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Besorgter NPD-Bürger...

Regensburger Neonazi: Ordner bei Bagida-Aufmarsch

 NPD-Aktivist Andreas Dießinger war in München mit Ordner-Binde unterwegs.

„Weder rechts noch links – wir sind uns einig! Friedlich und einheitlich.“ So steht es auf der Facebook-Seite des Münchner Pegida-Ablegers Bagida. Dass es sich um einen von Rassisten dominierten Aufmarsch handelt, haben insbesondere Recherchen des Journalisten Robert Andreasch belegt. Gegenüber dem Bayerischen Rundfunk spricht Andreasch von „mindestens hundert Neonazis allein aus dem Spektrum des verbotenen ‘Freies Netz Süd’, die vergangene Woche in München dabei waren. Auch die Regensburger Neonazi-Szene marschiert bei Bagida fleißig mit.

Mit dabei war unter anderem Robin Siener, der einst die NPD Richtung „Freies Netz Süd“ verließ, weil ihm die Partei nicht rassistisch und antisemitisch genug war. Siener ist unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung vorbestraft. Ebenfalls gesichtet wurde Konstantin Sievers. Er ist vorbestraft wegen mehrerer Körperverletzungen und versuchten Totschlags. In der Silvesternacht 2005/06 rammte er einem jungen Mann ein Messer in die Brust. Von den 4,5 Jahren Freiheitsstrafe saß er drei ab und stand seitdem erneut mehrfach vor Gericht. Zuletzt trat er in Regensburg im Umfeld des Haupttäters beim Überfall auf das Café Picasso in Erscheinung.

„Walhalla“, „Lügenpresse“ und ein Besuch der Bundespolizei…

Eine besondere Ehre wurde dem Regensburger NPD-Aktivisten Andreas Dießinger in München zuteil. Beim Bagida-Aufmarsch am gestrigen Montag war er als Ordner eingeteilt. Dießinger strebt nach eigenen Angaben den Posten des NPD-Kreisvorsitzenden in Regensburg an. Beim Landtagswahlkampf in Thüringen war er als Helfer des NPD-Spitzenkandidaten Patrick Wieschke aktiv. Wieschke war unter anderem an einem Sprengstoffanschlag auf einen türkischen Imbiss beteiligt. Er hat mehrere Vorstrafen wegen Körperverletzung – zu Wieschkes Opfern zählen mehrere minderjährige Mädchen, darunter seine Schwester.

In Regensburg fiel Dießinger unter anderem durch einen Auftritt bei einer „Friedens-Mahnwache“ und Pöbleien gegen eine linke Demo auf. Aktuell schwadroniert er auf seiner Facebook-Seite von „Walhalla“, der „Lügenpresse“ und einem Besuch der Bundespolizei bei ihm zuhause, der heute morgen stattgefunden haben soll…

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Kommentare (11)

  • Florianf

    |

    “Möchte Walhalla förderlich sein der Erstarkung und der Vermehrung deutschen Sinnes! Möchten alle Deutschen, welchen Stammes sie auch seien, immer fühlen, dass sie ein gemeinsames Vaterland haben, ein Vaterland auf das sie stolz sein können, und jeder trage bei, soviel er vermag, zu dessen Verherrlichung.” Ludwig I. von Bayern – bei der Einweihung der Walhalla am 18. Oktober 1842, zitiert nach dem Gedenkstein

  • Stefan Aigner

    |

    “Dort treffe ich dann meinen Vater, dort treffe ich meine Mutter (…), hinter den Toren von Walhalla, wo die tapferen Männer ewig leben.” Zitiert vom Facebook-Profil von Andreas Dießinger.

  • Shaky

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    Hmmm…der Herr Deißinger kann also aus dem 13. Krieger zitieren? Ich bin beeindruckt.

  • Djools

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    Ich finds, egal wer das ist oder was er getan hat, grundsätzlich nicht okay Leute mit Foto im Netz abzubilden. Vor allem die Nazis machen sowas ständig, aber muss man sich deswegen auf deren Niveau begeben?

  • Florianf

    |

    @Djolls

    An deiner Meinung ist etwas drann da ich finde gleiches Recht für alle . Schließlich beschweren sich beide Seiten ob Links oder Rechts wenn sie Fotografiert werden .
    Finde es zu dem etwas Scheinheilig wenn mache Blätter schreiben das irgendwer irgendwelche Demonstranten abfotografiert und sich dann genau die Menschen darüber aufregen fotografiert zu werden die selbst die Gegenseite fleißig abfotgrafieren .
    Ein typischer Fall von Doppelmoral eben.
    Liebe Grüße euer Flo

