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FOS/BOS: „Man könnte, wenn man wollte”

BOS1„Es ist keine finanzielle Entscheidung, sondern eine rein politische. Das muss jedem klar sein”, sagt Franz Schuster. Am Freitag hat die Schulgemeinschaft von FOS und BOS ihre Mahnwachen vor dem Alten Rathaus wiederaufgenommen. Schuster, Vorsitzender des Elternbeirats, ist überzeugt: „Wenn man wollte, könnte man den Neubau 2011 finanzieren.” Fürs erste allerdings scheint dieses Ziel in weite Ferne gerückt. Am kommenden Donnerstag wird der Regensburger Stadtrat den Haushaltsplan für die nächsten Jahre verabschieden und dort sind – Mahnwachen hin, Kritik der Opposition her – erstmals im Jahr 2013 Planungsmittel für den Neubau vorgesehen. Schuster lässt sich davon nicht entmutigen: Nächste Woche wird eine Petition an den bayerischen Landtag verschickt, es sind Unterschriftenaktionen, Initiativen mehrerer Abgeordneter und weitere Mahnwachen geplant. Das Thema FOS/BOS wird unterdessen auch von den überregionalen Medien aufgegriffen. Der verschobene Neubau – trotz des maroden Zustands der beiden Schulgebäude – ist für Spiegel Online Beleg dafür, dass die Wirtschaftskrise mittlerweile auch „wirtschaftliche Kraftzentren” wie Regensburg erreicht hat. Am Samstag wird die FOS/BOS-Diskussion auch Thema im ZDF Länderspiegel sein. „Wir verstehen uns als mahnendes Gewissen”, erklärt Schulleiter Karl Heinz Kirchberger am Freitag vorm Alten Rathaus. Am späteren Nachmittag ist ein Gespräch mit ihm, Oberbürgermeister Hans Schaidinger, Eltern, Lehrer- und Schülervertretern vereinbart. All zu viel scheint Kirchberger sich davon nicht zu erwarten. Er sei skeptisch, dass – angesichts der aktuellen Finanzlage – 2013 das Geld für den Neubau da sei. „Insofern wäre es schön, wenn wir heute hören würden, dass man wenigstens die Absicht hat, früher mit dem Bau zu beginnen.” Für Schülersprecher Daniel Gilch ist das Ziel der Mahnwachen klar: „Den Druck aufrecht erhalten. Damit es wenigstens 2013 etwas mit dem Neubau wird und dann nicht wieder irgendwelche Gründe vorgeschoben werden, warum es doch nicht geht.” Der gestern verbreitete Vorschlag von Landrat Herbert Mirbeth, einen gemeinsamen Zweckverband von Stadt und Landkreis zu gründen und einen Teil der Schule in Regenstauf, den anderen in Regensburg zu bauen, stößt auf wenig Gegenliebe. „Über den Standort entscheidet das Ministerium”, so Kirchberger. Und hier liege die Priorität auf einer Schule in Regensburg. In der Vergangenheit hatten sich Stadtpolitiker, aber auch die Schulgemeinschaft gegen eine Aufspaltung der FOS/BOS ausgesprochen.kirchberger
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Kommentare (18)

  • Joachim Datko

    |

    FOS/BOS – Zu viele Schulgebäude

    Ob die jungen Leute auf dem Foto wissen, dass es Pensionen nur für Beamte gibt? Ihre Lehrer werden in Saus und Braus leben. Die meisten Menschen wird die bittere Altersarmut treffen.

    In 10 Jahren können sich die jetzigen Schüler vor das dritte FOS/BOS Gebäude stellen und die wenigen Schüler zählen, die in das riesige Gebäude gehen.

    Regensburg ist jetzt schon überschuldet Beispiel Wuppertal für unsere überschuldeten Städte: “Wuppertal steht vor dem finanziellen Bankrott.” http://www.jungewelt.de/2010/01-22/053.php

  • Altstadtfreund

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    Den FOS/BOS-Freunden könnte nichts Besseres passieren als eine Annahme des Bürgerbegehrens; denn dahin leitet die SPD frei werdende Mittel – trotz aller Schülerprognosen.

  • peter sturm

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    “… ist das Ziel der Mahnwachen klar: „Den Druck aufrecht erhalten. Damit es wenigstens 2013 etwas mit dem Neubau wird und dann nicht wieder irgendwelche Gründe vorgeschoben werden, warum es doch nicht geht.””
    hier zeigt wohl die gnadenlose haltung der stadtoberen erste wirkung.
    eines ist leider sicher: wird der schulabau 2011 nicht begonnen, wird er nie begonnen.
    im “reichen” regensburg prosperieren nur noch die unternehemen. die stadt selbst wurde von einem unfähigen oberbürgermeister ihrer handlungsfähigkeit beinahe gänzlich beraubt.

