert werden, inklusive des Neubaus eines Bahnhofs an der Abzweigung Gonnersdorf/Haslbach.

Weniger Linien, die öfter fahren

Es folgt eine Ideensammlung unter der Prämisse, dass Regensburg eine Spielwiese für den ÖPNV ist. Dabei gibt es bedarfsbezogen weniger Linien, die dafür öfter fahren könnten, mehr sinnvolle Umsteigemöglichkeiten und nicht zuletzt eine erhöhte Effizienz als Resultat. Das folgend abgebildete „alternative ÖPNV-Netz“ beinhaltet hauptsächlich Buslinien, die Expresscharakter haben, weil sie nicht jede Haltestelle anfahren. Die weißen Flecken in dem Netz werden durch sog. „Stadtteilbusse“ abgedeckt.

Der Unterschied zum aktuellen Netzplan ist unverkennbar. Der Hauptbahnhof wird lediglich durch den Zug, den Altstadtbus und die Linien 2 und 8 bedient. Bereits bestehende Pendlerparkplätze sind besser angebunden und Strömungen können gezielter um den Stadtkern herumgeleitet werden. Dabei hat der Fahrgast sehr früh die Möglichkeit die Richtung zu seinem Ziel einzuschlagen.

Der Altstadtbus hat mehrere Linien und eine ausgedehntere Ost-West-Spanne. Die Linie 8 verkehrt zwischen Weißenburgstraße, Hauptbahnhof und Universität und stellt somit eine wichtige Verkehrsachse in alle Richtungen dar. Sie ist relativ kurz und kann hochgetaktet sein.

Große Firmen, Schulen, das Klinikum und die Universität sind besser mit dem Umland verbunden. Fernbusse halten außerhalb des Stadtkerns an strategisch günstigen Orten. Der Schienenverkehr ist mit dem Bahnhof Prüfening und Gonnersdorf besser an das restliche Netz angeschlossen.

Ein Vorschlag, kein ausgereiftes Konzept

Das oben dargestellte ÖPNV-Netz für Regensburg ist freilich nicht ausgereift, aber es lässt erkennen, dass oft mehrere Wege ans Ziel führen. Entscheidende Linien könnten bezüglich der Umsteigepunkte leicht aufeinander abgestimmt werden, wofür sich das bereits existierende Zeiterfassungssystem in den Bussen umfunktionieren ließe.

Konfliktpotential birgt beispielsweise die Kreuzung B15/B8 auf Höhe DEZ, hier „Walhalla-Allee/Frankenstraße“ (Linie 3 und 5). Hierbei handelt es sich um einen wichtigen Umsteigepunkt an einer vielbefahrenen Kreuzung. Es könnte unter Umständen erwogen werden dort ein Unterführungssystem anzulegen, womöglich noch mit weiteren Einkaufsmöglichkeiten zwischen DEZ, toom und POCO.

Andererseits erscheinen hiermit aktuelle Planungsdiskussionen um ZOB, Keplerareal, Straßen- und S-Bahn in einem völlig anderen Licht. Ebenso stellt sich die Frage, warum in Regensburg über eine weitere Donauquerung diskutiert wird, während die wenigsten bereits bestehenden überhaupt genutzt werden. Das betrifft hauptsächlich die sogenannte „Stadtautobahn“ A93 zwischen Lappersdorf und Kumpfmühl sowie die „Osttangente“. Aber auch die Brücke zwischen Donaustauf und Barbing.

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Kommentare (39)

  • Giovanni

    |

    Nicht zu vergessen: Es gibt direkt neben dem Gewerbepark einen Bahnhof! Der ist nur ungenutzt, das Gebäude steht direkt neben der Straße „Bei der Anhalt“.
    Es wäre sehr billig, einen zB. 30-minütigen S-Bahn-Takt einzurichten, der zw Prüfening, Burgweinting/Obertraubling, Gewerbepark/ Haselbach und Hbf pendelt. Damit wäre ein Großteil der Peripherie abgedeckt.
    Solche regionalen S-Bahnen sind woanders nichts ungewöhnliches.

  • Thoralf Will

    |

    Was mir auf jeden Fall gefällt: Es gibt keine 3 Linien mehr, die parallel die gleichen Strecken abklappern.
    Guter Start.

  • Klaus Wörle

    |

    @Giovanni: Schön wär’s! Braucht aber erst mal ein zusätzliches Gleis zumindest für die Strecke nach Obertraubling und die Elektrifizierung nach Norden – vermutlich noch mehr Zubau an Infrastruktur, wenn man an eine direkte Ost-Verbindung Obertraubling-Haslbach denkt.
    Es ist halt leider einfacher, fünf Schnellstraßen, drei Ortsumgehungen und eine sechsstreifige Autobahn zu bauen als das Schienennetz bedarfsgerecht zu erweitern.

