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Begründung: Brandschutz

Bürgerstift St. Michael soll schließen

Das Bürgerstift St. Michael steht vor der Schließung.: Foto: Johanning/ Wikimedia Commons

Das Bürgerstift St. Michael im Westen der Altstadt steht vor der Schließung. Foto: Johanning/ Wikimedia Commons

Für einige Bewohner ist es eine Hiobsbotschaft: Das Bürgerstift St. Michael muss schließen. Andernfalls müsste die Stadt rund 15 Millionen Euro investieren. Bereits im Spätsommer sollen die Bewohner ausziehen.

„Das Bürgerstift St. Michael ist in meinen Augen eines der schönsten, wenn nicht das schönste Altenheim in Regensburg“, schreibt uns der Sohn einer Bewohnerin. „So ein Juwel darf man nicht schließen.“ Doch ob nun Juwel oder nicht – die Chancen stehen schlecht, dass die rund 80 Bewohnerinnen und Bewohner in ihrer vertrauten Umgebung bleiben können.

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Am Sonntag informierte Oberbürgermeister Joachim Wolbergs bei einer Versammlung Bewohner und Angehörige darüber, dass das Seniorenheimseine Pforten wird schließen müssen. Die Bewohner sollen, so der momentane Stand, zu einem Großteil ins Bürgerheim Kumpfmühl umziehen. Der Umzug soll relativ kurzfristig stattfinden. Bereits im Spätsommer soll das Heim schließen. Hauptgrund sind dem Vernehmen nach Probleme beim Brandschutz.

Vor 14 Jahren generalsaniert

Erst 2001 wurde das Bürgerstift St. Michael nach einer Generalsanierung feierlich wiedereröffnet. Das Problem vor dem die Stadt keine 14 Jahre später aber nun steht, so die Auskunft der städtischen Pressestelle: Das Gebäude sei eher für die Bedürfnisse von rüstigen Seniorinnen und Senioren gedacht gewesen, entsprechend war auch die Gestaltung der Fluchtwege und Rettungspläne. Heute, der Altersdurchschnitt in Seniorenstift gestiegen. Im Brandfall könne deshalb nicht gewährleistet werden, dass bettlägrige Bewohner rasch genug evakuiert werden könnten, heißt es.

Entscheidung muss noch durch den Stadtrat

Um das Gebäude auf den neusten Stand zu bringen, müsste die Stadt – ersten Schätzungen zufolge – circa 15 Millionen Euro investieren. Eine Summe, die man – auch angesichts freier Plätze in anderen Seniorenheimen – wohl nicht in die Hand nehmen will.

Betriebsbedingte Kündigungen soll es laut Auskunft der städtischen Pressestelle nicht geben. Allerdings ist ohnehin noch nichts entschieden. Die Schließungspläne müssen erst noch durch den Stadtrat und den Aufsichtsrat der „Regensburg SeniorenStift gemeinnützige GmbH“ abgesegnet werden. Die städtische Tochter ist Trägerin des Bürgerstifts und des Bürgerheims Kumpfmühl.

UPDATE: Was aus der lukrativen Immobilie werden soll, sobald die Bewohner ausgezogen sind, ist laut einer kurz nach unserer Berichterstattung verschickten Pressemitteilung der Stadt bislang nicht bekannt. 

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Kommentare (21)

  • Joey

    |

    vor 14 Jahren waren die Vorschriften wirklich noch anders. Inzwischen ist die Halle in Bad Reichenhall eingestürzt und es gab die Love Parade Panik. Daraufhin wurde “alles” verschärft, jedes Klassenzimmer hat nun z.B. einen Fluchtbalkon. Daß das beim St. Michael bisher keinem aufgefallen ist, erscheint recht “politisch”.

    Kumpfmühl sieht aber nicht ganz gleichwertig aus. Die Altstadtlage ist deutlich hochwertiger – und das könnte auch ein kleiner Gedanke… vielleicht hat auch in der neuen Stadtspitze der eine oder andere seine Freunde im Immobereich…

  • Mathilde Vietze

    |

    So bedauerlich und schmerzhaft es auch sein mag:
    Man darf gerade alte Menschen, die vielleicht nicht
    mehr so mobil sind, keiner Gefahr aussetzen.
    Ich vermag mir nicht vorzustellen, was wäre, wenn
    nichts geschehen würde, dann träte z.B. ein Brand-
    fall ein und jemand käme zu Schaden. Undenkbar!

