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SSV Jahn: Seit 10.35 fließt kein Strom mehr!

So eine Schweinerei! Jetzt wird der SSV Jahn Regensburg schon behandelt wie ein Hartz IV-Empfänger! Da hat die REWAG dem Jahn doch glatt den Strom abgestellt. Das hat der SSV heute Nachmittag in einer Pressekonferenz kund getan. Nur weil man jahrelang immer wieder mit den Zahlungen in Verzug war, sind die Lichter aus. Nur weil seit 2005 über 300 Mahnungen an den Verein verschickt worden sind und nur weil 48 Mal die Sperrung angedroht werden musste, gibt es kein Warmwasser mehr. Nur weil der Jahn sich geweigert hat, eine von der REWAG geforderte Vorauszahlung von 10.000 Euro zu leisten, steht die Uhr im Jahn-Stadion seit 10.35 Uhr still. Ohne Strom läuft eben nichts. Außer die Spieler. Zum Duschen müssen sie – mangels warmen Wasser – ins Westbad. Dafür reicht das Geld beim Jahn gerade noch. Woher soll man aber die 10.000 Euro nehmen, bitteschön? uhrJahn-Präsi Franz Nerb zahlt doch schon die Spielergehälter quasi aus eigener Tasche. Erst heute sind dafür die monatlichen 192.000 Euro raus gegangen. Überhaupt zahlt alles, was beim Jahn so anfällt erst einmal der Nerb Franz oder ein befreundetes Unternehmen oder ein Subunternehmen oder ein Partnerunternehmen … Ja woher soll er denn jetzt auch noch das Geld für den Strom nehmen? Rund 90.000 Euro muss der SSV der REWAG im Jahr zahlen. Mit Sponsoring durch den städtischen Versorger ist es Essig! Die REWAG ist vor zwei Jahren als Sponsor ausgestiegen. Es geht seit längerem das Gerücht, die REWAG werde den Jahn „so lange nicht sponsern, wie der Nerb Präsident ist“. Offenbar finden sich in der Oberpfalz-Metropole auch keine anderen Sponsoren, die bereit wären, für die Energieversorgung des SSV in die Bresche zu springen. Das kann man nun als Armutszeugnis oder einfach als Willensbekundung deuten: Die heimische Wirtschaft pfeift auf regionalen Profifußball. Dafür ist kein Geld übrig! Punkt. Die Ausgangssituation für den Jahn ist übrigens klar: Wenn die 10.000 Euro nicht fließen, gilt selbiges für den Strom. Das hat die REWAG mittlerweile klar gestellt. Oberbürgermeister Schaidinger steht hinter dieser Entscheidung. Er könne die REWAG nicht kritisieren, erklärte der OB, auch wenn er sich dort noch im Februar für den SSV eingesetzt habe. „Die goldenen Brücken, die er dem Jahn gebaut habe“, seien nicht genutzt worden, heißt es in einer Pressemitteilung. Das reicht, findet Schaidinger (Ein Schreiben des OB an Franz Nerb). „Das Mindeste, das ich jetzt erwarte, ist, dass der Jahn von sich aus auf mich zukommt.“ Fazit: Raus mit der Kohle oder das Spiel am Samstag gegen Burghausen fällt ins Wasser. Und wenn’s dann noch ein Weilchen dauert, gilt das auch für die Spielerlaubnis in der Dritten Liga. Da muss man schon ein wenig schimpfen! Böse, böse REWAG! Pfui, pfui, pfui! Der SSV Jahn ist doch nicht die alleinerziehende Mutter auf Hartz IV, der man kurz vor Weihnachten den Strom gesperrt hat (Name der Redaktion bekannt). Ihr wurde wegen zwei rückständiger Abschlagszahlungen der Strom abgestellt. Da ging’s nur um rund 140 Euro. Fürs wieder Einschalten musste die Frau noch mal 110 Euro „Sperrkosten“ bezahlen. Weihnachten fiel für sie und ihren Sohn dann eben aus. Hier gab es keinerlei Aufschub, hier wurden keine goldenen Brücken gebaut, hier hat sich kein Sponsor gefunden – die ARGE war noch Monate danach mit der Bearbeitung des Antrags beschäftigt. Ein Pressekonferenz gab’s auch nicht. Solche Schweinereien sind zu alltäglich. (Ent)spannende Lektüre!

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Kommentare (13)

  • Joachim Datko

    |

    Kein Mammut-Stadion für den Jahn auf öffentliche Kosten!

    Das ist Wasser auf meine Mühlen! So könnte uns ein teures Fußballstadion erspart bleiben.

  • SPDnahe

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    Erst kann der Hans nicht zahlen und jetzt der Jahn. Wo ist da der Unterschied?

  • Scott Bladeweaver

    |

    Tja, so sieht es aus. Schon die letzten Jahre zuvor hat ein gewisser Präsident des SSV-Jahns ziemlichen Mist gebaut. Wieso wird ein solcher Franz Nerb nicht abgesägt? Bei einem Wirtschaftsunternehmen wäre das schon viel eher der Fall geworden.

    Ich kann nur hoffen, dass die REWAG hart bleibt. Der eventuell drohende Lizenzentzug bzw. der Zwangsabstieg wären fatal für den Jahn. Dann müsste Nerb endlich seinen Sessel räumen. Und ein geeigneter Kandidat könnte das Zepter übernehmen.