  • sebastian

    |

    das bei der rvv nur top leute mit top verstand arbeiten ist nichts neues.. mit dem rvv neue routen zu diskutieren, wenn die es nicht mal schaffen ihren fahrern 10€ wechselgeld mitzugeben, ist von vornherein zum scheitern verurteilt!

  • SabineF

    |

    Eine Ringbusslinie wird schon seit den 80iger Jahren gewünscht. Auch wenn in der Netzplanungsabteilung das vielleicht noch keine*r mitbekommen hat, aber nicht jede*r Busmitfahrer*in will zur Albert-Straße/Bahnhof. Eine Spinne, die Ihre Netzfäden nur zur Mitte spinnt, wird irgendwann verhungern.

  • Hans

    |

    Das Sternnetz war schon immer Blödsinn.

    Wie lange hat das gedauert, bis die Studenten eine Linie quer von Königswiesen zur Uni durchsetzten. Nichts als Stürköpfe damals. “Des war scho imer so ud des bleibt so”

    Letztes Jahr habe ich mal auf einer Veranstaltung angesprochen, dass es keine vernünftige Anbindung des Südens (Pentling, Abbach usw) zu Uni/Klinikum/Stadtosten gibt. Also mal eine tangentiale (Pendel) Line parallel zur A3.
    “DA fährt ja wieder keiner mit” außerdem sei man nicht für Einpendler zu Betrieben zuständig(!)

    Also: weiter mitm Auto.

    Netz statt Stern ist gut, darf aber nicht an der Stadtgrenze enden wie auf dem Bild, sonst fährt man weiter Auto. Da wäre viel Hirnschmalz gefragt und Beweglichkeit beim RVV.

    Wie es aussieht: Unendlich zäh.

  • highwayfloh

    |

    @sebastian 15.02.2019 15:53 Uhr:

    Bitte auch mal selbst informieren, bevor man pauschal auf den ÖNPV drauf haut. Insbesondere in der BOKraft sind die §§ 12 bis 14 sehr informativ, ebenso die Beförderungsbedingungen der RVV / RVB / RBO. In letzteren ist explizit geregelt, welche Pflichten es zum Wechselgeld gibt und welche nicht und nochmals ergänzend zur BOKraft, welche Pflichten die Fahrgäste haben. Die Busfahrer/innen haben sich an diese Regeln zu halten und sind für Beschwerden die falsche Adresse.

  • highwayfloh

    |

    @RD-Redaktion:

    Eine Frage und keine Kritik am Rande:

    Wieso wurde dieses Bild als Aufhänger für den Gastartikel gewählt. Als Methapher dass der ÖNPV in Regensburg sozusagen “an die Wand gefahren wird”? Ich persönlich finde das gezeigte Bild dennoch unpassend, da hätte man auf anderes Material zurückgreifen bzw. sich etwas anderes infallen lassen können.

  • Günter Bock

    |

    Wir Grüne fordern schon seit Jahrzehnten ein zusätzliches Ringbussystem.
    Hier ist wieder mal ein sehr guter Vorschlag – leider wird auch dieser in den bisherigen Strukturen versanden . . .

  • Ute Hellmich

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    Mann/Frau/Kind braucht nur in die Fenster der Busse zu schauen und kann feststellen wie viele leere Plätze in all zu vielen RVB-Linien frei sind. Geschätzt 65-75%.
    Es ist natürlich nicht zielführend einen Liniennetzplan als Beweisgrundlage für ergänzende oder gar als Grundlage neuer Linien anzuführen. Vielleicht liegt es aber nur daran,daß mancher Gemeinderat auch mal eine eigene „Line“ haben möchte und dann diese ziemlich leer durch ein Viertel gequetscht wird.

  • Mr. T.

    |

    highwayfloh, vielleicht hat regensburg-digital den Symbolbildredakteur vom Anzeigenblattl verpflichtet :-)))
    Eine längst überfällige Diskussion im Gegensatz zum “des hamma immer scho so gmacht” des RVV. Schön, wenn sich Menschen hier die Mühe machen, sich Gedanken zu machen …

  • Dominik Müller

    |

    @Günter Bock
    Ihr Grünen seid seit Jahren auch Teil der bunten Koalition. Nehmt die eigenen Forderungen ernst und setzt sie um.

    @Hans
    “Wie lange hat das gedauert, bis die Studenten eine Linie quer von Königswiesen zur Uni durchsetzten. ”
    Die Linie 4 gibt es schon sehr lange für Fahrten zwischen Klenzestraße und Universität. Früher als Ringlinie Universität – Lilienthalstraße – Domplatz – Universität, dann ab 1995 als verkehrtes C Universität – Lilienthalstraße – Danziger Freiheit.