  • Gerlinde Beer

    |

    Den Bewohnern des Bürgerstifts und deren Angehörigen wurden am Sonntagnachmittag erstmals die Fakten präsentiert: Entweder ein Änderungsvertrag mit Umzug nach Kumpfmühl oder sie suchen sich halt etwas anderes. Der Umzug in das “pflegeleichtere“ Heim bedeutet allerdings auch den Wechsel von einem anheimelnden Bau in einen sterilen Betonklotz, von sehr hellen Gängen und Aufenthaltsräumen in solche, in denen auch bei sonnigstem Wetter immer Kunstlicht nötig ist, von einer flachen, rollstuhlfreundlichen in eine hügelige Umgebung, von individuell mit eigenen Möbeln gestaltbaren in standardisiert möblierte Zimmer, u.v.m. Die Bewohner des Michlstifts verlieren wirklich viel.

    Unschön ist die Tatsache, dass die Heimbewohner von den Überlegungen zur Schließung erst jetzt erfahren, nachdem die Regensburg SeniorenStift GmbH alles beschlossen hat. Frühzeitige Bürgerbeteiligung sieht anders aus. Sämtliche Einwände seitens einiger Angehöriger wurden von OB Joachim Wolbergs weggewischt. Auf meinen Hinweis, dass keinerlei Zeitungsberichte über die geplante Schließung zu lesen waren, und auch bei Neuaufnahmen nicht auf die anstehende Schließung hingewiesen wurde, behauptete er, dass dies nicht wahr sei, es habe vielmehr schon zig-mal in der Zeitung gestanden und sei sogar im SPD-Wahlprogramm erwähnt.
    Dazu ein kleiner Faktencheck:
    Unter Punkt 2.6. des SPD-Wahlprogramms 2014 lesen wir: „Wir setzen uns deshalb ein für: … den Erhalt und den Ausbau von Pflegeeinrichtungen und Hilfen in städtischer Hand, wie z.B. das Bürgerheim Kumpfmühl.“ Kein Wort von einer Schließung des Michlstifts. Dafür verspricht Punkt 1.1 zum Thema Bürgerbeteiligung: „Wir werden sie [die Bürgerinnen und Bürger] stärker und direkter an der Meinungsbildung und den kommunalpolitischen Entscheidungen beteiligen. Das wollen wir erreichen durch: frühzeitige Information. Transparenz. Dialog auf Augenhöhe.“ Im Falle des Bürgerstifts sehe ich keines dieser Wahlversprechen erfüllt.
    Meine Suche im MZ-Archiv bis zurück ins Jahr 2011 brachte ebenfalls keine Ergebnisse.
    Bin ich die einzige, die die von Herrn Wollbergs genannten zahlreichen Veröffentlichungen einfach nicht finden kann. Können andere rd-Leser/innen hier weiterhelfen?
    Hinweise fand ich einzig im Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Regensburg, veröffentlicht im September 2014. Dieser Bericht wurde den Bewohnern im Bürgerstift aber nicht vorgelegt und es ist auch unwahrscheinlich, dass Normalbürger/innen diese Schrift regelmäßig studieren oder überhaupt von ihrer Existenz wissen.
    Wiederholt wies Wolbergs bei seinen Ausführungen darauf hin, dass die Stadt nicht verpflichtet sei, Alten- und Pflegeheime einzurichten und andere, finanziell weniger gut aufgestellte Städte dies nicht einmal dürften. Den Senioren wurde vermittelt, dass sie ihre Unterbringung allein der Großzügigkeit der Stadt Regensburg zu verdanken hätten. Die Kosten für die Seniorenheime zahlt aber auch ein OB nicht aus seiner Privatschatulle, sondern sie werden zum Teil von den Heimbewohnern selbst, teils von der Pflegekasse und nicht zuletzt von uns Steuerzahlern getragen. Auch Neubau und Instandhaltung werden aus Steuermitteln finanziert.
    Außerdem kommen wir Steuerzahler ja auch für viele andere freiwillige Leistungen der Stadt auf: Fußballstadion (ca. 60 Millionen), RKK (ca. 80-120 Millionen), Theater (ca.11 Mill. jährlich), Musikschule, Museen, Westbad, u.v.m. Welchen Stellenwert messen wir also im Vergleich dazu der Unterbringung unserer pflegebedürftigen Angehörigen bei? Bei all den erwähnten Investitionen klappte die frühzeitige Bürgerinformation und -beteiligung übrigens wesentlich besser, warum also nicht beim Michlstift?