  • Joachim Datko

    |

    Wesentliche Gründe, warum weitere Schulbauten die Zukunft verbauen!

    Zu “irgendwelche Gründe vorgeschoben werden, warum es doch nicht geht. … 24. Jan 2010, 10:57”
    – starker Schülerrückgang
    – massiv verschuldete öffentliche Hand
    – lehrerbasiertes Schulsystem veraltet

    http://www.datko.de/Datko.gif

  • günther

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    Auch wenn ich für einen Neubau bin:

    Wissen diese zwei Schulbuben da eigentlich, was sie da aufs Plakat gemalt haben?!

    Neubau FOS/BOS: Zahlt größtenteils die Stadt

    Pension der Lehrkräfte: Zahlt der Staat, ne?

    Also geht die Milchmädchenrechnung nicht auf:-)

  • Max

    |

    Im bayrischen Sprachgebrauch bezeichnet man auch die “normale” Rente mit Pension. Was die Schüler vermutlich aussagen wollen:
    Keine Bildung -> Kein Beruf -> Keine Steuerzahler -> Keine Rente

    @Joachim Datko
    Was ist denn ein lehrerbasiertes Schulsystem?
    Haben wir das? Wie bezeichnet man die Alternative? Wann waren Sie das letzte Mal in einer Schule?

  • Daniel Gilch (Schülersprecher FOS/BOS)

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    Also ich muss schon sagen, ich bin mit sehr geringen Erwartungen in das Gespräch mit Herrn Schaidinger und anderern Vertretern der Stadt gegangen am Freitag. Aber dennoch ist es den Herren gelungen mich noch zu enttäuschen! Wer konnte schon damit rechnen, dass wir mit Herrn Schaidinger einen sooo ehrlichen OB in unserem wunderschönen Regensburg haben? “Ehrliche Politiker sind hier nicht erwünscht, die mag man hier nicht”, so die Aussage Schaidingers, obwohl er sich aber auf die Fahne schreibt, eben jener “ehrliche Politiker” zu sein. ” Ich halte meine Versprechern!”, so die Worte Schaidingers, nur hat er wohl nicht bemerkt, dass da noch keine einziges Versprechen seinerseits gegeben wurde… So müsste die Aussage Schluss endlich lauten: ” Ich halte meine Versprechen (weil ich nichts verspreche, das ich dann brechen könnte)!”

    Gut dass wir DAS nun in einem ausführlichen Gespräch klären konnten…

    Aber nun ist es ja nicht so, dass sich aus dem Gespräch nicht doch noch Ergebnisse ergeben hätten: So dürfen wir – die fos/bos – nun froh sein, wenn wir als ZWISCHENLÖSUNG überhaupt noch in das baufällige von Müller Gymnasium ziehen dürfen. Das resultiert daraus, dass wir nicht sofort bei Auftauchen der Idee VMG zugeschlagen haben, aus Angst vor einer Manifestierung des Standortes und somit der Zweihäusigkeit. Diese Angst war für die Herren Politiker leider nicht nachvollziehbar. 2000 wurde an das Hauptgebäude der Fos in der Landshuterstraße 61 für 3,5 mio DM angebaut, weshalb das Gebäude dort auch insgesamt 25 Jahre genutzt werden MUSS. Wenn man jetzt aber 4,5 mio EURO in die hand nimmt um das VMG zu sanieren, so würde das nicht bedeuten, dass wir dort wieder 25 Jahre festsitzen? Das wollte uns zumindest das Regierungsoberhaupt der Stadt Regensburg weiß machen.

    Wo soll das noch hinführen? 2013 wird der Beginn eines Neubaus möglich sein, weil dann die Gewerbesteuer wieder ansteigt, also nicht nur das jetztige Defizit von 30% ausgeglichen sein wird, sondern auch noch mit einem Plus gerechnet wird. So einfach können wir auch dieser Aussage keinen Glauben schenken! Wir werden den Druck aufrecht erhalten und im öffentlichen Fokus bleiben, um zu gewährleisten, dass KEINE Versprech (oder Nicht-Versprechen) mehr gebrochen werden können.

  • günther

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    1. Es heißt Von-Müller-Gymnasium
    2. Ist ebendieses gar nicht baufällig, lediglich der Altbau gehört saniert, aber im Neubau findet nach wie vor für die Klassen 5-7 bzw Kollgestufe regulärer Unterricht statt. Ich gehe mal davon aus, dass sind ohnehin mehr Klassen bzw. Schüler als bei der FOS/BOS…

  • Joachim Datko

    |

    Schülersprecher – Auf dem Teppich bleiben!