  • Jonas Petersen

    |

    Das war einer der Gründe, warum ich aus Regensburg weggezogen bin. Jetzt wohne ich im Rhein-Main-Gebiet und wir haben nur noch ein Auto, weil ich mit dem ÖPNV bequem pendeln kann, obwohl ich im Umland wohne. Selbst wenn ich mal irgendwo anders hinmuss ist das Netz dicht genug… in Regensburg kam ich ohne Auto nicht aus, und dann noch die grauenhafte Parkplatzsuche…

    Ein besserer ÖPNV, wie die hier vorgestellte Idee ist auch wichtig, weil er Leute vom Wegzug abhält.

  • Nix wie weg

    |

    Jonas
    „Jetzt wohne ich im Rhein-Main-Gebiet“ ist natürlich lustig, aber natürlich auch totaler Unsinn.
    Viel Spass dort.

  • Keilbergererer

    |

    Prinzipiell ein sehr guter Ansatz das Netz mal neu zu planen auf Grundlage der heutigen Gegebenheiten! Kleine Anmerkungen zum Entwurf:
    Die Verbindung Nordost zum Stadtwesten ist hier leider weiterhin katastrophal, eine Anbindung des Ortsteils Keilberg (und ebenso von Irlbach, Wenzenbach und Bernhardswald) fehlt hier noch komplett.
    Es fehlt eine Umsteigemöglichkeit Linie 5 zu Linie 6 an der Pfaffensteiner Brücke. Wie soll das realisiert werden? Momentan nutzt nur die Expresslinie 6 die Pfaffensteiner Brücke, vielleicht sollte hier noch eine Brückenlinie zwischen Oberpfalzbrücke und Lilienthalstraße verkehren?

  • sebastian

    |

    @highwayfloh

    konnte in BOkraft §12-14 nichts finden? bitte teile mir doch genau den entsprechenden absatz und paragraphen mit, der sich auf mein geschildertes problem bezieht, vielen dank!

  • Hans

    |

    @Dominik

    man sollte ausdem Umstand, dass linie 4 schon lange existiert nicht schließen, dass es nicht vorher ewig gedauert hat bis dieVerkehrsbetriebe diese Selbstverständlichkeit eingesehen haben.

    Das Argument, Busse führen leer herum ist auch ncht gerade neu.

    Natürlich dauert das, bis Leute extra gekaufte Autos stehen lassen oder verkaufen um auf den Bus umzusteigen. Man hat sie jahrzehntelang gezwungen aufs Auto zu setzen. So wurde das Auto zum “Inbegriff der Freiheit” (sonst kommt man nichts raus). 4 Autos pro Familie sind im Umland keine Seltenheit.

    Sehr interessant fand ich mal den Redebeitrag einer bei den Müncher Verkehrsbetrieben beschäftigten Ingenieurin im Turmtheater: “Der Fahrplan muss so perfekt sein, dass man den letzten Kilometer ohne weiteres ohne Auto zurücklegen kann, denn ein erst mal ageschaftes Auto wird auch gefahren.” (Gute Haltung! Wo gibts die beim RVV?)
    Die Antwort vom verkehrspolitischen Podium lasse ich aus Peinlichkeitsgründen mal unerwähnt.

  • dünnster Künstler

    |

    Ergänzend zu den im Artikel vorgestellten Überlegungen zu einem alternativen ÖPNV-Netzlinienplan für Regensburg möchte ich noch auf ein kurzes Statement vom Bündnis Zukunft Kepler Areal zum angeblich benötigten Interims-Busbahnhof, für den das bestehende Kepler Areal abgerissen wird, hinweisen. Interessant ist auch die Zeitschiene:
    http://zukunft-keplerareal.de/interims-bahnhof

    “Auf dem Kepler-Areal soll nach dem Abriss des Wirsingbaus ein Interims-Busbahnhof errichtet werden, der für die Bauphase des ZOB im Zeitraum von 2021 bis 2025 die Kapazitäten des Bus-Verkehrs im Bahnhofs-Vorfeld zwischen Peterskirchlein und Galgenberger Brücke aufnehmen soll. Dabei handelt es sich um 14 Bus-Linien, die alle das Umland von Regensburg anfahren sollen. Von diesen 14 Linien fahren 3 Linien alle halbe Stunde, viele jede ganze Stunde und einige nur 4-5 mal am Tag. Die meisten der dort stehenden Busse verbringen derzeit dort folglich ‘nur’ ihre Ruhezeiten. Damit ist das Verkehrsaufkommen in diesem Bereich durch Busse also relativ gering und könnte sicherlich grundsätzlich in die Maximilianstraße bzw. in die Friedenstraße verlegt werden.