  • Gerlinde Beer

    |

    Die einzig gute Nachricht bei dieser unerfreulichen Versammlung war die Mitteilung, dass die Heimleitung und das gesamte Team mit umziehen werden. Heimleiterin Betz und ihre Mannschaft werden von den Bewohnern und uns Angehörigen sehr geschätzt. Wenn es jemandem gelingt, dem bisher noch sehr blutleeren „Betongockel“ etwas Leben einzuhauchen, dann diesem bewährten Team.
    Der Stadtratsbeschluss steht noch aus und ich hoffe, dass einige der Damen und Herren Stadträte die Angelegenheit nicht nur durchwinken werden, sondern sich im Vorfeld vielleicht etwas genauer mit der Sachlage beschäftigen und prüfen, ob eine Schließung des Bürgerstifts tatsächlich unumgänglich ist. Wie wird wohl die Nachnutzung des Altstadtjuwels Michlstift aussehen?

  • Martin Hert

    |

    Wie wird wohl die Nachnutzung aussehen: Es stehen mit Sicherheit schon Inverstoren bei Fuß, die einen Umbau in betreutes Wohnen finanzieren und die Appartements finden in der Luxuslage sofort reissenden und gewinnträchtigen Absatz.

  • Rudolf Deimer

    |

    Selber Schuld. Prekäre Randgruppen (Studenten,Kranke,Alte) stören die Entwicklung des Weltkulturerbes und die Gewinnmaximierung ( Keplerhaus, ev.Krankenhaus , Bürgerstift)

  • Regensburger Bürger

    |

    “Wiederholt wies Wolbergs bei seinen Ausführungen darauf hin, dass die Stadt nicht verpflichtet sei, Alten- und Pflegeheime einzurichten.”

    Genau. Man ist v.a. dem Fußball, dem Triathlon und weiteren Randgruppen verpflichtet – und baut deswegen für 53 schlagmichtot Millionen Euro ein Luxus-Fußballstadion (obwohl man bereits eines hat), schießt in dieses defizitäre Projekt alljährlich 1-2 weitere Millionen Euro Unterhalt zu und spendiert 5 Jahre lang eine weitere Viertelmillion dem Ironman-“Event”.

    Wolbergs setzt Prioritäten: “Was scheren mich Regensburger Senioren? Die sollen schön ruhig sein – kriegen doch zum 80. sowieso einen Geschenkkorb!”

  • PRAWDA

    |

    … die gehen doch eh nicht mehr wählen, ergo ist das Geld woanders besser angelegt, oder: Wer hat uns verraten? – Die Sozialdemokraten!

  • Mathilde Vietze

    |

    Wolbergs hat in seinen Ausführungen wiederholt darauf hingewiesen,
    daß die Kommune eine besondere Verantwortung für die Alten hat.
    Mir ist egal, was aus der Immobilie wird, wichtig ist mir, daß die Senio-
    ren vor möglichen Gefahren bewahrt bleiben. Hinterher, wenn das
    Kind in den Brunnen gefallen ist, sind immer alle klüger.

