Entdecke Veranstaltungen in Regensburg Alle Kultur Oekologie Soziales Kino

Autor Archiv

Kunstaktion zur Kurzfilmwoche

Revolution in einer satten Stadt

Revolution

Ein ausgebranntes und verrostetes Polizeiautowrack mitten auf den Haidplatz – ist in Regensburg die Revolution ausgebrochen? Na ja, ein kleines bisschen vielleicht, denn die Genehmigung für diese Kunstaktion ging in der Rekordzeit von einer Woche über die Bühne.

Geradezu überfallartig seien Insa Wiese von der Kurzfilmwoche und Kulturunikum Johannes Sturm in sein Büro gekommen, erzählt Oberbürgermeister Joachim Wolbergs, um sich – unterstützt vom Kulturreferenten – das Placet für „Transport a Smell of Revolution“ zu holen. Wer kann da schon nein sagen?

Christian SchnurerSchwuppdiwupp war die Sache genehmigt und so steht nun – passend zur Kurzfilmwoche, die am Mittwoch unter dem Motto „Rebellion“ startet – etwas auf dem Haidplatz, von dem er jetzt schon wisse, dass es „einige Anrufe im Rathaus“ auslösen werde, so Wolbergs. „Aber das gehört zu einer so gesättigten Stadt wie Regensburg auch dazu.“

Der Künstler Christian Schnurer (Foto), der Regensburg in der Vergangenheit schon mit „einigen lustigen Aktionen“ beglückte, hat das Autowrack 2011 in Tunesien entdeckt, wo es im Februar 2011 während der revolutionären Unruhen in Brand gesteckt wurde. „Ich war auf einem Kongress in Tunis“, erzählt Schnurer.Künstler aus dem gesamten Mittelmeerraum waren dort. „Wir diskutierten die Rolle der Kunst im Demokratisierungsprozess.“ Hinter dem Hotel entdeckte er das ausgebrannte Auto. „Das war die Geburt der Idee, ein solches Auto nach München zu bringen.“

Mitten im Sommer, „dann wenn die arabischen Despoten gerade zum Einkaufen nach München kommen“, stellte Schnurer das Wrack in die Maximilianstraße – untermalt mit Tonbandaufnahmen aus einem Gespräch mit dem Polizisten, der den Verlust seines Fahrzeugs betrauert.

Das Wrack in der Münchner Maximilianstraße. Foto: pm

Das Wrack in der Münchner Maximilianstraße. Foto: pm

Tatsächlich habe es Angriffe gegen die Kunstaktion gegeben – sie scheint zu provozieren. „München scheint eine der letzten Inseln der Glückkseligen zu sein, auf der politische Langeweile herrscht, während die empörten der Welt die etablierte Ordnung demontieren”, heißt es in einem flankierenden Text. Was lag da näher, als das Wrack auch in Regensburg zu zeigen, wo das glückselige Gelangweiltsein mindestens genau so ausgeprägt ist?

Auch am Dienstag, als das Wrack auf dem Haidplatz drapiert wird, bleiben einige Passanten etwas ratlos stehen, um „das Werk“ zu betrachten. Ob sie dabei auch den Duft der Revolution geschnuppert haben, ließ sich nicht herausfinden.

Die Kunstaktion läuft bis zum 25. März – im W1 läuft für die Dauer der Ausstellung der achtminütige Dokumentarfilm „Transport a Smell of Revolution“, in dem die Reise des Autowracks von Tunesien nach Deutschland geschildert wird.

Landgericht München bestätigt

Räumung des Protestcamps am Rindermarkt war illegal

Ein Hunger- und Durststreik von 44 Asylbewerberinnen und Asylbewerbern auf dem Münchner Rindermarkt sorgte im Juni 2013 für bundesweites Aufsehen. Am Ende wurde das Protestcamp von der Polizei geräumt, Teilnehmer vor Gericht gestellt. Nach fast zwei Jahren stellte nun das Landgericht München I fest: Die Auflösung war rechtswidrig. Am Mittwoch wird im Reginakino dazu eine Dokumentation gezeigt. Anschließend wird diskutiert.