    Den Abriss des Wirsingbaus hinsichtlich eines angeblich benötigten Interims-Busbahnhof zu forcieren, erscheint daher mehr als fragwürdig und keineswegs zwingend notwendig.”
    siehe auch Stellungnahme vom Architekturkreis: http://zukunft-keplerareal.de/stellungnahme-architkturkreis

    Als Dreingabe mein Scherz-Plan für einen vergoldeten Parkplatz an der Grenze zum Landkreis / vs. Interims-ZOB Betonplatte für 450 zusätzliche erkakakaka Tiefgaragenplätze vor dem Bahnhof, die noch mehr MIV anziehen werden. Oder umgekehrt: Sichere Dir den vergoldeten SUV Parkplatz in der Altstadt! Das “Gesellschaftspiel Regelverkehr” bietet Interpretationsspielraum in jede Richtung. download: http://europabrunnendeckel.de/download/bahn3_pimmelspiel.jpg

  • Thomas Schreyegg

    |

    Der Einsatz von Ringlinien ist überfällig, da gebe ich dem Verfasser Recht. Außerdem nötig ist eine direkte und hoch getaktete Verbindung mit dem Hafen, dem Logistikzentrum und anderen großen Gewerbegebieten.

    Trotzdem würde der vorgestellte Netzplan den ÖPNV in Regensburg völlig zum Erliegen bringen.

    Das Rückgrat des Vorschlags ist eine Ringlinie, deren Streckenführung über einige der am stärksten überlasteten Straßen der Region führt. Wenn es z. B. auf der A93 oder der Osttangente zu Staus käme (und dort kommt es zu den Stoßzeiten jeden Werktag zu langen Stauungen), würde das gesamte Innerstädtische ÖPNV-Netz zusammenbrechen.

    Wenn aktuell trotz chaotischer Verhältnisse im Autoverkehr das Bussystem noch halbwegs läuft, liegt es an den sehr sinnvollen Busspuren. Solche sind auf der Tangente oder der Autobahn realistisch betrachtet nicht umzusetzen. Alleine die nötigen Brücken- und Tunnelneubauten würden Milliarden kosten.

    Hinzu kommt, dass der vorgeschlagene Ring zu weit ist. Die Fahrzeiten und -strecken wären gigantisch. Ein weiterer Schwachpunkt ist, dass einige Stadtteile mit enorm hohem Passagieraufkommen nicht mehr direkt an die Stadt angebunden wären. So müssten z. B. Bewohner der Konradsiedlung wesentlich öfter umsteigen bzw. weite Umwege fahren, um ihr Ziel zu erreichen.

    Das aktuelle Liniennetz ist nicht ideal, aber es ist weit besser durchdacht, als einige Kommentatoren behaupten. Man kann es optimieren, aber dazu fehlen auch einige Voraussetzungen, die die Stadt alleine nicht stemmen kann.

    Ein großer Schwachpunkt ist der Bahnhaltepunkt Walhallastraße. Hier hält sich die Deutsche Bahn seit Jahren nicht an Abmachungen, diesen wieder zu eröffnen (geplant war 2017). Mit diesem Haltepunkt hätte die Stadt die Grundlage für ein ungeheuer leistungsfähiges Netz, das vor allem die Pendlerströme vom Auto auf den ÖPNV umleiten würde. Gerade hier wäre mehr Druck auf die Bahn und den Freistaat Bayern nötig – auch seitens der Bevölkerung.

  • highwayfloh

    |

    @sebastian – 15. Februar 2019 um 22:39 :

    Die BOKraft habe ich deshalb angesprochen weil es den Grundrahmen zusammen mit dem Personenbeförderungsgesetz bildet, was den ÖNPV anbelangt. Ergänzend hierzu sind natürlich, die von mir angesprochenen Tarif- und Beförderungsbestimmungen, der jeweiligen Verkehrsunternehmer zu beachten. Hier als Beispiel die aktuellen Bedingungen des RVV, welche zum 1.1.2019 in Kraft getreten sind (Die Bestimmungen zum Entgelt und Wechselgeld findest Du im §7):

    http://www.rvv.de/bef%C3%B6rderungs-und-tarifbestimmungen-ab-01.01.2019

    Wenn Du eine Linie nutzt, die von anderen Verkehrsunternehmen bedient werden (z.B. Söllner, Watzinger, Laschinger usw.), gelten natürlich auch deren Tarif- und Beförderungsbestimmungen, die im Detail anders gestaltet sein können. Diese kannst Du beim jeweiligen Verkehrsunternehmen anfordern oder auch auf deren Homepage finden.

  • Andreas

    |

    Der skizzierte Lösungsansatz geht in die richtige Richtung, ist aber auch zu klein.

    Neben der Auflösung des völlig überholten Sternliniensystems braucht Regensburg schon seit mindestens 10 Jahren ein S-Bahn-System, das in einen Umkreis von 30-40 km um Regensburg abdeckt.

    Aber beide Aufgaben sind für den RVV in seiner derzeitigen Verfassung sicher eine heillose Überforderung.