  • Gerlinde Beer

    |

    Wie oben beschrieben finde ich die Schließung des Michlstifts ebenfalls äußerst bedauerlich und bin vor allem mit der Informationslage im Vorfeld der Entscheidung unzufrieden. Auch eine Investitionssumme von 15 Millionen Euro beindruckt mich nicht wirklich. Eine Haltung der Verantwortlichen im Sinne „Was scheren mich die Senioren?“ erkenne ich allerdings nicht. Sie haben sich halt nach Abwägung einer ganzen Reihe von Aspekten für diese Variante entschieden. Vermutlich werden die Gründe in der entsprechenden Stadtratssitzung nochmal erläutert werden (unbedingt im Internet anschauen!).
    Um dem Ganzen doch noch etwas Positives abzugewinnen: Die Location in Kumpfmühl finde ich zumindest besser als die ursprüngliche Idee eines Neubaus auf der grünen Wiese. Nicht alle Pflegebedürftigen sind bettlägrig sondern können, allein oder mit Hilfestellung, durchaus noch kleine Ausflüge in die Umgebung machen. Mit meiner Tante werden wir im Frühjahr jetzt nochmal die diversen Parks, Cafés, Märkte, Stadtbücherei, etc. in der Altstadt genießen und dann im Spätsommer mal schauen, was es in Kumpfmühl in dieser Hinsicht zu entdecken gibt.

  • Veronika

    |

    @Gerlinde Beer: Danke Frau Beer! Ich finde auch nichts zu OB Wolbergs zurückliegenden Wahlkampf-Veröffentlichungen. Zumindest nicht mit diesem Bezug.

    Möglich, dass St. Michael wieder in den Schoß der Diözese Regensburg zurückkehrt. Diese Regelungen soll es immer wieder mal geben, wenn solche Dinge mit kirchenbezogener Benennung bestehen. Konsolidiert sich die Diözese R. jetzt vielleicht endgültig für die künftige Katholiken-Enklave “Oberpfalz”? ;-)

  • Veronika

    |

    Sollte noch ergänzt werden, dass ein “St. Michael” auch auf die Evangel. Kirche hinweisen kann. Dies wäre aber zu vernachlässigen, wie man am ehem. Evangel. Krankenhaus in R. sehen kann. Irgendwann kommt alles damals Kirchliche sicher wieder zur RKK zurück. R. könnte womöglich die einzige Diözesanstadt sein, in der ein kath. Bischof zukünftig wirklich noch Einfluß haben wird. Anderswo sind die polit. Verantwortlichen schon seit mind. 40 Jahren aufgeklärt.

  • Lutherer

    |

    Über die eine oder andere Koinzidenzen wundert man sich schon. Auf der Homepage des SPD Stadtverbands wird die Umsetzung eines Wahlversprechens Wollbergs und/oder Hartls gefeiert. Die Rückkehr der Betreibergesellschaft in den TVöD – Juhuu! Das kostet. Kosten spart man durch Rationalisierung. Und nun regelt der Brandschutz die Misere? Auweh Zwick! – ich will nicht, aber ich muss – so ein Glück (auf)!

    http://www.spd-stadtverband-regensburg.de/index.php?nr=61087&menu=1
    SPD- Fraktion und Oberbürgermeister Joachim Wolbergs setzen Wahlversprechen um

  • Gerlinde Beer

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    @ Veronika: Das glaube ich eher nicht. Das Michlstift-Gebäude gehört zwar zur „Katholischen Bruderhausstiftung“, diese liegt aber nicht, wie der Name vielleicht vermuten lässt, in kirchlicher Trägerschaft, sondern wird von der Stadt Regensburg verwaltet. Aber lassen wir uns überraschen – die weitere Nutzung des Anwesens am Singrün werden bestimmt viele Leute mit Interesse verfolgen.
    Nach einem langen Gespräch mit Herrn Hartl, in dem er mir geduldig nochmal alle Gründe für die Umzugsentscheidung erläutert hat, stimme ich mit ihm auf jeden Fall darin überein, dass für die Heimbewohner in ihrem Alltag eine gute Heimleitung und tolles, nicht ständig wechselndes Pflege- und Sozialpersonal das absolute A und O sind. Viel wichtiger als z.B. Angehörige, die ja nur ein- oder zweimal pro Woche im Heim vorbeischauen. Deshalb ist es ja auch so gut, dass Frau Betz mit ihrem kompletten Team mitkommt.

