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Archiv für März, 2011

Eine Pulsuhr zum 40. Geburtstag: Norbert Hartl mit Joachim und Anja Wolbergs.
Der 40. Geburtstag ist ein Datum, an dem viele Männer zurück blicken und das, was sie einmal erreichen wollten, mit dem vergleichen, was sie erreicht haben. Politisch gesehen könnte Joachim Wolbergs – seit 2008 Sozialbürgermeister und angesichts einer heillos zerstrittenen CSU bislang chancenreicher Aspirant auf den OB-Posten 2014 – eigentlich zufrieden und etwas entspannt sein. Doch das gelingt Wolbergs beim Empfang im SPD-Fraktionsbüro nicht wirklich.

…„leider auch“ Uschi Glas

Dabei sind seine Genossen voll des Lobes. Fraktionschef Norbert Hartl erinnert daran, dass neben Wolbergs auch noch Michail Gorbatschow, der einstige chilenische Präsident Ricardo Lagos und „leider auch“ Uschi Glas Geburtstag haben. Trotz allen Engagements und allen Erfolgs sei er immer „der Joachim Wolbergs“ geblieben, „anständig zurückhaltend und einfach nett“. Auch Klaus Rappert meint für den Stadtverband: „Bleib wie Du bist.“

Nichts gelernt? „Damit kann man sogar Verteidigungsminister werden“

Aber obwohl der Bürgermeister sich über den großen Bahnhof freut, dem ihm die Genossen bereiten, ist seine Dankesrede von der Ahnung bevorstehender Angriffe geprägt. Er warte geradezu auf die Kampagne seiner politischen Gegner, die ihm vorhalten, dass er nach dem Abi, Zivildienst und einem kurzen Studienversuch als Geschäftsführer der Alten Mälzerei und Gastronom gearbeitet und damit, so der landläufige Vorwurf, „nichts gelernt“ habe. Der Einwurf von Stadträtin Margot Neuner „Damit kann man sogar Verteidigungsminister werden“ sorgt da nur für wenig Entspannung. „Es gibt Leute, die glauben, das alles sei geplant gewesen“, sagt Wolbergs über seine politische Karriere, die ihn vom Schülersprecher über Stadtjugendring und diverse Funktionen in SPD-Ortsvereinen schließlich 1996 in den Stadtrat und 2008 ins Bürgermeister-Amt geführt hat. Doch er sei da eher „hinein geraten“, aus der Überzeugung heraus, „Menschen, denen es nicht so gut geht, zu helfen“.

„Ich werde sehr gut bezahlt.“

So definiert Wolbergs auch sein Bürgermeisteramt. Er werde dafür „sehr gut bezahlt“ und deshalb sei es sein Anspruch, dafür gute Arbeit abzuliefern. Bei einer Stadt in der Größenordnung von Regensburg lohne es sich, „genau hin zu schauen und individuell zu helfen“. Tatsächlich ist Wolbergs dafür bekannt, sich regelmäßig bei Einzelfällen einzuschalten: ein Fahrrad für einen bedürftigen Jungen oder ein gesponsertes Hörgerät hier, Förderung für die Pflege zweier kranker Kinder und Besuche mit den Kindern von Asylbewerbern auf der Dult da. Die einen finden dieses – spürbar kraftraubende – Engagement bewundernswert. Andere empfinden manches als Schaufenster-Aktionen und monieren, dass im sozialen Bereich, aber auch auf anderen lokalpolitischen Feldern grundsätzliche Entscheidungen wichtiger wären, als Einzelaktionen – sei es ein Sozialticket, die Haltung der SPD in der Ersatztrassen-Frage oder eine klare Position zur Unterbringung von Asylbewerbern, um drei Beispiele zu nennen. Wolbergs ficht das nicht an. „Die Lebenswirklichkeit der Menschen ist eine andere, als das, worüber politisch oft diskutiert wird“, sagt er. Das sei auch eine Mahnung für die Partei, entsprechend zu handeln, abseits von dem Gedanken, ob das Wahlerfolge bringe oder nicht.

„Geh mal spazieren!“

Er selbst habe seine politische Lebensplanung derzeit nicht über das Jahr 2014 hinaus angelegt. Dann werde er erneut als Oberbürgermeister kandidieren und wenn es dann nicht klappt und auch das Amt des Bürgermeisters flöten gehen sollte, „dann bricht für mich keine Welt zusammen, dann habe ich in sechs Jahren so viel gelernt wie nie zuvor“. Die Genossen freilich hoffen, dass es in sechs Jahren noch weiter geht. Entsprechend fallen die Geschenke aus: Von Norbert Hartl gibt es eine Puls-Uhr, Rappert überreicht einen Büchergutschein. „Geh mal öfter in Ruhe mit Deiner Frau spazieren“, sagt der eine. „Entspann Dich mal bei einem Buch“, meint der andere. Dass das gelingt, erscheint wenigstens fraglich. Bereits zehn Minuten später hastet der Bürgermeister zurück ins Alte Rathaus.

Sportlehrer: „Unter diesen Personen ist kein Neuanfang möglich“

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