  • Renate Mayer

    |

    An den ‚liebevollen Obergschaftler’ der meint nur er könne lesen und die Fahrgäste belehren. U. a. enthält auch die BOKraft § 8 Verhalten im Fahrdienst, einige wichtige Regeln.
    http://www.gesetze-im-internet.de/bokraft_1975/BJNR015730975.html
    Hinzu käme noch die Bitte, alle Haltestellen so anzufahren das auch Fahrgäste mit einem Rollator den Bus nutzen können! Danke.

  • highwayfloh

    |

    Zur allgemeinen Information (ist ein etwas längerer Kommentar):

    So leicht ist es nicht, eine Linie zu ändern oder neu einzuführen. Dies muss alles erst durch die zuständige Bezirksregierung genehmigt werden (Linieneinführung, Taktung usw.). Dann folgt in der Regel ein Jahr Probebetrieb und dann wird entschieden, ob die Linie dauerhaft bestand hat. Zugleich müssen die objektiven Genehmigungsvoraussetzungen im Linienverkehr berücksichtigt werden.

    Diese sind beispielsweise:

    – Straßen auf denen die Linie betrieben wird müssen baulich dafür geeignet sein.
    – Keine Beeinträchtigung öffentlicher Verkehrsinteressen:
    => Wenn bereits eine Linie betrieben wird.
    => Keine Beeinträchtigungen an bereits vergebene Genehmigungen.
    => Wenn keine wesentliche Verbesserung des Angebotes zu erwarten ist.
    => Wenn ertragreiche Linien aus einem bestehenden Liniennetz herausgetrennt werden.

    Dies hab ich jetzt etwas vereinfacht und verkürzt erläutert.

    Ein weiteres Problem ist hierbei, dass es eben auch einen Mangel an Berufskraftfahrern gibt, sei es im Gütertransport oder eben in der Personenbeförderung.

    Als Beispiel:

    Betriebszeit: 05:00 Uhr – 10:00 Uhr und 15:00 Uhr bis 20:00 Uhr
    Einsatz: Montag – Freitag
    Dienstlänge: max 8h / Tag, Linienlänge 26,5 km
    Umlaufzeit: 130 min, Personalfaktor 1,38 Personal / Dienst
    planerische Taktzeit: 10min, 15min, 20min
    Personalkosten / Dienst: 35’340,70€/Jahr

    1) Fahrzeugbedarf bei Taktzeiten von 10min, 15min, 20min:

    Fahrzeugbedarf = Umlaufzeit (Fahrzeug) : Taktzeit

    10min: 130min:10min= 13
    15min: 130min:15min= 9
    20min: 130min:20min= 7

    2) Fahrdienstbedarf bei 15min Taktzeit / Tag (Personal + Fahrzeuge)

    Schicht:

    05:00 Uhr bis 10:00 Uhr = 5 h
    15:00 Uhr bis 20:00 Uhr = 5 h
    ===================
    10h

    Taktzeit: 15min
    Länge: 130min

    1. Fahrer/in: 05:00 Uhr bis 07:10 Uhr = 130min
    2. Fahrer/in: 05:15 Uhr bis 07:25 Uhr = 130min
    3. Fahrer/in: 05:30 Uhr bis 07:40 Uhr = 130min
    4. Fahrer/in: 05:45 Uhr bis 07:55 Uhr = 130min
    5. Fahrer/in: 06:00 Uhr bis 08:10 Uhr = 130min
    6. Fahrer/in: 06:15 Uhr bis 08:25 Uhr = 130min
    7. Fahrer/in: 06:30 Uhr bis 08:40 Uhr = 130min
    8. Fahrer/in: 06:45 Uhr bis 08:55 Uhr = 130min
    9. Fahrer/in: 07:00 Uhr bis 09:10 Uhr = 130min

    Es werden 9 Fahrer/Tag benötigt (Die Zeit von 15:00 Uhr bis 20:00 Uhr rechnet sich äquivalent).

    3) Personalbedarf bei 10min Taktzeit:

    Personalbedarf = Anzahl der Dienste x Personalfaktor
    = 13×1,38 = 17,94 ~ 18 Fahrer

    6) Personalkosten / Jahr bei 10min-Takt und 12 Diensten:

    12 Dienste x 1,38 x 35’340,70€ = 585’241,99€/Jahr

    Für die zweite Schichtzeit werden u.U. die gleichen Fahrer/innen wieder eingesetzt, soweit es die gesetzlichen Vorschriften über die Lenk- und Ruhezeiten zulassen.

    Ich hoffe ich konnte aufzeigen, dass es nicht so einfach ist, am ÖNPV rumzudoktern, trotzdem dass natürlich Verbesserungsbedarf besteht. Das Problem ist jedoch auch, dass die Öffentlichkeit einen ÖPNV will, der dem Individualverkehr mit seinen Möglichkeiten und Annehmlichkeiten möglichst nahe kommt, aber andererseits will man persönlich keine Einschränkungen für den Individualverkehr in Kauf nehmen, welcher Zwangsläufig damit verbunden ist.

