„Wir haben bereits am selben Abend versucht, das bei der Polizei zu Protokoll zu geben“, sagt die andere Frau. Allerdings seien die beiden sowie ein dritter Zeuge, der mit Nezar R. an jenem Abend unterwegs war, von den Beamten eher abgewimmelt worden. „Uns wurde gesagt, dass das jetzt nicht schriftlich festgehalten wird, weil wir sowieso zur Vernehmung geladen werden.“ Am 8. und 9. Oktober hätten sie schließlich ihre Aussagen bei der Polizei gemacht. „Dort haben wir nochmal alles erzählt, die Aussagen durchgelesen und unterschrieben.“ Deshalb sei es völlig unverständlich, warum die Polizei zunächst gegenüber manchen Medien jeden rassistischen Hintergrund der Tat verneint habe. Am Dienstag nun seien sie alle drei von der Polizei angerufen und telefonisch erneut befragt worden. „Mir wurde anfangs sogar gesagt, dass man meine erste Aussage nicht mehr finden könne“, sagt eine der beiden. Später sei das Vernehmungsprotokoll aber doch noch aufgetaucht.
Polizei: „Normales Procedere“
Bei der Polizei hat nach Öffentlichwerden des Falls das für politisch motivierte Kriminalität zuständige Kommissariat Staatsschutz die Ermittlungen übernommen. Inhaltlich werde man das Ganze derzeit nicht mehr kommentieren, sagt Pressesprecher Michael Rebele. „Jetzt werden alle Vernehmungen abgeschlossen und dann geht das alles zur Staatsanwaltschaft.“ Dass in der Nacht keine Vernehmung mehr gemacht werde sei aber ein normales Procedere. „Es ist üblich, dass Zeugen und Beschuldigte erst später zur Vernehmung geladen werden.“ Dass die Protokolle zunächst nicht aufgetaucht seien, sei möglicherweise dadurch zu erklären, dass sich der zuständige Sachbearbeiter eine Woche in Urlaub befunden habe. „Es kann sein, dass er es wo abgelegt hatte, wo es die Kollegen nicht finden konnten.“ Da auch das Pärchen Anzeige erstattet habe, sei man von einer gegenseitigen Körperverletzung ausgegangen. „Das gehört leider zum Arbeitsalltag.“ Die zuständigen Beamten hätten dem Fall deshalb keine übergeordnete Bedeutung zugemessen. Auch der Ablauf der Vernehmungen sei vor diesem Hintergrund nichts ungewöhnliches.
Nezar R. gilt ebenfalls als Beschuldigter
Tatsächlich gilt auch Nezar R. als Beschuldigter. Die Aggression sei von ihm ausgegangen lautet die entsprechende Version. Er habe nach einer verbalen Auseinandersetzung zuerst zugeschlagen. Sowohl der 60jährige wie auch dessen Frau machen Verletzungen im Gesicht geltend.
Das bestreiten am Mittwoch sowohl R. wie auch die beiden Zeuginnen. „Ich bin nicht aufgestanden. Erst als der Mann zu uns an den Tisch kam. Dann bekam ich das Glas an den Kopf.“ Es könne sein, dass er die hinter ihm stehende Frau dann mit dem Ellenbogen irgendwie getroffen habe, sagt er. Zugeschlagen aber habe er nicht. „Ich habe ausdrücklich auf einem Alkoholtest bestanden, bevor ich ins Krankenhaus gebracht wurde“, sagt R.. Der sei auch noch vor Ort von der Polizei gemacht worden. „Nicht dass es plötzlich heißt, ich sei betrunken gewesen.“ Eine Blutprobe, die ihm an dem Abend im Krankenhaus entnommen wurde, werde er zur Verfügung stellen.
Nicht mehr ganz sicher waren sich die Zeuginnen am Mittwoch, ob das Pärchen nach der Auseinandersetzung tatsächlich noch ein Bier von einem Kellner bekommen habe. Aber auf jeden Fall hätten sie eines bestellt.
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