Die Hochwasserlage um die Werftstraße herum hat sich am Dienstagmorgen dramatisch zugespitzt. Das Wasser steigt und steigt und steigt.
Von Stefan Aigner und David Liese
Die Werftstraße am Dienstagmorgen: Die Feuerwehr kämpft mit Pumpen gegen die Wassermassen, welche die Schutzwände überspült haben. Foto: Udo Meyer
Noch in der Nacht war den Einsatzkräften klar: Die Dammelemente werden überschwemmt werden. Man lässt kontrolliert etwas Wasser hindurchströmen. Die Pumpen laufen auf Hochtouren – Feuerwehrleute stehen zwischen den Wassermassen und pumpen ab, was geht. Am Dienstagmorgen dann spitzt sich die Lage quasi minütlich weiter zu.
Er habe schon das Hochwasser 1954 als kleiner Junge gesehen, sagt ein Anwohner. „Aber so etwas habe ich noch nicht erlebt.” Bereits um 8 Uhr morgens steht die gesamte Werftstraße unter Wasser – das Überschwappen begann etwa um 5 Uhr. Stand 9:30 Uhr: Der Pegel liegt bei 6,75 Meter. Bis zum Mittag wird erwartet, dass das Wasser noch um etwa 10 Zentimeter steigt. Aktuell verändern sich die Werte stündlich um etwa 1 Zentimeter Anstieg.
Das Wasser steigt und steigt und steigt. Fotos: as
Geht man über den Steg, sieht man die Wasserfontänen und hört das Dröhnen der Pumpen. Etliche Anwohner gehen von Haus zu Haus und tauschen sich über ihre Hochwassererfahrungen aus. „Ein großes Lob an die Helfer”, sagt eine junge Frau, deren Eltern hier wohnen. „Sie haben gearbeitet wie die Wilden und sind trotzdem immer freundlich geblieben.”
Innerhalb der eineinhalb Stunden, die unser Reporter am Dienstag vor Ort ist, kann er das Wasser fast minütlich steigen sehen. Im Biergarten der Kneipe “Plan 9”, in der sich erst nur eine große Pfütze gebildet hatte, steht mittlerweile das Wasser fast einen Meter hoch.
In der vergangenen Nacht hatte die Stadt Regensburg den Katastrophenalarm ausgelöst – vor allem, um so schnellere und unkompliziertere Hilfe, beispielsweise von der Bundeswehr, in Anspruch nehmen zu können.
Der Scheitel des Hochwassers wird im Moment am Dienstag um die Mittagszeit herum erwartet – erste Stimmen lassen aber sogar verlautbaren, dass er noch bis Mittwoch auf sich warten lassen könnte.
Am frühen Dienstag Morgen hielten die Dämme noch. Der Scheitelpunkt des Hochwassers wird nun am Vormittag erwartet. Trotz Katastrophenalarm besteht kein Grund zur Panik. Die herrscht aber bei den Betroffenen vor Ort ohnehin nicht. Alle Infos der Stadt Regensburg im Detail.
Geht es nach einem hiesigen Lokalmedium, ist Regensburg schon halb untergegangen. Eine Horrormeldung jagt die Nächste – heute Vormittag wurde sogar eine Grafik verbreitet, die im Verbund mit der Überschrift fälschlicherweise suggerierte, der Altstadtbereich stünde komplett unter Wasser. Zeit, sich einen eigenen Eindruck zu verschaffen und sich ein eigenes Bild von der Situation vor Ort zu machen.
„Kein Deutsches (sic!) Blut durch Fremde (sic!) Täter.“ Das nazistische „Freie Netz Süd“ bejammert derzeit eine angebliche „Ausländergewalt“ in Regensburg. Die vermeintlichen Angriffe sind zum Teil frei erfunden und dürften in den Bereich der Volksverhetzung fallen. Es ist nicht das erste Mal, dass dies folgenlos für die Nazis bleibt.
Als ehrliche Anwälte von Mieterinteressen – so wollen sich derzeit die meisten Fraktionen im Stadtrat gerieren. Heute nun hat die CSU einen wohlklingenden Antrag veröffentlicht. Das erstaunliche: Zuvor hat sie zwei Mal gegen solche Vorschläge gestimmt. Auch Stadtbau-Geschäftsführer Joachim Becker hat sich zu Wort gemeldet.