  • Städtische Heimplätze werden deutlich weniger » Regensburg Digital

    |

    […] Bereits am Sonntag hatte Wolbergs Bewohner und Angehörige im Michlstift über den bevorstehenden Um… Der zweite Bauabschnitt dort wird voraussichtlich Ende August fertiggestellt sein und dann wird recht rasch umgezogen. Diese Entscheidung sei erst in den letzten Tagen endgültig gereift. Wenn man ein Jahr damit warte, sei der Neubau bereits wieder voll belegt und es müsste eine andere Lösung her. „Dieses Zeitfenster gibt es nur jetzt.“ Man belege derzeit weder in Kumpfmühl noch im Michlstift freiwerdenden Plätze neu. Experten gingen deshalb davon aus, dass man aller der derzeit noch 80 Bewohnerinnen und Bewohner des Michlstifts in Kumpfmühl unterbringen könne. […]

  • pars altera

    |

    @ Gerlinde Beer, 11.03.2015, 09:17h
    @ Veronika, immer und überall

    Frau Beer, Sie und ihre Tante möchten “im Spätherbst in Kumpfmühl mal schauen, was es an diversen Parks, Cafés, Märkten, Stadtbücherei etc. zu entdecken gibt”; da kann geholfen werden, hier und jetzt.
    Zunächst einmal gibt’s kein “wunderschönes” (Lokalpolitikersprech) Donauufer. Stattdessen gibt’s eine “wunderschöne” Durchgangs-Einbahnstraße, die ehemalige B 16 stadteinwärts. Die teilt, vom “Saueren (Beton-) Gockel” aus gesehen, ihr Erkundungsziel in ein Hüben und ein Drüben, getrennt durch die “wunderschöne”, verkehrsreiche Ex-B 16, stadteinwärts. Die kann aber überwunden werden, nicht mit dem “Eisernen Steg”, wie bislang am “wunderschönen” Donauufer, sondern mittels einer Bedarfsampel: betätigen, lange stehen und dann ruck-zuck hinüber mit der Gehhilfe, dem Rolli oder den möglicherweise alterslahmen Beinen, sonst zeigt sich recht schnell ein rotes Ampelmännchen, das sofort ein Hup-Konzert der Motorisierten auslöst. Bäume gibt’s auch, so drei, vier, fünf vorm “Saueren Gockel”; mehr Bäume sind (Achtung: Steigung/Gefälle) im Park vor der St. Wolfgangskirche hinterm “Saueren Gockel”. Zwischen diesem öffentlichen Park, an den wärmeren Tagen gerne ausgiebig von weingeistigen und lallkohollustigen Damen und Herren (oans, zwoa, gsuffa – trinkfreudige Sauere-Gockelianer mit Spendierhosen gerne gesehen) frequentiert, und besagter St. Wolfgangskirche liegt der verkehrsreiche stadtauswärtige Einbahnstraßenteil der Ex-B 16.
    “Märkte”, ja die gibt’s auch. Zweimal Wochenmarkt, hüben, und, drüben (Achtung: rotes Ampelmännchen) Ladengeschäfte – stetig um die Existenz kämpfend, weil die reichen Sozialrentner im “Saueren Gockel” ihr Geld lieber ins Heim investieren, statt es außerhalb zu verkonsumieren.
    “Cafès” gibt’s auch, drüben, jenseits des bösen roten Ampelmännchens. Dort darf dann die geneigte Sozialrentnerschar aus dem “Saueren Gockel” an warmen Tagen auf dem Gehsteig sitzen und schmausen (Achtung: Fußgänger nicht behindern, und flach atmen wegen der Autoabgase), aber bitte ordentlich Geld ausgeben zwecks weiterer Geschäftsexistenz und so.
    Und die Stadtbücherei, ja die, die ist leider einige Kilometer entfernt im Köwe – Center; macht nichts, es gibt den ÖPNV – mit umsteigen und so.
    Aber das ist alles durchaus nicht problematisch, denn gleich neben dem “Saueren Gockel” wohnt ein Hubert H. Wartner – kein Sozialrentner, sondern Beamter im Ruhestand, bitte schön! – und er präsidiert dem Geschichts- und Kulturverein Rgbg.-Kumpfmühl e.V. (GKVR), Kumpfmühler Straße 44, 0941/92736. Diesen Herrn sollten Sie kontaktieren, denn er ist gesellschaftliche Motor Kumpfmühls, jenes preisend mit viel schönen Reden.
    Und ja, Kumpfmühl leuchtet, dank Herrn Wartner, im Advent – aber nur, wenn die existenzminimalistischen Ladengeschäfte durch schmausende und sonstig konsumierende “Sauere-Gocklianer und -lianerinnen” das Jahr über zuvor genügend Geld für die leuchtende Lichterpracht haben aufbringen können.

