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„Es ist alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ Diese Einsicht hat sich beim Thema Sinzinger Nahverkehrsbrücke auch bei den betroffenen und gegen die Brücke engagierten Anwohnern durchgesetzt. Heute wird im Stadtrat darüber abgestimmt, und nachdem sogar Oberbürgermeister Hans Schaidinger (CSU) seinen Regierungsfraktionen empfohlen hat, sich gegen die Brücke auszusprechen, ist mit einem mehrheitsfähigen Gesinnungswandel zugunsten der Brücke nicht mehr zu rechnen. Trotzdem lässt bei der „Bürgerinitiative für einen lebenswerten Stadtwesten gegen eine Sinzinger Nahverkehrsbrücke“ und ihren Unterstützern das Engagement nicht nach, und so platzte die Gaststätte „Da Mario“ am gestrigen Montag aus allen Nähten, als die Bürgerinitiative den CSU-Fraktionsvorsitzenden Christian Schlegl einlud, um das Thema ein weiteres Mal auseinanderzunehmen.

Landrat ein Umweltzerstörer und ein Sicherheitheitsrisiko?

Man tauschte Altbekanntes aus, wetterte gegen Landrat Herbert Mirbeth (CSU), vermutete, dass er noch einen Trumpf in der Hand halten müsse, lastete ihm und seiner Machbarkeitsstudie an, voreingenommen an das Thema heranzugehen und mit falschen Zahlen zu operieren, beklagte sich über Lärm, Umweltverschmutzung, Umweltzerstörung, Sicherheitsrisiken und Geldverschwendung, die allesamt zunehmen würden, wenn die Brücke gebaut würde.

Widerstand auch aus Sinzing

Viel Applaus erntete eine Sinzinger Bürgerin, die stellvertretend für alle Brückengegner aus der Landkreisgemeinde angetreten war. Auch dort seien nicht alle von dem Vorhaben überzeugt, der Landrat habe keine sachlichen Gründe vorgebracht. Für ihn würden gar Kleinprüfening und Riegling nicht mehr zu Sinzing gehören, sobald es um die Brücke geht. Diese Ortsteile würden durch die Brücke ebenso in Mitleidenschaft gezogen, wie der Regensburger Westen.

Franz Riegers Spontanbesuch

Spontan gesellte sich auch Franz Rieger (CSU) dazu und nahm in der Reihe der vordersten Redner Platz. Er sei zusammen mit Ellen Bogner für seinen Ortsverein Äußerer Westen gekommen und stellte sich vorbehaltlos auf die Seite der Brückengegner. Die CSU-Fraktion im Stadtrat (der Rieger notabene auch angehört) sei ja nur mittelfristig gegen die Brücke, „in der Partei sind wir da weiter“, verkündete er wahlkampftaktisch klug. Christian Schlegl hatte seine Mühe, die Haltung der Fraktion als die realistischere herauszustellen, da zukünftige Stadträte ihre Meinung natürlich wieder jederzeit ändern könnten. Rieger hingegen plant schon überhaupt nicht mehr mit der Brücke, möchte Landschaftsschutzgebiete im Stadtwesten ausrufen lassen, die Radwege ausbauen und den ÖPNV stärken. Einen schweren Stand hatte der einzige erkennbare Brückenbefürworter. Er argumentierte, dass die Zahlen, mit denen der Landkreis die Brücke rechtfertigt, natürlich nicht gefälscht seien, sah das Lärmproblem durch den steigenden Verkehr als sehr gering an, da die Zukunft den Elektromotoren gehöre, und zweifelte an, dass der Ausbau der Autobahnbrücke tatsächlich stattfindet, da der Bund diese Maßnahme sowieso nicht finanzieren würde.

Ablehnung ja, aber nicht endgültig

So pessimistisch sah Christian Schlegl die Sache mit dem Autobahnausbau natürlich nicht. Für ihn sei das die beste Lösung, und er werde sich in naher Zukunft für die Maßnahme einsetzen. Zur Stadtratssitzung heute Nachmittag ist auch Landrat Mirbeth geladen. Folgender Text steht unter anderem zur Abstimmung:
„Die Stadt Regensburg hat die bislang vorliegenden Fakten zum Neubau einer Sinzinger Nahverkehrsbrücke geprüft und kommt nach Abwägung der verschiedenen Argumente zu dem Schluss, dass auf absehbare Zeit einer Umsetzung des Vorhabens nicht zugestimmt werden kann.“
Außerdem:
„Der Ausschuss räumt dem Bau einer neuen Brückenverbindung zwischen Sinzing und Regensburg auf absehbare Zeit keine Priorität ein. Die Stadt wird weder für die Planung noch für den Bau der ‚Sinzinger Nahverkehrsbrücke’ mittelfristig Mittel bereitstellen.“
Die Vorlage schlägt allerdings auch vor, Flächen weiterhin freizuhalten, um „langfristig die Option für eine Realisierung“ nicht zu verbauen. Unter bestimmten Voraussetzungen hinsichtlich Lärm- und Umweltschutz sowie hinsichtlich der Sicherheit soll weiterhin die „Vorzugsvariante“ geprüft werden. Das Zittern der Anwohner hat also auch nach einer zu erwartenden breiten Ablehnung im Stadtrat kein Ende.
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