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„Staatsknete für LOhrbär“

1,5 Milliarden schwer ist das Rettungspaket („Brückenkredit“) der Bundesregierung für den angeschlagenen Opel-Konzern, 60.000 Euro pro Arbeitsplatz. So hohe Forderungen hat Verlagsleiter Dieter Lohr nicht. Für sich und die 80 freien Mitarbeiter des Regensburger LOhrbär-Verlags bittet er lediglich um einen Brückenkredit von 300.000 Euro für die nächsten drei Jahre. Deshalb hat Lohr Bundesfinanzminister Peer Steinbrück einen Brief geschrieben: „Ich bin sicher, dass Sie diesen Antrag positiv bescheiden, zumal Sie damit nicht nur zur Rettung des LOhrBär-Verlags beitragen, sondern auch zur Stützung unserer Zulieferer: Presswerke, Druckereien, Speditionen und nicht zuletzt des Buchhandels.“ Der LOhrbär-Verlag hat sich auf die Vertonung von Büchern bekannter Schriftsteller aus Ostbayern und Böhmen spezialisiert und in den vergangenen fünf Jahren insgesamt 18 Hörbücher. „Seit Beginn dieses Jahres hat sich ein Schuldenberg von 100.000 € angehäuft; unsere Mitarbeiter bangen berechtigterweise um ihren Arbeitsplatz, und ich selbst habe als Selbständiger nicht einmal Anspruch auf Arbeitslosengeld II. Unsere Gläubiger und der Vermieter beharren – selbstverständlich ebenfalls berechtigterweise – auf Zahlungen, die wir allerdings bereits jetzt nicht mehr zu zahlen im Stande sind; die Zwangsräumung steht bestenfalls bis September ins Haus“, schildert Lohr dem Finanzminister die Situation. So schlecht ist es um den Verlag glücklicherweise nicht bestellt, „wenngleich auch wir die Krise zu spüren bekommen“, wie Lohr sagt. „Das ganze ist eher als Publicity-Gag gedacht. Wer kannte schon Magna bevor Opel in die Krise gerutscht ist?“ Seinen Unmut über das Verhalten der Bundesregierung habe er aber damit schon zum Ausdruck bringen wollen. Und so hat Lohr, ähnlich wie Arcandor und Opel, eine Demonstration vor dem Verlagsgebäude des „LOhrbär-Konzerns“ organisiert. Ob’s was bringt. Hier ein Videobericht.
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