Künstler, die nicht dankbar sind, werden mit Missachtung und Platzverbot bestraft. Im Fall von Jakob Friedl ließ sich Hans Schaidinger sogar persönlich ein Projekt einfallen, um ihn endgültig vom Ernst-Reuter-Platz zu verbannen.
Nach fast 20 Prozent Mieterhöhung bei der Stadtbau GmbH. „Norbert Hartl kann sich seine Krokodilstränen sparen“, kritisiert die ödp. Der Mieterbund fordert einen Gesamtüberblick der Mietpolitik bei der städtischen Tochter. Unterdessen gibt es offenbar weitere Fälle.
Wegen eines Vortrags bei einer Rechtsaußen-Burschenschaft mit diversen Neonazi-Gewächsen steht ein Berliner CDU-Politiker im Zwielicht. Dass man mit einer Einladung der einst in Regensburg ansässigen Prager Burschenschaft Teutonia auch anders umgehen kann und wen diese Burschenschaft so verehrt und hervorgebracht hat, hat Regensburg Digital 2009 dokumentiert.
„Moralisch äußerst zweifelhaft“: Die SPD-Fraktion übt heftige Kritik an Joachim Becker. Der Stadtbau-Geschäftsführer könnte für die Sozialdemokraten zur kalkulierten Sollbruchstelle der großen Koalition werden. Die politischen Vorgaben, mit denen Becker zu kämpfen hat, hat aber auch die SPD zu verantworten.
Franz Rieger (CSU) und Margit Wild (SPD) verschicken Pressemitteilungen, um zu belegen, dass sie sich – im Landtag – für mehr bezahlbaren Wohnraum in Regensburg einsetzen. Unterdessen verschickt die Stadtbau GmbH kräftige Mietpreiserhöhungen.
Nach unserem Bericht über ein skurriles Verbotsschild auf der Jahninsel hat das Gartenamt reagiert: Das Schild wurde entfernt. Sollte ein neues vonnöten sein, will man den Text „zugänglicher“ formulieren.
Es ist ein Schlag ins Gesicht einer engagierten Zivilgesellschaft: Auf einem vorgeblichen Bildungsportal diffamiert der bayerische „Verfassungsschutz“ Regensburger Nazi-Gegner pauschal als gewaltbereite „Linksextremisten“. Auch ansonsten verbreiten die Geheimdienstler dort keine Bildung, sondern Lügen und Propaganda.
80 Jahre nach der Bücherverbrennung von 1933 erinnert Regensburg daran mit einer Gedenktafel, die nichts anderes ist, als ein Produkt des Wahlkampfs. In ihrem Text verschweigt und verdeckt sie sowohl wesentliche stadtgeschichtliche Ereignisse als auch die damaligen politischen Verhältnisse.
Kurzfristig hatte das Kameradschaftsnetzwerk „Freies Netz Süd“ am Freitag zu einer Demonstration in Regensburg aufgerufen. Trotz einer geringen Mobilisierungszeit demonstrierten genug Regensburger Bürgerinnen und Bürger gegen den Aufmarsch, so dass dieser bereits nach wenigen Metern zum Stillstand kam.
Die Diözese Regensburg ist meilenweit von einer transparenten Aufklärung sexueller Missbrauchsfälle entfernt. Beispielhaft zeigt das die über 50 Jahre andauernde Vertuschungsgeschichte des ehemaligen Domspatzen-Direktors Georg Zimmermann.
die Redaktion macht eine kurze Pause. Wir gehen in uns, um darüber nachzudenken, was wir vom Entwurf für das „Museum der bayerischen Geschichte“ (MdbG) halten.
Vor dem Besuch des bayerischen Kabinetts in Regensburg sorgt Eberhard Dünninger für einen kleinen Eklat. Wegen der „Amigo-Affäre“ hat der Vorsitzende der ödp-Fraktion im Stadtrat die Einladung des Oberbürgermeisters zum Empfang im Alten Rathaus ausgeschlagen. Gegenüber Staatsminister Ludwig Spaenle könne er keine besondere Hochachtung mehr empfinden, so Dünninger.
Überraschend ist es nicht. Die Denkmalexperten der Unesco erteilen einer Westtrasse erneut eine Absage. Während Hans Schaidinger seinen Ärger kaum verhehlt, darf man sich fragen, wieso sehenden Auges mehrere zehntausend Euro zum Fenster hinausgeworfen wurden.