Neues Palais eröffnet

…hier spielt die Musik

Von Koi Piepmann Ganze 17,5 Millionen hat man es sich kosten lassen, nun aber erstrahlt das in die Jahre gekommene und zuletzt schmuddelige und verruchte Palais am Bismarckplatz endlich wieder in vollem Glanz. Das Gebäude wurde seiner neuen Bestimmung übergeben und am Wochenende der Öffentlichkeit vorgestellt. Ein wahrer Tempel der Sehnsüchte, Lüste, Träume, Genüsse und […]

Regensburg-Digital Podcast

„Dieses Werk ist aus Idealismus entstanden”

Die Regensburger Künstlerin Ivana Koubek eröffnete am Freitagabend ihre Ausstellung “Bernauerin” in der HypoVereinsbank Regensburg. Darin setzt sie sich künstlerisch mit dem Leben und Leiden der Agnes Bernauer auseinander, die 1435 bei Straubing in der Donau ertränkt wurde. Auch Oberbürgermeister Joachim Wolbergs und der Kulturreferent Klemens Unger ließen sich die Eröffnung nicht entgehen.

Wirbel um Werbekampagne

Die Domspatzen-Werbung und der Facepalm

Die Regensburg Tourismus GmbH (RTG) sorgt mit einer Werbekampagne, die die Domspatzen als „Regensburger Original” anpreist, für Wirbel. Die RTG weist Vorwürfe des Bayerischen Rundfunks und der Linksfraktion, die Kampagne sei frauenfeindlich und rassistisch, zumindest aber missverständlich, entschieden zurück. Trotzdem hat man das Video bei YouTube am Freitagmittag gelöscht.

Doku: „Sünden an den Sängerknaben“

Die Akte Regensburger Domspatzen

Vom Umgang des Bistums Regensburg mit den missbrauchten Domspatzen: Am 7. Januar, 23.30 Uhr, zeigt die ARD dazu die Dokumentation „Sünden an den Sängerknaben“. Die Filmemacherin Mona Botros hat drei Betroffene bei ihrem Kampf um Gehör und Gerechtigkeit begleitet. Erstmals gibt in dieser Doku auch Geedo Papprotta ein Interview, der „Opferanwalt“, der im Auftrag der Diözese Regensburg die Anträge auf Entschädigung prüft und der einem Betroffenen erklärte, warum der an ihm begangene sexuelle Missbrauch kein sexueller Missbrauch sei.

September bis Dezember

Jahresrückblick III

Was ist 2014 in Regensburg passiert? Ein ausgewählter und ausdrücklich subjektiver Jahresrückblick unserer Redaktion in drei Teilen. Heute: September bis Dezember.

Mai bis August

Jahresrückblick II

Was ist 2014 in Regensburg passiert? Ein ausgewählter und ausdrücklich subjektiver Jahresrückblick unserer Redaktion in drei Teilen. Heute: Mai bis August.

Januar bis April

Jahresrückblick I

Was ist 2014 in Regensburg passiert? Ein ausgewählter und ausdrücklich subjektiver Jahresrückblick unserer Redaktion in drei Teilen. Heute: Januar bis April.

Wir machen Urlaub

Oskar lebt! Eine Weihnachtsgeschichte

Liebe Leserinnen und Leser. Unsere Redaktion verabschiedet sich bis 6. Januar in den Weihnachtsurlaub. Während dieser Zeit werden allenfalls vereinzelt Berichte erscheinen und auch das Forum wird unregelmäßig betreut. Wir bedanken uns für das Interesse und die Unterstützung 2014, wünschen erholsame Feiertage und einen guten Rutsch ins neue Jahr (ein dreiteiliger Jahresrückblick folgt ab 25. Dezember) und verabschieden uns mit einer Weihnachtsgeschichte von Marco Häusler.

Nagel im Mälze-Underground

Mittwochabend, Regen in Regensburg. Der Anarchoautor (dazu später mehr) Nagel ist auch da. Der frühere Sänger, Gitarrist und Texter der vor fast auf den Tag genau fünf Jahren aufgelösten Muff Potter und derzeitige Kopf der Band NAGEL, ist zu einer Lesung mit dem Titel „Vielen Dank für die Blümeranz“ in den Mälze-Underground gekommen. Denn Nagel, auch wenn die Muff-Potter-Referenz recht inflationär genannt wird, ist nicht ausschließlich Musiker. Auch als bildender Künstler und vor allem als Autor hat er so manches vorzuweisen. Seine Druckserie „Raucher“ zum Beispiel oder eben zwei Bücher („Wo die wilden Maden graben“ und „Was kostet die Welt“), die er bis dato veröffentlicht hat. Das dritte mit dem etwas seltsamen Namen „Drive-By Shots“ wird im März 2015 folgen.

drin