    Und jetzt kommts, aber nur für Köpenicks Veronika, Ihre katholische Kirche hat auch im GKVR die ultramontanistischen Dunkelmännerfingerchen drin: der zweite Vorsitzende ist Doktor phil. Hermann Riedel, Leiter des Regensburger Diözesanmuseums …

  • victor lustig

    |

    ich finde es jammerschade, dass das bürgerstift st. michael aufgegeben werden soll.
    es passte gut in die umgebung, die bewohner konnten altstadtnah leben.
    viele im vertrauten viertel. alles in allem eine situation wie man sie sich wünscht.

    brandschutz – das ist sicher nicht unproblematisch in dem haus, aber sicher nicht
    unlösbar. es riecht für mich ein wenig nach einem totschlagargument…

    leider ist man in regensburg ja so einiges gewohnt:
    ich werde den verdacht nicht los, dass auch hier schon wieder die üblichen verdächtigen
    bereit stehen, um ehemals öffentlichen besitz in privaten profit zu verwandeln.

    ich sehe schon die blumigen worte der immobilenwirtschaft…

    “st. michael karree”
    “herzogsparkterassen”

    … den freudestrahlenden ob bei der grundsteinlegung…
    …und die omis in der betonburg…

  • Was dann rein kommt

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    Wahrscheinlich “Komplex” oder sonst was “kreatives”

  • El

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    Nachdem die Bewohner im vom “Sauern Gockel” ins Neue Domizil umquartiert worden waren,
    war ned nur der Gockel sauer !!!
    Standardisierte Räume , die sicherlich Brandschutz, Din Normen von A – YZ nach allen möglichen §§ gehorchen — tres chic !! Die Alten haben von ihrer persönlichen Habe aus den alten Zimmern so gut wie nix mitnehmen dürfen . Da war viel Traurigkeit und Resignation und ein Sich-Fügen bei den BewohnerInnen unterwegs, mit denen ich damals geredet habe.
    Außer Din Normen und Brandschutz und §§ gabs doch noch irgendwas …. … wie hieß das nochmal ??
    Aber da kräht wohl kein Hahn danach ….

  • Regensburger Bürger

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    Das gesuchte Wort, werter El, heißt “Effizienz”.
    Die alten Leute sollen gefälligst effizient und gefügig sein und ansonsten ihr M*** halten.
    Blöd nur, dass wir alle mal alte Leute werden, nicht wahr? Aber was schert mich schon, was morgen kommt? – eine beliebte Devise nicht nur hier in R.

  • Stadtrat nimmt Schließung des Michlstifts zur Kenntnis » Regensburg Digital

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    […] Wie berichtet, müsste die Stadt nach Schätzungen des Hochbauamts aus dem Jahr 2010 knapp 15 Millio… Darüber hinaus gibt es Probleme mit dem Brandschutz im Gebäude. Anfang März informierten Oberbürgermeister Joachim Wolbergs und Sozialbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer die Bewohner und deren Angehörige darüber, dass das Michlstift angesichts dessen spätestens im Spätsommer geschlossen wird. Die Bewohnerinnen und Bewohner werden, sofern sie es wollen, zusammen mit der kompletten Belegschaft in den zweiten Bauabschnitt des Bürgerheims Kumpfmühl umziehen. Durch die Zusammenlegung fallen knapp 140 städtische Heimplätze weg. […]

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