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Archiv für 16. Oktober 2018

Tag 10 im Wolbergs-Prozess

Der Chef-Ermittler im Zeugenstand

Zweieinhalb Stunden nahmen Verteidigung und Gericht am Dienstag den leitenden Kriminalbeamten bei den Ermittlungen zum Korruptionsprozess ins Verhör. Der sprach von sehr schwierigen Ermittlungen und gehemmtem Aussageverhalten bei zahlreichen Zeugen. Die Ermittlungs- und Vernehmungsmethoden von B. konnte die Verteidigung nicht wirklich in ein schlechtes Licht rücken, doch auf den ersten Blick wirkt die Beweislage beim isoliert betrachteten Komplex SSV Jahn eher dünn.

Am Dienstag traf Joachim Wolbergs im Gericht auf den Mann, dessen Ermittlungsmethoden er immer wieder scharf kritisiert hatte. Foto: Oswald

„Unverschämt!“ Es dauert keine zehn Minuten, ehe Joachim Wolbergs zum ersten Mal seinen Unmut kundtut. Auch sein Strafverteidiger Peter Witting meldet sich mehrfach lautstark zu Wort und Richterin Elke Escher muss immer wieder dazu ermahnen, den Zeugen zunächst alles im Zusammenhang schildern zu lassen, bevor man zu Fragen und Erklärungen komme. Im Zeugenstand sitzt Bernhard B., 55, Kriminalhauptkommissar. Er ist Leiter der Ermittlungsgruppe bei der Regensburger Kripo, die die Vorwürfe zusammengetragen hat deretwegen Wolbergs und seine Mitangeklagten seit Ende September vor Gericht stehen. Und er ist der Mann, dem in der Vergangenheit – vor allem von Wolbergs und dessen Anwälten – immer wieder einseitige Ermittlungen vorgeworfen wurden.

„Bereits bestehende Gewogenheit“

Ermittlungen gegen Wochenblatt-Redakteur eingestellt

Die Staatsanwaltschaft hat ein Ermittlungsverfahren gegen Christian Eckl, Redaktionsleiter des Regensburger Wochenblatts, und Oberbürgermeister Joachim Wolbergs eingestellt. Ihnen war Bestechung bzw. Bestechlichkeit vorgeworfen worden. Ungeachtet dessen sprach ein Kripobeamter am Donnerstag vor Gericht von einer „engen Zusammenarbeit“ zwischen Wolbergs und dem Wochenblatt und einer „gesteuerten Aktion“ gegen die Staatsanwaltschaft.

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