    Zitat : “überhaupt noch in das baufällige von Müller Gymnasium ziehen dürfen. … Daniel Gilch (Schülersprecher FOS/BOS) am 24. Jan 2010, 16:27”

    Auch etwas Gebrauchtes kann gut sein. Es würde auch einen Image-Gewinn bringen, wenn die FOS/BOS in den Räumen eines Gymnasiums untergebracht wird.

  • Daniel Gilch (Schülersprecher FOS/BOS)

    |

    Gesamt: 904 Schüler/innen am VMG
    über 1500 Schüler/innen auf der fos/bos

    um das vmg für unsere zwecke nutzen zu können, wäre eine sanierung notwendig, da am sonsten die 17 klassen aus dem ziegelweg zwar evtl. unterkommen könnten, jedoch an der landshuterstraße keine entlastung statt finden würde (dort sind ursprünglich 28 klassenzimmer für jetzt 34 klassen – und die schülerzahlen steigen JEDES JAHR)

  • Max

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    Herr Datko,
    ich wiederhole meine Fragen:
    Was ist denn ein lehrerbasiertes Schulsystem?
    Haben wir das? Wie bezeichnet man die Alternative? Wann waren Sie das letzte Mal in einer Schule?

    Herr Gilch schreibt, “die schülerzahlen steigen JEDES JAHR”, sie behaupten das Gegenteil.

    Was die Prognose der Schülerzahlen betrifft, habe ich lediglich Informationen gefunden, die Ihre Aussage stützen.

    http://www.verwaltung.bayern.de/Anlage2090097/Schueler-undAbsolventenprognose2009.pdf

    http://www.ovb-online.de/nachrichten/deutschland/sinkende-schuelerzahl-veraendert-schulsystem-518813.html?cmp=defrss

    Ich denke aber dennoch nicht, dass sinkende Schülerzahlen ein Argument dafür wären, auf den Neubau zu verzichten.
    Auch weniger Schüler haben das Recht auf eine zumutbare Schule.
    Ich persönlich bin sehr für den Neubau, weil es mich einfach ärgert, dass wir vor jeder Wahl aufs Neue verarscht werden. (2007 verschickte die CSU Briefe an Eltern, Schüler und Lehrer und versprach: Wenn ihr uns wählt, kommt der Neubau) Hinterher heißt es dann “Ausgschmiert ihr Trottel, habt’s uns des ois glabt oder wos?”. UJedes Mal wieder ist die Aufregung darüber groß, und jedes Mal wieder zieht keiner daraus Konsequenzen. Diese Sauerei betrifft zu oft den Bildungssektor, weil der in unserem Land keine Lobby hat.

    Liebe FOS/BOSler – Lasst uns einfach Geld sammeln und an die CSU “spenden”! Was bei der FDP funktioniert hat, traue ich Hans Capone auch zu.

  • Joachim Datko

    |

    Ärger sollte kein Argument für teure Fehlentscheidungen sein

    Zitat : “Ich persönlich bin sehr für den Neubau, weil es mich einfach ärgert, dass wir vor jeder Wahl aufs Neue verarscht werden… 24. Jan 2010, 21:18”

    Den Schaden haben alle Bürger, wenn Fehlinvestitionen getätigt werden. Ich möchte nicht zahlen, nur weil Sie sich über das Verhalten von Politikern ärgern.

    Natürlich sollten auch keine anderen teuren Fehlinvestitionen durchgeführt werden. Für mich wäre es ideal, wenn sich möglichst viele Bürger gegen die großen Projekte der Stadt aussprechen würden.

  • sepp

    |

    Hallo günther,
    Hää wissen Sie eigentlich was sie für einen Unsinn schreiben ? Ist schon klar das der Staat die Pensionen zahlt aber wer zahlt denn Staat ?
    Aha denn zahlen woll die Bürger die Steuern zahlen also Arbeiten also die Schüler die später Arbeiten also zahlen sie doch die Pension hmm ein bisschen mehr nachdenken und Allgemein Bildung hätte schon gereicht das man da drauf kommt die Schüler sind nicht so naiv wie manch einer glaubt…..

  • Max

    |

    Herr Datko,
    ich wiederhole meine Fragen ein drittes Mal:
    Was ist denn ein lehrerbasiertes Schulsystem?
    Haben wir das? Wie bezeichnet man die Alternative? Wann waren Sie das letzte Mal in einer Schule?

