
Es bleibt fraglich, wann und ob überhaupt gottlose Busse durch Regensburg rollen.
Wie am Freitag von regensburg-digital berichtet, hat die Kampagne für säkulare Buswerbung nach Großbritannien, Spanien und Italien mittlerweile auch Deutschland erreicht. Schon vergangene Woche hatten die Initiatoren über ihre Internetseite
www.buskampagne.de genügend Geld gesammelt, um drei Busse in Berlin, Köln und München mit der Botschaft „Es gibt (mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit) keinen Gott“ durch die Stadt rollen zu lassen. Aufgrund des Erfolgs – am Mittwoch waren knapp 26.000 Euro an Spenden eingegangen – soll die Kampagne nun auch auf andere Städte ausgeweitet werden. In Regensburg hat der
Bund für Geistesfreiheit bereits Interesse bekundet.
Doch München, Berlin, Köln und Regensburg sind eben nicht Madrid oder London. In den deutschen Städten stößt die Aktion nämlich auf ungeahnte Widerstände. Entgegen erster Zusagen stellen sich die Verkehrsbetriebe mittlerweile quer. In Köln überlegt man noch. Von Berlin und München erhielten die Organisatoren bereits eine Absage. Bei den Berliner Verkehrsbetrieben wurde sogar eigens ein Beschluss gefasst, künftig keine weltanschauliche Werbung mehr zuzulassen. Auf einen solchen Beschluss berufen sich auch die Regensburger Verkehrsbetriebe. RVB-Hauptgeschäftsführer Bernd-Reinhard Hetzenecker
gegenüber dem Lokalsender TVA: „Wir haben schon vor Jahren einen Grundsatzbeschluss gefasst, das wir keine weltanschauliche und keine politische Werbung auf unseren Bussen machen werden.“ Doch so ohne weiteres will sich der bfg nicht geschlagen geben. Man werde prüfen, inwiefern diese Richtlinien demokratisch legitimiert sind, so der bfg-Vorsitzende Erwin Schmid zu TVA. „Und ob es Möglichkeiten gibt, gerichtlich gegen diese Richtlinien vorzugehen.“ Die Initiatoren der bundesweiten Buskampagne lassen sich von ersten Absagen ebenfalls nicht entmutigen. Man befindet sich bereits mit anderen Städten in Kontakt. Sollten alle Stricke reißen, werde man auf andere Werbemedien ausweichen, so Kampagnensprecher Philipp Möller.
Foto: Günther Staudinger