  • highwayfloh

    |

    @Renate Mayer – 16. Februar 2019 um 12:25 Uhr:

    Den liebevollen Obergschaftler können Sie ruhig in der Schublade stecken lassen, so einer bin ich gewiss nicht ;-). Vielmehr ist es halt ein weitverbreitetes Missverständnis, dass im Bus jeder Betrag und jede Stückelung vom Fahrpersonal gewechselt bzw. angenommen werden muss und dem ist halt nicht so. Weiterhin geht es auch um den Sicherheitsaspekt, da es ja auch schon Überfälle auf Busfahrer/innen gegeben hat bzw. in die Busse bei Pausen und Abwesenheit des Fahrpersonals eingebrochen und dann die Fahrscheine die Wechselkasse gestohlen wurde. In der Regel ist aber doch so, wenn wir ehrlich sind, dass, wenn es möglich ist, schon gewechselt wird und auch “Kleingeld-Grusch” angenommen wird, solange es nicht überhand nimmt. In diesem Sinne ein schönes Wochenende.

  • Dieter

    |

    Ein paar generelle Faktoren fehlen mir hier leider:

    Der Personalmangel des RVV – ich erinnere an die ‘Grippewelle’ nebst ‘Maulkorb’ für die Busfahrer. Wie ist denn da der aktuelle Stand?

    Generell eine Kostenaufstellung – der größte Faktor des ÖPNV sind die Personalkosten. Highwayflohs Post war da schon informativer.

    Generell wäre auch interessant, wann wo welcher Verkehr fliesst. Gibt es dazu von der Stadt Messungen?

    Man könnte auch die großen Arbeitgeber in die Pflicht nehmen und Werksbusse und einen verschobenen Schichtbeginn wie BMW einführen. Und wenn es nur von grossen Pendlerparkplätzen ist.

    Wie sieht es eigentlich mit der evtl. geplanten Strassenbahn aus? Es sah ja eine Zeit lang so aus, als ob dieser Irrsinn konkreter werden sollte.

    Manches war jetzt etwas offtopic, aber Verkehr ist und bleibt eine Gesamtschau.

  • Thomas

    |

    Mein Weg in die Arbeit mit dem Bus würde sich wahrscheinlich von momentan 45 Minuten auf ca. 25 Minuten reduzieren.

    Die Fahrzeit mit dem Auto beträgt ca. 20 Minuten (viele Ampeln, Parkplatzsuche). Die Fahrzeit mit dem Fahrrad beträgt ca. 15 Minuten (nur eine Ampel). Zu Fuß benötigt man für die Strecke 45 Minuten.

  • Renate Brunner

    |

    In den Niederlanden gibt es für den gesamten öffentlichen Nahverkehr (gültig für Bahn und Bus im ganzen Land und allen Städten) eine Chipkarte, aufladbar über Internet oder Automat. Damit wird das Entgelt in Bus (ähnlich unserem Ticketstempler) oder beim Betreten bzw. Verlassen des Bahnhofs entrichtet.
    Ich könnte gelegentlich den Bus nutzen, doch ist mir der Umstand, welche Strecke mich ans Ziel führt, welches Ticket und woher zu mühsam für spontane Aktivitäten. Dies schon in der “eigenen” Stadt. Sollte ich bei meinen Fahrten in das Netz eines anderen Landkreises oder Stadt gelangen, verkompliziert sich alles noch mehr.
    Mal abgesehen, das ich ein S-Bahnnetz, welches unabhängig von verstopften Straßen funktioniert, bevorzugen würde.

  • highwayfloh

    |

    @Dieter – 17. Februar 2019 um 05:10:

    Wie es bei der Stadt aussieht kann ich Dir nicht sagen, da ich bei einem privaten Busunternehmen als Fahrer angeheuert habe. Zu den Kosten im ÖNPV kann man sagen, dass der immer ein Zuschußgeschäft ist aber die Verkehrsverbünde natürlich zusehen müssen, das Defizit möglichst gering zu halten, ansonsten werden natürlich wieder Stimmen laut, die “Steuergeldverschwendung” bemängeln.

    Allgemein zur Personalsituation kann man sagen, dass derzeit entsprechende Ausbildungsmaßnahmen seitens der Agentur für Arbeit am Laufen sind, aber ich bezweifle, ob darüber genügend Fahrpersonal rekrutiert werden kann, da ja in nächster Zeit viele Busfahrer/innen mit entsprechendem Alter in Rente gehen werden. Einer der Gründe ist auch die Entlohnung und die Attraktivität dieses Berufs mitsamt den Arbeitsbedingungen. Letztere sind nicht jedermanns Sache. Das muss man schon mögen.