  • Synonym

    |

    Ist wie bei der CSU: Die CSU hat zwei Wahlen miserabel abgeschnitten und der Vorsitzende Rieger sitzt fest im Sattel. Aus Sicht von Nerb sind auch nur die anderen schuld, wenn der Jahn schlecht da steht. Wie bei der CSU…

  • werner

    |

    Die bisherigen “Kommentaren” sind dämlich.
    Wo sind denn die geeigneten Kandidaten? Viele haben sich auf Kosten des SSV-Jahn nur in Szene gesetzt. Wie war das denn mit den Ja(hn)-Sagern.
    Wie es dann ernst wurde, haben sie den Schwanz eingezogen (z.B. Herr Dorfner).
    Aber zurück zur Sache. Glaubt denn jemand ernsthaft, daß die REWAG bei diesem Kunden eine solche Aktion durchführt, ohne sich vorher Rückendeckung beim Aufsichtsratsvorsitzenden zu holen? Ich möchte mal den Aufschrei hören, wenn sowas bei einer Familie mit Kindern durchgezogen wird.
    Hat die REWAG vom EVR immer alle Zahlungen pünktlich bekommen? Beim EVR ist die REWAG Sponsor, beim Jahn nicht. Zum EVR kommen auch alle 3 Bürgermeister gleichzeitig, beim Jahn lassen sie sich nicht mehr blicken.
    Das, was die REWAG gemacht hat, ist eine bewusste Vernichtungsaktion gegen den Jahn.
    Jemandem, der eine Vorauszahlung (also eine Zahlung für eine künftige Leistung) nicht sofort geleistet hat, den Strom abzuschalten, ist schon beinahe kriminell.
    Daß die Verantwortlichen bei der REWAG eine Aktion mit dieser Tragweite (hierüber wurde in allen Radiostationen und im Videotext vieler Sender berichtet), die nicht nur dem Jahn, sondern auch dem Ansehen der Stadt schadet, ohne Rückendeckung durch den Aufsichtsrat durchziehen, glaube ich nicht. Das ist meiner Ansicht nach mit dem OB abgestimmt, wenn nicht sogar dies vom OB ausgegangen ist.(Ansonsten müßte er die REWAG-Verantwortlichen hinauswerfen)
    Dann braucht er auch kein neues Stadion bauen, weswegen die Stadtspitze ja auch schon einiges an Kritik vom DFB hat anhören müssen.

  • Django

    |

    Nicht die Schuld immer den anderen zuweisen, das wäre mal Größe und dann die notwendigen Konsequenzen ziehen auch. Doch beim SSV Jahn Regensburg sind vermutlich immer die anderen die Schuldigen. Der Schiedsrichter, die Presse, der OB, die REWAG usw. Nie aber die Verantwortlichen des SSV Jahn Regensburg.

  • Joachim Datko

    |

    Zu “werner am 26. Mrz 2009, 08:49
    … Die bisherigen “Kommentaren” sind dämlich.”
    ===
    Mir geht es eigentlich nur um die Kosten. Der Jahn kann meiner Meinung nach beliebig erfolgreich sein, wenn er die verursachten Kosten selber trägt.

    Kinder und Jugendliche kann ich vor dem Fußballspielen nur warnen.

    – Da wird man manchmal mutwillig verletzt.

    – Köpfeln sollten Kinder und Jugendliche gar nicht, das schadet dem Denkvermögen. Jeder Kopfball ist eine Gehirnerschütterung.
    ( http://www.aerztewoche.at/viewArticleDetails.do?articleId=1462 )

  • maddin

    |

    >… Die bisherigen “Kommentaren” sind dämlich.”
    Herr Datko,
    dass Sie zu diesem Kommentar einen Kommentar haben ist klar :-)

  • kilgu

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    Ich dachte, eine Zeitung und ein Redakteur sollte wertfrei und neutral berichten.

    Was ist dies für eine voreingenommene und einseitige Berichterstattung?

    Warum soll die allgemeine Bevölkerung mit den ständigen Erhöhungen der Stromgebühren leben müssen? Die Stromgebührenerhöhungen und die teueren Strompreise basieren u.a. auch, weil es Stromkunden gibt, die Ihre Rechnungen nicht bezahlen. Allen normalen Kunden hätte man schon lange den Gerichtsvollzieher gesandt bzw. den Strom abgedreht.

    Warum hier “lex-spezialis” erst nach sagenhaften 300 Mahnungen!!!

    Jetzt endlich eine Reaktion. Hoffentlich mit Durchgriff und ohne Rückzug.

  • werner

    |

    Und außerdem:
    So wie Schaidinger jetzt in dieser Sache gegenüber dem Jahn argumentiert, hätte er vollstes Verständnis haben müssen, wenn ihn die CSU aus der Partei geworfen hätte

  • Andreas

    |

    Tradition hin oder her: Einem Verein, der solchen Bockmist baut, sollte die Allgemeinheit keinen Cent hinterherwerfen.

    Da muss man dem Schaidinger und der REWAG ausnahmsweise mal recht geben.

  • torschtl

    |

    man war das noch schön damals in der landesliga mitte, wo ich mit meinen 9 jahren am Spielfeldrand stand…. wenig zuschauer, aber alle kannten sich und keine 99% dummschwätzer, die alles besser wissen…

Kommentare sind deaktiviert

drin