  • peter

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    @Djools
    “Ich finds, egal wer das ist oder was er getan hat, grundsätzlich nicht okay Leute mit Foto im Netz abzubilden. ”
    das wuerde ich mal ordentliche kognitive dissonanz nennen.
    es ist schoen, wenn ueber solche sachen berichtet wird, denn dann kann man sich als jemand der nicht auf der demo in muenchen war, und die aktuellen NPD-kader in regensburg noch nicht kennt, viel besser ein bild ueber den “gewaltfreien” hintergrund der diversen -gidas bilden.
    es ist ja eben aufgabe der presse zu berichten.
    und nur um den unteschied auch fuer schlichte gemueter noch mal exakt herauszuarbeiten.
    ein bild auf einer demo aufgenommen, und der name des abgebildeten, das ist pressearbeit.
    die veroeffentlichung der adresse, telefonnummer und des bildes nennt man neudeutsch doxing, und das ist das niveau von nazis (und auch der bildzeitung, btw) und davon sind wir hier meilenweit entfernt

  • Tom

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    @Djools:
    Jein. Es ist prinzipiell immer so eine Frage, ob jemand im privaten Rahmen, wozu ich auch das, was jemand in seiner Freizeit tut, zähle, fotografiert und das Foto dann ins Netz gestellt wird, oder ob es sich um ein ohnehin öffentliches Auftreten handelt, das eben auch im Internet dokumentiert und diskutiert wird. Wenn ich also Parteikader bin und in der Öffentlichkeit bei politischen Aktionen zu sehen bin, kann ich mich schlecht auf “Datenschutz” berufen, wenn ich dabei fotografiert werde. Sowohl Parteiveranstaltungen, als auch Demonstrationen -erst recht die Teilnahme als Ordner- sind ein klares öffentliches Auftreten. Da sollte sich allerdings auch die Linke gelegentlich mal an der Nase fassen. Demonstriert (lat: vorgezeigt – in diesem Falle die eigene Person) wird nämlich prinzipiell öffentlich, denn das ist schliesslich der Sinn der Sache. Darüber sollte man sich schon im Klaren sein, wenn man öffentlich für oder gegen etwas in Erscheinung tritt.

  • djools

    |

    jetzt seh ich den sack auf der straße in regensburg und denk mir:
    ooh, das is doch der typ, der bei der pegida am start und bei der npd dabei is. nichts passiert.
    oder:
    ooh, das is doch der typ, der bei der pegida am start und bei der npd dabei is, ich flüster ihm an der supermarkt-kasse leise zu “du dummer nazi-sack”.
    oder:
    ooh, das is doch der typ, der bei der pegida am start und bei der npd dabei is, verprügle ich ihn.

    das einzige wovon irgendwer was hat wäre, ihn auf der straße anzusprechen und ihn in ein aussteiger programm zu vermitteln. wenn menschen auf diese weise auf diesen bericht reagieren würden, wär ich überzeugt.

    und @peter: pressearbeit find ich immer super. aber ich glaub ich hab da einfach ne andere vorstellung davon. ich bin für mehr reportagen und hintergrundberichte, warum wer welchen weg eingeschlagen hat, wie man ihm helfen könnte, wo hilfe in der kindheit/jugend versagt hat (ich weiß, in diesem fall ist das natürlich utopisch, vor allem für nen kleinen internet-blog). ich hab mitleid mit armen nazi-seelen und keine wut auf sie. und ich bin einfach sozialromantiker, ihr müsst bestimmt gleich kotzen. vielleicht würds anders aussehen, wenn mir einer von denen mal eine in die fresse haut.

    also nochmal: ich weiß, dass das gang und gäbe ist in der pressearbeit. aber ich finds halt einfach nicht gut.

    in diesem sinne!

  • Joey

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    Die NPD ist ein Sammelbecken für extremistische Kriminelle, aber noch keine Gefahr. Die rechtsbürgerlich Konservativen sollten hingegen eine Vertretung haben, die mehr zu bieten hat als nur Sprüche von “Dr.(min)” Scheuer. Links ist derzeit ein parteimäßiges Überangebot, rechts gähnt eine Leere, die nur noch durch CSU CDU Stammwähler überbrückt wird. Ein ausgewogenes Spektrum hält eine Demokratie im Gleichgewicht und macht pegida und dergleichen überflüssig.

    Direkte Demokratie wäre angesagt: in der Schweiz wurde z.B. Tierschutz und Ökolandwirtschaft gestärkt, … ja auch Minarette verboten, aber die meisten platt-rechtspopulistischen Aktionen abgelehnt. Sollte doch Mut machen…

  • Dubh

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    @ Joey

    Ja genau! Schäuble, Merkel, Gabriels etc. sind alle Linksextremisten!

    Große dreifache Göttin Percht – die ist hier im Süden schon Jahrtausende einheimisch! – lass Hirn regnen!

  • Florianf

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    Da sollte man sich mal dieses Video am Ende ansehen , Gegendemonstranten der Bagida bedrohen ihre eigenen Leute.

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