    @Renate Brunner:

    Der RVV bietet eine entsprechende App an, ich hoffe Sie hilft Ihnen weiter:

    http://www.rvv.de/app

    Nachtrag zu Ihrer Bemerkung zum Anfahren von Bushaltestellen und Rollator-Nutzern:

    Welche Probleme hatten Sie denn bislang hierbei? Bei Bussen die eine elektrische Rampe haben, kann es vor allem im Winter zu Funktionsstörungen kommen, besser sind hier die mechanisch klappbaren Rampen, die funktionieren immer und wenn Sie dem Fahrpersonal zu versehen geben, dass Sie Hilfe beim Ein- und Aussteigen benötigen, wird diese sicherlich gewährt werden. Was in diesem Zusammenhang das Absenken der Busse anbelangt, ist das Fahrpersonal in einem Dilemma, denn es besteht die Gefahr, dass jemand – aus welchen Gründen auch immer – unaufmerksam ist und dann zwischen der Fahrzeugunterseite und dem Bordstein oder der Straße eingeklemmt und verletzt wird, wenn der Bus abgesenkt wird. In solch einem Fall wird dann der Fahrer / die Fahrerin zur Rechenschaft gezogen.
    Das war jetzt keine Unterstellung / Vorwurf an Sie, ok?

    Weiterhin kommt es natürlich drauf an, wie das eingesetzte Fahrzeug ausgestattet ist, darauf hat das Fahrpersonal selbst jedoch keinen Einfluss.

    Zum Ticket-Kauf: Der RVV hat jetzt auch das E-Ticket eingeführt, man kann also den Fahrschein via die App über das Handy erwerben, die ich vorhin erwähnt habe.

  • Jürgen

    |

    Die Stadteilbusse finde ich genial, weil sie einen wichtigen Teil des Lebens, die Nahversorgung abdeckt.
    Es macht überhaupt keinen Sinn, dass mehrere Linien, wie es zur Zeit ist, die gleiche Strecke abfahren. Oft mehrere Busse hintereinander.
    Die Ringbildung um den Stadtkern herum ist längst überfällig. Rundum ein guter Denkansatz.
    Der RVV ist extrem unbeweglich, wenn es z.B. im Umland darum geht neue Baugebiete vernünftig anzubinden. Es dauert oft Jahre, wenn nicht Jahrzehnte bis sich da etwas bewegt. Ich fürchte, ein radikales Umdenken ist seitens RVV nicht erwünscht.

  • Tobias

    |

    Das Liniennetz ist prima. Ich habe bis heute keinen Führerschein, dafür inzwischen 18 Jahre gesammelte Monatstickets (Schüler- und Azubitickets eingeschlossen). Das Netz ist perfekt. Ich wohne in Reinhausen. Ich komme von dort, also Stadtnorden, mit einer Linie überall hin, wo ich hinmuss, eben dank dieser Linienführung. Maximal einmal an einem zentralen Punkt umsteigen – Spinnennetz-Linientreff sei Dank!

    Beispiele:
    Meine Arbeit? Linie 1 -> Bahnhof
    DEZ? Linie 1, 3, 4, 9, 41, 34 -> Weichs/DEZ
    Bahnhof? “Alle” Linien, ebenfalls die Überlandlinien.
    Klinikum/Universität? Linie 1, 3, 9, 41, 34 -> Bahnhof -> CX, 11 oder 6
    Baumarkt (wenn ich Toom nicht möchte) -> 1, 3, 9, 41, 34 -> Bahnhof -> 11 oder 6
    Zollamt, wegen U.S.-Importe von mir? Linie 9 direkt in die Junkersstraße
    IKEA -> 1, 3, 9, 41, 34 -> Bahnhof, 32 -> IKEA (ist noch Zone 1)
    Berufsschule -> 1 in die Lilientahlstraße
    Mein Hausarzt in Schwabelweis -> Linie 5 nach Schwabelweis Aumer
    Westbad? 1, 3, 9, 41, 34 > Linie 11 -> Westbad

    Dieses “Ich fahr mal an die Albertstraße und gucke dann weiter” ist prima und sinnvoll.

    Ich lese hier auch wieder viel “Mein Bus fährt nicht wie ein Taxi und auf Abruf dahin, wo ich will” in den Kommentaren. Ich traue dem RVV und deren Schlipsträger mehr zu als den Kommentatoren hier.

  • Dominik Müller

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    @Tobias
    ja, diesem Kommentar kann ich zustimmen. Beispiel Lappersdorf: Derzeit kommt man ohne Umsteigen in ca. 20 Minuten umsteigefrei zum Bahnhof (dort dann auch Anschluss an die Züge). Nach der obigen Skizze braucht es zwei bis drei Umsteigevorgänge, über die Reisezeit mag ich wegen der notwendigen Umsteigezeiten und des längeren Fahrwegs gar nicht spekulieren.

    Danke auch Thomas Schreyegg für die sachliche Darstellung der offensichtlichen Defizite des Vorschlags.

