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Archiv für 17. September 2009

IMG_0982Die Regensburger Staatsanwaltschaft will das neue Gutachten zu den tödlichen Schüssen auf Tennessee Eisenberg vorerst nicht bewerten. Die Prüfung könne mehrere Wochen dauern, so der Leitende Regensburger Oberstaatsanwalt Günther Ruckdäschel „Wenn da wirklich etwas anderes drinsteht, werden wir die anderen Gutachter dazu befragen müssen.” Innenminister hatte sich auf Notwehr festgelegt Der Polizeieinsatz liegt mittlerweile fast fünf Monate zurück. Hätte die Familie kein eigenes (über Spenden finanziertes) Gutachten in Auftrag gegeben, stünde das Ergebnis wohl bereits fest: Notwehr. Nicht nur der Leitenden Oberstaatsanwalt hatte schon kurz nach dem Einsatz davon gesprochen. Auch Innenminister Joachim Herrmann hatte in einem Interview mit der Mittelbayerischen Zeitung keine Zweifel daran, dass hier „Notwehr oder Nothilfe vorlagen“. Für ihn stellte sich demnach nicht mehr die „Schuldfrage“ sondern es gehe nur noch um eine „konkrete Tatbestandsaufnahme“ (mehr dazu). Diese vorzeitige Festlegung verwunderte nicht nur Abgeordnete im Bayerischen Landtag. Alle Beamten außer Gefahr: Dann fielen die tödlichen Schüsse Nach dem Privatgutachten der Münsteraner Gerichtsmediziner erscheint sie umso fragwürdiger. Eisenberg erlitt demnach die tödlichen Treffer in die Brust erst ganz zum Schluss. Abgesehen vom Schützen und Eisenberg befand sich kein weiterer Polizeibeamter mehr im Haus. Der Schütze stand an der offenen Eingangstür, von wo aus er dem Studenten vier Mal in die Brust schoss. Der 24jährige war zuvor bereits acht Mal getroffen worden. Schütze: Ausbildung bei Spezialeinheit USK „Er hatte ein zerschossenes Kniegelenk und einen durchschossenen Oberarmknochen, einen Steckschuss in der Lunge sowie weitere Treffer an den Extremitäten erhalten”, teilen die Rechtsanwälte der Familie in einer Presseerklärung mit. Bei dem Schützen handelt es sich um einen Polizeibeamten mit Spezialausbildung in Selbstverteidigung, der fast sechs Jahre lang bei der Spezialeinheit USK Dienst getan hatte. Die Rechtsvertreter Helmut von Kietzell, Thomas Tesseraux und Andreas Tronicsek haben nun die Staatsanwaltschaft um ein Gespräch gebeten. Sie fordern eine Tatrekonstruktion vor Ort. Davon werde man alle weiteren Schritte abhängig machen. Ein Einsatz ohne Leitung Der Einsatz am 30. April scheint insgesamt völlig unkoordiniert abgelaufen zu sein. Nach dem Notruf des Mitbewohners (Wortlaut: „Mein Mitbewohner hat mich grad ne Stunde lang mit’n Messer bedroht, wollt mich abstechen und jetzt konnt ich aus der Wohnung fliehen. Er sagt immer, er ersticht sich selber oder so was.”) wurden insgesamt acht Polizeibeamte per Funk zu der Wohnung geschickt. Einen Einsatzleiter gab es nicht.

Eisenberg-Gutachten: Keine Notwehr

Der von Polizisten getötete Regensburger Student Tennessee Eisenberg ist aus nächster Nähe und offenbar nicht aus einer aktuten Notwehr- oder Nothilfesituation erschossen worden. Das geht aus dem Gutachten hervor, das die Familie des Getöteten bei der Rechtsmedizin der Universität Münster in Auftrag gegeben hat. Wie die Süddeutsche Zeitung meldet, gehen die Münsteraner Gerichtsmediziner davon aus, […]

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