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Musik ist drin bei der Justiz. Die Stadt Regensburg hat am Donnerstag zur Feierstunde in den Historischen Reichssaal geladen, um gemeinsam mit Justizministerin Beate Merk (Foto) gleich drei Exponenten der Regensburger Gerichtsbarkeit gebührend zu würdigen. Es ist ein Abschied, ein Aufstieg und eine Ankunft, die heute gefeiert werden. Im Zentrum des Stabwechsels: der ehemalige Leitende Oberstaatsanwalt Günther Ruckdäschel. Er wird heute offiziell in sein Amt als Präsident des Landgerichts eingeführt. Doch auch Vorgänger und Nachfolger werden heute gefeiert.

In seiner Begrüßungsrede lobt Oberbürgermeister Hans Schaidinger das “gute Verhältnis zwischen Justiz und Rathaus”. „Dass wir in der Regensburger Justiz einen Garanten für Bürgernähe haben, hat sich immer wieder bestätigt“, so Schaidinger. Nicht zuletzt komme es in der Zivil-, aber auch in der Strafgerichtsbarkeit darauf an, „dass Verfahren nicht auf die lange Bank geschoben werden“. Er könne den Anwesenden versichern, dass es diesbezüglich auch keine Klagen aus der Bürgerschaft gebe.

Zur Feierstunde hat sich das Who is Who der Regensburger Gesellschaft und der bayerischen Justiz eingefunden: Stadträte und Landtagsabgeordnete, die Rektoren von Universität und Fachhochschule, Generalstaatsanwalt Klaus Hubmann, die Vertreter von katholischer und evangelischer Kirche sowie der jüdischen Gemeinde. Beate Merk widmet den drei Hauptpersonen, die sie alle als kompetent einsatzfreudig und verantwortungsbewusst lobt, jeweils ein Musikstück.

Peter Küspert war Vorgänger von Güther Ruckdäschel. Der langjährige Landgerichtspräsident arbeitet bereits seit Januar im Justizministerium. „Ein Angebot, das man nicht ablehnen kann“ sei das gewesen, so Küspert im Stil von Vito Corleone. Seine berufliche Heimat sei die bayerische Justiz in all ihren Erscheinungsformen und die Herausforderung, für die dort 14.000 Beschäftigten zuständig sein zu können, habe er annehmen müssen. Für Küspert intoniert „Tritonus Brass“ (Foto unten) den Trumpet Tune von Henry Purcell.

Auf den Posten des Leitenden Oberstaatsanwalts wiederum rückt Horst Böhm nach. Böhm kommt vom Amtsgericht Straubing nach Regensburg, wo er mit „Drive und Swing“, „Gefühl und Gespür für die Sache“ tätig gewesen sei, so Merk. Der „Brass Joker“ ist das Stück, über das Böhm sich freuen darf.

Günther Ruckdäschel war drei Jahre Leitender Oberstaatsanwalt in Regensburg. Er spricht von einer turbulenten Zeit, bei der er gleich mit einem vermeintlichen Sexskandal an einer polizeilichen Hundeschule einsteigen musste, für den sich sogar das japanische Fernsehen interessiert habe. Dann gab es den Holocaust-Leugner Richard Williamson, bei dem das Rauschen im Blätterwald bis heute noch zu vernehmen sei. Insbesondere der Fall des 2009 getöteten Tennessee Eisenberg habe ihn „sehr heftig in Anspruch genommen“, bekennt Ruckdäschel.

Insofern dürfte es eine gewisse Erleichterung für ihn gewesen sein, dass dieser Fall nach nunmehr eineinhalb Jahren, just eine Woche vor der offiziellen Amtseinführung, mit der Abweisung des Klageerzwingungsantrags durch das Landgericht Nürnberg endgültig abgeschlossen wurde. Das laufende Klageerzwingungsverfahren wäre ein deutlicher Misston bei der Feierstunde gewesen. Ruckdäschel widmet Beate Merk den Jägerchor aus der Freischütz.

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