    Das ist richtig, “Ärger sollte kein Argument für teure Fehlentscheidungen [sic] sein”.
    Das aber schon: “Auch weniger Schüler haben das Recht auf eine zumutbare Schule.”
    Dazu wäre es hilfreich, mal wieder in eine Schule zu schauen. Dann kann man das auch nachvollziehen.

    @sepp
    Da hast du Recht. Du würdest aber beim Anprangern von mangelnder Allgemeinbildung glaubwürdiger erscheinen, wenn du auf deine Rechtschreibung achten würdest.

  • günther

    |

    @Sepp

    netter versuch, ich hab im gegensatz zu Ihnen wahrschienlich ein abgeschlossenes Universitätsstudium. Über die Modalitäten der Beamtenbezüge müssen Sie mich auch nicht aufklären, da ich selber zu dieser Gruppe gehöre und weiß, wo mein Gehalt herkommt. Mein Kommentar bezog sich lediglich auf das PLAKAT welches den EIndruck erweckt, dass wenn ein Neubau nicht zustande käme, dann die Lehrer kein Gehalt mehr hätten.
    Sorry, aber nicht mein Problem wenn sie die Schüler so zweideutig ausdrücken

  • Joachim Datko

    |

    Lehrer oft hinderlich, junge Menschen sollten sich mehr auf sich selbst verlassen!

    Zu “Was ist denn ein lehrerbasiertes Schulsystem? … Max am 25. Jan 2010, 15:35”

    Meiner Ansicht nach wird die Gesellschaft von den Lehrern ausgebeutet.

    Realsatire:
    “Lehrerinnen impfen Mädchen Mathe-Ängste ein”
    Siehe:
    http://www.welt.de/wissenschaft/article5977165/Lehrerinnen-impfen-Maedchen-Mathe-Aengste-ein.html

    Man denke auch an den Prüfungsfetischismus in unseren Schulen.

  • sepp

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    Hallo günther
    Also einerseits ist ein abgeschlossenes Universitätsstudium noch lange kein Garant für ihre Kompetenz denn um denn Verstand richtig einsetzen zu können hilft ein Studium leider auch nichts. Andererseits glaube ich nicht das die Schüler so einen Unsinn dachten als sie das Plakat entwarfen solche Gedanken wie sie oben bezogen auf das Plakat formulierten erweckt nicht gerade den Eindruck einer durchdachten sinnvollen These im Gegenteil. Aber als Beamter wird man wahrscheinlich nicht so sehr gefordert und man hat zeit sich seltsames auszudenken. Eine gute Ausbildung ist nur in einem richtigem Schulgebäude gesichert die dann den Unterhalt des Beamtentums sichert das ja leider den Steuerzahlern auf der Tasche liegt..

  • Max

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    @Datko

    “Meiner Ansicht nach wird die Gesellschaft von den Lehrern ausgebeutet.”

    Der größte Schwachsinn, den ich je gehört habe. Sie scheinen wirklich schon länger nicht mehr in einer Schule gewesen zu sein, und kennen wohl weder die Lehrerausbildung noch deren Berufsalltag.

    Der WELT-online Artikel, den Sie als Beweis anführen, behandelt den “Stereotype-Threat”, der in der Sozialpsychologie schon seit 60 Jahren und jedem Lehramtstudenten spätestens nach dem EWS bekannt ist.
    Der wird nicht bösartig von Lehrern eingesetzt, sondern tritt überall dort auf, wo sich Mitglieder von Gruppen ihres negativen Stereotyps bewusst sind. In diesem Fall lässt sich nachweisen, dass die Leistung in diesem Bereich geringfügig aber signifikant absinkt, im Vergleich zu denen, die das Stereotyp nicht kennen. Das tritt überall auf (“Frau am Steuer”) und wird wie gesagt, nicht zur Manipulation und Ausbeutung eingesetzt.

    Im Beispiel des WELT-Artikels kann sich zB die Grundschullehrerin verrechnet haben, und weil ihr das peinlich ist, sagt sie: “Hoppala, ja mei, wir Mädls sind ja auch eher in Sprachen begabt.” Zack – Stereotype Threat übertragen, und die Mädels, sie das übernehmen und glauben, werden schlechter.

    Noch dazu wurde die “Studie” mit amerikanischen Lehrerinnen und Lehrern durchgeführt, deren Ausbildung mit der deutschen nicht zu vergleichen ist.

    “Man denke auch an den Prüfungsfetischismus in unseren Schulen.”

    Den haben wir aber nicht den Lehrern zu verdanken, ich hoffe, dass Ihnen das klar ist.

    Unser Schulsystem ist deshalb so schlecht, weil es weder lehrer- noch schülerbasiert ist, sondern auf wirtschaftlichen Interessen beruht.

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drin