    @Hans “Das Argument, Busse führen leer herum ist auch ncht gerade neu.”
    Das kommt halt darauf an, ob man die Busse eher in der Hauptverkehrszeit oder Schwachverkehrszeit beobachtet. Oder näher an der Endstation oder mitten auf der Strecke. Soll der Takt außerhalb der Hauptverkehrszeit ausgedünnt werden?
    Schauen Sie sich doch mal an Schultagen die Busse zwischen 7 und 7:45 Uhr an oder kurz nach 13 oder 16 Uhr. Und haben Sie Verständnis, dass es schwer wäre, Fahrpersonal zu finden, das nur von 6:45 bis 8:15, 12:45-14:15, 15:45-17:15 arbeiten möchte.

  • Prinzregent

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    Hallo @Tobias, schön, dass das alles so gut passt für Dich. Dann muss ja nichts geändert werden …

    Aber versuche doch mal mit dem Bus am Sonntag zur Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt (Dechbetten) zu kommen und von dort dann später ins Westbad.

  • Joachim Datko

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    Zu Tobias 17:13: “Das Liniennetz ist prima. Ich habe bis heute keinen Führerschein, dafür inzwischen 18 Jahre gesammelte Monatstickets (Schüler- und Azubitickets eingeschlossen). Das Netz ist perfekt.”

    Mir geht es ähnlich wie Ihnen, ich bin seit 60 Jahren fast täglich mit den Stadtbussen unterwegs und mit der Linienführung sehr zufrieden. Oft gehe ich sogar absichtlich zu einer weiter entfernten Bushaltestelle, um den Bewegungsmangel zu bekämpfen.

  • Prinzregent

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    Lieber @Joachim Datko, Super, auf so viele rüstige Rentner baut das rvv-Netz auf. Einfach mal einen Kilometer zu Fuß gehen, weil es sich nicht rentiert da einen BUS fahren zu lassen.

  • Joachim Datko

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    Zu Prinzregent 14:28: “[…] Einfach mal einen Kilometer zu Fuß gehen, weil es sich nicht rentiert da einen BUS fahren zu lassen.”

    “Rentieren” tut sich der öffentliche Nahverkehr nicht, er ist ein immenser Zuschussbetrieb. Ich bin Minimalist. Bei Bussen, die ich fast leer fahren sehe, frage ich mich, wo liegt der Fehler? Das Angebot im öffentlichen Nahverkehr in Regensburg ist reichlich, es wird häufig ein hoher Aufwand betrieben, um wenigen Fahrgästen eine Verbindung zu bieten.

  • Barnie Geröllheimer

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    Es erschließt sich nicht, wozu es den ÖPNV überhaupt braucht. Zuschußbetrieb, langsam, laut, zeitraubend, altes Material, nicht behindertengerecht, keine spezifischen Genderbereiche, Soziokultur bis der Arzt kommt, Behinderung des Individualverkehrs usw. Der einzige Sinn kann nur die Beschäftigung von Menschen sein. Auto ist besser, einfacher, schöner.

  • highwayfloh

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    @Joachim Datko, zu ” Bei Bussen, die ich fast leer fahren sehe, frage ich mich, wo liegt der Fehler? “.

    Würde man die Überlandlinien nicht anbieten, auch wenn die zu gewissen Zeiten nicht besonders gut genutzt werden, wäre das Geschrei in der Bevölkerung aber ebenso groß, warum auf dem Land kein ÖNPV verkehrt. Es liegt doch an uns allen selber, auf den ÖNPV umzusteigen und ihn damit besser auszulasten. Wenn entsprechend dann der Bedarf vorhanden ist, lässt es sich auch viel leichter darüber verhandeln, entsprechende Linien auszuweiten, die Taktzeiten zu verdichten etc.

  • Simone Sanftleben

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    Wenn man im Umland wohnt ist der ÖPNV jedenfalls keine Alternative. Selbst das Jobticket kostet für mich ca 1000 € im Jahr, mein Sohn ist noch nicht mit dem Bus gefahren den ich nehmen könnte wenn ich von der Arbeit nach Hause fahre und war eineinhalb Stunden unterwegs. Fahrstrecke mit dem Auto sind 30 Minuten. Selbst ein gestaffeltes fahren, also z.b. mit dem Auto zur Stadtgrenze fahren und dann mit dem Bus weiter ist überhaupt nicht diskutabel.

    Ich würde auch gar nicht verlangen, dass das Busfahren genauso schnell geht wie Autofahren, aber die zeitliche Diskrepanz entsteht trotz der großen Baustelle auf der A3. Sprich, die Busse brauchen einfach gefühlt eine Ewigkeit.
    Daher finde ich jeden Vorstoß in die Richtung, das Liniennetz auszubauen umzubauen oder anders zu gestalten auf jeden Fall einen Schritt in die richtige Richtung. Wer über Klimaschutz nachdenkt, muss auch über einen guten ÖPNV nachdenken.

    Vielen Dank allen, die sich diesbezüglich bereits so viele Gedanken gemacht haben.

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